Welche Uniform ist das? und Personenvergleich

Hallo Angela,
das Bild ist leider zu klein, kannst Du bitte eine Vergrösserung der Schulterklappen einstellen.
Vermutlich handelt es sich um einen Infanteristen oder Fussartilleristen des XVI. Armeekorps aus Metz.
Meiner Meinung nach passen die beiden Gesichter zu einer Person.
Gruss Jens

Hallo Angela,
leider kann man auf den Schulterklappen nichts erkennen! Das Bild ist aber wohl koloriert,
sind die Schulterklappen vielleicht rot? Und war Dein Ururgroßater evtl. aus Bayern?
Gruss Jens

p.s.: ach ja, die kleinen Knöpfe am Kragen zeigen an das er im Rang eines Gefreiten war!

Hallo Angela,
dass dein Urgrossvater nie in Bayern wohnte ist nicht so sehr von Bedeutung. Viele Bayern oder auch Württemberger (auch andere Länderangehörige) dienten in der Preussischen Armee und umgekehrt. Deshalb kann es schon sein dass dein Urgroßvater eine bayerische Uniform anhatte. In der Garnison Metz hatten alle deutsche Länder Soldaten stationiert, Bayern ebenso wie auch Preussen.

Hallo Ulrich!
Das sehe ich nicht so. Richtig ist, daß verschiedene Kontingente im Reichsland staioniert waren, da die Regierung den Elsässern und Lothringern nicht traute. Absolut unüblich war es allerdings, daß Preußen in der bayerischen, württembergischen usw. Armee dienten! Das kam natürlich bei Umzug o.ä. vor. Im Kriege kann es natürlich auch vorgekommen sein, daß ganze Kompanien versetzt wurden. Wir hatten zwar ab 1871 ein Deutsches Reich, aber jeder Souverain hatte seine eigene Armee! Es ist daher undenkbar, daß ein Preuße vom Niederrhein (VII. oder VIII.Armeekorps) in Bayern seinen Dienst verrichtete!

Ich vermute in diesem Fall eher, daß die Nachkolorierung falsch war, oder die Geschichte zu dem Bild Lücken aufweist

Andreas,
da muß ich Dir widersprechen, ein Onkel von mir -Düsseldorfer- war Reserveoffizier im bayrischen Inf.-Rgt. König. Als Einjährig-Freiwilliger hatte er die bayrische Armee gewählt, weil er davon ausging, daß er als nichtadliger Katholik im preußischen Offizierskorps nur geduldet, aber nicht willkommen war.
Freundlichen Gruß, Wilfried

Hallo Wilfried!
Da sieht die Sache schon wieder etwas anders aus! Als Freiwilliger hat es schon Möglichkeiten gegeben, den Souverain zu wechseln. Hatte ich vergessen, anzumerken.

Aber für einfache "gezogene" Wehrpflichtige galt das natürlich nicht.

Hilfreich hier auch folgende Reichsgesetze:

I. Ergänzung der Mannschaft

2. Musterung und Aushebung

§20: Jeder Militairpflichtige ist in dem Aushebungs-Bezirk, innerhalb dessen er sein gesetzliches Domizil hat, gestellungspflichtig, d.h. verpflichtet, sich behufs Eintragung seines Namens in die Stammrolle zu melden und sich vor die Ersatz-Behörden zu stellen. In dem Aushebungs-Bezirk, in welchem der Militairpflichtige gestellungspflichtig wird, wird er auch zum Militairdienst herangezogen, und auf das von diesem Bezirk zu stellende Rekruten-Kontingent in Anrechnung gebracht.

3. Der freiwillige Eintritt zum Militairdienst

§128: Die mit einem Schein zum freiwilligen Eintritt versehenden Individuen können sich die Waffengattung und den Truppentheil, in welchem sie dienen wollen, wählen.

Ich gehe mal davon aus, daß damit auch Souverainübergreifende Entscheidungen berücksichtigt werden können.

Dazu gab es natürlich besondere Ausnahmen, die auch geregelt wurden:

"... Die Kriegsministerien verteilen (Ministerialersatzverteilung) den Ersatz auf die Armeekorpsbezirke und zwar nach dem Verhältnis der im laufenden Jahre in diesen Bezirken vorhandenen tauglichen Militairpflichtigen. Vermag ein Armeekorps seinen Rekrutenanteil nicht aufzubringen, so wird der Ausfall auf die anderen Armeekorpsbezirke desselben Kontingents verteilt, wenn nötig werden auch die unter selbsständiger Verwaltung stehenden Armeekorpsbezirke zur Rekrutenstellung für andere Kontingente herangezogen..."

Vielen Dank für Deinen Beitrag!!!

Hallo zusammen,
als einfacherer Rekrut glaube ich auch nicht das jemand vom Niederrhein in ein bayerische Einheit kam. (Als Einjährig-Freiwilliger der für Unterkunft, Verpflegung und Ausrüstung selbst aufkam ist dieses schon möglich).
Generell, aus den Rhein-Region wurden viele Soldaten für Elsass-Lothringen rekrutiert. Die brandenburger Ärmel (3 senkrechte Knöpfe) trugen nur die Waffengattung: Infanterie und Fussartillerie.
Von der Kolorierung auf dem Bild passt dazu keine Einheiten aus Metz (XVI. AK)! Auch wenn er vielleicht vorher von einer Einheit aus dem rheinischen (VII. & VIII. AK) käme, passt das auch nicht (blau oder weisse Klappen).
Wenn der rote Kragen und das rote Mützenband vielleicht richtig wiedergegeben sind, dann kann man vermutlich (und ganz unverbindlich) am ehesten von einem Infanteristen ausgehen, dann wären folgende Einheiten des XVI. AK. möglich:
Preussische Infanterie-Regimenter aus Metz: IR67, IR98, IR130, IR144, IR173 = hatten gelbe Schulterklappen mit roten Ziffern. (IR145=blau mit roten Monogramm).
Bayerische Infanterie-Regimenter aus Metz: 4.IR und 8.IR = rote Schulterklappe mit gelben Ziffern.
Mehr wird man leider (anhand des Bildes) nicht mehr rausfinden können. Gruss Jens