Ahnenforschung mit Geburts-/Taufurkunden?

  • In nahezu jeder Einführung zum Thema Ahnenforschung liest man von der Beschaffung von Geburtsurkunden und Taufzeugnissen um daraus Erkenntnisse über die Eltern, also die nächste Generation zu gewinnen. - Wenn ich mir meine Urkunden so ansehe habe ich allerdings den Eindruck, dass das bei mir nicht funktioniert/funktioniert hätte/funktionieren würde.


    Um meinem Eindruck mal nachzugehen habe ich meine Datensätze Nr. 1 bis 255 (Proband=Ich bis einschl. Obereltern) untersucht (insges. 176 Datensätze).


    1.) Geburtsort Kind = Geburtsort eines Elternteils (beide Elternteile zählen doppelt): Summe 95, Ja 39 (41 %), Nein 56 (59 %)
    2.) Geburtsort Kind = Sterbeort eines Elternteils (beide Elternteile zählen doppelt): Summe 86, Ja 51 (59 %), Nein 35 (41 %)
    3.) Geburtsort Kind = Hochzeitsort Eltern: Summe 44, Ja 33 (75 %), Nein (25 %)
    4.) Geburtsort = Sterbeort: Summe 75, Ja 25 (35 %), Nein 49 (65 %)


    Bei 1.) sieht man, dass - in meinem konkreten Fall - die Kinder tendenziell eher nicht am Geburtsort der Eltern geboren wurden. Dagegen ist es schon etwas wahrscheinlicher, dass die Eltern am Geburtsort der Kinder verstorben sind (siehe 2.). Statistik 3 zeigt, dass sich in zwei Dritteln aller Fälle zuverlässig vom Geburtsort des Kindes auf den Hochzeitsort der Eltern schließen läßt. Kennzahl 4 zeigt eine deutliche Mobilität im Leben, zumindest soweit sich das am Geburts- und Sterbeort ablesen lässt. Nur ein Drittel meiner Vorfahren ist auch am Geburtsort verstorben.


    Soweit mir die Geburtsurkunden bzw. Taufurkunden vorliegen lässt sich daraus selten mehr als Name, Vorname, Beruf, Religion und Wohnort der Eltern entnehmen. Wenn mein Proband nicht das erste oder zweite Kind der Eltern ist, kann das Hochzeitsdatum der Eltern schon mal zehn, zwanzig Jahre vor dem Geburtsort des Kindes liegen, was die Suche deutlich erschwert.



    Wie sind eure Erfahrung? Hangelt sich jemand von euch ganz ohne Familiechroniken, Stammbäumen usw. usf. nur mit Hilfe von Geburtsnachweisen von Generation von Generation?

  • Hallo,


    also ich habe zu Anfang nur das Stammbuch meiner Großeltern gehabt und hab mir zuerst vom Standesamt die Kopie der Geburtsurkunde meiner Oma zuschicken lassen. Dann hatte ich mir die Urkunde zur ersten Ehe meiner Oma schicken lassen, wo zum Glück mit draufstand, wann und wo meine Uroma geboren wurde. Tja und dann ging es einfach. Wieder Standesamt angeschrieben und Kopie dieser Geburtsurkunde bekommen, wo dann (fast) alle Kinder mit drauf waren als Bemerkung, mit Hochzeitsdaten.
    Ich glaube ohne diese Randbemerkungen wäre es manchmal sehr sehr schwierig weiterzukommen. Tja und dann war mein Glück das meine Oma mir das Jahr sagen konnte in denen meine Urgroßmutter geheiratet hat (weil sie da gerade eingeschult wurde), sie wusste zwar nicht wo, aber es kamen nur zwei Standesämter in Frage, tja und dann geht es immer so weiter.
    Also ich hangel mich mit den Urkunden weiter, aber nur mit den Urkunden wird es schwierig, man braucht schon paar Hinweise.
    Also mit Chronik und Stammbaum war da nichts... nur meine Omas die mir zumindest alle Namen geben konnte, das ich zumindest wusste wieviele Geschwister meine Urgroßeltern hatten und in welcher Reihenfolge sie geboren wurden.


    Ich glaube das ist sogar das wichtigste gewesen ,die Erzählungen meiner Omas, ich hätte sonst wirklich schlechte Karten gehabt. Da ich ja keine Anhaltspunkte sonst gehabt hätte.


    Grüße Kai

  • Wie sind eure Erfahrung? Hangelt sich jemand von euch ganz ohne Familiechroniken, Stammbäumen usw. usf. nur mit Hilfe von Geburtsnachweisen von Generation von Generation?[/quote]


    In den meisten Linien eindeutig JA !
    Vor einem Jahr kannte ich nicht mal den vollstandigen Vornamen des Großvaters
    (im 2. WK gefallen). Habe den Heiratsort der Großeltern erahnt und ans Stadtarchiv
    geschrieben - Volltreffer, auf dem Heiratseintrag stand alles, um weiterzumachen.
    Also es geht irgendwie, auch wenn jemand bei Null anfängt. Nicht überall sind ausführ-
    liche Familienunterlagen usw. vorhanden.
    Es sollte sich niemand entmutigen lassen, auch wenn er in der ersten Ahnengeneration
    anfangen muß !


    Viele Grüße von Ingrid

  • Nun bei mir war es so gewesen als ich mit der Ahnenforschung anfing, ging ich auch auf das Standesamt und verlangte dort ebenfalls Geburtsurkunden. Die nette Standesbeamtin machte mich darauf aufmerksam, dass es günstiger und informativer sei Heiratsurkunden einzusehen. Auf diesen würden sich ebenfalls alle Geburtsdaten befinden sowie weitere Angaben der Eltern der beiden Brautleute. Nun sie hatte recht gehabt. Sterbeurkunden verlange ich nur wenn ich ausser dem Sterbeort sowie dem Datum keine weiteren Angaben über die Person habe.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720