Wo gibt es weitere Informationen zu diesem Wappen und Familiennamen ?

  • Hallo, unter diesem link http://www.volkening.eu/Ahnenf…e/wappen_der_familie.html
    befindet sich ein Wappen zu dem Familiennamen einer Vorfahrenlinie,
    die aus Ostpreußen kommt (Ragaischen/Ballethen,Darkehmen/ später Angerapp,
    Königsberg, Preußisch-Eylau).
    Da ich von Wappenkunde und Adel keine Ahnung habe, interessiert es mich,
    ob es sich wirklich um ein echtes Wappen handelt, welche Person zum Adel
    übernommen wurde, also ob das Ganze tatsächlich etwas mit meinen Vorfahren
    zu tun hat.
    Vielleicht weiß jemand Rat, wo man dazu weitere Informationen einholen kann.


    Viele Grüße von Ingrid

  • Zu dieser Anfrage bemerkt Herr v. Roy im Forum von "Heraldik im Netz" unter :
    http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=51360#51360



    Hier
    http://www.volkening.eu/Ahnenf…e/wappen_der_familie.html


    hat sich doch wohl die – nicht-adelige - Familie RINKOWSKI
    (vgl. http://www.volkening.eu/Ahnenf…olkening_geb._Riensch.pdf )


    das Stammwappen „Pilawa“
    (vgl. http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20060403201020 )


    des polnischen Adelsgeschlechts RYNKOWSKI
    (ein weiteres Adelsgeschlecht dieses Namens führte das polnische Stammwappen „Korczak“)


    - mit Verlaub – unter den Nagel gerissen.


    Auch über die behauptete Abkunft der Adelsfamilie RYNKOWSKI von einem „niederdeutschen Geschlecht VAN RIJN“
    kann man nur den Kopf schütteln.



    MfG

  • Hallo, liebe Heraldiker und Adelsforscher,
    zuerst einmal vielen Dank für`s Nachschauen, für Eure Antwort.


    Vielleicht hat der Homepage-Betreiber das Ganze gutgläubig und ungeprüft
    von jemandem übernommen, das weiß ich nicht.
    Wenn ich das richtig verstehe, ist die Beschreibung zu dem Wappen an den
    Haaren herbeigezogen und entspringt der Phantasie.


    Ich war skeptisch, daher meine Nachfrage hier im Forum an Euch Fachleute.
    Ein bißchen ist es ja mit der Ahnenforschung wie in der Buchhaltung - keine
    Buchung ohne sachlich und rechnerisch richtigen Beleg. Also kein Ahn, kein
    Wappen oder Titel kann vereinnahmt werden ohne echten Nachweis.
    (Ein wenig hinkt der Vergleich, Ahnenforschung ist tausendmal interessanter.)


    Warum weichen dann bloß manche Leute ab von der seriösen Ahnenforschung,
    schwenken in den Bereich der Legenden und das Ganze möglicherweise über
    Generationen hinweg ?


    Viele Grüße von Ingrid

  • Zitat

    Warum weichen dann bloß manche Leute ab von der seriösen Ahnenforschung,
    schwenken in den Bereich der Legenden und das Ganze möglicherweise über
    Generationen hinweg ?


    Weil's sich besser anhört.


    Da gibts einen Witz:


    Kommt ein Mann in einen Antik-Trödel-Laden und sieht ein großes Öl-Gemälde mit einer darauf abgebildeten Familie. Er fragt den Trödel-Händler, wer das sei. Dieser antwortet nur: "Vorfahren!". Der Mann hakt nach: "Wessen Vorfahren?". Daraufhin entgegnet ihm der Verkäufer: "Wenn Sie es kaufen, Ihre." ....


    In diesem Sinne,
    LG Daniel

  • Warum weichen dann bloß manche Leute ab von der seriösen Ahnenforschung,
    schwenken in den Bereich der Legenden und das Ganze möglicherweise über Generationen hinweg ?


