• Hallo,


    wir haben bei unseren Vorfahren um/ab 1795 einen Kirchenjurat. Im Internet habe ich dazu nur gefunden, dass er Kirchenvorsteher oder Kirchengeschworener war. Nach seinem Tod 1801 war gleich sein Sohn Jurat.


    Was für eine Aufgabe hatte ein Kirchenjurat und wurde diese vererbt? Nahm er Eintragungen in den Kirchenbüchern vor? Das würde uns erklären, warum später bei seiner Familie viele Randbemerkungen waren.


    Gruß Antje

  • Hallo Antje,


    bei der Vererbung tendiere ich fast zu einem ja. Allerdigs habe ich mich in die ganze Materie auch noch nicht so genau eingelesen.


    Bei mir tritt die Bezeichnung Kirchenjurat über mehrere Generationen in einer Familie auf, oder war das Ganze doch nur ein Zufall?


    Auf jeden Fall bin ich auch mal auf die Antworten die noch kommen werden sehr gespannt.


    Viele Grüße
    Bärbel

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  • Hallo Antje,


    aus einem Jahrbuch für Heimatkunde Oldenburg/H.:


    Kirchenjuraten


    Sie "werden einseitig vom Patronate (den Großherzögen von Oldenburg) ernannt" und sind verpflichtet "den Vorteil und die Rechte der Kirche wahrzunehmen". Sie haben die Aufsicht über Kirche, Pastorats- und Witwenhaus und sorgen dafür, dass "alles im guten Stande bleibt". Sie überwachen die Reparaturen nach Anweisung des Patronats und führen das Register für Kirchenfuhren und Handdienste. "Des Sonntags haben sie abwechselnd den Klingelbeutel herumzutragen und darauf zu sehen, dass in der Kirche öffentliche Ordnung herrsche".



    Viele Grüße


    Margret

  • Hallo,


    danke für eure Antworten.


    "Des Sonntags haben sie abwechselnd den Klingelbeutel herumzutragen und
    darauf zu sehen, dass in der Kirche öffentliche Ordnung herrsche".


    ... das klingt interessant. Wieviel Kirchenjuraten gehörten zu einer Kirche?


    Viele Grüße Antje

  • Hallo Antje,


    aus einer Kirche in Ostholstein: es gab 5 Kirchenjuraten, wahrscheinlich aus jedem größeren Dorf des Kirchspiels einen. Die Kirche hatte ca. 500 Sitzplätze, davon rund 165 für Frauen.


    Ich nehme mal an, dass die Kirche damals (um 1800) bis auf den letzten Platz besetzt war. Interessant fand ich auch, dass die Kirchspielangehörigen ihre eigenen Plätze in der Kirche hatten.


    Nr. der Kirchenstände z. B. Nr. 35 - 7 Plätze für den Bauernvogt, 3 Hufner und 3 Insten aus dem Dorf....... oder 7 Plätze Dorf.... Meierei- und Knechtestuhl, Frauenstuhl.



    Viele Grüße


    Margret