Kleine Abhandlung über Ahnenforschung

  • Hallo,liebe Mitforscher,


    hier nun mein kleiner Erfahrungsbericht in Sachen "Ahnenforschung"


    Ahnenforschung ist eine riskante Angelegenheit.Überlege es dir gut.Du hast nur zwei Möglichkeiten.Entweder du fängst gar nicht erst damit an,was manchmal die bessere Wahl ist,oder du ziehst es durch bis zum guten oder bitteren Ende.Denn einmal damit begonnen,wirst du keine Ruhe mehr finden,bis du nicht auch das letzte Geheimnis deiner Vorfahren entdeckt hast.Sollte es keines geben,bist du noch einmal ganz gut davongekommen.Aber wenn es eines gibt oder auch nur einige ungeklärte Dinge,wird es dich dein Leben lang nicht mehr loslassen.Und manchmal wird dieses eine Leben nicht reichen.Wenn du Glück hast,macht die nächste Generation weiter,wenn du Pech hast,landet alles auf der Müllkippe.


    Man wird dir Steine in den Weg legen und Barrikaden vor dir aufbauen,viele Spuren werden im Nichts enden,nicht selten wird Verzweiflung dein Begleiter sein.In manchen Nächten wirst du keinen Schlaf finden,weil dein Geist nicht aufhört zu arbeiten.Alles Bisherige,was dir wichtig war,wirst du vernachlässigen.Die Beziehung zu Familie,Freunden und Bekannten wird nicht unerheblich unter deinen Nachforschungen leiden.Wenn du großes Glück hast,werden sie für deine Besessenheit Verständnis haben,wenn du noch größeres Glück hast,werden sie sich sogar dafür interessieren.Das größte Glück aber wäre,wenn sie mitmachen.Doch meistens wird es nicht so sein,meistens wirst du irgendwann ganz allein dastehen,meistens werden sie dir am Ende nicht einmal mehr zuhören wollen.Oft wirst du mit einer großen Begeisterung zu gleichgültigen Menschen kommen.Das tut weh.Manchmal wirst du zweifeln und dich fragen,warum und wofür du das eigentlich alles tust.Aber das Virus sitzt so tief und fest in deinem Innern,dass es kein Zürück mehr gibt.


    Manchmal ereignen sich aber auch glückliche Zufälle und du triffst Menschen,die dir ganz selbstlos weiterhelfen.


    Sicher wirst du viele erstaunliche und erfreuliche Entdeckungen machen,leider auch einige unerfreuliche.Nie wieder brauchst du dir Gedanken darüber machen,dass eventuell bei deinem Ableben zu viel Geld auf deinem Konto sein könnte,denn die Archive und Bibliotheken dieser Welt arbeiten nicht umsonst.Und wenn du dein Ziel tatsächlich erreicht hast,werden sie alle wieder da sein und dich vielleicht loben und bewundern und du kannst dich wieder voll und ganz deinem realen Leben zuwenden.Aber bis dahin ist es ein langer Weg.


    Doch trotz all der Widrigkeiten-ICH WÜRDE ES IMMER WIEDER TUN- :]


    Dies mußt du wissen,wenn du dich entschließt,Ahnenforschung zu betreiben.



    Viel Spaß beim Nachdenken und vielleicht erkennt sich der eine oder andere von Euch darin wieder.Viele Grüße von Gabi.

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Hallo Gabi


    WIE WAHR WIE WAHR.Ich bin seit 6 Jahren in Pension und seit rund 5 Jahren in der Ahnenforschung tätig.Man kommt nicht mehr weg.Immer wieder entdeckt man was neues.Ist auch gut so,denn irgendetwas sollte man ja schließlich tun und nicht nur auf der faulen Haut liegen.Eigendlich könnte ich ja sagen ich hab genug zu tun,denn ich singe im Verein,geh in den Turnverein ,bin beim Markenklub und im Sommer bin ich bei meinem Wohnwagen am See.Einen Garten hab ich auch noch so nebenbei und wir reisen sehr gerne.Jetzt muß ich mich eigendlich fragen wann ich dann die Zeit aufbringe für die Ahnenforschung.


    Liebe Grüße


    FRanz Josef(ein fast geplagter Pensionist)

  • Hallo Gabi, ich erkenne mich hundertprozentig darin wieder!
    Man schläft nicht mehr gut, man vernachlässigt Dinge und Menschen, die "vor der Infektion" wichtig waren, man leidet unter dem Desinteresse und der Intoleranz der engsten Familie---aber man lernt auch interessierte und hilsbereite Menschen aus dem weiteren familiären Umfeld kennen, von deren Existenz man nicht mal geahnt hat und man erlebt tolle Glücksmomente bei unerwarteten "Ahnenfunden".
    Auch für mich gilt: Ich würde es immer wieder tun!!!!


    Gruß von Birgit

  • Hallo Gabi! !


    Auch ich denke heute, warum nicht schon viel früher, um mit Leuten zu sprechen, die es heute nicht mehr können. Jeder sollte daran denken.


    Durch einen Zufall besuchte ich einen alten Bekannten, den ich seit fünfzig Jahren nicht mehr gesehen habe und bekam tolle Hinweise zu meinen Forschungen.


    Gruß Quecke04 :banana:

  • Hallo Gabi,
    wirklich toll, man braucht nichts dazu sagen oder man sagt, du hast den Nagel voll auf dem Kopf getroffen!
    Du hast voll aus meinen Herzen gesproche.
    Also, machen wir weiter!!!
    Viele Grüße Josch

    Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Er ist
    nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. I.Kant
    Ständige Suche in Mecklenburg: Käckenmeister (Raum Miekenhagen); Kaphengst (Raum Sternberg-Schwerin); Hennings & Ebert (Raum Parchim-Goldberg); Weitendorf (Raum Rostock); Westpreussen: Olschewsky (Raum Marienburg); Sudetenland: Papert, Pappert,(Raum Tetschen-Bodenbach)

  • Hallo Gabi,


    wir sind auf dem richtigen Weg. Nur wer fragt, zeigt Interesse.
    Forschen wir also weiter.


