Familienname "von Boehn" aus Grumbkow bei Stolp (Pommern) und Potsdam, später Böhn aus Pechern, Kreis Sagan (Sachsen) und Wuppertal-Elberfeld

  • Hallo Salich,


    genau so werde ich es machen. Wenn ich schon einmal in der Nähe arbeite, sollte ich auch selber recherchieren. Das ist ja nun auch ein wichtiger und schöner Bestandteil der Ahnenforschung.


    Vielen Dank und Gruß


    Fredy

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Wie ist das mit der Mail gemeint? Dieser Service wird zumindest nicht offiziell auf der Homepage angeboten. Einfach mal anmailen und die um Seitenkopien bitten? Und wie wird das dann bezahlt?

    Moin,


    für mich war es so immer am einfachsten, via e-Mail abwickeln, Kopien in einer Woche vorliegen haben, günstig gegen Rechnung bezahlen. In meiner LB ist nämlich nur das GGT vorhanden, jedoch Präsensbestand und Lager. Das heißt, ich bekommen von vornherein nur 50% (wenn ich das wollte, was du jetzt willst) muss einen halben Tag vorher erscheinen und aus dem Lager ordern, darf dann keine Kopien fertigen sondern nur einsehen, und die Exemplare sind auch noch quant. begrenzt. Wollte ich also mehr als 10 Bde. einsehen, müsste ich auf zwei Tage verteilen. Da kann ich nur sagen, jedem wie er es gerne hätte.


    Ganz anders das GStA in Berlin-Dahlem. Ich arbeitete in der Vergangenheit häufig (u.a.) mit den Beständen Heroldsamt oder Smgl. Gallandi. Auskünfte sind teuer, der Inhalt der Akten streut erheblich in der Verwertbarkeit. Dort fahre ich vor Order stets hin und entspanne einige hh im Lesesaal, das ist mE viel effektiver als teuere Kopien ganzer Akten ordern, wo ich nicht von vornherein weis was ich bekomme.


    Grüße Lars

  • Hallo zusammen,


    es hat sich einiges getan in den letzten Wochen. Ich war in der Landesbibliothek in Düsseldorf und habe mir sehr interessante Kopien aus den genealogischen Handbüchern und dem Jahrbuch des deutschen Adels angefertigt. Leider finde ich in der von mir vermuteten Linie keine Verbindung zu meinem Urgroßvater. Jetzt muss ich als nächstes an seine Taufurkunde (geb.14.01.1853 in Pechern) kommen. Da bleibt mir wohl nur der persönliche Besuch im Kirchenarchiv (lutherischer Evangelist). Das kostet mich locker 2 Tage und ein gewisses Kleingeld.


    Vom Geheimen Staatsarchiv habe ich nun auch Post erhalten. Man hat Einträge zu den von mir gesuchten Personen gefunden. Alleine diese Auskunft kostete 32,-EUR. Für die Anfertigung der jeweiligen Kopien müsste ich rund 300,- EUR zahlen. Nur weiß ich nicht was davon wirklich von Interesse ist und ich vielleicht auch mit weniger Kopien (für weniger Geld) auskommen würde.


    Im Wuppertaler Stadtarchiv war man sehr hilfsbereit und ich habe 3 Geburtsurkunden, 2 Sterbeurkunden sowie Einträge in Adressbüchern und Zeitungen finden können. Das war ein voller Erfolg. Die letzte Geburtsurkunde kam dann noch aus dem Standesamt in Wuppertal.


    Fazit: Ich bin um einige Nachweise reicher geworden und hatte schon viele AHA-Effekte. Das hat großen Spaß gemacht. Aber jetzt stehe ich erst einmal vor einer größeren Hürde, wo doch bislang alles recht schnell zu erreichen war. Nun werde ich wohl irgendwann einmal ins schöne Brandenburg reisen dürfen.


    Ich werde weiter berichten.


