Fürstenwalde (heb) "Die Rauensche Ziegelei - Lebensraum Große Heide" heißt eine kürzlich vom Freundeskreis Museum herausgegebene CD-ROM. Darauf wird die Geschichte des Gebietes zwischen Rauen und der Spree westlich von Fürstenwalde erzählt. Verfasst wurden die Texte vom Rauener Chronisten Wolfgang Weber.
Die reichen Lehm-Vorkommen, eine Hinterlassenschaft der Eiszeiten, waren vor mehr als 200 Jahren der Grund dafür, dass im Wald bei Rauen eine sogenannte Ziegel-Scheune errichtet wurde. "In Fürstenwalder Kirchenbüchern finden wir im Jahre 1688 als Taufpatin eingetragen: 'Frau Agnose, die Zieglerin auf der rauenschen Ziegelei'", heißt es auf der Geschichts-CD.
Von diesem Zeitpunkt an mehren sich die schriftlichen Belege, anhand derer sich die Geschichte der "Großen Heide", südlich der Spree heute rekonstruieren lässt. Genau das hat Wolfgang Weber vom Fürstenwalder Freundeskreis Museum getan: Er hat alte Landkarten, Verwaltungsakten, Protokolle und historische Zeitungsartikel durchstöbert, ausgewertet die Entwicklung des Gebietes detailliert nachgezeichnet.
Der Leser erfährt nicht nur etwas über die Anfänge der Ziegelbrennerei und die Besiedlung der Gegend durch Kolonisten, sondern er wird auch über den Braunkohleabbau, die Errichtung der Kasernen in den 1930er Jahren und deren Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg informiert.
Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf der Entstehung der Transportwege von den hiesigen Kies-, Kohle- und Lehmgruben und ihren Produktionsstätten bis ins Umland und zur Spree. Der Autor macht deutlich, wie die wirtschaftliche Nutzung das Erscheinungsbild und die Siedlungsstruktur des Areals beeinflusst hat. Demnach erlebte die "Große Heide" vor allem im 19. Jahrhundert eine Blütezeit: Um 1850 gab es dort sogar fünf Gaststättenbetreiber. Das digitale Geschichtsbuch beinhaltet jedoch nicht nur zahlreiche Originalzitate, sondern auch mehrere Landkarten und einige Fotos.
Die CD "Die Rauensche Ziegelei - Lebensraum Große Heide" ist für 6,50 Euro im Fürstenwalder Museum erhältlich.
