Verträge zu Hauskäufen zwischen 1799 und 1812 gesucht

  • Mich interessieren die Hintergründe zum Besitz der Häuser Berlin, Prenzlauerstraße 7 und 14 (bis etwa 1800 waren das die Hauser Nr. 6 und 13 auf der westlichen Straßenseite).


    Bekannt ist derzeit (sehr kurz gefasst):
    1799:
    Haus Nr. 6 gehört "Krebs, Erben"
    Haus Nr. 13 gehört "Hennig, Seilerwittwe"
    1801:
    Nr. 7 und 14 gehören "Hennig, Seiler, Wittwe"
    1812:
    Beide Häuser gehören Johann Gottlieb Dix, Seilermeister (mein Ururgroßvater).
    1817:
    Nr. 7 gehört (bis 1874) weiterhin Johann Gottlieb Dix, Seilermeister (bzw. seinen Erben)
    Nr. 14 gehört George, Joh. Gottl., Viktualienhändler [die nachfolgende Eigentumssituation dieses Hauses ist für mich nicht mehr relevant]
    1875:
    Nr. 7 gehört Gellhorn, Kaufmann. Als "Vicewirth" [was bitte ist das??] ist Dix, L., Ww. (Schwiegertochter von Johann Gottlieb, sie war Eigentümerin des Hauses seit 1871)


    Für diese verschiedenen Immobilien-Transaktionen sind seinerzeit mit Sicherheit Verträge geschlossen worden. Ebenso dürfte auch der Übergang des Seilerei-Betriebes von Hennig auf Dix vertraglich dokumentiert worden sein.


    Wo könnten - falls überhaupt noch vorhanden - solche Dokumente archiviert sein?
    Meine Vermutung: im Landesarchiv Berlin oder (weniger wahrscheinlich) im Geheimen Staatsarchiv. Ich habe schon ziemlich viel :computer: gegoogelt, bisher aber :zuck: erfolglos.


    Hat irgend jemand da schon Erfahrungen oder Kenntnisse?

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,
    da es hier neben den Häuser sicherlich auch um Grundstücke geht wirst du möglicherweise auch bei den Katasterämter in Berlin fündig werden.
    Hier ist der Link: Führer Katasterämter Berlin

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Jörg,
    natürlich gibt es Akten dazu. Möglicherweise auch Schuldverschreibungen, Zinsvereinbarungen und wer hat Geld geliehen. Einige hundert solcher Akten hatte ich in der Hand.
    Ob die Katasterämter Auskunft geben können, bezweifel ich. Du must die alten Grundbücher finden. Das Archiv ist die richtige Adresse. In Berlin kenne ich die Archivstruktur nicht.
    Ich kann nur die Schritte in Schwerin beispielhaft erklären.


    1. Älteres Adressbuch nehmen und Straße sowie Hausnummer suchen. Vorsicht: Straßennamen können sich geändert haben.
    Bei uns steht neben der Hausnummer eine Katasternummer. Diese benötigst Du.
    2. Im Archiv nach den alten Grundbüchern suchen. Der Name kann auch Stadtbuch oder Stadtverlaßbuch sein.
    Dieser Bestand ist nach diesen Katasternummern geordnet.
    3. Bei älteren Vorgängen haben sie das Stadtkataster manchmal überarbeitet. Dann sollte es einen Katastervergleich geben, um die älteren Bücher zu finden.


    Auch wenn das Haus abgerissen und neuerbaut wurde oder heute Grünanlage ist, müssen die Akten vorhanden sein. Es sind oftmals "dicke, aufschlußreiche Pakete".
    Sollten weiter spezielle Fragen auftreten, versuche ich zu helfen.


    Grüße Hartmut

    Nicht Gold hat die Welt verändert, es war das Blei.
    Nicht das Blei aus der Flinte, eher das Blei aus dem Setzkasten (Willi)

  • Hallo Hartmut,


    vielen Dank für deine Hinweise.
    Vieles von dem was ich bis jetzt zu den beiden Häusern und den Eigentümern und Bewohnern weiß stammt aus den Berliner Adressbüchern. Allerdings sind hier leider keine Katasternummern angegeben. Das Thema der Umbenennung von Straßen ist mir bewusst - diese Straße wurde erst nach dem 2. WK umbenannt. Schwieriger kann es mit der Änderung von Hausnummern sein. Das war hier der Fall, ich kann das aber zum Glück im Detail nachvollziehen.
    Der Hinweis zum Katastervergleich ist interessant, mal sehen ob das was gibt. Auf einem detaillierten Stadtplan (1:4000 !) von kurz vor 1910 sind die Häuser noch vorhanden - aber auch hier keine Kataster-Nr.
    Ich werde jetzt mal in direkten Kontakt mit dem Landesarchiv Berlin gehen, vielleicht können die mir zumindest mehr zu den Beständen sagen, als ich bisher gefunden habe.


    @ Uli: die Katasterämter haben anscheinend keine so lang zurückliegenden Unterlagen, vor allem nichts mehr zu Häusern die es heute so nicht mehr gibt (steht so in dem von dir angegeben link). Da ist wohl das Archiv die einzige Chance.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,
    Deine Fakten sind nicht herzerfrischend und auch noch Hausnummern geändert. Aus eigener Erfahrung, kräuseln sich bei mir die Haare.
    Auf der Seite des Berliner Archivs habe ich etwas gefunden. Zumindest ein Teil der Hausakten müssen vorhanden sein.http://www.landesarchiv-berlin.de/lab-neu/start.html
    Du kannst es auch mit den Begiffen "Stadtbuch", "Grundbuch" und "Kataster" versuchen. An der Verzeichnung erkenne ich, dass müssen die Dinger sein.


    Wenn Du Erfolg hast, würde mich interessieren wie es in Berlin funktioniert.
    Viel Erfolg Hartmut


    Der Link zeigt nur die Startseite. Bitte auf "Bestände" gehen und dann mit der Suchfunktion und den Begriffen arbeiten.

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