Lehre als Schmied im Alter von 6 Jahren???

  • Hallo zusammen,


    durch meine Nachforschungen bekam ich die Information, dass mein Großonkel angeblich mit 6 Jahren in die Lehre als Schmied geschickt wurde und mit 10 Jahren seine Prüfung
    abgelegt hat??? Er ist 1895 geboren, das heißt, das war im Jahre 1901 in Deutschland (Neustrelitz) so üblich? Also, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daher gebe ich meine Frage an Euch weiter.


    Vielen Dank für kurze Info.


    Viele Grüsse
    <Luise>

  • Hallo Luise,
    ich weiß es wirklich nicht, vermute aber heftig, daß es nicht üblich war.
    Ich denke aber, die Frage wird erst weiterführen, wenn danach gefragt wird, ob es möglich war. Denn es könnte sich ja auch um einen Ausnahme-Fall handeln.


    Was sind das denn für Informationen, die du bekommen hast?
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Luise,


    wenn ich mir so vorstelle, was ein Vorschlaghammer so wiegt und auf welcher Höhe der Amboss steht, dann kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen.


    Gab es nicht damals schon eine Schulpflicht und er hätte zumindest in diesem Alter diese aufsuchen müssen?


    Grüße
    Kevin

  • Hallo Luise


    Ich entstamme einer Schmiedemeisterdynasty.


    Bei uns in der Familie war es üblich bis 15 in die Schule zugehen und dann eine Lehre als Schmied zu machen. 15 Jahre war damals das mindest alter.


    Als bespiel ist der Lehrbrief von meinem Vater:


    Lg Peter

    Bilder

    Dauersuche :computer:


    Tobisch, Schuh, Pulz, Wagner, Halbhuber, Orgelmeister, Hergl und Kral in Böhmen
    Hoferer,Riederer, Meier, Hofherr und Seidl in Bayern


    Viele Grüße Peter

    Einmal editiert, zuletzt von peter-67 ()


  • Hallo Luise


    Ich selbst habe in den 70 er Schmied gelernt ( und glaub mir das schafft kein 6 Jähriger und auch kein 10 Jähriger ) selbst nicht als ausnahme !
    Was sollte das auch für eine Ausnahme sein ?
    Ein Schmiedehammer ist schwerer wie so ein Kind..was ich mir vorstellen könnte wäre an der Esse ( Schüren usw.) aber dann wahrscheinlich auch nur nach der Schule ..Ich meine es gab zu der zeit die Schulpflicht !
    Und das er mit 10 Jahren seine Gesellenprüfung gemacht haben soll...nein, dass ist Unvorstellbar !
    Zb. mein damaliger Lehrherr und mein Altgeselle haben die Gesellenprüfung mit 17 bzw.18 Jahren gemacht.
    der Vater meines damaligen Lehrherrn war bei seiner Prüfung auch 17 jahre ( 1907 ) und ich selbst war 18 Jahre .
    Mich würde Interessieren wo du dieses Gelesen hast bzw.woher so eine Info stammt !
    Kirchenbuch ?


    Gruß


    Detlef

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


  • Hallo an alle, die mir geantwortet haben,


    vielen Dank für Eure Antworten. Also ich konnte es mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass ein Kind von 6 Jahren einen solch schweren Beruf erlernt hat. Ich habe diese Information aus den USA. Die bereits verstorbene Tochter eines Verwandten, der aus Deutschland in die USA ausgewandert ist, hat vor ihrem Tod eine Kassette besprochen und die Familiengeschichte ihres Vaters geschildert (sehr zu meiner Freude - ein wahrer Schatz für jeden Ahnenforscher). Ich vermute, sie hat sich einfach verhört, wahrscheinlich hat ihr Vater 16 gesagt und sie hat 6 verstanden. Vielleicht hat er seine Familiengeschichten in deutsch erzählt und sie als Amerikanerin hat es falsch verstanden und dementsprechend falsch wiedergegeben. Ihre Nichte hat es dann halt falsch an mich weitergegeben.


    Ich weiß zwar, dass die Familie meiner Oma, zu der auch der "Auswanderer" zählte, sehr ärmlich gelebt hat (ein Bonbon wurde zum Beispiel mit dem Hammer zerschlagen, damit jeder ein kleines Stückchen bekam, aber einen 6-jährigen Jungen in die Lehre zu schicken, wäre wohl wirklich etwas zu hart gewesen.


    Zu meiner großen Freude habe ich jedenfalls in den USA eine noch lebende Verwandte gefunden, die im Besitz einer "large shoe-box" mit Dokumenten und Fotos ist, die jedes Forscherherz höher schlagen läßt. Ihre Aufzeichnungen gehen zurück bis zu einem Ritter aus dem Jahre 1793! :thumbsup:


    Viele Grüsse
    <Luise>

  • [quote='<Luise>',index.php?page=Thread&postID=209814#post209814]... verhört, ... falsch verstanden ... falsch wiedergegeben ... falsch an mich weitergegeben.[/quote]


    Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben.
    :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko: :wacko:

    Viele Grüße
    h :) nry


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    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?