Stadtarchiv in Köln eingestürzt

  • Hallo,


    Ich habe es erst gerstern Abend mitbekommen und ich bin auch total geschockt!!


    Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß wohl letztes Jahr bereits "Senkungsrisse" im Keller durch einen Archivmitarbeiter gemeldet wurden, und man das als "unbedenklich" eingestuft hat... da fällt mir wirklich nichts mehr ein! Es wäre genügend Zeit gewesen, daß Archivgut auzulagern und das das Gebäude zu sperren und vielleicht geplant abzureißen... und vielleicht den ganzen U-Bahn-Bau noch mal zu berechnen!


    Mir tun die armen Menschen furchtbar leid, die immer noch vermißt werden. Hoffentlich kann man sie doch noch retten!
    Und wegen der verlorenen historischen Schätze blutet mir das Herz!


    Bestürzte Grüße von
    Bea

  • Es ist schlimm, wenn „Experten“ sich "irren". Mir tun die Menschen leid, die evtl. ihr Leben lassen mussten. Man gibt die Hoffnung ja nie auf! Familien haben ihre Wohnung verloren und damit auch Erinnerungsstücke an ihr Leben.


    In Köln gibt es noch viele andere gefährdete Punkte um die sich hier niemand, anscheinend, kümmert. Jedenfalls habe ich das Gefühl. Die alten Wasserleitungen sind auch „Sprengstoff“. Eine Achse Betrifft die Hohe Strasse. So traurig es ist, hoffentlich wachen die „Stadtväter“ auf.


    louisa

  • Aktuell auf der Homepage der Stadt Köln ist folgendes zu lesen (Bericht von 10.09Uhr):


