Russische Kriegsgefangene in Deutschland im 1. Weltkrieg

  • Hallo


    Ein Forscherkollege sucht für eine Bekannte nach Informationen über die
    Kriegsgefangenschaft ihres Vorfahren im 1. Weltkrieg in Deutschland.


    Als sicher bekannt ist:


    Name: Schwarzkopf, Jakob
    Geboren: 21.06.1888 oder 1889
    Geburtsort: Dönhof, Kanton Balzer, Provinz Saratov an der Wolga

    Unsicher überliefert ist:
    Die Gefangennahme erfolgte am Anfang des 1. Weltkriegs, vermutlich 1915.

    Familiensage ist:
    Er war an Bauern zur Feldarbeit ausgeliehen, flüchtete
    von dort aus, wurde aber wieder eingefangen.

    Das ist alles, was die Bekannte weiß. Gesucht wird alles,
    was die Gefangenschaft dieses Jakob Schwarzkopf betrifft.


    Vielen Dank für eure Hilfe.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo


    Für mich stellen sich zwei Fragen:


    1. War er wirklich in der russischen Armee und somit in
    deutscher oder evtl. österreichischer Gefangenschaft?


    2. Oder wurde er als Russland-Deutscher von den Russen
    verfolgt, verschleppt, umgesiedelt, gefangen genommen?


    Hier ist ein Beispiel eines Gefangenenlagers in Österreich:
    http://de.wikipedia.org/wiki/K…enenlager_Sigmundsherberg


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    wenn Jacob Sch. einer der etwa 1,4 Millionen russicher Kriegsgefangener war, die sich im ersten WK in Deutschland befanden wird eure Suche wohl nicht erfolgreich sein, es sein denn der Zufall hilft.


    Hier in Soltau gab es im 1.WK ein großes Kriegsgefangenen Lager. http://www.lostplaces.de/content/view/92/33/
    Ich habe den Ehrenfriedhof dieses Lagers selbst besucht, leider sind alle Gräber ohne Namen. Mir ist auch leider nicht bekannt ob die Toten irgendwo regestriert wurden, möglicherweise könnte man im Stadtarchiv Soltau etwas finden. Leider wurden auch viele Opfer die beim Arbeitseinsatz starben, ohne viel Aufhebens an Ort und Stelle einfach verscharrt.


    Viele Grüße Uwe

  • Guten Abend Svenja


    "Oder wurde er als Russland-Deutscher von den Russen
    verfolgt, verschleppt, umgesiedelt, gefangen genommen?"


    Dies trifft nur für den zweiten Weltkrieg zu.
    Hier wurden die Russland-Deutschen aus der kämpfenden Truppe herausgelöst,
    um im Hinterland Rückwärtige Dienste zu leisten.


    Unser Großvater war im ersten Weltkrieg russischer Offizier.
    1939 geriet er mit der Umsiedlung unter die deutsche Herrschaft
    und wurde als Sonderführer eingezogen oder berufen.
    Nach letzten Infos hat er Stalingrad nicht überlebt.
    Sein einziger Trost:
    "Ich habe die Wolga gesehen!"


    So schliessen sich manche Kreise.