1852 Auswanderung in die USA ohne eigene Mittel

  • Liebe Forscher, ich brauche dringend Eure Hilfe !


    Elisabetha Hermann geb. 24.06.1823 in Friolzheim, Tochter des Johannes Hermann, war ledig hatte keinerlei Vermögen und ist trotzdem im April 1852 nach New York ausgewandert. Überraschend hat sich die Gemeinde bereit erklärt die Auswanderungskosten zu tragen. Darüber gibt es detaillierte Aufzeichnungen und in einem Gemeinderatsprotokoll vom 5. April 1852 kann man lesen : von dem Gemeindepfleger wurde das Überfahrtsgeld, 96.Gulden und 42 Kreuzer gezahlt. Die Reise ging ab Mannheim über Le Havre nach Newyork und das arme Mädchen (28.jahre alt) bekam noch zusätzlich 10. Gulden freies Reisegeld zum Vorzeigen in New York ! Mit diesem Aufschrieb verliert sich die Spur der Auswanderung.


    Nun kommt meine Bitte an alle die Zugriff auf Einwanderungsdaten, Schiffslisten, Volkszählungen usw. in USA haben. Was ist aus Ihr geworden ? Wo ist sie drüben gelandet ? Hat sie sich evtl.verehelicht und Kinder bekommen ? Gab es früher auch schon Abschiebungen ? Für jeden Hinweis wäre ich dankbar.


    Viele Grüße didirich

  • Hallo didirich,


    ja ich habe auch bei ancestry nur das gleiche gefunden wie Anita.


    Im Census 1860 finde ich zwar eine Elizabeth Herrmann, die von dem Geburtsjahr passen würde, aber da die Frau eines Herrmann ist ! Das wird sie dann doch wohl nicht sein.


    Hier noch der Fund bei ancestry. Aus dem Dokument geht in dieser Zeit auch nur der Name, Vorname und das Reiseziel New York hervor !


    Viele Grüße
    Wolfgang



    New York Passenger Lists, 1820-1957
    about Elisabeth Hermann
    Name: Elisabeth Hermann
    Arrival Date: 22 Jun 1852
    Estimated birth year: abt 1826
    Age: 26
    Gender: Female
    Port of Departure: Le Havre, France
    Destination: New York
    Place of Origin: Hesse
    Ship Name: Forest Monarch
    Search Ship Database: Search the Forest Monarch in the 'Passenger Ships and Images' database
    Port of Arrival: New York
    Line: 16
    Microfilm Serial: M237
    Microfilm Roll: M237_115
    List Number: 786
    Port Arrival State: New York
    Port Arrival Country: United States

  • Hallo animei und whorlbeck


    Danke Euch beiden ! Es wär so schön gewesen aber das Alter passt nicht und meine Elisabeth kam ja aus Württemberg und nicht aus Hessen.


    Übrigends, die Auswanderung wurde von dem Generalagent Röker aus Leonberg organisiert aber das hilft sicher auch nicht weiter ?


    Viele Grüße didirich

  • Ich komme nochmals zu meiner Frage zurück und greife nach den letzten Strohhalm !


    Elisabetha Hermann hatte laut Geburtsurkunde den 2.ten Vornamen < Barbara >. Wollte sie vieleicht bei der Einreise ihre Identität verschleiern ? und hat sich mit Barbara Hermann registrieren lassen ? Vieleicht findet man mit vorherigen Daten etwas in den Einwanderungs-Unterlagen ?


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Gruß didirich

  • Barbara Hermann gibt es, aber das natürlich sehr gewagt, anzunehmen, dass sie die Richtige ist.


    Name: Barbara Hermann
    Datum der Volkszählung: 1. May 1875 (1. Mai 1875)
    Bezirk: Benton
    Ort: Benton
    Geburts­ort: Germany (Deutschland)
    Geschlecht: Female (Weiblich)
    Geschätztes Geburtsjahr: ca. 1827
    Rasse: White (Weißer)
    Geburtsort des Vaters: Germany (Deutschland)
    Geburtsort der Mutter: Germany (Deutschland)
    Rolle: MNSC_5



    Minnesota Territorial and State Censuses, 1849-1905

    Viele Grüße
    Steffen


    Dauersuche:
    Schmidt, Fuß, Dittmar
    - Tann/Rhön
    Nette, Kühne - Eisleben
    Engelhard(t), Bransdor, Zamponi - Wahlhausen und gesamtes Eichsfeld
    Gerboth, Ose - Roßla, Wickerode und Umgebung,
    Raum Weissenfels/Zeitz, Sachsen-Anhalt
    Feuge - Wülperode, Göddeckenrode
    Fischer - Dietlas
    Alsfeld - Kassel und Umgebung