    "Rettungsaktionen laufen auf Hochtouren weiter
    Bürgertelefon eingerichtet- Vorbereitung zur Bergung möglicher Verschütteter im Gange
    An der Unglücksstelle in der Severinstraße
    werden derzeit noch zwei Personen vermisst. Feuerwehr und
    Rettungsdienste konnten allerdings noch nicht mit der Bergung der
    möglicherweise Verschütteten beginnen.
    Die Stadt Köln beurteilt
    die Situation an der Unglücksstelle nach wie vor als sehr schwierig.
    Denn vor Ort gibt es nach wie vor zwei wesentliche Problemlagen:
    Zum
    einen ist durch das Wegbrechen des Bürgersteigs vor dem Gebäude
    Erdreich in die U-Bahn-Tunnelröhre eingedrungen. Darum wurde die ganze
    Nacht über weiter Beton in die Baustelle eingebracht, um die Umgebung
    zu stabilisieren. Diese Arbeiten werden im Laufe des Vormittags
    fortgesetzt.
    Das andere Problem stellt die Trümmerstelle selbst
    dar. Von den Nachbargebäuden sind Teile der Dachkonstruktion und der
    offen liegenden Wohnetagen übrig geblieben, es drohen Teile
    herabzufallen. Die Feuerwehr hat darum versucht, sich in der Nacht
    einen Zugang vom hinteren Teil des Geländes an das Trümmerfeld zu
    verschaffen und eine tragfähige Rampe zu bauen, um mit der Abtragung
    der Dächer zu beginnen. Hierzu mussten verschiedene Garagengebäude
    abgerissen werden. Ein Spezialbagger mit einer extra großen Reichweite
    wird im Laufe des Vormittags an der Severinstraße 230 erwartet, um
    standunsichere Gebäudeteile des Nachbarhauses zu entfernen. Das Haus
    Nummer 220 soll kurzfristig komplett abgerissen werden. Im Laufe des
    Vormittags wird außerdem über einen Teil des Schuttberges eine
    Wetterschutzfolie angebracht.
    Außerdem läuft seit der vergangenen
    Nacht - soweit das möglich ist - die Sicherung von Archivmaterial. Es
    gibt einen Zugang zu einem rückwärtigen Anbau, der weitgehend nicht
    zerstört wurde. Dort lagert ein kleiner Teil der archivierten Akten und
    Dokumente. Diese werden jetzt gesichert. Das Historische Archiv nimmt
    an, dass die in diesem Trakt gelagerten Bestände bis in die
    Mittagsstunden komplett abtransportiert werden können.
    Insgesamt sieben Personen hat die Stadt Köln in städtischen Unterkünften an der Boltensternstraße untergebracht.
    Feuerwehr und Rettungsdienst sind nach wie vor mit mehr als 200 Rettungskräften vor Ort.
    Zur
    Unglücksursache können nach wie vor keine eindeutigen Aussagen
    getroffen werden. Unstrittig ist, dass sich im Untergrund unter der
    Severinstraße vor dem Historischen Archiv durch einen akuten drei- bis
    fünfminütigen Wasser- und Bodeneintritt in ein unterirdisches
    Gleiswechselbauwerk ein Erdkrater bildete. Diese Kraterbildung war
    ursächlich für den Einsturz von Gebäudeteilen des Archivs und Teilen
    der unmittelbar benachbarten Gebäude.
    Die Stadt Köln hat ein Bürgertelefon eingerichtet. Das Telefon ist ab sofort rund um die Uhr besetzt. Die Nummer lautet 0700 / 0221 1111.
    Für
    betroffene Anwohnerinnen und Anwohner haben die Kölner
    Verkehrs-Betriebe und die Stadt Köln im Gebäude Severinstraße 235-237,
    Telefon 0221 / 547-4774, eine Anlaufstelle eingerichtet. Das städtische
    Kundenzentrum Laurenzplatz hat in der Severinstraße eine provisorische
    Ausweisstelle eingerichtet.
    Die benachbarten Schulen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und das Kaiserin-Augusta-Gymnasium bleiben heute geschlossen.
    Die
    Severinstraße ist im Bereich der Baustelle bis auf Weiteres nicht
    passierbar. Der Bereich Severinstraße und Waidmarkt ist weiträumig
    abgesperrt. Die dort verkehrende Buslinie der Kölner Verkehrs-Betriebe
    wird umgeleitet. Die Nord-Süd-Fahrt konnte am heutigen Morgen in Teilen
    wieder freigegeben werden.
    Bis auf weiteres sind viele Zufahrten rund um das Einsatzgebiet für den Autoverkehr gesperrt:

    • Severinstraße / An Sankt Katharinen
    • Tel-Aviv-Straße / Kleine Spitzengasse
    • Tel-Aviv-Straße / Blaubach
    • Pipinstraße rechtsabbiegend in Richtung Bäche, geradeaus Richtung Rheinufer frei
    • Mühlenbach / Mathiasstraße
    • Holzmarkt / Rheinaustraße
    • Kleine Witschgasse / Follerstraße

    An den Absperrungen wird kontrolliert, Einfahrt ist nur nach Absprache vor Ort möglich."


    Hoffentlich stellt sich bald heraus, dass die Personen nicht im Gebäude waren.
    Wer sich auch direkt über die Seite auf dem laufenden halten möchte: Internetpräsenz der Stadt Köln


    LG Bianca, die einfach nur noch hofft, hofft, hofft *daumendrück*


    [Edit]
    PS: Habe ich das eigentlich richtig verstanden? Alle Personenstandsunterlagen, die zum 01.01.2009 Archivgut geworden sind, sind ins historische Archiv der Stadt Köln gegeben worden und wohl nicht nach Brühl ins Personenstandsarchiv. Sind die jetzt auch alle weg? Nein, ich möchte Menschenleben nicht mit Dokumenten aufrechnen, es ist eine reine Verständnisfrage.

  • So, ich hab schlechten Nacht hinter mir und heute nicht so besonders gut gelaunt.

