Vormundschaftsakten

  • Mein Großmutter ist 1914 in Hannover unehelich geboren. Meine Uroma hat immer ein Geheimnis draus gemacht wer der Vater ist. Mir hat sie war kurz vor ihren Tod (im 100. Lebensjahr) verraten dass er Julius Meyer hiess und sie mit ihm zusammenlebte (kann ich kaum glauben, sie war zeitlebens ziemlich prüde und bei Geburt meiner Oma erst 18 Jahre alt) . Julius soll vor der Geburt im 1. Weltkrieg im Frankreich gefallen sein. Hab allerdings keinen passenden in den bisher durchsuchten Datenbanken gefunden.


    Lange Rede kurzer Sinn :whistling: ist es möglich, dass es zu der Zeit in Hannover Vormundschaftsakten gab und dass hier vielleicht eine angelegt wurde? Meine Urgrossmutter heiratete als ihre Tochter etwa 6 Jahre alt war aber mein Uropa adoptierte Oma nicht, liess aber den Namen erteilen.

  • Hallo Thea


    Es muß doch am Standesamt eine Akte darüber geben.Weiters war Deine Uroma damals noch nicht volljärig und es muß daher einen Vormund für das Kind gegeben haben.Diesen hat das Vormundschaftsgericht bestellt.Also auf zu den Ämtern und versuchen was rauszubekommen.Viel Glück dabei


    LG


    Franz Josef

  • Die Abstammungsurkunde habe ich, da ist kein Vater verzeichnet. Meine Uroma war selbst schon unehelich aber ihre Mutter wollte den Vater nicht heiraten. So wurde meine Uroma einfachbei ihrer Oma in Hannover gelassen während ihre Mutter sich in Berlin rumtrieb und dort kurz später heiratete. Meine Uroma blieb jedoch auch dann in Hannover, besuchte ihre Mutter aber regelmäßig.


    Was mir jetzt auffällt ist, dass der Opa schon vor der Geburt meiner Urgrossmutter starb und sie allein mit Oma in Hannover war. Dann könnte es schon so gewesen sein, dass sie mit einem Mann zusammenlebte.


    Wo könnte die Vormundschaftsakte denn aufbewahrt werden?

  • Hallo Zusammen,


    mein Vater wurde 1941 in Flensburg auch unehelich geboren, war es zu der Zeit üblich, das jedes unehelich geborene Kind einen Vormund "von Amts wegen" bekommen hat? Seine Mutter war zu seiner Geburt 20 Jahre alt. Falls es dann eine Vormundschaft gab, wer hat die in der Regel übernommen? Und wo werden dann heute die Unterlagen darüber archiviert? Der in der Geburtsurkunde nicht genannte Vater hat dann aber Alimente bezahlt, auch dazu muß es doch irgendow Unterlagen geben, wo könnte ich die bekommen.


    Meine Großmutter konnte oder wollte nie ausführlich darüber sprechen, aber sie war mit dem Vater meines Vaters wohl verlobt und er hat sie dann während der Schwangerschaft " sitzen gelassen". Wo gibt es Aufzeichungen über diese Verlobung?


    Fragen über Fragen, jetzt hoffe ich , das es einen netten Menschen gibt, der ein wenig Licht ins Dunkel bringen kann.


    Ich bedanke mich schon mal im Voraus.

  • Hallo Susanne,
    bei unehelichen Kindern schaltete sich immer das Jugendamt ein, bei minderjährigen Müttern wurde auf jeden Fall ein Vormund bzw. Amtsvormund bestimmt. Das Jugenamt achtete auch darauf, daß die Alimente gezahlt wurden.
    Verlobungen wurden häufig per Zeitungsanzeige bekanntgegeben (das war aber auch eine Frage der Finanzen)
    Freundlichen Gruß, Wilfried

  • Mein Vater wurde 1941 in Flensburg auch unehelich geboren. Falls es eine Vormundschaft gab, wo werden heute die Unterlagen darüber archiviert? Der in der Geburtsurkunde nicht genannte Vater hat dann aber Alimente bezahlt, auch dazu muß es doch irgendow Unterlagen geben, wo könnte ich die bekommen.