    Gruß


    Fredy

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Hallo Fredy,


    Ich war in der Landesbibliothek in Düsseldorf und habe mir sehr interessante Kopien aus den genealogischen Handbüchern und dem Jahrbuch des deutschen Adels angefertigt. Leider finde ich in der von mir vermuteten Linie keine Verbindung zu meinem Urgroßvater.


    Das war zu erwarten. Wenn Deinem Vorfahren der Adel aberkannt wurde, taucht er in den Handbüchern des Adels nicht auf. Zumal die Handbücher aller nach der Adelsaberkennung herausgekommen sind.


    Zitat

    Jetzt muss ich als nächstes an seine Taufurkunde (geb.14.01.1853 in Pechern) kommen. Da bleibt mir wohl nur der persönliche Besuch im Kirchenarchiv (lutherischer Evangelist). Das kostet mich locker 2 Tage und ein gewisses Kleingeld.


    Dafür hast Du es dann schwarz auf weiß. Ich würde diese Taufurkunde (Kirchenbucheintrag ?) abwarten. Da aber Dein Vorfahr ja wohl den Adel aberkannt bekam, bevor er Kinder hatte, sollte dort auch nur der bürgerliche Name erscheinen. Geburtsdaten der Eltern sind aus dem Eintrag wohl eher nicht zu erwarten.


    Zitat

    Vom Geheimen Staatsarchiv habe ich nun auch Post erhalten. Man hat Einträge zu den von mir gesuchten Personen gefunden. Alleine diese Auskunft kostete 32,-EUR. Für die Anfertigung der jeweiligen Kopien müsste ich rund 300,- EUR zahlen. Nur weiß ich nicht was davon wirklich von Interesse ist und ich vielleicht auch mit weniger Kopien (für weniger Geld) auskommen würde.


    Das wissen wir auch nicht. Mit dem Staatsarchiv hat Lars aber eine Menge Erfahrung, vielleicht solltest Du ihm in einer PM oder Email mitteilen, was das Staatsarchiv gefunden hat. Vielleicht kann er Dir bei der Auswahl der aussichtsreichsten Unterlagen behilflich sein.


    Zitat

    Nun werde ich wohl irgendwann einmal ins schöne Brandenburg reisen dürfen.


    Brandenburg ist immer eine Reise wert. Allerdings solltest Du dabei Berlin nicht außer Acht lassen, sonst verpasst Du das Staatsarchiv.


    Viele Grüße


    Dirk
    http://www.genealogie-peters.de

  • Hallo Dirk,



    Zitat

    Das war zu erwarten. Wenn Deinem Vorfahren der Adel aberkannt wurde, taucht er in den Handbüchern des Adels nicht auf. Zumal die Handbücher aller nach der Adelsaberkennung herausgekommen sind.


    Da habe ich mich wohl nicht genau ausgedrückt. Mein "vermeintlicher" Ururgroßvater war Wilhelm Heinrich Friedrich von Böhn, geb. 13.03.1820 in Potsdam. Er soll im Jahre 1848 den Adelstitel verloren haben (Auskunft Geheimes Staatsarchiv). Aber er müsste ja noch adelig geboren worden sein. Ich kann ihn aber leider in den besagten Quellen nicht als Sohn in der von mir vermuteten Linie finden. Er taucht aber auch sonst in keiner Linie auf. Wichtig ist halt jetzt für mich, ob mein Urgroßvater Oswald Hermann Franz Böhn wirklich sein Sohn war. Dann hätte ich zum einen die Verbindung hergestellt und wüsste zum anderen, dass es sich auch lohnt beim Wilhelm weiterzumachen. Deshalb muss ich an die Kirchenbucheinträge meines Urgroßvaters kommen.




    Zitat

    Das wissen wir auch nicht. Mit dem Staatsarchiv hat Lars aber eine Menge Erfahrung, vielleicht solltest Du ihm in einer PM oder Email mitteilen, was das Staatsarchiv gefunden hat. Vielleicht kann er Dir bei der Auswahl der aussichtsreichsten Unterlagen behilflich sein.