    Es gibt immer Verantwortlichen. In dem Fall so wie es aussieht die KVB bzw. Tiefbauingenieure. Nach dem schiefen Turm von Johann Baptist haben die wohl nicht gelernt, dass ein Ubahn-Bau unmöglich ist.


    Es ist leicht zu urteilen, nur haben wir sicherlich längst nicht die beste Ausgangslage dafür - wir wissen zuwenig.


    "Ich weiß, daß ich nicht weiß."


    Und selbst wenn nun hundert Menschen dafür gehängt würden, brächte das weder verlorene Menschenleben zurück, noch die zigtausend Dokumente. Die sind weg.


    "[...] Denn alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht."



    PS: Habe ich das eigentlich richtig verstanden? Alle Personenstandsunterlagen, die zum 01.01.2009 Archivgut geworden sind, sind ins historische Archiv der Stadt Köln gegeben worden und wohl nicht nach Brühl ins Personenstandsarchiv. Sind die jetzt auch alle weg? Nein, ich möchte Menschenleben nicht mit Dokumenten aufrechnen, es ist eine reine Verständnisfrage.


    Historische Dokumente gegen Menschenleben aufzurechnen wäre wie zu Fragen: "Ist Freude grüner als Hitze?". Das ist einfach nicht vergleichbar und somit ist auch keines von beidem wichtiger oder weniger wichtig. Ich für meinen Teil bin mir aber sicher, daß zum Zwecke der Rettung von Menschen bereits alles nötige getan wird und erlaube mir deswegen den Luxus, meine Gedanken den zerstörten Dokumenten zu widmen.

    Momentan "unterwegs" im Memelland (Kreis Heydekrug, Kirchspiel Saugen bzw. bis 1844 Kirchspiel Werden)

    2 Mal editiert, zuletzt von yew ()

  • Hallo zusammen.


    Wenn Dokumente die alt und wichtig sind ist es sicher eine furchtbare Sache noch dazu wo die dinger ja unwiederbringlich verloren sind.Noch viel schlimmer ist es aber wenn Menschenleben verloren gehn .Jetzt um die Dokumente zu jammern ist sicher nicht der richtige Zeitpunkt.Teile davon wird man sicherlich unter den Trümmern wiederfinden.Was jetzt viel dringlicher erscheint ist jenen Menschen zu helfen die zu Schaden gekommen sind .


    LG


    Franz Josef


  • Historische Dokumente gegen Menschenleben aufzurechnen wäre wie zu Fragen: "Ist Freude grüner als Hitze?". Das ist einfach nicht vergleichbar und somit ist auch keines von beidem wichtiger oder weniger wichtig. Ich für meinen Teil bin mir aber sicher, daß zum Zwecke der Rettung von Menschen bereits alles nötige getan wird und erlaube mir deswegen den Luxus, meine Gedanken den zerstörten Dokumenten zu widmen.

    Hallo Zusammen,
    natürlich möchte ich KEIN
    Menschenleben dieser Welt mit dem Verlust von Dokumenten gleichsetzen.
    Ich glaubte dies auch ausdrücklich klar gemacht zu haben. Meine Frage
    war lediglich, ob ich es richtig verstanden habe, dass die Dokumente,
    welche am 01.01.09 zu Archivgut geworden sind, wirklich ins Historische
    Archiv gebracht worden sind. Es geht mir einfach nur darum, dass ich
    gerne wissen möchte, wo die Dokumente hingekommen sind (bis zum
    heutigen Tag war ich der Meinung, dass diese Dokumente ins
    Personenstandsarchiv nach Brühl ausgelagert worden sind, aber die
    Internetseite der Archive in NRW besagt halt etwas anderes, deswegen
    meine Frage). '
    Papiere, besser gesagt Dokumente sind mir mit Sicherheit nicht wichtiger als Menschenleben, obwohl es mir
    nicht gänzlich egal ist, was mit den Dokumenten passiert ist, aber zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es mir doch mindestens zweitrangig.


