Tagebuch Franz Nicolaus Kumpfe, Teil III (ab Seite 61)

  • Hallo,


    habe zu den vergangenen Seiten noch ein paar Kleinigkeiten anzumerken.


    Seite 72:


    [l.R.: 8.] Ging mit Barsdorf aus, dann besuchte ich Pietschen,
    woselbst ich mir erst mit Domann, dann mit Heiduschken


    [l.R.: 11.] Mit Barsdorf in Neudorf, woselbst wir gar


    Pietschen halte ich einfach für einen Kameraden namens Pietsch. Die Endung Pietschen verwendet Franz sehr oft, siehe Tromplern. Ebenso wird es sich wohl bei Heiduschken verhalten.
    Barsdorf wird ja dann in den nachfolgenden Seiten deutlich.
    Was haltet Ihr von Domann?



    Seite 73:


    denn es wäre doch ein wenig zu zeitig, jetzt ihn


    ich Süß traf, und ging von da noch bei Sander. [21.]


    halbe Stunde aufbleiben mußten. Früh Communi-


    auf ..... und konnte aber wegen heftigen


    Hier würde ich ebenfalls Süß lesen.
    Bedens oder auch Bodens lese ich da nicht. Vergleicht den Anfangsbuchstaben mal mit Brief oder Buschmühle. Franz schreibt das B anders. Ich tippe entweder auf ein L oder auch ein schwaches C (ohne den oberen Schnörkel wie bei Comunizierte).
    :S "Lodens" vielleicht? Allerdings komme ich auch da auf keine wirklich sinnige Lösung / Bedeutung.



    Seite 74:


    dieses Jahr einen andern Platz erwählt, welcher bedeu- [ l. Rand: 1. ].


    tend geräumiger und trockner ist, deßhalb strömen


    Mit Barsdorf auch auf dem Schießplatze, besuchten das [ l. Rand: 3. ]


    aller Reußner. 9. Maria da Gloria die junge Königin



    Seid Ihr mit meinen Vorschlägen einverstanden?


    Liebe Grüße,
    Bea

  • Hallo zusammen,


    melde mich zurück zum Dienst :) , hab' aber hier noch nichts gelesen (unterwegs habe ich zweimal als Gast ganz kurz reingeschaut, im übrigen waren anderthalb Archiv-Tage gerad für die Katz X( , wenig motivierend ... und ich hab mir einiges an neuen Info erhofft).


    Wenn es recht ist, mache ich wie ursprünglich mal geplant die Seite 77 die wohl heute abend kommt?


    Und nun werde ich mich an die Arbeit machen und lesen, lesen, lesen ...

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hier ist mein Versuch:


    1841
    Schießen zu gehen, und zwar mit Günther. Dort traf
    ich aber auf Insorka und Waurick, welche erst gestern
    angekommen sind. Hätte ich mich heut länger aufhalten
    dürfen, so wäre gewiß wieder ein zweiter Freitag
    geworden. Ich begleitete von da eine Landsmannin [li: Aug.]
    Koppatsch (?) zu Hause, und war halb 10 Uhr in der Caserne
    wo ich mich denn nicht von meiner Ruhe will
    abhalten lassen. Montag bei guter Zeit Mittag
    suchte ich meine Kammraden auf mit welchen ich dem [li: 9.]
    ganzen Nachmittag wieder durchlebte, morgen früh
    reisen beide wieder ab.
    Schrieb ich meiner Therese mein zeitheriges Verha- [li: 10]
    halten, und äußeren daß ich so manchen Wunsch
    habe, ob sie mich wohl verstehen wird? Sie
    will im letzten Briefe wissen was ich mit ihrer
    Schwester gesprochen habe, ich kann ihrs aber
    unmöglich sagen, und übrigens sollte sie ja
    so etwas auch gar nicht verlangen.
    Diese Tage fast immer mit Lansdorfen bald [li: 20]
    da bald dorthin spazieren gegangen, sogar
    in Friedrichstädter Kirchhofe waren wir.
    Heute erhalte ich wieder ein Brief von
    Theresen, sie scheint mich nicht verstanden zu
    haben, und meine Hoffnung wurde wieder ver-
    nichtet, ich will ihr aber meinen Wunsch dennoch
    nicht deutlicher ausdrücken.