    Ja, danke für den Tipp. Werde die Antwort des Geheimen Staatsarchivs einscannen und ihm einmal zumailen. :thumbsup:


    Es bleibt spannend.


    Gruß


    Fredy

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Hallo Fredy,
    da du ja nun im Begriff bist dich so richtig in die Familie einzuarbeiten, zahlreiche Unterlagen zusammenträgst und bereits im Zugriff hast, habe ich mich mal hingesetzt und bei mir die bisher unverknüpften v. Boehn zusammengesucht. Das wären folgende:


    Anna v. B. a.d.H. Kulsow oo Johann v. Puttkamer, 1480 Pfandbesitzer u. Herr auf Krampe, + v. 1496


    Anna v. B. oo Claus v. Zitzewitz, Herr a. Varzin u. Turzig (ca. 1460 – 1518) --> er macht mir immer einen smily, aber es muss 1581 heißen ?!?


    Anna v. B. a.d.H. Kulsow oo Joachim v. Zitzewitz, Herr auf Dübsow (ca. 1485 – 1545)


    Babara v. B. a.d.H. Kulsow , * 21 Aug 1627, + 25 Mär 1711 oo Michael Lorenz v. Pirch, Herr auf Gaffert u. Nossicke (1611-1681)


    Barbara v. B. a.d.H. Grumbkow oo Peter v. Chorken, Herr auf Wendisch Karstnitz, Rambow u. Vietzig (um 1600)


    Beate v. B. a.d.H. Kulsow oo Hans v. Massow, Herr auf Brünnow (um 1600)


    Clara v. B. a.d.H. Grumkow oo Lucas v. Winterfeld, Herr auf Wintershagen (um 1600)


    Clara v. B. a.d.H. a.d.H. Zignitz oo Valentin (Matthias) v. Bonin (um 1600)


    Dorothea v. B. oo Lorenz v. Zitzewitz, Herr auf Besswitz u. Seehof (1650 – 1705)


    Dorothea v. B. oo Martin v. Zitzewitz, Herr auf Techlipp (um 1600)


    Dorothea v. B., + Plötzig 20 Mär 1708 oo Christian Lorenz v. Below, Herr auf Pennekow


    Dorothee v. B. oo Peter v. Puttkamer, 1608 mit Sellin belehnt; urk. 1618 u. 1622


    Elisabeth v. B. oo Johann Adolf v. Gottberg, Fähnrich, Herr auf Przeros in Polen (1692 – 1754)


    Georg v. B., Herr auf Crulow oo Dorotea Schiven (um 1500)


    Georg v. B., urkdl. 1497 – 1519, Herr auf Kulsow (usw.) oo Elisabeth v. Stojentin a.d.H. Gohren


    Jacob v. B., Herr auf Besow, * 1483, + v. 1550 oo Katharina v. Zitzewitz


    Jürgen v. B., Hr. a. Kulsow; Ks. Rtm. u. Landmarsh. b. Hrzg. Ulrich in Köslin oo Agnes Marie v. Manteuffel (um 1550)


    Jürgen v. B. oo Marie Sophie v. der Osten, * 1400


    Ilsa v. B. (T.d. Georg, Herr auf Kulsow A, Sagerke u. Wend.-Plassow, Kr. Stolp u.d. Maria v. Putkamer) oo Franz von Brünnow (ca. 1550 – 1660)


    Katharina v. B. + vor 1525 verheiratet mit Martin v. Wobeser


    Katharina v. B. + vor 1525 verheiratet mit Martin v. Wobeser (Großeltern des oberen Martin)


    Lorenz v. B., Herr auf Kulsow, + 1665 oo Agnes v. Boehn a.d.H. Kulsow (ihre Eltern sind bekannt)


