Kriegserinnerungen von Karl Wienecke - Kapitel 2 (Seite 9 - 12)

  • So nach dem es mit dem 1. Kapitel schon rasend schnell ging, stelle ich jetzt schonmal die nächsten 4 Seiten von Kapitel 2 - In Braunschweig - ein.


    Das 2. Kapitel umfasst 24 Seiten, darum werde ich diese nun "Häppchenweise" nach und nach einstellen, wenn die vorherigen Seiten transkribiert sind (oder ist dass zu umständlich)?.


    Als nächster "Übersetzer" dürfte EVI an der Reihe sein.


    Viel Spaß!


    Gruß Alex


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  • Hallo,
    mußte meinen "Einsatzort" erst suchen. Habe immer wieder Probleme die Seiten hochzuladen. Wie ist das bei euch ?
    War da auch nicht irgendwo von 2 Seiten die Rede ;) ? Mal sehen wie das dann so läuft, und ob noch jemand hinterher kommt mit Korrekturlesen. Jetzt aber erst mal ....


    Seite 9


    2. In Braunschweig


    Am 4. August hieß es Abschiednehmen von
    Bekannten, denn am nächsten Morgen sollte
    die Reise nach dem Gestellungsort losgehen.
    Noch eine schlaflose Nacht. Hell und klar
    brach der Morgen des 5. August an. Schnell
    war das Nötigste in einem Pappkarton ver-
    staut. Zu Hause gab es nur einen kurzen Abschied
    von der Stiefmutter; denn Vater stand wieder
    draußen auf Posten.Der Abschied von dahem fiel mir überaus
    leicht, denn als Junggeselle hatte ich nichts zu ver-
    lieren.Auf dem Bahnhof hatten sich gleich mir noch
    mehrere Seesener eingefunden, alle mit dem
    gleichen Ziel : „ Braunschweig! “ Von mei-
    nen näheren Bekannten waren da, Willi
    Termdde ?, August Bertram, Georg Schüler, ein
    alter Afrikakämpfer, Karl Klingebiel, Lehrer


    Seite 10


    Wegener, Karl Rohkam und Richard Müller.
    Um 7.25 Uhr sollte unser Zug abfahren, aber
    erst mit großer Verspätung lief der Zug von
    Holzminden ein. Alle Abteile waren über-
    füllt. In einem Abteil 2. Klasse fanden wir
    aber noch etwas Platz. Schon hier auf dem Bahn-
    hof konnte ich mehrere Bekannte aus meiner
    aktiven Dienstzeit begrüßen.
    Lieder wurden angestimmt. Immer wieder
    brausten Hurrarufe durch die Bahnhofshalle. End-
    lich setzt sich der Zug in Bewegung und
    rollt am Rande des Harzes entlang. Auf allen
    Stationen kommen Kameraden hinzu. Über-
    all herzliche Begrüßung durch die Bevölkerung.
    Auf den größeren Stationen, wie Börßum
    und Wolfenbüttel will das Hurrarufen
    gar kein Ende nehmen. Immer wieder
    werden Ansprachen gehalten, Hochs auf
    unseren obersten Kriegsherrn ausgebracht.
    So zieht Deutschlands Jugend in den


    Seite 11


    Krieg!
    Endlich schnauft der lange Zug in die alte
    Bahnhofshalle der alten ehrwürdigen Stadt
    Heinrich des Löwen. Wir sind am Ziel. Tau-
    sende von Gestellungspflichtigen speit der
    Zug aus. In langer Kolonne wälzt sich
    die Menge fort zum St. Leonhardsplatz, wo
    sich der Erstellungsplatz des Bezirkskommandos II
    befindet. Hier wurden wir schon erwartet. Der
    Bezirksfeldwebel Petri verlas noch einmal
    die Namen, und siehe, nicht einer fehlte.
    " Der Kaiser rief, und alle,
    alle kamen!"
    Wir wurden vorläufig entlassen und sollen
    am Nachmittag an derselben Stelle wieder
    angetreten. Schnell ging es in die Stadt
    zu Verwandten und Bekannten, denn
    wer weiß, wie lange wir noch in Braun-
    schweig bleiben würden ? Von unserer Mo-
    bilmachungsbestimmung hatten wir


