Was ist euer familiengeschichtlich wertvollster Besitz?

  • Doreen, falls du das liest, ich habe dich nicht vergessen, leide aber seit einigen Monaten unter akutem Zeit- und Konzentrationsmangel. Aber was nicht ist, das wird noch)


    Ich freue mich riesig das Du dieses Buch nun endlich hast!!!


    Lass Dir Zeit, ich habe im Moment auch viel um die Ohren, daß Buch läuft ja nicht weg.



    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Was mein Lieblingsstück ist, ist schwer zu sagen: Die tollsten Sachen sind einfach nicht in meinem Besitz, und das war ja die Frage: Die Taufwindel aus den (nach neuesten Forschungen vermutlich:) 1620ern, ein Ellenmaß von 1617 mit Initialen, die Schlittenglocke von um 1700, das ganze Silberbesteck mit Eingravierungen zu welchem Hochzeitstag, Konfirmation, Taufe etc es jeweils geschenkt wurde. Oder Notenhandschriften eines Komponisten-Ahnen. Ganze Taufsteine oder sogar eine komplette Kirche (die von Bad Doberan), welche die Ahnen stifteten. Ihre Porträts und selbstgeschriebenen Bücher: Sie sind in der Verwandschaft verstreut, oder in öffentlichem Besitz. Viele Originalbücher mit Widmungen oder Besitzereinträgen sind heute in Museen oder Bibliotheken versammelt.
    Ich freue mich ganz bescheiden darüber, daß ich den Besitzstand weiterverfolge, und dokumentiere wer welches Stück hat. Es ist völlig unnötig, die Sachen selbst zu besitzen, man muss nur nachverfolgen, wohin die Sachen bei den allfälligen Erbwechseln gehen.
    Insofern ist öffentlicher Besitz sehr praktisch, denn da gibt es nicht alle 50 Jahre einen neuen Besitzer.
    Das denke ich mir auch immer bei den scharfen Auseinandersetzungen um die kulturelle Kriegsbeute: Tut es not, dass ein Stück "Deutsches" Kulturgut innnerhalb unserer Grenzen liegt?? Es reicht doch völlig aus, wenn das betreffende Stück in Moskau oder Tiflis etc zugänglich ist.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Insofern ist öffentlicher Besitz sehr praktisch


    Das finde ich auch. Dann hat nicht nur einer etwas davon und die anderenmüssen höflich bitten, es mal zu sehen zu dürfen.
    Du hast ein wahres Wort zur kulturellen Beute gesprochen. Ich finde auch, es ist nicht so wichtig, wo sich die Sachen befinden. In den deutschen Museen sind auch Kulturgüter aus aller Herren Länder und es tut gut, das um diese kein Streit entbrennt, wie die dahin gekommen sind. Da könnte ich so manche unschöne Geschichte erzählen. Freuen wir uns lieber an den vielen Schätzchen aus der Vergangenheit und wenn der Weg zu weit ist, dann eben virtuell.
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo,


    bei meinen Eltern haben sich eine Reihe von Gegenständen aus früheren Generationen erhalten. Sie stammen noch aus dem alten Bauernhaus, das meine Familie über mehrere Generationen bis in die 1970er Jahre bewohnte.
    Besonders freue ich mich über die handgenähte und bestickte Hochzeitsbluse meiner Ur-ur-Oma von 1879, ein Heiligenbuch, in dessen Einband handschriftliche Daten der Familie aufgetaucht sind und diverse andere Hinterlassenschaften.


    Aber am allerliebsten sind mir die alten Fotos aus der Familie, von denen die ältesten vor 1900 gemacht wurden. Ich finde es wunderbar, in die Gesichter meiner Vorfahren blicken zu können und da immer auch ein wenig von mir selbst zu entdecken. Da habe ich das Gefühl, unmittelbarer mit ihnen verbunden zu sein als durch Gegenstände.