    Maria v. B. verheiratet mit Georg v. Wobeser (Eltern des ersten Martin)


    Maria v. B. a.d.H. Kulsow oo Oswald v. Massow, Herr auf Brünnow, + n. 1625


    Michael v. B., Herr auf Varzmin oo Margarethe v. Puttkamer (um 1600)


    Michael v. B., Herr auf Kulsow ooI. Ilse v. Stojentin ooII. Barbara v. Suckow (vor 1600)


    NN v. B. oo Simon v. Ramel (um 1550)


    Ursula Marie v. B. a.d.H. Culsow, + 1660 oo Antonius (Tönnies) v. Pirch, Herr auf Gaffert, Nosincke u. Malintz



    Bei einigen wenigen würde ich mir tatsache Hoffnung machen, dass diese noch Eltern zu zuführen sind. Vielleicht kannst du bitte die kleine Liste mal durchschauen ob sich aus deinem bisher versammelten Material schon etwas ergibt.



    Grüße
    Lars

  • Hallo zusammen,


    nun ist es bald soweit. In der Zeit vom 05.-08.11 werde ich Berlin und die Archive (EZAB,GSTA, Potsdam Stadtarchiv) unsicher machen. :thumbsup:


    Ich kann es kaum erwarten. Hoffentlich wird es von Erfolg gekrönt sein, denn die Zeit ist ziemlich knapp bemessen. Ist ja nur der Donnerstag und der Freitag und die Öffnungszeiten sind ja teilweise sehr bescheiden.


    Drückt mir die Dauem. :thumbup:


    LG


    Fredy

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Schade, Berlin liegt hinter uns. Meine Frau und ich hatten ein paar unvergessliche Tage. Schade auch, dass wir am 08. November abreisen mussten und die Feierlichkeiten (wenn auch im Regen) zum 09. November nicht mehr live miterleben konnten.


    Verbunden mit unserem Besuch in Berlin war auch mein Besuch im Geheimen Staatsarchiv am vergangenen Donnerstag. 4 Akten lagen für mich bereit. Für einen Neuling wie mich hatte der Forschungssaal durchaus etwas spannendes. An das ganze Prozedere muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen. Mir ging es entschieden zu ernst zu.


    Was meine Akten anbelangt: Es kam wie befürchtet. Ich konnte leider nicht viel entschlüsseln. Sütterlin ist nicht mein Steckenpferd und auch damals hatten viele Menschen eine "Sauklaue". Somit blieb mir nichts weiter übrig als zunächst Kopien der Seiten, die ich als interessant empfunden habe, in Auftrag zu geben. Diese erwarte ich in den nächsten Wochen. Ich hoffe dann auf Unterstützung meiner Großmutter. Vielleicht findet sich hier auch jemand im Forum der mir helfen könnte. Aber es ist eine Menge Zeugs.


    Eine Stammtafel konnte ich dann aber doch entdecken und auch entschlüsseln. Darauf ist der Aktenbetreffende Wilhelm Heinrich Friedrich von Böhn, geb.13.03.1820 mit seinen Nachfahren und seinem Vorfahr Gustav Wilhelm Adam von Böhn, geb.16.02.1789 aufgeführt. Und dort ist auch mein Großvater Otto Albert August Böhn, geb.23.05.1891 genannt. Meine Freude könnt ihr vielleicht nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass dies noch kein 100%-tiger Beweis ist, zumal ich nicht weiß wer der Ersteller ist/war. Aber ich bin dennoch sicher, dass dies jetzt die richtige Linie ist.


    Dass Wilhelm Heinrich Friedrich von Böhn, geb. 13.03.1820 nicht in den genealogischen Handbüchern der von Boehns oder im Jahrbuch des Deutschen Adels 1, 1896, S. 242-261 zu finden ist, wird mir nun auch immer plausibler. Die Handbücher sind alle weit nach dem Adelsentzug entstanden und da mein Altvater 1848 den Adelstitel verloren hat, wurde er dort auch nicht mehr mit aufgeführt. Dies ist zumindest die einzige für mich logische Erklärung. Kann diese Erklärung jemand mittragen oder bestätigen?