    Hallo Ingrid,


    die Frage stellt sich ja des öfteren und nicht erst, seit viele Genealogien im Internet zu finden sind. Es gab schon immer so manche mit durchaus sehr viel Aufwand und auch sehr umfangreichem geschichtlichen Wissen ausgearbeitete und veröffentlichte Ahnenforschung, die dann plötzlich an einer einzigen Stelle von der gewohnten Tiefgründigkeit ins Reich der Spekulation und Fantasie abdriftete und zwar immer dann, wenn es um den Bezug zu einem Adelsgeschlecht ging.


    Dabei bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass das Ziel eigentlich gar nicht die Erforschung der eigenen Familie war, sondern die eigene Familie an eine Zielstellung - Adel - anzuknüpfen, die allen Anschein nach auch die Motivation zur Ahnenforschung war. Viele dieser Forschungen kann man keineswegs als oberflächlich bezeichnen. Einige von ihnen haben da wirklich beneidenswert gründliche Archivforschung betrieben. Aber sie haben sich trotz besserem Wissen dennoch nicht von ihrer Zielsetzung abbringen lassen. Wo dann Quellen nicht das Gewünschte hergeben, mussten z.B. Vornamenvergleiche, Geschichtskonstrukte u.ä. herhalten.


    Über derartige Genealogien fällt es mir durchaus schwer, pauschal zu urteilen. Natürlich kritisiere ich dieses Abweichen von der gewohnten Gründlichkeit, nur um einen bestimmten Adelsanschluss zu produzieren. Aber viele dieser Genealogien sind eine hervorragende Auswertung von Quellen, die ansonsten vielleicht nie gemacht worden wäre und auch Nutzen für andere Forscher bringen kann.


    Das trifft natürlich nicht für alle diese Forschungen zu. Oft fehlen die Quellenangaben, so dass man nicht weiß, wo die Spekulation einsetzte. Meist wird das Ziel viel breiter und teilweise auch noch falsch dargestellt, als die eigene Familienforschung. Nicht selten findet man allerlei zu Wappen, namensgleichen adeligen oder prominenten Familien, Erwähnungen usw. Sucht man die Zusammenhänge zur Familie des Ahnenforschers, stellt man immer wieder ernüchternd fest, "erforscht" ist bisher nur das, was Großvaters Ahnenpass hergab, der Name stimmt nicht mit dem Zielobjekt überein, muss also noch irgendwie passend gemacht werden und regionale Zusammenhänge sind in diesem Stadium ebenfalls nicht erkennbar. Kurzum, es wurde noch gar keine wirkliche Ahnenforschung betrieben oder sie steckt noch ganz in den Anfängen aber man präsentiert sich schon mal vorsorglich mit seinem Wunschziel ;) .


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Daniel,


    danke für den netten Witz, der sagt alles.
    Werde ich mir merken für solche Fälle, wenn sich jemand mit
    fremden Federn schmücken will !

    Hallo Hina,


    danke für Deinen ausführlichen Beitrag, Du findest die richtigen
    Worte für alles, was so im Gange ist und triffst dem Nagel auf den Kopf.
    Ist manchmal gar nicht so leicht, echte Ahnen - und Familienforschende
    von Leuten zu unterscheiden, die unbedingt irgendwelche Highlights
    ausfindig machen wollen und nötigenfalls nachhelfen.
    Man muß doch seine die Ahnen so annehmen, wie sie waren, andere gab
    es nicht ! Und sich freuen, wenn wieder ein neuer KB-Eintrag auftaucht
    oder im Stadtarchiv noch weitere Informationen zum Lebensweg eines
    Vorfahren gefunden wurden usw.
    Den Nachkommen will ich mal möglichst viel Wissen zu ihren Vorfahren
    hinterlassen und das muß alles Hand und Fuß haben.


    Viele Grüße von Ingrid

  • Hallo Ingrid,
    ja, so ist es auch löblich, wenn das Ziel der Ahnenforschung die eigenen Ahnen sind, egal welchen Standes sie waren und womit sie ihr Leben bestritten. Aber es gibt nach wie vor viele Leute, die mit einem sagenhaften Adelstick behaftet sind, dass das eben ihr eigentliches Ziel ist. Die findet man dann auch gar nicht so selten als "Scheinadelige" im Internet. Nun ja, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Wer es halt braucht ;) .
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann