Ostpreußenreise

  • Hallo,


    Wer von euch Ost und Westpreußenforschern ist eigentlich schon selbst in Ostpreußen gewesen?


    Ich möchte 2011/2012 selbst nach Ostpreußen reisen. Mein Vorschlag dieses Jahr unsere Urlaubsreise mit dem Wohnmobil dorthin zu machen, wurde im Familienrat leider abgelehnt. (nur mein Labbi wedelte freudig mit dem Schwanz - aber der Schleimer wollte nur ein Leckerli)


    Nun würde ich gerne von euren Erfahrungen und eurem Wissen - sofern vorhanden - profitieren.


    Die Reise soll vornehmlich in die Kreise Pr.Eylau und Friedland /Bartenstein und nach Königsberg gehen, also ins heutige Polen und Russland. Alles mit dem eigenen Pkw.


    Fragen: Wie kommt man mit den russischen Behörden, bei der Einreise zurecht? Kommt man dort mit Englisch (leider ziemlich schlecht). Wie ist es dort mit Hotels oder Privat Pensionen aus. Besonders der Umgang mit den russischen Behörden und der Polizei macht mir ziemliches Kopfzerbrechen. Das sind natürlich nur einige meiner Fragen. Gewünscht sind Hinweise und Tipps zu allen denkbaren Themen.


    Vielleicht kennt ihr im Net hilfreiche Internetseiten. (klar -ich habe danach gegooglt - aber man kann alleine nicht alles finden). Schön waren Reisenberichte, die sich nicht nur auf die Schönheit der Landschaft und Städte beschränken (aber auch), sondern wo auch viele praktische Tipps gegeben werden.


    Auszuschließen sind -ich denke das versteht sich eigentlich von selbst - komerzielle Internetseiten, wie etwa Busreisen etc..


    Viele Grüße Uwe

  • Hallo Uwe,


    mit dem eigenen Auto bin ich nicht gefahren, sondern nach Kaliningrad geflogen.
    Mein Tipp ist, wenn du die Möglichkeit hast, Kontakt mit einem Kaliningrader
    aufzunehmen der deutsch spricht und dir von ihm bei den Fragen mit den
    russischen Behörden usw. helfen lässt. Wenn du möchtest könnte ich dir
    jemanden vermitteln.


    Auf jeden Fall solltest du die Ausgrabungen am Königsberger Schloss
    besuchen sowie das Museum im Friedländer Tor, zu Fuß die Hufenallee entlanggehen
    und in die Seitenstrassen wo es noch viele schöne erhaltene Häuser gibt.
    Ich könnte noch so viel aufzählen, doch das sprengt die Seite.


    Mehr wenn du möchtest gerne per PN.


    Viele Grüße
    Lacki (eine Königsbergerin)

  • Guten Morgen Uwe!


    Auch ich war bereits 4x in Ostpreußen (2xBus, 2x Flug - 1x Litauen und dann über die kuhrische Nehrung, 1x Königsberg), sowohl im polnischen als auch im russischen Teil. Die Grenzabfertigungen sind eine Sache für sich!!!! Aber das Land ist einfach nur traumhaft. Es hat mich voll in seinen Bann gezogen. Nun verstehe ich auch meine Vorfahren viel besser. Eine Reise ist nur empfehlenswert. Mit dem eigenen Auto ist das so eine Sache - nicht wegen des Verkehrs sondern die Diebstahlgefahr ist zu groß, man sollte nur auf bewachten Parkplätzen bleiben und das Gelände außerhalb ist oftmals schwer zugänglich und eigentlich nur für Geländewagen geeignet.


    Ich kenne ebenfalls einen deutsch sprechenden Dolmetscher und Taxifahrer aus Königsberg, gerne kann ich dir seine Daten nennen. Weiterhin kann ich dir ein Reiseunternehmen nennen, die auch Induvidual-Reisen zusammenstellt und die erforderlichen Behördengänge erledigt. Diese kooperieren auch mit einem Reiseunternehmen in Kaliningrad, so daß man auch dort vor Ort einen Ansprechpartner (sehr gut deutschsprechend) hat.


    Falls du Interesse hast, kannst du dich gerne mit mir in Verbindung setzen.


    LG karin h.

  • Hallo Karin,


    das Vorhaben mit dem eignen Pkw zu reisen werde ich noch einmal überdenken, da sich deine Hinweise mit anderen decken.


    Ich habe mir schon ein Ordner angelegt, indem ich eure Hinweise sammele. Wenn ich dann Fragen habe (da wird wohl einiges auf euch zukommen) melde ich mich über eine PN.


    Ein großes DANKESCHÖN und viele liebe Grüße!


    Uwe

  • Guten Tag.


