Was ist ein Brinksitzer

  • Hallo liebe Mitforscher,


    in einigen Kirchbucheinträgen habe ich den Beruf als Brinksitzer
    gelesen. Was bedeutet dieser Beruf.


    Karin Rückert-Rohde

    Forschungsgebiete


    Pommern: Moritzfelde, Schwochow, Stargard (FN Rückert, Parlow, Tabbert)


    Posen: Kolmar, Nalentscha, Samotschin, Lindenwerder (FN Krause, Born, Krüger)


    Westpreussen: Rose/Deutsch Krone (FN Schwochert)


    Niedersachsen: Großenkneten, Hude (FN Stigge, Wiechmann)


    Teufelsmoor, Beverstedt (FN Böttjer, Rohde)

  • Ich glaube, dass das alles richtig ist. Die wesentlichen Merkmale sind wohl:


    - minimaler Landbesitz (der meist dazu zwang, bei anderen Bauern im Tagelohn zu arbeiten)
    - untergeordnete soziale Stellung im Dorf


    Uschi: Wir machen uns aber nichts draus. Viele meiner Vorfahren auf dem Lande waren "famulus" - Knecht. Ist ja trotzdem was aus uns geworden, gell?

    Viele Grüße
    h :) nry


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    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

    Einmal editiert, zuletzt von henrywilhelm ()

  • - minimaler Landbesitz (der meist dazu zwang, bei anderen Bauern im Tagelohn zu arbeiten)
    - untergeordnete soziale Stellung im Dorf


    Hallo,


    bei uns in Osthessen sind das sog. "Hüttner". Besitzer einer Hütte, kaum bis gar kein Landbesitz und meist Handwerker.


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • Das leuchtet mir sehr ein.
    "Häusler", "Häuerlinge", "Kötner" etc. etc. - diese und andere Bezeichnungen bäuerlicher (und "unterbäuerlicher") Schichten lassen sich wohl jeweil nur für eine überschaubaren Region als halbwegs feststehend erfassen - und auch diese muss man dann noch in ihrer zeitlichen Wandelbarkeit betrachten. Man wird immer nur sagen können: In dieser Gegend und zu jener Zeit bedeutete der Begriff dieses ...

    Viele Grüße
    h :) nry


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    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

  • stimmt henry wilhelm,
    meine Vorfahren waren Brinksitzer und Leinweber, mein Urgroßvater war Sattler, mein Opa Bergmann und mein Vater Zimmermann und alle haben den Besitz vermehrt. Meine Kinder und Enkel zehren heute noch davon und mein Mann und ich auch. Wir sind zwar keine Schwaben ( schaffe, schaffe Häusle bauen)
    Niedersachsen mit einem Schuss Schlesier, aaaaber.......
    Es geht uns gut
    Uschi

  • Danke für Eure Antworten.
    Die Brinkbesitzer waren auch im Oldenburger Land, hier
    in der Gemeinde Hude, weit verbreitet. Denn in den Kirchenbucheinträgen aus
    Anfang des 20. Jhd. war jeder zweite ein Brinkbesitzer.


    Herzliche Grüße


    Karin Rückert-Rohde

    Forschungsgebiete


    Pommern: Moritzfelde, Schwochow, Stargard (FN Rückert, Parlow, Tabbert)


    Posen: Kolmar, Nalentscha, Samotschin, Lindenwerder (FN Krause, Born, Krüger)


    Westpreussen: Rose/Deutsch Krone (FN Schwochert)


    Niedersachsen: Großenkneten, Hude (FN Stigge, Wiechmann)


    Teufelsmoor, Beverstedt (FN Böttjer, Rohde)

  • Hallo,


    wie der Name schon sagt, bauten sich die Brinksitzer "auf dem Brink" einen Hof/Sitz. Der Brink war der Dorfanger. Hauptsächlich waren es nachgeborene Söhne, die zum Teil ein Handwerk gelernt hatten, und sich mit Genehmigung des Amtes selbständig machten.


    Auch bei bestehenden Meierhöfen konnten z. B. Brinkhöfe eingefügt werden, dabei musste der Brinksitzer anteilig die Abgaben/Dienstleistungen des Meiers beisteuern. Die Landesherren hatten ein großes Interesse an Hofneugründungen, weil sich dadurch ihre Einnahmen (pro Kopf/Haus) erhöhten.


    Viele Grüße Manfred


    PS: Ob der Brink eine leicht erhöhte Stelle war, hat wohl eher etwas mit geografischen oder sprachlichen Besonderheiten zu tun. Es gibt auch Dorfformen, in denen sich die Höfe um den Brink gruppierten.