    Die Vormundsakten befinden sich entweder noch beim Amtsgericht Flensburg oder sie wurden schon dem Landesarchiv Schleswig-Holstein, Prinzenpalais, 24837 Schleswig, angeboten und archiviert. Evtl. hat auch noch das Jugendamt Akten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Vormundschaftsakten gemacht. In einem Fall verstarb der Vater 1832 und es wurde auf Vorschlag der Witwe, ein Vormund für die sieben minderjährigen Kinder bestellt, auch "Curatell" genannt. Der jüngste Sohn ist weinge Wochen nach dem Tod des Vaters geboren. Nach 10 Jahren starb der Vormund und es wurde, wiederum auf Vorschlag der Wittwe ein neuer "Curatell" vom Gericht bestellt. Eine Tochter gebar 1850 ein uneheliches Kind und war noch nicht volljährig. Der Vormund war auch für dieses Kind bis 1872 verantwortlich. Name, Vorname, Berufstand und Aufenthaltsort sowie die anhängigen Klagen wegen Heiratsversprechen, Schwängerung und Alimentierung über den leiblichen Vater waren lückenlos vorhanden. Mutter und Großmutter waren zwischenzeitlich verstorben.
    Gefunden habe ich die Akte (57 Blatt) im Stadtarchiv unter der Bezeichnung Magistratssgericht bzw. Nachlassgericht.
    Es lohnt sich.
    Viele Grüße Hartmut

    Nicht Gold hat die Welt verändert, es war das Blei.
    Nicht das Blei aus der Flinte, eher das Blei aus dem Setzkasten (Willi)

  • Hallo,


    erst mal ein herzliches :danke: an Euch.
    Ich werde mich morgen direkt hin setzen und eine Anfrage an das Amtsgericht bzw. Landesarchiv auf den Weg bringen. Mir war bis dato nicht klar, das das noch eine Möglichkeit ist, an Informationen zu kommen.


    Nochmals ein dickes Danke , an Euch alle.


    Susanne

  • Hallo nochmal alle zusammen,


    kann mir vielleicht einer einen Tipp geben, wie so ein Brief mit der Anfrage nach Vormundschaftsakten aussehen sollte??? Was genau muß rein, wie formuliere ich mein Anliegen so detailiert, das es auch richtig verstanden wird?


    Vielleicht ist jemand so lieb und kann mir da ein klein wenig auf " die Sprünge" helfen.


    Danke schon mal im voraus.


    Viele Grüße


    Susanne

  • Vormundschaftsakte betreffend ......[Name] ......... [Vorname] geboren am ...... in ............, Mutter ......... [Name] ......... [Vorname]
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich frage an, ob über meine oben bezeichnete ............ [Verwandschaftsverhältnis] die sicherlich geführte Vormundschaftakte in Ihrer Behörde vorhanden ist. Zutreffendenfalls bitte ich um Einsicht.
    Falls diese Akte schon abgegeben wurde, bitte ich um Angabe des Aktenzeichens und der Behörde, an die diese Akte abgegeben wurde.
    Für Ihre Auskunft dankend verbleibe ich
    mit freundlichen Grüßen


    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo Herr Pfeiffer,


    vielen vielen Dank, für die rasche Antwort. Ich werde mich gleich hin setzen und das Anschreiben fertig machen.


    Und dann zu gegebener Zeit, meine hoffentlich positiven Ergebnisse hier mitteilen.


    Viele Herzliche Grüße


    Susanne

  • Ich habe noch eine kurze Nachfrage. Könnte es sein, dass es auch in Berlin um ca 1850 Vormundschaftsakten gab? Wenn ja, wo könnten die liegen?


