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Tagebuch Franz Nicolaus Kumpfe, Teil III (ab Seite 61)
- Wolfgang F.
- Geschlossen
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Dramatisch, dramatisch. Die Filmmusik im Hintergrund schwillt herz- und ohrerweichend zum Crescendo an!
Ich glaube, Böhme ist an der Reihe.
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Guten Morgen,
will nur kurz Bescheid geben, daß ich Seite 62 wie vorgesehen übernehme, wird dann morgen Vormittag werden...
Bis dann,liebe Grüße,
Bea -
1840
fortgingen, dachte ich sie würde herauskommen, aber
neine, durch dies geschah nicht. Nun war ich auf dem
Platze wo sie mich lange nicht gehabt hatte. Als
ich nach Hause kam, setzte ich mich sogleich hin und
schrieb, ich hatte einst ein par Hosenträger und ein
par Schuh beides von ihrer Hand gestrikt, zum An-
denken erhalten, dieses pakte ich Beides ein, denn
ich hatte erstes noch gar nicht und leztes wenige
getragen, denn beide Dinge waren mir als Ge-
schenk heilig und bisher nur Lust gewesen
anzusehen, und sendete es noch diesen Abend
mit dem Briefe durch einen meiner Leute
ihr, die ich so lange um treuen Herzen bewehrt
hatte, um mich dadurch von ........... Bar-
den los zu reißen. Aß mir schwach bin ich doch
wenn ich mir es so überlege mir reuete es mich
die nächste Minute schon, so schnell, je vielleicht
voreilig gehandelt zu haben. Ich hätte es auch
einr beßrer Art .......... können, um sie viel-
leicht nicht so zu kränken, aber so bin ich nun
einmal stets gewesen, Glück wie Unglück ein-
her eher getragen könnend, als Ungewiß-
heit. Ich mußte durch dieses Schreiben, muste
sichs entscheiden, ob ich recht oder Unrecht habe
wenn ich dachte es ist Lauheit oder gar Untreu-
e welche sie zu diesem Betragen reitzt.So, da sind aber noch einige Fehler drin. Bitte um Nachsicht!
Viele Grüße, M. Böhme -
fortgingen, dachte ich sie würde heraus_kommen, aber
neine, auch dies geschah nicht. Nun war ich auf dempar Schuh, beides von ihrer Hand gest
rikt, zum An-ich hatte erstes noch gar nicht und leztes wenig
eschenk heilig und bisher eine Lust gewesen
ihr, die ich so lange im treuen Herzen bewahrt
hatte, um mich dadurch von schändenden Ban-
den los zu reißen. Ach wie schwach bin ich doch
wenn ich mir es so überlege wie reuete es mich
die nächste Minute schon, so schnell, ja vielleicht
voreilig gehandelt zu haben. Ich hätte es auf
eine bessre Art anfangen können, um sie viel-einmal stets gewesen, Glück wie Unglück im-
mer eher ertragen könnend, als Ungewiß-
heit. Ich wußte durch dieses Schreiben, musteZitat: "So, da sind aber noch einige Fehler drin. Bitte um Nachsicht!"
Geschenkt. Fehlerfreie Transkriptionen sind langweilig und geben uns das Gefühl der Überflüssigkeit! -
Zitat: "So, da sind aber noch einige Fehler drin. Bitte um Nachsicht!"
Geschenkt. Fehlerfreie Transkriptionen sind langweilig und geben uns das Gefühl der Überflüssigkeit!
Und: Danke für die Korrekturen! -
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Oh oh, der Franz mit seinem überschießenden Testosteron-Wert.
In der letzten Zeile steht "... vielleicht vielleicht...". Mehr sage ich nicht .. -
Hallo, Ihr Lieben!
Hier kommt die Seite 62 mit zwei unsicheren Stellen:
1840.