    VG


    Fredy Böhn

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Dass Wilhelm Heinrich Friedrich von Böhn, geb. 13.03.1820 nicht in den genealogischen Handbüchern der von Boehns oder im Jahrbuch des Deutschen Adels 1, 1896, S. 242-261 zu finden ist, wird mir nun auch immer plausibler. Die Handbücher sind alle weit nach dem Adelsentzug entstanden und da mein Altvater 1848 den Adelstitel verloren hat, wurde er dort auch nicht mehr mit aufgeführt. Dies ist zumindest die einzige für mich logische Erklärung. Kann diese Erklärung jemand mittragen oder bestätigen?


    Hallo Fredy,


    ja, die Erklärung ist absolut teilbar, denn in die Genealogischen Handbücher des Adels wurden und werden nur diejenigen aufgenommen, die nach altem Adelsrecht dem historischen Adel angehör(t)en. Nach Adelsentzug war man jedoch bürgerlich. Dafür sind dann die Geschlechterbücher der bürgerlichen Familien "zuständig". Ebenfalls nicht eingetragen werden Personen, die sich "in den Adel einkauften" (z.B. durch Adoption) oder den Namen durch das moderne Namensrecht aber nicht durch eheliche Abstammung in Manneslinie führen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Zunächst werde ich nun die Unterlagen aus dem Geheimen Staatsarchiv, welche mir in ein paar Wochen vorliegen müssten, übersetzen um die genau Ursache des Adelsentzugs herauszufinden.


    Außerdem fehlen mir noch 2 wichtige Geburtsurkunden bzw. Kirchenbuchauszüge, um die Abstammung von Gustav Wilhelm Adam von Böhn, Königlicher Oberförster und Major a.D., geb.16.02.1789 in Grumbkow eindeutig nachzuweisen und somit eine wichtige Lücke zu schließen. Ist mir das gelungen, so wäre zunächst für mich hier die Linie von Böhn erschlossen, denn ab da geht es ja weit zurück in den Genealogischen Handbüchern des Adels.


    Und dann? Macht es Sinn sich um eine Wiedererlangung des "von" zu bemühen? Wie müsste man dann vorgehen? Hat jemand Erfahrung damit? ?(


    Interessieren würde mich auch die Gründung eines Familienverbandes, denn den scheint es offensichtlich nicht zu geben. Wer hat hiermit Erfahrung? Wie geht man am besten vor? ?(


    Vielen Dank im voraus für Eure Meinungen/Anregungen.


    Fredy Böhn

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Macht es Sinn sich um eine Wiedererlangung des "von" zu bemühen?


    Hallo Fredy,


    Was versprichst Du Dir von so einer Namensänderung, die dazu in jeder Hinsicht unberechtigt wäre?


    Auch in Zeiten der Monarchie, als es noch die Stände gab, wäre das natürlich absolut nicht möglich gewesen, denn Dein Vorfahre hatte eine schwere Straftat begangen und wurde rechtsgültig verurteilt. Damit wurde er seines Standes enthoben, natürlich auch das Adelsprädikat aberkannt. Das heißt, dass alle seine danach geborenen Nachkommen auch zweifelsfrei bürgerlich geboren wurden. Sie hätten allenfalls selbst in den Adelsstand erhoben werden können.


    Heute sind Adelstitel in Deutschland zudem kein Standeskennzeichen mehr, sondern einfach nur noch fester Bestandteil des Familiennamens. Da im Jahre 1919 aber kein Adelsprädikat in der Linie existierte, ist auch aus diesem Grunde eine "Wiedererlangung" ausgeschlossen. Wobei hier sowieso gilt, einmal weg - immer weg. Eine Namensänderung kann man nach den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland nur aus gewichtigem Grunde beantragen. Regelmäßig wird jedoch in solchen Ansinnen, sich ein Prädikat des historischen Adels einzufügen, natürlich kein gewichtiger Grund gesehen. Ein gewichtiger Grund liegt dann vor, wenn einem aus dem geführten Namen ernsthafte Nachteile erwachsen, aber selbst dann kann man den Namen nicht einfach nur durch ein "von" ergänzen.