    Grüße
    Bärbel

  • Mein Wissen über einige Zusammenhänge in der europäischen Geschichte ist an der von mir erstellten Linie meiner Frau,mein größter Schatz.So halte ich die Württemberger Grafen,Herzöge und Könige auseinander.War in Palermo am Grab der Mutter,Constanze ,und dem Vater,Heinrich, von Friedrich II.(Stauffer,Gegenspieler der Konradiner)Das Handelshaus,Vorläufer der Fugger,Humpiß ist in der Linie meiner Frau.Ein Vorfahre meiner Kinder hat in Augsburg den Religionsfrieden zw. ev und kath Gläubigen unterzeichnet.Einen Minnesänger gibt es,der in Heidelberg mit 6 Liedern in einem Liederbuch steht.Alles hierzu sammel ich,Bilder von Grabanlagen ,Kirchen,Burgen,Empiphate,Taufbecken,Denkmäler ect,um sie zu katalogisieren und aufzubewahren.Vielleicht danken es meine Enkel und übersehen so wie ich,daß im Kloster Bebenhausen,in der Gruft der von Hailfingen mehr Gebeine gefunden wurden,als wie archivarisch belegt worden war.Folglich muß man die Recherche auch schon mal in Frage stellen können.Nur dann erkennt man wie wertvoll für einem persönlich ,Genealogie sein kann.
    Nicht so abgehoben geht es in meiner Linie zu.Dort ist mein größter familiengeschichtlicher Besitz,das Auseinanderbröseln meiner väterlichen Linie.Wegen der Zeit vor dem Krieg,wurde bei uns zu Hause nicht über unsere Abkunft gesprochen.Zwei meiner Geschwister sind unwissend gestorben.Erst mit mir haben sich meine Eltern darüber unterhalten können(*1944).Diese Spuren,die sie legten,und meinen Erfolg besiegelten ,ist mein aller größter Schatz.Jetzt bin ich dabei ,alles handschriftlich aufzuschreiben für meine Kinder ,Nichten und Neffen.
    Am Leben geblieben!


    Dumeklemmer :thumbup:

  • Also, seitens meiner Ahnenforschung sind meine eigenen "Schätze" sämtliche Urkunden, die ich von Ahnen jenseits der Weltkriege besitze (bin ja noch nicht sonderlich weit; verglichen mit den meisten von Euch).


    Aber insgesamt gesehen, empfinde ich als die größten Schätze in unserer Familie (mütterlicherseits), u.a. ein Bild meiner Uroma als junge Frau, das bei meiner Mutti im Wohnzimmer hängt (habe ich aber erst dieses Jahr von Opa erfahren, wer da drauf ist :D ).
    Außerdem finde ich, daß der alte Klappspaten aus der Lehrzeit meines Opa's - also etwa 1950er Jahre - noch einen sehr hohen Stellenwert für mich hat - denn verglichen mit Gebrauchsgegenständen von heute, ist der noch immer wie nagelneu, und nahezu "unkaputtbar", wie es scheint. ;)


    Ansonsten von den vielen Foto's unserer Familie, sind mir zwei am allerliebsten (wenngleich auch mit traurigem Hintergrund):
    Das Soldatenfoto von Paul A. Pioreck (mein Uropa), und das Ferntrauungsfoto seiner Frau, Gertrud M. Wasielewski - sie steht dort in Schwarz mit Brautstrauß völlig allein auf den Stufen des Amtes, während ihr Mann in Rußland ist... knapp zwei Jahre, bevor er fiel. :S