  • Hallo didirich,
    ähnliche Aufzeichnungen, die besagen, dass die Gemeinde die Überfahrtskosten bezahlt hat habe ich im Badischen schon mehrfach gesehen.
    Im Ortssippenbuch Friesenheim ist beispielsweise folgendes Schreiben abgedruckt:
    Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
    Ihrer Aufforderung zufolge erhalten Sie in der Anlage eine schriftliche Verbindlichkeit den dortigen Bürger Karl Siegele nebst Familie für die Summe von fl. 600- nach Nordamerika zu expediren.
    Wir haben diese Kosten so billig berechnet als es uns möglich war und geben Ihnen die Versicherung daß auf keinerlei Art die Überfahrt könnte billiger gestellt werden als durch unsere Vermittlung.
    Geben Sie mir um baldige Nachricht von dem hierüber gefaßten Entschluß und ich empfehle mich ganz ergebenst.
    Wilh. Morstadt
    den 8 Mai 1833


    Urkunden über Tagfahrten zu auswanderungswilligen Bürgern um die Vermögenslage bzw. Schulden abzuklären hast du sicher auch schon in Friolzheim gesehen. Gesehen habe ich auch einen Fall, in dem die Gemeinde die Auswanderungskosten bezahlt hat, danach aber das Grundstück des Auswanderers verkauft hat um damit die entstandenen Kosten zu decken.


    Was Le Havre angeht: Leider sind von dort nur sehr wenige Passagierlisten erhalten. Zum einen, weil dort nie umfassende Passagierlisten geführt wurden. In Le Havre mußten ausschließlich Kapitäne französischer Schiffe Passagierlisten einreichen, die meisten Schiffe hatten aber amerikanische Eigner. Zum anderen aber auch, weil viele Listen verloren gegangen (worden) sind, heißt, sie wurden aus Platzgründen irgendwann vernichtet.


    Rossi

  • Hallo Rossi


    Genau wie du es beschreibst ist es auch bei uns in Friolzheim bei einer Auswanderung abgelaufen. Für die nicht mit auswandernden Angehörigen musste aber noch genügend Vermögen vorhanden sein, sonst gab es keine Bewilligung ! Zuschüsse gab es bei vielen Auswanderungen wo die eigenen Mittel nicht ausreichten. Bei meiner gesuchten Person aber, die wirklich bitter arm ,war hat die Gemeinde alles bezahlt ! Reisekoffer, Kleidung, Schuhe, Geschirr und alles was man sonst noch auf einer Schiffsreise so brauchte. Das glaube ich war eigentlich nicht üblich ?


    Schade das es keine Informationen gibt wie es in der Neuen Welt weiter ging .


    Viele Grüße und Danke für deine Informationen.


    didirich

  • Doch, das gab's auch, allerdings ist mir das verstärkt bisher nur in Südhessen untergekommen.
    Manche Gemeinden haben darin einen 'ökonomischen' Weg gesehen, sich der Ortsarmen zu entledigen, für die sie ja sonst aufkommen mussten. Eben lieber eine 'Einmalzahlung' und man ist den Almosenempfänger, für den man schließlich verantwortlich ist, los, als denjenigen jahrzehntelang zu finanzieren.
    Wenn das dann auch noch ein junges Mädchen ist, bekommt sie am Ende womöglich auch noch Kinder, für die die Gemeinde ebenfalls zahlen muss.
    Könnte mir zumindest vorstellen, dass damals so gedacht wurde.


    Ich habe auch irgendwann mal irgendetwas über die Armenversorgung im Herzogtum Baden gelesen, kann mich aber leider nicht mehr detailliert erinnern. Meine aber auch, dass das damals auf Gemeindekosten ging.


    Rossi

  • Hallo Didirich ich habe Deinen Beitrag gelesen und gleich in meinen Unterlagen nachgeschaut, wie ich Dir helfen kann. Hier das Ergebnis.Ballin Stadt Hamburg . telefon Herr Reinhard Dieszner Durchwahl 040/319791621 / Fax: 040/319791620! Der Herr Dieszner recherchiert alle Anfragen, die an ihm gestellt werden.Teilweise auch kostenlos. Rufe ihn an und erzähle ihm alles, wass Du weist. Er sucht auch von anderen Ländern und schaut sich alle Volkszählunslisten an. Bei ihm, bist Du an der richtigen Adresse! Mir hat er auch geholfen. Und jetzt sucht er meinen Verwandten auf allen Listen! Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei grüsse Erika