Ganz abgeschlossen mit mir selbst, brachte ich eine der
schlaflosesten Nächte und eben in so einem dumpfen Hin-
brüten den folgenden Tag hin, ich hatte keine Freu-
de mehr an nichts, meine Kamraden konnten Scherz
treiben wie sie wollten, ich wurde nicht Herr meiner
Traurigkeit, o der Schmerz hatte mir ans Herz
gegriffen, jetzt fühlte ich erst, was mir Therese war
o, sie war unzertrennlich von meinem Seÿn, ich
kann nicht leben, wenn sie nicht lebt. Nachmit-
tags kam sie selbst, obgleich sie weinte und mich
bat ich sollte doch nicht mehr böse sein, aber mein
Zutrauen war dahin, ich war schon so öfter von ihr
getäuscht worden, und bei all meiner unauslöschba-
ren Liebe, konnte ich ihr diesesmal dennoch nicht
sogleich verzeihen, ich ging zwar mit nach Altstadt
und wieder zurück, aber wir hatten keiner den Muth
uns gegenseitig zu erklären. Abends jedoch trafen wir
uns wieder, wo ich genöthigt war mich gegen mein
Gefühl zu äußern, denn ich sah ein, wenn ich mich
noch öfter so ärgern müsse, da ist meine Gesund-
heit unwiederbringlich verloren, und ich fühle jetzt
schon den Eindruck tief in meinem Herzen. Aber
hatte mich denn der verflossne Tag nicht auch ge-
lehrt, daß ich ohne sie keine Ruhe finden würde?
hatte ich nicht vielleicht vielleicht durch meine rascheVielen Dank schon mal für Eure Korrekturen.
Bei den Fragezeichen bin ich mir mit den letzten Buchstaben irgendwie unsicher...Zum Organisatorischen:
Ich werde mich in dieser und vielleicht auch noch der nächsten Woche nicht so einbringen können wie bisher. Ich hoffe, Ihr seht mir das nach. Die Transkriptionen mach ich, kann nur an den Diskussionen im Moment nicht so teilnehmen und schaffe es auch nicht jeden Tag, ins Forum zu schauen....Meine nächste Seite wäre Seite 68 vom Samstag Abend. Nächstes Wochenende kann ich leider gar nicht. Würde vielleicht Bianka mit mir tauschen? Dann könnte ich Seite 69 am Montag Vormittag machen...
Wünsche Euch einen schönen Tag, bis später
liebe Grüße,
BeaKorrektur ist eingearbeitet.
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Hi, Bea!
Ja, da gibt´s nichts anzumerken, außer: SPITZE!!!!
Du hast ja wirklich ein gutes Empfinden für Franzens Eigenarten
Lieben Gruß,
Lothar
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Hallo Henry und Lothar,
vielen Dank für Euer Lob!
Dann ändere ich meinen Text schon mal ab.
An eine Streichung des Restes bei "mein" habe ich gar nicht gedacht... habe darüber gegrübelt. Bei "würde" meinte ich das als Fragezeichen am Satzende. Ist doch eins?Ach, der arme Franz macht ja im Moment ganz schön was mit, so innerlich zerrissen ... Aber zumindest hat er ja schon selbst erkannt, daß ihm das auf Dauer nicht gut tut...
Bis denne,
lieber Gruß
Bea -
Fragezeichen hinter "würde", ja, da ist ein Fragesatz zu Ende. Er hätte bloß das "hatte" danach groß schreiben müssen.
Franzens Selbstbetrachtungen sind interessant. Er kann natürlich nicht ertragen, dass eine Frau sich nicht seinen Wünschen fügt, fühlt sich dadurch in seiner Männlichkeit verletzt, reagiert mit Härte gegenüber der Frau, und da sein chauvinistisches Ich-Gefühl seine zarten Du-Gefühle überwiegt, ist diese Härte zugleich eine gegen sich selbst - was er dann praktischerweise noch als heldenhafte Stärke empfinden kann und somit sein Selbstbewusstsein noch einmal hätschelt. Das ist die Psycho-Generation "Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!" (Unser Bio-Lehrer sagte immer: ... vergiss nicht, dich aufzupeitschen. Aber das führt ab.)
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Seite 63
1841.
That, ihr ebenfalls schon so ans Herz gegriffen,?
was sollte ich abermals thun und was that ich -----
blieb ihr treu und versprach wieder zu kommen.