    Oje, ich merke, dass ich eine Woche nichts von Franz gelesen habe ...


    @ Henriette: Schön dass wir noch eine fleißige Mitstreiterin gewonnen haben :), auch von mir noch ein "Herzlich Willkommen"


    ... und da ich mich ja noch nicht äußern konnte: auch ich bedauere Henrys Entscheidung sehr. Er hatte mir letzten Dienstag noch eine PN dazu geschrieben, er hat inzwischen auch meine Antwort (eine Eil-Antwort - mehr wär nicht möglich gewesen - hat er meiner Meinung nach nicht verdient).
    Bitte daraus jetzt keine weitere Diskussion zu diesem thread hier ableiten. Ich bin per PN oder e-mail erreichbar, falls Bedarf wäre.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,


    schön, daß Du wieder da bist. Und hast auch gleich wieder eine klasse Arbeit geleistet. :thumbup:
    Zwei Kleinigkeiten hätte ich anzumerken, und der Herr Barsdorf hatte seinen Auftritt während Deiner Abwesenheit.



    Koppatsch - lese ich auch


    abhalten lassen. Montag bei guter Zeit Mittags


    halten, und äußeren daß ich so manchen Wunsch


    Diese Tage fast immer mit Barsdorfen bald [li: 20]



    Ich habe mir jetzt hier mal das B von Barsdorf und auch Brief angesehen... Da macht er den Schnörkel wieder nicht. Also könnte das fragliche Wort von Seite 73 ganz unten doch mit B anfangen... Also doch Bedens oder Bodens???


    A propos: Gibt es zur Seite 78 eigentlich Änderungswünsche? Da wäre auch noch ein Name zu klären...


    Viele Grüße,
    Bea

  • Hallo Bea,


    auf Seite 78 lese ich ebenfalls "Wehlte"
    und an "Bodens" glaube ich auch immer noch. :D

    Viele Grüße Bianka


    :?: Suche Spuren von Anton Weil *1740 ???, + 1797 in Heiligenbeil :?:

  • Danke Bea


    für deine Korrekturen zur Seite 76, ich werde sie oben übernehmen.
    Bei Mittags hab ich zwar noch was schwaches gesehen, hab es aber letztlich als belanglos weggelassen.


    Inzwischen habe ich auch übernommen und durchgelesen was in der letzten Woche so abging. Es ist ja schon fast alles erledigt, ich habe aber doch ein paar Kleinigkeiten, die mir auffielen:


    Seite 72:
    Pietschen dürfte wohl doch eine Pinte (bzw. der Wirt) sein, Zitat: "...dann besuchte ich Pietschen, woselbst ich mir erst mit Domann, dann mit Heiduschken die Zeit beim Puffspiel vertrieb."


    Seite 73:
    Bei dem Junker lese ich Portagée - wenn auch etwas unsicher (was sonst soll der Strich zwischen den beiden letzten Buchstaben, die ich beide als e lese. Vielleicht überschätze ich aber auch Franz' Kenntnisse französischer Schreibweise). Zu dem Begriff will ich bald mal im web rumsuchen.
    ...denn es wäre doch ein wenig zu zeitig, jetzt
    ihn
    schon hin zu senden.
    ...ich Süß traf, und ging von da noch bei Senden (noch'n Kneipen-Wirt).
    und ganz unten lese ich ebenfalls Bodens - das ist der schon auf Seite 43 erwähnte Tanzsaal.
    Ihr habt natürlich recht mit der unterschiedlichen Schreibweise des B: manchmal mit ausgeprägter Endschleife und Abstrich daraus, manchmal aber auch nur - wie hier - mit ganz schwach angedeutetem Kringel. Beim L ist aber nie die Andeutung eines Kringels, er geht direkt über in den Folge-Buchstaben.