    Einen Familienverband kann natürlich jeder gründen. Dazu sollte die Genealogie aber wirklich lückenlos belegbar sein und dann heißt es, alle bekannten Familienmitglieder anzuschreiben und sie mit Deinen Vorstellungen über Sinn, Zweck und Form des Familienverbandes vertraut zu machen. Was Du Dir darunter vorstellst, ist natürlich Dir überlassen. Du kannst natürlich auch Vorschläge erbitten. Da gibt es keinerlei "Bestimmungen", wie so etwas auszusehen hat. Anregungen über die Aktivitäten kann man sich natürlich auch im Internet suchen, indem man mal schaut, was andere Familienverbände so machen. Ich würde es aber vermeiden, den Familienverband in die Richtung zu lenken, dass vor allem der Adel der Böhn im Vordergrund steht, denn dann wird das nicht unbedingt auf Gegenliebe aller Verwandten stoßen, wenn sie recht traditionell sind ;). Da gibt es durchaus oftmals die Ansicht, dass das nur Familienmitglieder angeht, die auch tatsächlich Mitglieder der Familien des historischen Adels sind. Adelsaberkennungen werden ganz klar dem Lager der Bürgerlichen zugeordnet, so wie die weiblichen Nachfahren, die bürgerlich heirateten.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Hina,


    danke für deine Ausführungen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich will hier nicht zurück in den Adelsstand erhoben werden. Mir geht es nur um eine korrekte Schreibweise meines Familiennamens rückblickend betrachtend auf meine Familiengeschichte.


    Natürlich, wie bereits geschrieben, ist der Grund des Adelsentzuges für mich erst einmal sehr interessant. Daran muss ich noch arbeiten bzw. arbeiten lassen, denn ich kann leider nicht viel aus den Unterlagen des GSta entziffern. Bin halt noch recht ungeübt. Vielleicht kann meine Oma mir dabei helfen.


    Wie dem auch sei: Das "von" ist wirklich nicht so wichtig.


    Familienverband: Auch wenn ich nicht mehr adelig bin und sein werde, so wäre es doch Schade, wenn nicht jemand einen Familienverband ins Leben rufen würde, der sich dafür auch interessiert. Und ich fände es ungerecht, wenn andere "von Boehn"'s sagen würden, dass ich einfacher "Böhn" dazu keine Legitimation habe. Mit welchem Recht? Es macht ja kein Anderer. Immerhin, wenn alle Beweise angetreten wurden, bin ich ein direkter Nachfahre der Grumbkow-Linie.


    Viele Grüße nach Dänemark

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Hallo Fredy,


    ich würde solch einen Familienverband als "Familienverband der Familie v. Böhn / Böhn" gründen und damit klar stellen, dass es um die gesamte Familie geht, ob nun dem historischen Adel angehörig oder nicht. Damit hast Du gleich jegliche Diskussion vom Tisch, wer berechtigt wäre und wer nicht. Nennst Du das ganze aber nur "v. Böhn", kommst Du aus der Diskussion nicht mehr raus und hast garantiert zwei Lager ;) . Die Frage ist natürlich auch immer, ob tatsächlich Interesse besteht. Man muss sich wirklich darüber im Klaren sein, dass man, wenn man solch einem Familienverband richtig Leben einhauchen möchte, ordentlich zu tun hat und man muss schon recht kreativ sein, um die Leute auch "bei Laune" zu halten.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Moin,


    mE existiert(e) ein solcher Familieverband bereits. Zumindest hatte ich in 2002
    Schriftverkehr dorthin. Ich würde vorschlagen, erst einmal dort hin Kontakt
    aufzunehmen. Damalige Postadresse kommt via pm.