    LG Bianca
    die ihre Sicht der Dinge nur richtig verstanden wissen wollte :)

  • Hallo zusammen,


    zum Thema siehe auch hier . Ich hoffe, dass es wenigstens für die noch Vermissten gut ausgeht ...!


    Grüße
    Uwe

    Forschungsschwerpunkte:
    Schönhengstgau: Raum Zwittau/Leitomischl +++ Ostpreußen: Raum Gerdauen, Raum Gumbinnen
    Baden-Württemberg: Raum Abtsgmünd, Raum Rottenburg/Neckar

  • Hallo zusammen!


    Ich war auf der Seite von Personenstandsarchiv Brühl. Ich habe wohl was entdeckt, habe aber erst mal eine Anfrage gestellt, ob Zweitschrift vorhanden ist. Laut Brühl soll dort Erst und Zweitschrift vorhanden sein. Aber ob auch von Köln dabei ist, bleibt abzuwarten.


    Viele Grüße
    Silke

  • Menschen kann man ja nicht verbieten, sich in dieser Gegend aufzuhalten und dort zu wohnen.


    Sicher ist es auch traurig, wenn Personen zu schaden oder gar zu Tode kommen. Aber das Leben an sich ist ja gefährlich, wenn man z.B. die Verkehrstoten jedes Jahr anschaut.


    Bei ererbter Geschichte ist es aber eben anders.
    Archivmaterial kann man sehr wohl RECHTZEITIG sichern und nicht im nachhinein mit viel Geld rekonstruieren und restaurieren.


    Der materielle Schaden soll auf jeden Fall wesentlich höher sein, als beim Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek.


    Wann gibt man endlich rechtzeitig ausreichend Geld, um die eigene Geschichte für die Nachwelt zu erhalten? Wir haben Geld für Ausgrabungen in Agypten, die Erforschung des Amazonasgebietes usw.


    Nur im eigenen Land versagen wir immer wieder. Hätte man nicht bei den ersten Verdachtsmomenten Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze der Archivalien treffen müssen?



    Andrea

  • Noch viel schlimmer ist es aber wenn Menschenleben verloren gehn. Jetzt um die Dokumente zu jammern ist sicher nicht der richtige Zeitpunkt.


    Und da sind wir wieder beim gegeneinander Aufwiegen. Ich denke, daß man durchaus gleichzeitig Menschen helfen und sich um Dokumente sorgen kann. Es werden ja wohl nicht alle achtzig millionen Bundesbürger für die Rettung einiger weniger Menschen gebraucht.



    Hallo Zusammen,
    natürlich möchte ich KEIN Menschenleben dieser Welt mit dem Verlust von Dokumenten gleichsetzen.


    So hatte ich das auch nicht verstanden, keine Sorge. ;)



    Zitat

    Papiere, besser gesagt Dokumente sind mir mit Sicherheit nicht wichtiger als Menschenleben, [...]


    Wie auch - man kann beides gar nicht miteinander vergleichen, eines kann nicht wichtiger als das andere sein: "Ist eine Idee größer als ein Auto?"
    Für mich persönlich ist beides relativ unwichtig, weil ich weder zu den Menschen noch zu den Dokumenten irgendeine Beziehung habe. Aber wenn ich z.B. derzeit von Wurzeln in der Gegend wüßte, dann wäre der Verlust der Dokumente für mich sicherlich schmerzlicher, als der eventuelle Todmir unbekannter Menschen.



    Wann gibt man endlich rechtzeitig ausreichend Geld, um die eigene Geschichte für die Nachwelt zu erhalten? Wir haben Geld für Ausgrabungen in Agypten, die Erforschung des Amazonasgebietes usw.


    Nur im eigenen Land versagen wir immer wieder. Hätte man nicht bei den ersten Verdachtsmomenten Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze der Archivalien treffen müssen?