    Gruß, Annika

  • Bei mir gibts eigentlicht nicht sooo viel . Aber das liegt auch daran, dass vieles bei Verwandten ist, zudenen ich keinen Kontakt habe, bzw. die mich gar nicht kennen.
    Aber das wichtigste auf der Seite meiner Mutter ist der Ahnenpass meines Urgroßvaters. Schon die Schrift zu sehen , ist sehr interessant. Weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, dass dies wirklich mein Urgroßvater geschrieben hat und sich damals die Mühe gemacht hat, auf Grund der Nazi-Zeit alles herauszusuchen. Auf diesem Büchlein (mit ca. 31 Personen) basiert mein ganzer Stammbaum . Und ich bin sehr froh, dass dieser Ahnenpass über Generationen weitergegeben worden ist ( man könnte glatt meinen, mein Uropa wusste, dass ich ihn irgendwann mal jemand zur Ahnenforschung gebrauchen könnte ;) ).
    Auf der Seite meines Vaters bin ich sehr stolz auf eine recht große Fotokiste. Mein größter Stolz dabei sind Fotos meiner Ururgroßeltern . Zudem eine Karte , die sie an ihren Sohn in die Kriegsgefangenschaft nach Frankreich im Jahre 1914 geschickt haben (wieder sehr interessant mit der Schrift meines Ururgroßvaters oder meiner Ururgroßmutter - bin mir nicht sicher, wer es geschrieben hat).
    Oder das Hochzeitsfoto meiner Urgroßeltern .
    Ist zwar nicht viel und nichts interessantes, aber , ich bin stolz auf das, was weitergereicht wurde und ich hoffe, doch noch irgendwann Gegenstände(falls es diese gibt) in der Hand halten zu dürfen.

  • Bei mir sind es die zwei Bilder meiner Urgroßeltern *) im ovalen Großformat auf Pappe gezogen und nachkoloriert aus dem Jahre 1901, sowie die Auszüge (Originalurkunden) aus dem Sterberegister des Standesamts zu Unruhstadt Kreis Bomst, meiner Alteltern **), ebenfalls aus dem Jahr 1901.


    *) Siebert, Carl Gustav geb. 28.08.1876 Alt-Jaromierz (Hauland) OO Kochmann, Marie Anna Hedwig geb. 28.11.1881 Neuruppin


    **) Siebert, Johann Christian geb. 28.09.1835 Alt Jaromierz Hauland OO Schupe, Anna Marie Auguste geb. 06.08.1850 Alt Jaromierz Hauland


    Beste Grüße, Uwe

  • hallo,
    meine wertvollsten Andenken sind
    1 Kreuz das meine Oma beim Umbau der Kirche in Goschütz ( Schlesien ) um die Jahrhundertwende gekauft hat.
    2 kleine Damenuhren von meiner Großtante
    leider wurden bei einem Einbruch alte Goldringe gestohlen, das schmerzt mich immer noch.
    Nicht wegen des Goldes, sondern wegen der Erinnerung an meine Eltern und Großeltern
    Uschi

  • Hatte noch was vergessen ich habe noch den Ehering meines Grossvaters mütterlicherseits. Den lies sich meine Mutter noch vor ihrem Tod ändern unteranderem einen Stein zufügen und anpassen. Den wird mal meine Tochter bekommen wenn sie heiratet.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Die Eheringe meiner Großeltern. Sie sind 66 Jahre alt und man kann die Initialen noch lesen. Ich trag sie im übrigen immer an einer Kette bei mir.

  • Hallo,


    also ich Besitze in Kopie die Auszüge einer Familiebibel, welche mein Vorfahre für private und familiäre Aufzeichnungen benutzt hat. Er wurde 1818 geboren, nach seinem Tod wurde die Bibel dann von einer Tochter weitergeführt. In den Aufzeichnungen ist sein kompl. Lebenslauf aufgeführt, Ausbildung, Anstellungen. Desweiteren natürlich Angaben zur Familie und Krankheiten. Es ist ein sehr interessantes Schriftstück, zumal die KB aus dem Ort teilweise verbrannt sind.


    Es ist oftmals schade, dass sehr viele Stücke die wir gerne aufbewahren würden, verloren gehen. Wir würden uns heute über ein gesticktes Deckchen der Vorfahren freuen, oder?


    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de