Sabershausen im Hunsrück

  • Hallo,


    ich suche alles über die Familien Gärtner aus Sabershausen. Gibt es eine Verbindung zu den Familien Gärtner aus Korweiler? ?( Altester Vorfahre ist Anton Gärtner, geb. 1640 in Korweiler.

  • Hallo Mahelene,


    so lesen wir uns jetzt im Forum wieder :D .


    Du kannst mit 99%-iger Sicherheit davon ausgehen, dass das alles eine Familie war - auch der Sabershausener Zweig. Sabershausen, Mannebach und Korweiler, wo die Gärtner-Familien vor allem auftauchen, liegen jeweils maximal 1,5 - 3 km auseinander. Die alteingesessenen Familien der Orte sind vielfach miteinander verbandelnd.


    In Sabershausen gibt es nur - anders als in Korweiler und Mannebach - ein systematisches Problem bei der Erforschung der alten Familien bis ins 17. Jh. zurück - nämlich einen Kirchenbrand, der wohl in der ersten Hälfte des 18. Jh. stattfand. Die ältesten Kirchenbücher der Pfarrei sind somit vernichtet. Die ältesten Familienzusammenhänge, die ich für meine Linien in Sabershausen gefunden habe, sind so etwa aus der Zeit nach 1730 oder noch etwas später. (Die ältesten, einigermaßen sicher einzuordnenden Personen sind so um oder kurz vor 1700 geboren.)


    Du wolltest doch nach Dommershausen ins Pies-Archiv. Da ist auch das Ortsfamilienbuch von Sabershausen einzusehen. Vielleicht musst Du bei der Aufklärung von Familienzusammenhänge auf die Paten zurückgreifen, die - soviel ich mich erinnere - in den OFBs der Pfarreien Sabershausen und Mannebach (mit Mannebach, Korweiler und Dorweiler) angegeben sind.


    Soviel erst mal von meiner Seite.
    Ich wäre aber auch sehr froh und dankbar, wenn sich noch mehr Mitstreiter/-innen zu Sabershausener Familien hier im Forum finden.


    Liebe Grüße


    Bärbel

  • Hallo,


    ich bin's noch mal.


    Erst mal eine Bitte an die Moderatoren: Kann das Thema in die Regionalforschung "Rheinland-Pfalz" verschoben werden, da es dort richtig verortet ist.


    Ein Nachtrag zur Information:


    Die Familie Gärtner gehört im 17. und 18. Jh. zu den "Hofmänner"-Familien in der Kleinregion, also zu bäuerlichen Familien, die adlige oder klösterliche Hofgüter als Lehen und/oder im Erbbestand "be-saßen", also wirklich "auf ihnen saßen", sie bewirtschafteten - ohne dass die Güter ansich deren Eigentum gewesen wären- und ihren Zins an die Klöster und Adlige zahlten. (Da ist ein deutlicher Unterschied zu den normalen leibeigenen Bauern zu sehen.) Diese Hofmänner-Familien scheinen zur bäuerlichen "Oberschicht" (soweit man da von "Oberschicht" sprechen kann) der Dorfgemeinschaften gehört zu haben. Das heißt, dass sie wohl etwas wohlhabender waren als der Rest der leibeigenen Bauern. Ob sie rechtlich frei oder leibeigene Bauern waren, ist mir im Detail nicht bekannt (da könnte es beide Varianten gegeben haben).


    Die Gärtner-Familien selbst besaßen, mit dem von Mahelene genannten Anton Gärtner angefangen, die Hälfte des Kumbder Klosterhofs in Korweiler als Erbbestand. Die andere Hälfte fiel an die Familie Kölzer, die u. a. auch bereits im 17. Jh. in Sabershausen nachgewiesen ist. Es war ein Hofgut des Zisterzienserinnen-Klosters in Klosterkumbd bei Simmern. Das Hofgut in Korweiler wurde 1307 erstmals erwähnt. (Das Kloster war wohl bis in die frühe Neuzeit recht bedeutend auf dem Hunsrück. Es ist heute vollständig verschwunden. Angeblich sollen im Ort Klosterkumbd aber noch Hinweise auf die Keller vorhanden sein. - Habe ich persönlich nicht gesehen, aber ich hatte Klassenkameraden aus Klosterkumbd, die das berichteten.)


    Soweit ich das bisher überblicke, heirateten die Hofmänner-Familien der umliegenden Orte im 17. und bis ins 18. Jh. gerne "unter sich" oder in andere eher "bessere" Familien ein, wenn es irgendwie möglich war. Ein paar Nachnamen, die in diesem Zusammenhang in den umliegenden Orten auftauchen: Gärtner, Kölzer, Frey, Haeser/Heser, Ebert(s), Andres (Endres);
    wahrscheinlich: Gräf/Graef(f) (in Beltheim), Wicker(t), Hammes (u. a. Müllerscholtes in Dommershausen), Jacobs (in Dorweiler), Ritter (Familie wohl aus Boppard und Kellner auf Burg Waldeck - gehörte zur "dörflichen Oberschicht" in Mannebach und war scheinbar besser gestellt als die alteingesessenen Familien) - später auch Pies (aber scheinbar nur als "Emporkömmlinge" und anfangs nur eingeschränkt). Bei den Gärtner tauchen auch Müller, Mathes und Philipps als Ehepartner auf, die sonst nicht so häufig auftreten.


    Vielleicht ist ja jemand hier, der das mit diskutieren möchte/kann.


    Viele Grüße
    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    das Dommershausener Pies-Archiv ist leider nur am Wochende geöffnet, und man muss sich anmelden. So genau kann ich mich zeitlich nicht festlegen. Vielleicht hast du noch einen Tipp für mich.


    Vielen Dank und liebe Grüße


    Mahelene :(