Karl Schöpperle +1917

  • Hallo.


    Weiß jemand was über Karl Schöpperle. Er ist am 21.02. 1917 gefallen und auf dem Kriegsgräberfeld in Frasnoy/Haut-Savonne ( F ) beerdigt. Geboren ist er am 25.04.1897.Vermutlich aus Süd-Baden . Er hat im Infranterie-Regiment 4/85 gedient.In Metzt wurde uns mitgeteilt, daß man in den Militärakten von München etwas finden könnte.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, kannst du uns mitteilen woher du diese Angaben hast ?
    Ansonsten würde ich dir empfehlen auf der Site des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge.
    Überprüf doch nochmal das Todesdatum 1912 war noch kein Krieg gewesen. Der 1 WK begann erst 1914.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo !!


    Hab mal wieder geschlafen. 1917 ist richtig . Am 21.02. gefallen.Die Information hab ich von den oben erwähnten Stellen. Das Grab ist in Frasnoy, Frankreich. Die Hälfte der Toten stammt aus Valenciennes.4.477 deutsche Tote. Karl war Musketier.


    Viele Grüße Wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    Wenn du mehr über die Kriegszeit von Karl Schöpperle herausfinden möchtest,
    müsstest du uns noch mehr Angaben über ihn machen. Neben den bereits
    bekannten Angaben wären wichtig zu wissen sein Geburtsdatum, seinen
    Geburtsort sowie der Wohnort zu Beginn des Krieges. Mit dem Wohnort
    kann man die in Frage kommenden Regimenter eingrenzen. Wenn es nicht
    preussische Regimenter sind, kann man noch die Stammrolle finden. Die
    preussischen wurden bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg zerstört.
    Da kannst du nur noch hoffen, dass es noch eine Regimentsgeschichte gibt.
    Daraus geht hervor, wo das Regiment im Einsatz war, manchmal gibt es auch
    Verlustlisten, allerdings sind dort meist nur Offiziere namentlich genannt.


    Übrigens, hast du den Volksbund schon angeschrieben und gefragt, ob
    sie noch mehr Informationen haben, als die auf der Website sichtbaren?
    Sie müssten Angaben über seine frühere Grablage haben, von woher er
    nach Frasnoy umgebettet worden ist. Das könnte Aufschluss darüber
    geben, ob er in einem Lazarett gestorben ist oder in der Etappe tätig
    war, wie beim Friedhof beschrieben.


    Der Heeresbericht vom 21.02.1917 ist leider auch nicht aufschlussreich.
    http://www.stahlgewitter.com/17_02_21.htm
    Du kannst auch die Berichte von jedem anderen Tag anschauen,
    indem du in der Adresszeile des Browsers einfach das Datum
    änderst. (Achtung die Reihenfolge ist Jahr, Monat, Tag)


    Hast du diese beiden Websites auch schon durchsucht?
    http://www.weltkriegsopfer.de/
    http://www.denkmalprojekt.org/


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,

    Zitat

    Daraus geht hervor, wo das Regiment im Einsatz war, manchmal gibt es auch
    Verlustlisten, allerdings sind dort meist nur Offiziere namentlich genannt.


    in den Erlebnissblätter deutscher Regimenter die ich kenne (3 Stück nenn ich mein eigen) sind bei den Verlustlisten auch die Mannschaftsgrade erhalten. Auch mit Aufschlüsselung vermisst oder tot.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo zusammen


    Danke für die ausführliche Antwort Svenja.Das Geburtsdatum hab ich jetzt: 25.04.1897.Wo weiß ich nicht.Das Regiment war nach ersten Infos aus Metz ( eins ? ).


    Aber vom Namen her kann es nur die Gegend Süd- Baden sein .Oder Augsburg, da gabs auch lange Zeit noch Schöpperle.Möglich ist allerdings auch, daß er Elsässer war.


    Grüße Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Die Bezeichnung 4/85 dürfte so nicht stimmen. Das Inf.Rgt 85 stand in Rendsburg und Kiel.


    Ich kann mir vorstellen, daß es sich um das Inf.Rt. 185 handelt. Das war ein badisches. Es hatte aber keine Garnison, da es während des Krieges an der Front aufgestellt wurde. Genauer gesagt laut KM vom 14.5.15 durch das XIV.Res.Korps in Bapaume.