    Seite 74:
    ...lezten Augenblicke
    des ruß. Kaisers Alexander. (das s in des ist eindeutig, das Schluss-s in Kaisers ist seeeehr dünn, der Alexander wieder klar)
    ...aller Reußen. 9. Maria d. Gloria die junge Königin
    (bei Reußen ist einfach ein dicker Punkt am Auslaufstrich des n, auch das a in da Gloria interpretiere ich als dicken Punkt, ich meine hier war er unsicher und hat den Buchstaben einfach übermalt. Beides nur bei hoher Vergrößerung deutlich. Übrigens: "Herrscher aller Reußen" ist ja bei uns sprichwörtlich geworden)


    Seite 75:
    den Schlaf
    auf zwei Nächte nachzuholen (das kann nicht aus heißen, da wäre sonst ein Schluss-s / Rund-s, siehe auch das f in Strafe, 2 Zeilen höher)


    Seite 78:
    Wehlte - ganz sicher ok
    Großenhain (s. S. 15, passt auch zu den anderen hier genannte Orten, schauen wir mal was auf Seite 77 kommt, die sind wohl wieder im Cantonement)


    Mann war das 'ne Arbeit das Register zu aktualisieren, bei den Orten muss ich noch was tun...
    @ Henriette: falls du auch an dem Register (Namens- und Ortsregister, Exel-Tabelle) interessiert bist, müsstest du mir deine e-mail Adresse per mail oder PN geben.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Ich habe keine Peilung wer "dran" ist, ich vermute Lothar.


    Wollen wir weiterhin eine "Reihenfolge" festlegen (natürlich mit Freiheitsgraden für Urlaub und sonstige Abwesenheit)?

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Ich habe keine Peilung wer "dran" ist, ich vermute Lothar.


    Genau


    Wollen wir weiterhin eine "Reihenfolge" festlegen (natürlich mit Freiheitsgraden für Urlaub und sonstige Abwesenheit)?


    Jörg, spricht was dagegen? Hat doch ganz gut geklappt, oder? Machst du eine neue Liste? :whistling:


    Danke noch für das "auf" der Seite 75, hast natürlich vollkommen recht.

    Viele Grüße Bianka


    :?: Suche Spuren von Anton Weil *1740 ???, + 1797 in Heiligenbeil :?:

    2 Mal editiert, zuletzt von biankab ()

  • Hallo Leute,


    nur mal so vorweg genommen, da haben wir wieder den "Schenkhausdienst".


    Viel Erfolg bei dieser Seite, wir haben ja nun wieder die chronologische Ordnung.


    Herbert

  • Ja ja, der Kumpfe-Stil färbt ab 8)


    Seite 77


    Heute Schenkhausdienst auf den Scheunhöfen, traf Heincken [rechter Rand: August 23.]
    und einen Landsmann daselbst, welcher beim Hauptmann
    Kunge in Dienst steht.
    Meine Therese kam ganz unerwartet hier an, welches [rechter Rand: 26.]
    mich außerordentlich erfreuete, sie wollte wieder schon
    heute zu Hause gehen, welches ich aber nicht gestatten
    konnte, sondern sie bei Pietschens unterbrachte,
    woselbst sie die Nacht über blieb. Bei Senden er-
    borgte ich bis zum 1ten Januar 1842 zehn Thaler Cour.[ant] zu
    acht proz. Zinsen. Ich begleitete Nachmittag mein Mäd- [rechter Rand: 27.]
    chen und ging auch endlich, da wir am Schenkhü-
    bel [?] Gelegenheit zu fahren trafen bis Stolpen
    woselbst wir Nachts 11 Uhr ankamen, um 12 Uhr brach
    ich wieder auf und kam ½ 5 Uhr glücklich in Dresden
    an. Sonntag war ich mit Barsdorf auf dem [rechter Rand: 29.]
    Schusterhause, daselbst war Vogelschießen, aber
    auch eine Menge Menschen, weßhalb es uns nicht
    lange gefiel, und wir zeitig wieder fort gingen.
    Marschierte das Regiment ins Cantonemennt aus, bis [rechter Rand: Sept. 7.]
    Grosdobritz, dort gingen die Detaschements in ihre Nacht-
    quartiere ab, Die Schwadron kam in die Dörfer Baslitz
    Stauda und Geißlitz, ich kam nach Stauda beim Landrich-
    ter Sachse, allwo ich ein sehr gutes Quartier hatte. Die [rechter Rand: 8.]
    Division formirte [sic] wieder an der Chaussee, ich erhielt das
    Commando der Avantgarde, gingen nicht durch Großenhain
    und trafen erst gegen 11 Uhr in Bauda unserm Stand-
    quartier ein. Ich bekam mein Quartier, welches 1837
    hatte nicht wieder, sondern mit zwei Gardisten
    Häse u. Eulenberger beim Bauer Ekart. Obgleich
    mirs Anfangs nicht daselbst behagen wollte, gefiel