    Seite 12


    doch keine Ahnung.
    In der Stadt herrschte ein Leben und
    Treiben, wie ich es selten erlebt habe. Die
    alten Straßen und Gassen kamen mir sehr
    vertraut vor, war doch Braunschweig meine
    Geburtsstadt, und habe ich doch auch hier meine
    Dienstpflicht von 1911 –1913 erfüllt.
    „ Und ruft das Vaterland uns wieder,
    als Reservist und Landwehrmann,
    so legen wir die Arbeit nieder
    und folgen treu der Fahne dann !“
    Oft genug haben wir es gesungen auf den
    Märschen zur Felddienstübung und im Manöver,
    bei der Putzstunde und am Biweksfeuer !
    Jetzt heißt es, getreu dem Fahneneide, den
    man als Rekrut geschworen hat, als Reservist
    seine Pflicht (am Randgeschrieben)
    zu erfüllen.
    Wer hat es damals geahnt, als wir als 92 er ?
    Im Munsterterlager und im Manöver 1913
    zum ersten Male die neue feldgraue


    Evi

  • Super, Evi!


    Seite 9
    Gestellungsort


    Stiefmutter


    Willi
    Termdde ?
    alter Afrikakämpfer, Karl Klingebiel, Lehrer


    Seite 10


    rollt am Rande des Harzes entlang. Auf allen


    Auf den größeren Stationen, wie Börßum


    Seite 12


    bei der Putzstunde und am Biweksfeuer ! [Biwaksfeuer]


    Im Munsterlager*) und im Manöver 1913 [* Scheiße, da war ich auch. 70 Jahre später.]


    feldgraue

    Viele Grüße
    h :) nry


    _____________________________________________________________________________________________
    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

  • Hallo Evi,


    falls Seite 11 nicht schon woanders aufgetaucht sein sollte:


    Seite 11


    Krieg!
    Endlich schnauft der lange Zug in die alte
    Bahnhofshalle der alten ehrwürdigen Stadt
    Heinrich des Löwen. Wir sind am Ziel. Tau-
    sende von Gestellungspflichtigen speit der
    Zug aus. In langer Kolonne wälzt sich
    die Menge fort zum St. Leonhardsplatz, wo
    sich der Erstellungsplatz des Bezirkskommandos II
    befindet. Hier wurden wir schon erwartet. Der
    Bezirksfeldwebel Petri verlas noch einmal
    die Namen, und siehe, nicht einer fehlte.
    " Der Kaiser rief, und alle,
    alle kamen!"
    Wir wurden vorläufig entlassen und sollen
    am Nachmittag an derselben Stelle wieder
    angetreten. Schnell ging es in die Stadt
    zu Verwandten und Bekannten, denn
    wer weiß, wie lange wir noch in Braun-
    schweig bleiben würden ? Von unserer Mo-
    bilmachungsbestimmung hatten wir


    Gruß


    Herbert

  • Hallo Herbert,


    Herzlichen Dank ! Ich komme gerade von der Arbeit und wollte kurz mal reinschauen bevor ich mich an den Herd mache. Das hätte ich jetzt heute abend noch gemacht. Ich konnte die Seite gestern nicht hochladen ..warum auch immer... eine nette Überraschung :)


    Grüße, Evi

  • Hallo,


    Habe jetzt die Korrekturen von Henry und die Transkription der Seite 11 von Herbert eingefügt, damit alles in einer Reihe ist.


    Komme gar nicht nach mit lesen, so schnell wie das geht.


    Schönen Abend noch


    Grüße, Evi

  • @ Alex


    Vielleicht könnte man bei den erledigten Teilen die Überschrift ändern indem du "erledigt" davor schreibst ? Sonst wissen wir nach einer Weile nicht mehr wo noch was zu korrigieren ist.


    Grüße, Evi