    Am Todestag 21.2.17 unterstand das Regiment der 185.Inf.Brig. (208.Inf.Div.) und war bis zum 25.2.1917 in der Gegend um Ypern / Comines.Kanal eingesetzt.


    Frasnoy mit dem dt. Soldatenfriedhof liegt übrigens etwas südöstlich der belgisch-französischen Grenzstadt Valenciennes

  • Hallo Andreas


    Das Regiment stimmt aber. 4/85 I.R.-- Es steht auf der Sterbeurkunde.Am 21.02.1917 verschied Karl um 10.00 Uhr morgens.Stadt des Todes war Quesnoy.Friedhof Frasnoy. Unterz.: Schatzmeister des Krankenhauses.Sekretärin des Rathauses......das Messwert durch uns bildete Henri Deleporte, verbunden mit dem BM von Quesnoy,Offizier der Zivilstatue.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Kann es evtl. sein, daß der Schrägstrich die 1 von 185 sein könnte? Das von Dir genannte IR85 kam wie gesagt aus Norddeutschland, und war im Febr. 17 nicht an dem von Dir beschriebenen Frontabschnitt.


    Die 85er wurden am 18.2.17 vo der Front zurückgezogen und marschierten erst Anfang März wieder zur Front, und zwar in den Raum Puisieux-Gommecourt (Somme). Vor dem 18.2.17 waren sie ebenfalls an der Somme (bei Grandcourt)


    Du schriebst ja auch, er sei bei Quesnoy (richtiger Name: Le Quesnoy) gefallen. Daß paßt mit den 185ern. Der Friedhof Frasnoy liegt auch nur ca. 10 Autominuten von Le Quesnoy entfernt.

  • Hallo Wolfgang!


    Ja, Du hast recht. Ich lese auch 4/85. Allerdings verträgt sich das nicht mit den Divisionsaufzeichnungen, zudem Du ja auch von Baden sprichst. Die 85er kamen definitif aus Nordeutschland. Es gab auch nur das aktive 85er Regiment. Ein 85er Reserve-Rgt. gab es nicht.


    Ich habe nochmal einschlägige Literatur durchforstet und folgendes zu den 85ern gefunden:


    Jürgen Kraus (Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918 - Infanterie, Band 1) schreibt unter "Unterstellung": Regiment 2.8.1914-Dez. 1918: 36.Inf.Brig. (18.Inf.Div.)


    III.Btl. 17.2.1917-24.2.1917: 17.Inf.Div.


    Histories of 251 divisions of the german army which participated in the war (1914-1918 ) schreibt unter 18.Inf.Div. für den Zeitraum Ende 1916/Anfang 1917: "It left Artois about december 12 to take over a sector along the Somme (Grandcourt). About february 18, 1917 the 18th division was withdrawn from the front, then sent back into line at the beginning of march, at Puisieux-Gommecourt (Somme)


    Für die 17.Inf.Div. steht dort: About january 9, 1917, the 17th division occupied the sector of Py, south of the Ancre. Local combats in the neighborhood of Grandcourt ans Miraumont (in january and february) caused it serious losses. The division was withdrawn from the Somme from about March 20.


    Die Schlachten und Gefechte des Großen Krieges 1914-1918 (zusammengestellt vom Großen Generalstab) schreibt zur 18.Inf.Div.:


    1.10.16-13.12.16: Stellungskämpfe on Flandern und Artois


    13.12.16-15.3.17: Stellungskämpfe an der Somme


    Zur 17.Inf.Div.:


    4.11.16-24.12.16: Stellungskämpfe in Flandern und Artois


    24.12.16-15.3.17.Stellungskämpfe an der Somme


    Ich habe die 17.Inf.Div. mal mit hereingenommen, da das III.Btl. ja drei Woche dieser Div. unterstellt war. Das nur, falls er innerhalb des Regiments evtl. zu III.Btl versetzt worden wäre. Er war ja laut Urkunde bei dem I.Btl. (4.Kompanie), aber man muß eben alle Eventualitäten berücksichtigen.