    Wenn den Verantwortlichen geschwant hätte, daß das Haus einstürzen wird, hätten sie solche Maßnahmen getroffen. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.

    Momentan "unterwegs" im Memelland (Kreis Heydekrug, Kirchspiel Saugen bzw. bis 1844 Kirchspiel Werden)

  • ...habe gerade gelesen das die Neubaustrecke der U-Bahn auch zwischen Kölner-Dom und Philharmonie verläuft....


    wenn das mal gut geht !!!


    Alles Gute nach Köln !!

  • Diese Information finde ich interessant:



    Wussten Sie was dort alles archiviert wurde? Hier ein Überblick (Quelle: express.de):


    [list]
    [*]65.000 Urkunden ab dem Jahr 922
    [*]26 Regalkilometer Akten
    [*]104.000 Karten und Pläne und 50.000 Plakate
    [*]780 Nachlässe und Sammlungen (u.a. Jan von Werth, Jacques Offenbach, Heinrich Böll)
    [*]500.000 Fotos zu Kölner Ereignissen
    [*]Urkunden, Ratsprotokolle, Verfassung und Verwaltung, Stadtrechnungen, Hanse, Handel, Zunft, Schreinsbücher, Gerichte, Testamente, Armenverwaltung, Universität vom 12. Jahrhundert bis Ende der reichsstädtischen Zeit
    [*]Urkunden und Akten der Kölner Stifte und Klöster vom 10. Jahrhundert bis 1802
    [*]Akten der Stadt Köln aus französischer Zeit von 1794 bis 1814, preußischer Zeit von 1815 bis 1945 und von 1945 bis heute, wie zum Beispiel Schulzeugnisse, Abiturarbeiten und Ähnliches
    [*]Urkunden und Akten eingemeindeter Orte vom 14. bis zum 20. Jahrhundert
    [*]Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Architektur und Wissenschaft, Archive von Vereinen, Verbänden, Parteien, Verlagen
    [*]Sammlungen, wie zum Beispiel Handschriften vom 6. bis zum 19. Jahrhundert, Siegel, Pläne, Plakate, Fotos, Zeitungen, zeitgeschichtliche Sammlung.

  • Guten Morgen zusammen.


    Hab mir gerade durchgelesen was rathna schrieb.Ist ja ne gewaltige Menge was dort gelagert war.Ich frage mich jetzt ob es wohl Kopien von diesen Sachen gab die dort gelagert waren.Wenn nicht dann ist sicherlich vieles nicht mehr zu beschaffen.Ich habe 30 Jahre in der Sozialversicherung gearbeitet aber wenn unsere Haupstelle z.B.ausgebrannt währe hätte die keinerlei Auswirkungen auf die Arbeit gemacht.Die Daten die hier gelagert sin,sind 3 fach vorhanden.Im kellerlager in Form von Papier(es liegen dort Meldungen die noch aus dem 3.Reich stammen) ausgelagert (nicht im Haus)Mikrofilme von allen Papierformularen und ebenfalls ausgelagert Speicherplatten.Es müßte schon ein sehr dummer Zufall sein wenn 3 verschidene Häuser wo die Sachen gelagert sind mit einem Schlag nicht mehr existieren würden.Gestern habe ich den Zusammenfall des Archives im Fernsehen gesehen.So wie dieses Haus nach vorne gekippt ist kann man nur zu dem Schluß kommen,dass der Untergrund dort nachgegeben hat wegen der U-Bahnröhre.Ich möchte keinesfalls in der Haut der U-Bahnbauer stecken.


