Wappen der Familie Schöpperle

Hallo Wolfgang,

Du schreibst, IHR habt ein bzw. zwei Wappen aber es ist bisher keine Beziehung dazu herzustellen. Damit ist es doch, ob nun Wappenschwindel oder nicht, erstmal nicht nachweislich EUER Wappen, denn führungsberechtigt ist man erst, wenn man nachweislich in ehelicher männlicher Linie von der tatsächlich wappenführnden Familie abstammt. Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich ja hier auch um einen Berufsübernamennamen von Schöpper/Schopper, der Stopfer. Da ist die Chance auf allgemeine Verwandtschaft auch eher gering.

Über dem Wappen steht "Familienwappen Schöpperle". Das wäre schon mal etwas, was hier auf ganz typischen Wappenschwindel deutet, abgesehen von der fehlerhaften Wappendarstellung. Es fehlt die Helmwulst bzw. Helmkorne und die Hörner sind eigentlich keine Ohren, die aus dem Helm wachsen. Abgesehen davon ist die Farbgebung schon recht ungewöhnlich und ich bezweifle ganz stark, dass sie tatsächlich so ist. Aber vor allem gibt es nicht DAS Familienwappen, sondern nur Wappen einer ganz genau definierten Familie, die eben wappenführungsberechtigt ist. Statt dieser absichtlich irreführenden Überschrift müßte also vor allem der Name des Wappenstifters erkenntlich sein.

Da dieses Wappen oder besser das heraldisch korrekte im Siebmacher für Konrad Schöpperle eingetragen ist, solltest Du Dich auch fragen, woher der Urheber der recht modernen Abbildung, eine typische Wappenschwindler-Retortenabbildung, eigentlich ohne wirkliche genealogische Forschungen wußte, wie ihr von Konrad Schöpperle abstammt. Hätte er es gewußt, so würde wie üblich auch die lückenlose Genealogie Deiner Familie bis zu Konrad Schöpperle dazu gehören und Du könntest Dir viel Forschungsarbeit ersparen. Du kannst ganz getrost davon ausgehen, dass es sich hier um einen Wappenschwindel handelt.

Es gilt der Grundsatz Namensgleichheit bedeutet noch lange nicht Familiengleichheit und Wappengleichheit und dieser Grundsatz wird durch die Wappenschwindler generell verletzt.

Viele Grüße
Hina

Hallo Wolfgang,

ich würde an Deiner Stelle das Wappen ganz von der Seite nehmen. Jeder heraldisch einigermaßen Versierte sieht auf den ersten Blick, dass es sich um kein Wappen sondern um einen unprofessionellen Wappenschwindel handelt. Damit machst Du Dich mit verlaub eher lächerlich, wenn ich das mal so sagen darf.

Ich habe sowieso immer Probleme damit, was eigentlich mit der Darstellung fremder Wappen ausgesagt werden soll, nur weil sie zufällig jemandem gehören, der den selben Namen führt. Die Müllers könnten sich kaum noch entscheiden, auf welche Promis, Adelige und Wappen sie zurückgreifen sollen. Mit der eigenen Familie hat das jedoch meist gar nichts zu tun. Hier kann nur geraten werden, bevor man so eine Seite gestaltet, sich erstmal gründlich mit Onomastik und Heraldik zu beschäftigen. Wir versuchen immer wieder den vielen Fragestellern zu erklären, dass Namensgleichheit noch lange keine Familiengleichheit bedeutet, solange es nicht urkundlich belegt ist, dass es sich um dieselbe Familie handelt. Das heißt also, die Familie hat auch erstmal überhaupt nichts mit dem dargestellten Wappen zu tun. Da aber auf unzähligen Webseiten und Familienbüchern diese fremden Wappen zu finden sind, warum auch immer, verstärkt sich immer mehr der Glaube, dass Wappen schlicht und einfach nur etwas mit dem Namen zu tun haben. Das arbeitet einzig und allein den Wappenschwindlern immer mehr in die Hand, während wir uns die Finger wundtippen, um Aufklärung zu betreiben.

Ob sich Konrad und Sebastian Schöpperle ein Wappen erschwindelt haben, kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Frage wäre, haben sie es überhaupt verliehen bekommen oder haben sie ihr Wappen selbst gestiftet. Oftmals war es auch einfach nur eine Frage der gezahlten Summe. Wie sie auch immer zu ihrem Wappen gekommen sein mögen, unstrittig ist, dass sie eins führten und damit waren ihre ehelichen Abkömmlinge, wenn sie den Namen führten, ebenfalls führungsberechtigt.

Viele Grüße
Hina