Hallo liebe Mitforscher,
in einigen Kirchbucheinträgen habe ich den Beruf als Brinksitzer
gelesen. Was bedeutet dieser Beruf.
Karin Rückert-Rohde
Hallo liebe Mitforscher,
in einigen Kirchbucheinträgen habe ich den Beruf als Brinksitzer
gelesen. Was bedeutet dieser Beruf.
Karin Rückert-Rohde
Hallo,
ein Brinksitzer ist ein Kleinbauer, der am Rande eines Dorfes wohnt.
Gruss
Pedul
Hallo,
Brink ist eine leicht erhöhte Stelle in Randlage. Jüngere Söhne, die den Bauernhof nicht erbten, konnten sich auf dem Brink angesiedeln, wo sie eine kleine Landwirtschaft betreiben konnten. Im Emsland wimmelt es nur so von Brink, Brinker, Brinkel usw.
Beate
meine Vorfahren waren auch Brinksitzer, aber mitten im Dorf
Uschi
Ich glaube, dass das alles richtig ist. Die wesentlichen Merkmale sind wohl:
- minimaler Landbesitz (der meist dazu zwang, bei anderen Bauern im Tagelohn zu arbeiten)
- untergeordnete soziale Stellung im Dorf
Uschi: Wir machen uns aber nichts draus. Viele meiner Vorfahren auf dem Lande waren "famulus" - Knecht. Ist ja trotzdem was aus uns geworden, gell?
- minimaler Landbesitz (der meist dazu zwang, bei anderen Bauern im Tagelohn zu arbeiten)
- untergeordnete soziale Stellung im Dorf
Hallo,
bei uns in Osthessen sind das sog. "Hüttner". Besitzer einer Hütte, kaum bis gar kein Landbesitz und meist Handwerker.
Das leuchtet mir sehr ein.
"Häusler", "Häuerlinge", "Kötner" etc. etc. - diese und andere Bezeichnungen bäuerlicher (und "unterbäuerlicher") Schichten lassen sich wohl jeweil nur für eine überschaubaren Region als halbwegs feststehend erfassen - und auch diese muss man dann noch in ihrer zeitlichen Wandelbarkeit betrachten. Man wird immer nur sagen können: In dieser Gegend und zu jener Zeit bedeutete der Begriff dieses ...
stimmt henry wilhelm,
meine Vorfahren waren Brinksitzer und Leinweber, mein Urgroßvater war Sattler, mein Opa Bergmann und mein Vater Zimmermann und alle haben den Besitz vermehrt. Meine Kinder und Enkel zehren heute noch davon und mein Mann und ich auch. Wir sind zwar keine Schwaben ( schaffe, schaffe Häusle bauen)
Niedersachsen mit einem Schuss Schlesier, aaaaber.......
Es geht uns gut
Uschi
Danke für Eure Antworten.
Die Brinkbesitzer waren auch im Oldenburger Land, hier
in der Gemeinde Hude, weit verbreitet. Denn in den Kirchenbucheinträgen aus
Anfang des 20. Jhd. war jeder zweite ein Brinkbesitzer.
Herzliche Grüße
Karin Rückert-Rohde
Hallo,
wie der Name schon sagt, bauten sich die Brinksitzer "auf dem Brink" einen Hof/Sitz. Der Brink war der Dorfanger. Hauptsächlich waren es nachgeborene Söhne, die zum Teil ein Handwerk gelernt hatten, und sich mit Genehmigung des Amtes selbständig machten.
Auch bei bestehenden Meierhöfen konnten z. B. Brinkhöfe eingefügt werden, dabei musste der Brinksitzer anteilig die Abgaben/Dienstleistungen des Meiers beisteuern. Die Landesherren hatten ein großes Interesse an Hofneugründungen, weil sich dadurch ihre Einnahmen (pro Kopf/Haus) erhöhten.
Viele Grüße Manfred
PS: Ob der Brink eine leicht erhöhte Stelle war, hat wohl eher etwas mit geografischen oder sprachlichen Besonderheiten zu tun. Es gibt auch Dorfformen, in denen sich die Höfe um den Brink gruppierten.
Hallo Karin,
googlen hilft auch, siehe de.wikipedia.org/wiki/Häusler .
Gruß
Detlef