    Gruß Bernd

    Gruß Bernd


    ich forsche im Kreis Uelzen

    nach folgenden

    Stammlinie

    FN Hoier, Hoyer, Hoier

    Nebenlinien

    FN Abelmann, Brammer, Buhr, Düver, Helmke, Henigs, Hilmer, Köhne, Lichte, Meyer, Steinecke, Warnke


    In Rheinland-Pfalz

    FN Eyer, Jung, Gehm

  • diesen Satz hab ich hier irgendwo gelesen und fand ihn gut


    Toll geschrieben Gaby. Das sollte mit im Leitfaden für Einsteiger stehen.


    Bis jetzt bin ich aber noch nicht auf Ablehnung und Kopfschütteln gestoßen, eher das Gegenteil war der Fall. Mein Onkel und meine Tante waren sogar ganz begeistert, das endlich mal jemand die alten Geschichten von früher hören wollte.


    In diesem Sinne
    LG Nike =)

  • Hallo Gabi!



    Ich kann nur sagen, oh Gott, und ich stehe noch ganz am Anfang der Reise. Schlaflos war ich schon, hilfsbereite (vor allem in diesem Forum) Menschen habe ich kennen gelernt - aber auch solche die man mit Anfragen nervt (Ämter), super liebe die für einen mitforschen, aber auch die die fragen: wozu? Ich kann für mich nur sagen, bin infiziert und gelte als unheilbar. In diesem Sinne wünsche ich allen ein fröhliches Weiterforschen.


    Liebe Grüße, Petra

    LG - Petra -


    Das Chaos sei willkommen, die Ordnung hat versagt :S

  • Ich könnte heulen,so sehr hast du mir aus der Seele gesprochen.Sehe mich schon arm und allein,in Selbstgesprächen mit den Ahnen vertieft,unter einer Brücke schlafen. :zz:


    Weiter so.Liebe Grüße


    Anita

  • Liebe Mitforscher,


    Ich danke Euch vielmals,für die meist positive Reaktion auf meine kleine Abhandlung.Es hat sehr gut getan,festzustellen,dass es nicht nur mir so geht.Einige Beiträge haben mich richtig ergriffen.Aber ich wollte natürlich auch niemanden verschrecken,es muß ja nicht immer so sein,wie man ja aus dem Beitrag von Nike sehen kann.Aber man sollte vielleicht doch drauf vorbereitet sein.


    Natürlich machen wir weiter und natürlich ist Ahnenforschung eine tolle Sache,aber warum macht sie nur so süchtig ? Warum nervt man seine ganze Umgebung damit,warum versteht man überhaupt nicht,dass die nicht genauso begeistert sind,wie man selbst ? Ich bin jetzt an dem Punkt angekommen,dass ich mir vor jedem Besuch bei Familie,Freunden und Bekannten einhämmere: Heute sprichst du kein einziges Wort über Ahnenforschung,weil die sonst schon die Augen verdrehen,bevor ich das Wort überhaupt ausgesprochen habe.


    Bei mir ist es besonders unverständlich,denn es ist ja noch nicht mal meine eigene Familie,aber ich fühle mich ihr so verbunden,als wäre sie es.Von meiner eigenen (Kreutz,Berlin-Ludwig,Pommern,Osternothafen-Dannehl ??,-Werth ??)weiß ich viel zu wenig und deshalb kommen mir die alle langweilig vor. ?( :zuck: Das würde sich sicher ändern,wenn ich auch da forschen würde,aber das ginge nur,wenn mir der liebe Gott noch ein zweites und drittes Leben schenkt,denn in diesem bin ich mit der Gregorovius Familie voll ausgelastet.Und diese Forschung ist total spannend,eine ungeklärte Sache jagt die nächste,Geheimnisse gibt es noch und nöcher.Und im Moment stürzt von mehreren Seiten (nicht nur von Euch) so viel Neues auf mich ein,dass ich gar nicht weiß,was ich zuerst verarbeiten soll.Und die stupieden Dinge des Alltags muß man ja leider auch noch bewältigen.


    Für heute will ich erstmal Schluß machen,später mehr davon,jetzt kann ich Euch ja vollquatschen,Ihr versteht das ja. :] :computer: :danke:


    Viele liebe Grüße von Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)


  • Warum nervt man seine ganze Umgebung damit,warum versteht man überhaupt nicht,dass die nicht genauso begeistert sind,wie man selbst ? Ich bin jetzt an dem Punkt angekommen,dass ich mir vor jedem Besuch bei Familie,Freunden und Bekannten einhämmere: Heute sprichst du kein einziges Wort über Ahnenforschung,weil die sonst schon die Augen verdrehen,bevor ich das Wort überhaupt ausgesprochen habe.


    Ich sage schon lange nichts mehr über dieses Hobby zu meiner Familie.
    In meiner Familie ist keiner, der nur annähernd Interesse daran hat.
    Die denken höchstens, dass ich spinne.


    Viele Grüße
    Jutta

  • Ich habe - sozusagen als sinnvolle InRenteBeschäftigung- einen Kurs bei der Volkshochschule in Berlin belegt und nun sitze ich und suche und finde und meine Frau schüttelt den Kopf. Ich hätte nie gedacht, dass es in der modernen Internetwelt noch eine alte geheimnisvolle Internetwelt gibt. Und da hat sogar mal einer eine Dissertation über einen meiner Vorfahren geschrieben !


    viele Grüße aus Berlin