    So, wir sehen also, das Regiment war in der besagten Zeit definitif an der Somme. Er könnte früher in Flandern oder im Artois verwundet worden sein (oder auch an der Somme), und dann in ein Lazarett nach Le Quesnoy gebracht worden sein, wo er dann veschied. Es hört sich aber doch so an, als ob er bei Le Quesnoy gefallen ist, und da waren die 85er nicht. Kannst Du denn die Urkunde übersetzen oder soll ich mal schauen? Ich bin der franz. Sprache relativ gut mächtig und bin selber in einem französischen Militärforum tätig. Die Jungs könnten mir da auch helfen.


    Kurzum, es könnte natürlich auch sein, daß der französische Schreiber der Urkunde sich schlichtweg vertan hat. Kann ja auch alles passieren. Was denkst Du darüber?

  • Hallo zusammen


    Hier zuerst mal der französische Text und die Übersetzung:


    Le vingt et un février mil neuf cent dix
    sept, dix heures du matin, Karl Schopperle
    soldat allemand, 4/85 I.R, né le vingt cinq
    avril mil huit cent quatre vingt dix sept, sans
    autres renseignements, est décédé à l’Hopital
    en cette ville. D… le vingt deux février mil
    neuf cent dix sept, cinq heures du soir, sur la
    déclaration de Octave Blanchard, Econome de
    l’Hopital et de Eugène Camus, Secrétaire de
    Mairie, tous deux domiciliés au Quesnoy, qui
    lecture faite ont signé avec nous, Henri
    Deleporte, … au Maire de le Quesnoy,
    officier de l’Etat civil.


    Am 21. Februar1917
    um 10 Uhr morgens, ist Karl Schopperle
    deutscher Soldat, 4/85 I.R, geboren am
    25. April 1897, ohne weitere
    Auskünfte, gestorben im Spital
    in dieser Stadt. ... am 22. Februar
    1917, um 5 Uhr abends, auf
    Erklärung von Octave Blanchard, Verwalter
    des Spitals und von Eugène Camus, Sekretär
    des Bürgermeisters, alle beide wohnhaft in
    Quesnoy, die nach dem durchlesen unterschrieben
    haben mit mir Henri Deleporte, ... des Bürgermeisters
    von le Quesnoy, Zivilstandsbeamter.



    Nun meine Bemerkungen zu diesem Text und euren Diskussionen:


    1. Es steht zwar klar 4/85, aber ich denke, es wäre durchaus möglich,
    dass die genannten Personen sich geirrt/verhört oder verschrieben
    haben. Es wird ja auch erwähnt, dass keine weiteren Auskünfte
    über ihn bekannt seien, also hatten sie wohl keine Papiere vorliegen.


    2. Für mich tönt es so, dass er dort in einem Spital verstorben ist,
    also in einem festen Lazarett, nicht in einem Feldlazarett. Somit
    könnte das Schlachtfeld, auf dem er verwundet worden ist,
    durchaus weiter entfernt gelegen haben.


    3. Lest bitte mal die Beschreibung des Friedhofs beim Volksbund
    genau durch. Wie ich schon mal erwähnt habe, steht dort klar, dass
    in der fraglichen Gegend zur fraglichen Zeit nur die Etappe und
    Lazarette waren. http://www.volksbund.de/kgs/stadt.asp?stadt=667


    4. In der Sterbeurkunde wird die Todesursache nicht erwähnt
    und es wird auch nicht das Wort gefallen benutzt. Mann weiss
    also nicht, ob er im Schützengraben oder in der Etappe verwundet
    worden ist oder ob er an einer Krankheit verstorben ist.


    Gruss
    Svenja

  • Toll, vielen Dank zusammen. Die Übersetzung hatte ich zwar einigermaßen von den französischen Bekannten, aber das mit den wenigen Angaben wußte ich nicht.


    Ich kenn mich ja nicht besonders aus. Aber Kiel: Vielleicht war er vorher bei der Marine ?Vom Alter her glaub ich das aber nicht. Aber das Geburtsdatum ist nicht sicher.Die Bekannte hat geschrieben,daß es doch nicht stimmt. Er wäre erst 20 gewesen.Ich hab ihr jetzt geschrieben und frag sie, warum sie das Todesdatum anzweifelt.


    Ich hab das Hauptstaatsarchiv in München angeschrieben.Vielleicht können die mir auch weiterhelfen.


    Was heißt eigentlich Etappe ?? Gruß ?(


    waffengang-wolfgang 8| @web.de