Sie spricht, das ich ihr die Geschenke wieder geschickt ha-
be seÿ ihr das kränkendste, nur kann ich noch
nicht erfahren was sie damit begonnen habe, soll-
te sie, wie sie mir glauben machen will, dieselben
vernichtet haben, so ist der Bruch zwischen uns unver-
meidlich, denn das wäre zu viel Boßheit. Ich
werde mich überzeugen wie sie jene Dinge noch ach-
tet, es möge sein wenn es immer will.
Dieses Jahr eröffnete uns die Aussicht auf ein
thätigeres, kriegerisches Leben, alles rüstet sich, um
zum Frühjahr in möglichster Stärke marschieren
zu können. Wir bekommen auch unsre Remon-
te viel zeitiger und ich war im Mitte Januar mit
nach Leipzig kommandiert. Der Oberleutnant von Zesch-
witz führte das Commando. Am Tage des Ausmarsches
war ein furchtbares Wetter, ein Schneesturm, das man
fast kein Auge aufmachen konnte. Wir hatten das erste
Nachtquartier unter Meißen in Biskowitz ich stand
beim Richter und Guthsbesitzer Oehmichen, hatte ein
nicht schönes Quartier. Auch den zweiten Tag war
uns das Wetter nicht günstiger und marschirten bis
Hanzig woselbst ich beim Bauer Werner ein sehr
gutes Quartier fand. Der dritte Marsch war leid-
lich wenigstens hatte der Sturm etwas nach gelas-
sen und in Körlitz bei Wurzen kam ich beim
Richter und Guthsbesitzer Liebau zu stehen, wo esDie Orte Biskowitz und Hanzig habe ich noch nicht finden können, ich meine ich habe sie richtig gelesen. Körlitz liegt 3 km östlich von Wurzen, gehört heute zu Falkenhain.
Ansonsten: Es ist noch was an Korrekturarbeit zu leistenEDIT: Henrys Korrekturen sind schon eingetragen (blau)
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Hallo Jörg, gerade vorm Schlafengehen darf ich mir das noch ansehen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich gefunden. Für "Oemichen" hast du aber besondere Anerkennung verdient! Da hätte ich wahrscheinlich schief gelegen.
nicht erfahren was sie damit begonnen habe, soll-
war ein furchtbares Wetter, ein Schn
neesturm, das manuns das Wetter nicht günstiger und marschi
erten bisgutes Quartier fand. Der* dritte
nMarsch war leid-Richter und Guthsbesitzer Liebau zu stehen, wo es
*) Sicher sieht das wie n aus, aber solche schlechten r hat er öfter, und das r im nachfolgenden Wort dritte
nist auch nicht viel besser. Schließlich darf man auch offensichtliche Unsauberkeiten korrigieren. -
Danke für die Blumen, ich fand den Oehmichen nicht soo schlimm.
Am erfahren habe ich länger gehangen - und dann doch falsch gelesen (wieder so'n typischer Fall wo ich kein Wort finde, das für mich gleich reinpasst - vom Schriftbild und vom Verständnis).
Und das marschirten ist auch so typisch: klar gelesen und das fehlende e vollautomatisch ergänzt. Mist
Über das De n oder Der habe ich länger überlegt, da sein typischer r-Bogen fehlt (genau darunter steht der - und sieht eben ganz anders aus) und einige Schluss-n (siehe nach gelassen, Wurzen) genau wie hier aussehen. Also entscheiden wir uns für die Korrektur einer Unsauberkeit
Die beiden anderen Fehler sind einfach nur peinliche und ärgerliche Tippfehler.
Im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, im GOV und bei google finde ich die beiden unbekannten Orte nicht. Sind die sicher richtig gelesen???
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Im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, im GOV und bei google finde ich die beiden unbekannten Orte nicht. Sind die sicher richtig gelesen???
Ja - das berühmte "harte B": Piskowitz, 10km NW von Meißen!
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Das Hanzig könnte in Wahrheit mit G beginnen - siehe Geschenke.
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Ganzig! 10km östlich von Oschatz.
Jetzt habe ich mir eine gute Nacht verdient. Dir ebenfalls!