    LG


    Franz Josef

  • Guten Morgen,,


    Ein bißchen was haben sie ja gestern schon wegschaffen können. Es sollen Dokumente aus der Zeit von 900 - 1100 sein. Sicherungskopien soll es wohl von einigen Sachen geben, aber eben bei weitem nicht nicht von allem. Ich denke, die wichtigsten Dokumente werden vielleicht gesichert sein. Die ganzen Nachlässe aber nicht. Aber wie ein Fachmann gestern schon sagte (Name fällt mir nicht mehr ein, war vom Archivverband oder so), selbst wenn dadurch der Inhalt erhalten ist, das Dokument oder die Urkunde selbst ist dann unwiederbringlich verloren. Wenn man bedenkt, was für eine Bedeutung Köln in der Geschichte hatte....


    Sicher ist der der U-Bahn-Bau dafür verantwortlich. Ich denke, daran zweifelt wohl inzwischen keiner mehr. Gestern habe ich ein Interview mit einem evakuierten alten Mann gesehen. Der berichtete, daß die Anwohner die ganze Zeit so etwas schon befürchtet hätten. Wenn die unten mit "schwerem Gerät" zugange gewesen seien, hätte das Haus "gezittert" und ihm wäre die ganze Zeit schon sehr unwohl gewesen....


    Mir ist es einfach unbegreiflich, wie man nach einem abgesackten Kirchturm, Senkungsrissen im Keller des Archivs und solchen Aussagen einfach weiter machen konnte, als wär nix. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, daß es da irgendwelche Konsequenzen für irgendjemanden geben wird.....


    Liebe Grüße,
    Bea

  • Hallo zusammen.


    Die haben doch gestern einen Statiker reden lassen,und die haben eindeutig festgestellt,dass überhaupt keine Gefahr besteht trotz der Risse im Keller usw.Wenn so ein Hoher Kirchturm sich 11 Grad neigt dann sind das minsetens auf die Höhe gerechnet 1,5 Meter was der Turm schräg stand.Ich pers.glaube,dass die Statiker die da herumgerechnet haben und der Geologe der sozusagen den Boden freigegeben hat die schuldigen Herren sind.Na ja Ich bin weder Richter noch Statiker noch Geologe.Mir sagt nur mein Hausverstand,dass da die zuständigen Herren total versagt haben.


    LG


    Franz Josef

  • Was mich dabei am meisten schockiert ist die Tatsache, dass diese Akten und Unterlagen schon so vieles überstanden haben im Laufe der Jahrhunderte - Doch segneten sie wohl wegen unserer Bequemlichkeit das zeitliche. Für einige wenige Minuten (Sekunden?) weniger Wegzeit verbauen wir Millionen in den Städten (und auch anderswo - anstatt es in Kultur und Bildung zu stecken :sauer: ) und haben nun einen wichtigen Teil unseres kulturellen Gedächtnisses verloren. Die Geschichte lehrt, dass Hochkulturen, wenn sie begannen dekadent zu werden, sich langsam dem Ende neigten. Wir arbeiten gut daran. Vielleicht sehe ich das auch zu schwarz ;( . Aber es in diesem Lichte zu betrachten, würde auch die "Schuldfrage" noch einmal neu stellen: Was ist uns eigentlich wirklich wichtig? Oder ehr - was trägt uns wirklich? Okay - jetzt wirds philosophisch oder so was...
    Ansonsten bin ich grad nicht auf dem Stand - sind die Vermissten eigentlich gefunden? Ich hoffe sehr!
    Gruß an euch alle, Harald

  • Gestern habe ich ein Interview mit einem evakuierten alten Mann gesehen. Der berichtete, daß die Anwohner die ganze Zeit so etwas schon befürchtet hätten. Wenn die unten mit "schwerem Gerät" zugange gewesen seien, hätte das Haus "gezittert" und ihm wäre die ganze Zeit schon sehr unwohl gewesen....


    Das kann ja durchaus vorkommen, wenn gebaut wird. Schon die ollen Griechen wußten ja: "alles fließt". Ob das normal ist oder ob es Unheil angündigt, kann doch ein Laie überhaupt nicht ermessen. Ein Laie nämlich, der sowas vielleicht ein oder zweimal im Leben vom Hörensagen und entfernten Zugucken kennt.



