Im Zusammenhang mit der Erstellung einer Familienchronik für den Namensstamm meiner Mutter stoße ich immer wieder auf das Familienwappen. Es wurde um 1830 angenommen und ist in der heraldischen Literatur erfasst und blasoniert. Doch die Generation meines Großvaters und seiner Geschwister war heraldisch nicht bewandert, und ließ die (farblose) Wappendarstellung nach dem Siegelring in gutem Glauben kolorieren. Die falschen Farben hängen gedruckt in den Wohnzimmern etlicher Familienzweige in ganz Europa herum. Das Wappen ist vielen Nachkommen daher vertraut, aber eben falsch.
Jetzt die Frage: sollte man die "falsche" Tradition respektieren- auch sie hat ja bereits etliche Jahrzehnte Geschichte hinter sich- und das veränderte Wappen eintragen lassen?
Oder sollte man es angesichts unwiderlegbarer Tatsachen wieder richtig kolorieren, und den falschen Krempel wegwerfen?
Wie seht Ihr das?
Hintergrundinfo: Falsches Wappen = "brauner springender Hund über rotem Dreiberg auf Grün" (BILD)
Richtiges Wappen="weißer springender Hund über grünem Dreiberg auf Rot"(BILD)