    ... und wo du fragst, wie weiter ...


    Befass ich doch mit der Gesamterfassung der Familie, dort
    sind noch viele Fragen ungeklärt, allein meine Waisenliste hast du ja schon.
    Die FG gilt als verschollen. Bis in die 80er Jahre hinein war ein gewisser
    Siegfried v. Boehn, wohl aus Tutzig genealogisch sehr aktiv. Vielleicht gibt es
    einen Nachlass, der dann weit über die Familie Boehn hinaus interessant wäre,
    da er zu vielen Familie der pom. nobilität gearbeitet hat.


    Grüße
    Lars

  • Hina: Vielen Dank für deine Ausführungen (auch in der pm). Ich gehe zunächst einmal den Spuren nach, die mir Lars genannt hat. Mal sehen was sich dabei ergibt.


    @Lars: Auf den Siegfried bin ich in diversen Fußzeilenvermerken auch schon gestoßen. Ich weiß aber nicht wie ich an seine Nachfahren kommen soll. Wo liegt denn Tutzig?

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

  • Herr v. Roy schreibt zum Thema unter :
    http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=49402#49402
    folgendes :


    Zu den vorstehenden Ausführungen
    Familienname "von Böhn" aus Grumbkow bei Stolp (Pommern) und Potsdam, später Böhn aus Pechern, Kreis Sagan (Schlesien) und Wuppertal-Elberfeld
    erlaube ich mir anzumerken:


    Der preußische Offizier und nachmalige Forstbeamte G u s t a v Wilhelm Adam v. BOEHN-Grumbkow heiratete 1817
    zu Berlin im Alter von 28 Jahren das 16jährige Fräulein L u i s e Karoline Wilhelmine BIESTER.


    Dem „Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser“ (Teil A: Deutscher Uradel), Gotha 1920, S. 96 f. (ebenso: „Gotha“, Teil A [1935], S. 59 f.), zufolge hinterließ das Ehepaar lediglich die beiden Söhne
    - O t t o Friedrich Ferdinand, * Potsdam 6.8.1822, nachmals Kgl. preuß. Polizeibeamter
    - H u b e r t Oskar Friedrich, * Falkenwalde 24.1.1825, nachmals Kgl. preuß. Oberstleutnant.
    Weitere Kinder des Ehepaares werden im „Gotha“ nicht genannt.


    Nun muß man wissen, daß es sich beim „Gotha“ und bei den vergleichbaren Adelshandbüchern nicht um „amtliche“ Verzeichnisse handelte. Vielmehr waren die mehr oder minder privaten Herausgeber dieser Handbücher darauf angewiesen, daß sie von den Adelsfamilien mit dem entsprechenden genealogischen Material versorgt wurden.


    Es dürfte wenig wahrscheinlich sein, daß dem in Rede stehenden Ehepaar - in beinahe 22jähriger Ehe (!) - lediglich die beiden Söhne Otto und Hubert geboren wurden. Vielmehr darf man vermuten, daß das Ehepaar K i n d e r besaß, die früh verstarben, daß es T ö c h t e r hatte, die aus der Familie ausheirateten oder daß es S ö h n e sein eigen nannte, die aus wirtschaftlichen oder politischen (1848!) Gründen in die Vereinigten Staaten oder nach Australien auswanderten, usw.


    All diese Personen, zu denen die um 1900 lebenden Familienmitglieder keine persönliche Beziehung - mehr - besaßen, wurden den Herausgebern der Adelshandbücher nicht genannt. Man sucht diese Personen deshalb im „Gotha“ vergeblich. Zu ihnen dürfte auch derjenige Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN gehört haben, der zu Potsdam am 13.3.1820 geboren wurde und der in relativ jungen Jahren – aus welchen Gründen auch immer – seines Adelsstandes verlustig ging.