    Und wie sieht es aus, wenn eine in Amerika geborene Frau in Deutschland ihr Kind bekommen hat (ca. 1910) und sie danach mit dem mehrere Monate alten Säugling wieder zurückging? Gäbe es dann auch irgendwelche Akten? Geburtsurkunde, Vormundschaftsakte etc?


    :danke: für einen Hinweis.

  • 1850 gab es noch kein Deutsches Reich, das erst 1871 gegründet wurde.Es kommt also darauf an, wo [in Bayern oder Preußen oder ....] sich das Ganze abspielte.
    Für 1910 müßte man gleichfalls wissen, wo das Ganze stattfand.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Gab es auch einen Vormund, wenn ein Soldat im Krieg (1945) fiel und das eheliche Kind noch minderjährig war?


    Bewusstes eheliches Kind lebt noch. Ich brauche sicher seine Unterschrift unter dem Auskunftsgesuch, oder?


    rosaria

  • Hallo Leute,
    Vormundschaftsakten muß es überall in Deutschland seit längerer Zeit geben. Als Beispiel; in Schwerin beginnen die Bestände ab 1660. Dieser Zeitpunkt ist nicht willkürlich, sondern die vorherigen Bestände sind bei dem großen Stadtbrand 1659 vernichtet worden. Ich würde bei der Nachfrage auch nach Testamenten und Erbschaftsauseinandersetzungen suchen. Das könnte auch Vormundschaften betreffen. Wir als Ahnenforscher sind oftmals vordergründig auf Standesämter und Kirchenbücher fixiert. Archive und auch Bibliotheken haben ein unerschöpfliches Potential und ich bin jedesmal überrascht. Ich befasse mich seit September 2008 mit der Ahnenforschung "noch Eierschalen hinter den Ohren". In den Kirchenbüchern wurde ich am ersten Tag, bis 1771, lückenlos fündig. In der Landesbibliothek, dank der Hilfe eines Mitglieds unseres Forums, bekam ich Hinweise aus der Zeit um 1564, um 1483 und vor 1326 aus "Bedelisten" (Abgabenlisten), ohne adelige Vorfahren!!!!!!!. Archive und Bibliotheken sind anders sortiert. Es müste mit dem Teufel zugehen wenn in Berlin nichts zu finden ist. Es ist nur eine Ansammlung mehrerer großer Dörfer. Ich habe dort 17 Jahre gelebt, nur nicht eingemauert. Also viel Biss zeigen.
    Grüße Hartmut

    Nicht Gold hat die Welt verändert, es war das Blei.
    Nicht das Blei aus der Flinte, eher das Blei aus dem Setzkasten (Willi)

  • Hallo,


    jeder der in hannover lebte,wurde auf einer meldekarte registriert.die liegen im stadtarchiv:


    eMail: stadtarchiv (ät) hannover-stadt.de
    URL: Das Stadtarchiv im Internet


    wenn du etwas mehr über den gesuchten weist(evtl.beruf,strasse..) hilft das bei der suche.mit diesen wenigen sachen hat das archiv meinen opa gefunden.


    vielleicht wendest du dich da hin,für die personen,die du in hannover kennst und erforschen möchtest.oft steht viel interessantes auf den karten....


    gruß grabo63 :)



    [EDIT: E-Mail Adresse wurde wegen Spamschutz verfremdet! MfG Rafael (Moderator)]

  • :danke: ich werde mal eine Liste machen was ich genau an Unterlagen brauche und mich dann dans Stadtarchiv wenden. Wegen der Geburt 1910 frage ich mal ganz frech beim Standesamt in Hannover an und hoffe dass die nicht allzudoll nach dem Verwandschaftsverhältnis nachfragen :whistling: Meine neu gefundenen Verwandten in den USA (nachfahren dieser Geburt) konnten in den Staaten diese Urkunde nie bekommen, d.h. wohl der arme ist nie geboren *ggg* Datum etc ist natürlich bekannt.