    Zitat

    Mir ist es einfach unbegreiflich, wie man nach einem abgesackten Kirchturm, Senkungsrissen im Keller des Archivs und solchen Aussagen einfach weiter machen konnte, als wär nix.


    Wurde denn weiter gemacht, "als wär nix"? Woher weißt Du das bzw. woran machst Du diese Aussage fest?



    Zitat

    Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, daß es da irgendwelche Konsequenzen für irgendjemanden geben wird.....

    Du glaubst also nicht, daß da in den entsprechenden Entscheidungsetagen gerade "die Kacke am dampfen" ist? Ich gehe zudem davon aus, daß die Staatsanwaltschaft da auch bereitstätig geworden ist. Das alleine sind doch schon relativ heftige Konsequenzen für jemanden, der (wie ich unterstelle) zunächst nichts böses im Sinn hatte und nach seinem eigenem Empfinden vermutlich gründlich bearbeitet hat.



    Die haben doch gestern einen Statiker reden lassen,und die haben eindeutig festgestellt,dass überhaupt keine Gefahr besteht trotz der Risse im Keller usw.Wenn so ein Hoher Kirchturm sich 11 Grad neigt dann sind das minsetens auf die Höhe gerechnet 1,5 Meter was der Turm schräg stand.Ich pers.glaube,dass die Statiker die da herumgerechnet haben und der Geologe der sozusagen den Boden freigegeben hat die schuldigen Herren sind.Na ja Ich bin weder Richter noch Statiker noch Geologe.Mir sagt nur mein Hausverstand,dass da die zuständigen Herren total versagt haben.


    Ich wäre bei der Jagd nach schuldigen etwas zurückhaltender. Wir wissen nicht, ob Geologe und Statiker wissen konnten, was sie hätten wissen müssen, um hier der Situation angemessen zu entscheiden. Was, wenn sie nach allem, was man weiß gründlich und kompetent gearbeitet haben und sich schlicht ein Problem ergeben hat, das seiner Art nach vorher gänzlich unbekannt war?

    Momentan "unterwegs" im Memelland (Kreis Heydekrug, Kirchspiel Saugen bzw. bis 1844 Kirchspiel Werden)

  • Hallo yew,


    Wurde denn weiter gemacht, "als wär nix"? Woher weißt Du das bzw. woran machst Du diese Aussage fest?

    Siehe oben. Daß bei Bauarbeiten auch schon mal die Wände wackeln, ist klar. Wenn das aber einhergeht mit einem abgesackten Kirchturm, Senkungsrissen in Kellern etc. und weiter gebaggert wird, dann mach ich mir halt meine Gedanken. Und damit scheine ich ja nicht alleine zu stehen....


    Und Laien sind wir dann doch wohl alle.....


    Viele Grüße,
    Bea

  • Hallo Bea!


    Ich gebe dir vollkommen recht.


    yew: Schramma hat ja auch den Baustopp angekündigt. Er weiß ja, was ein schiefer Turm schon verursacht hat und keine 100 Meter von der Stelle stürzt das Archiv und 2 Wohnhäuser mit möglichen Toten ein. Und dieser Einsturz ist durch Erdrutsch entstanden und wer dafür verantwortlich ist, das wissen wir auch als Laie. Da brauchen wir nicht mal Geologe zu sein. Hätte da keiner gebohrt bzw. gebaggert, wäre das alles nicht dazu gekommen. Jetzt hat sich noch Friedrich-Wilhelm Gymnasium gegen über vom dem Archiv geneigt und die stützen das Gebäude ab, Willst du jetzt noch behaupten, da hätte einer noch gründlich gearbeitet? Ich glaube das kaum.


    Ich kann mich jetzt nicht mehr weiter aufregen, ich muss jetzt zur Arbeit.


    Viele Grüße
    Silke