    Nach meinen Erfahrungen dürfte es den Nachkommen des Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN heute nicht mehr möglich sein, das Prädikat „von“ wiederzuerlangen, dessen sich die Familie seit mehr als 150 Jahren nicht bedient hat.


    Nach meiner ganz persönlichen Meinung aber sollte es den legitimen Nachfahren (im Mannesstamm) des Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN unbenommen bleiben, das Stammwappens der Familie v. BOEHN zu führen.



    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Herr v. Roy schreibt zum Thema unter :
    Nach meiner ganz persönlichen Meinung aber sollte es den legitimen Nachfahren (im Mannesstamm) des Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN unbenommen bleiben, das Stammwappens der Familie v. BOEHN zu führen.


    Das würde ich auch so einschätzen, denn ein Adelsverlust war ein juristischer Akt. Eine Wappenführung hat aber nichts mit Strafgerichten zu tun und eine "Wappenaberkennung" gibt es nicht.
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Nachtrag von Herrn v. Roy unter :
    http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=49402#49402


    Das Stammwappen der Familie v. BOEHN (1279: DE BONE), wie es hier im „Pommerschen Wappenbuch“ des J. T. Bagmihl (Band I, Stettin 1843) abgebildet ist
    http://herbypomorskie.lo2.slup…trona1/Data/page.htm?46,0 ,


    wird im „Adelslexikon“, herausgegeben vom Deutschen Adelsarchiv, Band I, Limburg a.d. Lahn 1972, S. 473, wie folgt beschrieben:


    „In Rot 3 übereinander laufende silberne Bracken mit beringten goldenen Halsbändern. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken eine wachsende silberne Bracke.“


    Heraldisch überzeugend ist allerdings weder die Abbildung des Wappens im „Pommerschen Wappenbuch“ noch diejenige im vorgenannten „Adelslexikon“ (unbefriedigende Wappenhelme).


    MfG

  • Heraldisch überzeugend ist allerdings weder die Abbildung des Wappens im „Pommerschen Wappenbuch“ noch diejenige im vorgenannten „Adelslexikon“ (unbefriedigende Wappenhelme).

    Leider kenne ich mich in der Heraldik nicht aus. Was bedeutet "heraldisch nicht überzeugend" und "unbefriedigende Wappenhelme"? Übrigens hat bereits ein von Böhn das Wappen womöglich schon einmal aufbereiten lassen. Es ist HIER zu finden.

    Zu ihnen dürfte auch derjenige Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN gehört haben, der zu Potsdam am 13.3.1820 geboren wurde und der in relativ jungen Jahren – aus welchen Gründen auch immer – seines Adelsstandes verlustig ging.

    Davon gehe ich doch mal ganz stark aus und bin auch dabei dies zu belegen.

    Nach meinen Erfahrungen dürfte es den Nachkommen des Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN heute nicht mehr möglich sein, das Prädikat „von“ wiederzuerlangen, dessen sich die Familie seit mehr als 150 Jahren nicht bedient hat.

    Das ist auch nicht mein primäres Ansinnen.

    Nach meiner ganz persönlichen Meinung aber sollte es den legitimen Nachfahren (im Mannesstamm) des Wilhelm Heinrich Friedrich v. BOEHN unbenommen bleiben, das Stammwappens der Familie v. BOEHN zu führen.

    Ein Wappen zu führen hat, zugegebenermaßen, seinen Reiz. Vielleicht auch ein Siegelring. Im übrigen finde ich die Wappenarbeiten der Bildhauerei M.Gerlach wirklich hervorragend. Aber all das steht erst im Raume, wenn die genealogischen Arbeiten abgeschlossen sind und alle Nachweise angetreten wurden. Ihren Geschäftssinn in Ehren ;) .

    Aller Anfang ist schwer. Aber irgendwann fürchten wir uns vor dem Ende...

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