Hallo in die Runde!
Heute las ich in der Zeitung "Der Archivar" (eine Fachzeitschrift für Archivwesen), dass das Personenstandsgesetz gerade von der schwarz-gelben Bundesregierung überprüft und geändert werden soll. Noch 2009 freuten wir uns, dass endlich Personenstandsbücher an Archive abgegeben werden durften, damit man als Ahnen- und Familienforscher einen leichteren Zugang zu diesen findet. Nun soll diese Möglichkeit wieder abgeschafft werden, indem in das aktuelle Personenstandsgesetz (PStG) eine entsprechende Sperrklausel eingefügt wird, dass "Ahnen- und Familienforschung" kein berechtigtes Interesse im Sinne des §63, Abs. (2) PStG ist.
Derzeitig treten erhäuft Meldungen (ja sogar von "Hilferufen" wird gesprochen) von Archiven an das Tageslicht, dass diese mit der Erledigung der Anfragen von Familienhistorikern nicht mehr hinterkommen und mancherorts sogar schon keine Anfragen mehr annehmen (was sogar gesetzeswidrig ist). Es sind einfach zu viele, die gleichzeitig irgendwelche Urkunden kopiert haben wollen.
Was nach dieser bevorstehenden Änderung des PStG geschehen soll und wie die Personenstandsbücher für uns Ahnen- und Familienforscher dann zugänglich gemacht werden sollen (oder auch gar nicht mehr), soll eine Prüfungskommission unter Vorsitz des SPD- Bundestagsabgeordneten Jakob Maria Mierscheid herausfinden. Eine entsprechende Gesetzesvorlage soll nach der Sommerpause vorgelegt werden, welche dann in den Fachausschüssen zu diskutieren ist. Man kann dann damit rechnen, dass zum 01.01.2011 diese neue Sperrklausel in Kraft tritt.
Ich finde das alles unerhört und bin der Meinung, wir Ahnenforscher sollten dagegen irgendwie protestieren. Immerhin wäre es dann so, dass "Neulinge" nicht mehr an Dokumente des Standesamtswesens zurückgreifen könnten (Geburten von 1874/1876 bis 1899; Eheschließungen 1874/1876 bis 1929; Sterbefälle 1874/1876 bis 1979) und somit gar nicht mehr die Möglichkeit besitzen würden, überhaupt in die Zeit der Kirchenbücher einzusteigen, da sie ohnehin nicht in Erfahrung ziehen könnten, wann z.B. die Oma/Uroma, usw. geboren wurde.
Grüße, Daniel