    Korrekturen soweit wie akzeptiert eingearbeitet.



    Gruß,


    Lothar

  • Hallo Lothar,


    einige schwierige Klippen hast du ja souverän umschifft, dafür hast du uns ein paar Tests drin, ob wir auch aufpassen :)


    ....woselbst sie die Nacht über blieb. Bei Sanden [?] an- ( ich lese Senden mit ? )
    borgte ich bis zum 1ten Januar 1842 zehn Thaler
    Cour. zu
    acht proz. Zinsen. Ich begleitete Nachmittag mein Mäd-
    chen und ging auch endlich, da wir am Schenkh
    ü-
    bel ....
    ... Schützenhause, daselbst war Vogelschießen, aber


    Marschierte das Regiment ins Cantonemennt aus, bis


    ... Stauda und Geißlitz, ich kam nach Stauda beim Landrich-
    ter Sachse, ...
    .... quartier
    e ein. Ich bekam mein Quartier, welches 1837 ...
    .... Häfe (ich lese
    se mit ?) u. Eulenberger beim Bauer Ekart. Obgleich



    Und hier noch schnell die Liste für die nächsten Tage. Das Bea am Freitag nicht kann ist beachtet. Henriette, ist dir der Tausch recht?


    79 - Do, 2.7. - M.Böhme
    80 - Fr, 3.7. - Henriette
    81 - Sa, 4.7. - Bianka
    82 - So, 5.7. - Bea
    83 - Mo, 6.7. - Jörg
    84 - Di, 7.7. - Lothar
    85 - Mi, 8.7. - M.Böhme

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Guten Morgen!


    Habe noch zwei klitzekleine Änderungsvorschlage, ansonsten ist ja alles schon erledigt :thumbup:


    ... woselbst sie die Nacht über blieb. Bei Sanden [?] er- [ich würde hier ebenfalls Senden lesen]


    ... und trafen erst gegen 11 Uhr in Bauda unserm Stand-


    ...Häfe u. Eulenberger beim Bauer Ekart. Obgleich [hier würde ich auch Häse lesen]



    Würde mich freuen, wenn der Tausch mit Henriette so in Ordnung gehen würde. Die Sonntagsseite kann ich dann Montag Vormittag machen.


    Viele Grüße,
    Bea


  • Hallo zusammen,


    der Tausch ist in Ordnung, ich übernehme dann die Seite 80 von morgen :)


    Eines ist mir noch aufgefallen:


    Heute Schenkhausdienst in den Scheunhöfen, traf Heinken.......
    Ich lese da Heincken


    Liebe Grüße
    Henriette

  • Hallo Bea und Henriette,


    den Heincken habe ich übersehen, die anderen beiden Fehler beim Schreiben vergessen - finde ich aber nicht schlimm, wir sind ja ein Team das gemeinsam arbeitet und sich ergänzt :thumbsup:
    Fragen:
    - wie lest ihr das Wort acht proz. Zinsen genau? Ist der letzte Buchstabe wirklich ein z oder ein s (das Wort ist ja lateinisch geschrieben)?
    - die Abkürzung 10 Thaler Cour. : Das heißt Courant, oder? (Hatte noch keine Zeit zum googeln
    :( )


    Klasse, das euer Tausch so klappt :)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)