    Wir waren letzten Sommer mit dem PKW im Kaliningrad Oblast gewesen und würden es wieder so machen.
    Ohne Auto ist man dort ziemlich eingeschränkt in seinem Touristendrang. Wir hatten ein Quartier in der Nähe von Selenogradsk/Cranz. Keine 10 Autominuten bis zum Strand kurz vor der Kurischen Nehrung.


    Nur für Fahrten nach Kaliningrad habe wir die Bahn benutzt. Kaliningrad sollte man nur mit dem PKW anfahren, wenn man die russische Schrift lesen kann, oder könnten Sie sich innerhalb von Sekunden bei einem Ampelstop entscheiden ob Sie rechts nach Зеленоградск oder links nach Черняховск fahren müssen?


    Einreise über Braniewo/Braunsberg:
    Eine Katastrophe. Die auszfüllenden Formulare nur in russisch. Drei Anläufe haben wir gebraucht, obwohl drei Mitreisende die Sprache ziemlich gut sprachen, eine davon sogar eine gebürtige Kaliningraderin.


    Ausreise nach Polen über Bagratinovsk/Pr. Eylau:
    Eine Katastrophe, diesmal nicht die Papiere, sondern der polnische Zoll. Wartezeit bei der Einreise nach P. mehr als 4 Stunden für etwa 20 PKW.


    Straßen im K. Oblast:
    Außerhalb der großen Städte manche in einem guten Zustand, andere wieder, die man langsam befahren sollte. Es kann Ihnen z. B. passieren, daß Sie auf einer einsamen Kopfsteinpflaster-Straße fahren und Ihren Augen nicht trauen wollen, weil einige qm fehlen und wohl einem privaten Zwecke zugeführt wurden.


    Pillau:
    Immer noch gesperrter Bezirk, den man nur mit einer Sondererlaubnis befahren darf.


    Fahrzeit Einreise:
    Mit Grenzabfertigung etwa 15 Stunden von Hannover nach Selenogradsk/Cranz


    Empfehlenswerte Unterkunft:
    Pension auf einem Hof mit eigenem Gemüseanbau, einigen Hühnern und paar Kühen. Westlicher komfort. Die Pension wird von einer Familie geführt, die aus Kasachstan in den K. Oblast umgesiedelt ist.
    Man spricht gut Deutsch. Das Essen war ziemlich gut und reichlich.


    Hier der link: XXX
    Ein Sohn der Familie wohnt in Deutschland, den Sie auch per Tel. erreichen können.




    MfG
    Hans B .


    Hallo Hans,


    Dein Link ist gewerblich und darum musste ich ihn leider entfernen. Sei doch bitte so nett und schicke ihn per PN.


    MfG
    Jutta
    Moderatorin

  • Hallo Hans,


    an die Beschilderung habe ich noch gar nicht gedacht. Obwohl ich in Irland so etwas auch schon erlebt habe, da waren plötzlich alle Schilder alle in Gälisch waren.
    Auch das schon einmal ein Stück Straße fehlt habe ich einmal auf Kreta erlebt - nicht auf einer Nebenstraße - sonder auf der "Inselautobahn".
    Ich werde mir den Beitrag sorgfältig abheften, wie alle anderen auch, ergeben sich noch Fragen melde ich mich.


    Vielen Dank für die sehr schönen Hinweise!


    wegen dem link: Jutta war schnell, aber ich war schneller. :D :D :D Ist schon abgespeichert.


    Viele Grüße Uwe

  • Hallo,
    ich wühle mal ein etwas älteres Thema wieder vor. Ich bereise Ostpreußen oft. Meist natürlich mit Familie als Urlaubsreise. Aber auch allein. Vergangene Woche erst und im August auch wieder. Mein Reiseziel ist der Kreis Rastenburg. Von Hannover ist man Dank der jetzt bis fertigen Autobahn (ab Posen Landstraße) in knapp 10 Stunden dort. Zur Zeit benutzen wir noch für die Zeit unseres Aufenthalts eine Ferienwohnung, hoffe aber das sich das bald ändern wird.
    Vor Ort treibe ich mich hauptsächlich rund um Rastenburg, Rößel und Sensburg rum. Mein Interesse dort gilt eigentlich Spuren und Hinterlassenschaften der ehem. deutschen Bevölkerung aufzuspüren- abseits vom Tourirummel. Auch mache ich hin und wieder auf Wunsch Fotos von Häusern und Orten, falls es sich zeitlich einrichten lässt. Meine Frau betreibt Ahnenforschung über die Familie, wobei für den ostpreußischen Zweig die Arbeiten so gut wie abgeschlossen sind. Nun hat sie das Thema über die Historie "unseres" Dörfchens am Wickel. Es gibt dort geschichtlich noch viel zu entdecken.


    MfG

  • Hallo Uwe,
    meine Empfehlung ist - warum nicht mit dem Wohnmobil und Labbi in den polnischen Teil - und zeitlich getrennt mit einem Reisebus in die Kaliningrader Oblast.
    Ich würde - d.h. ich habe beides mit dem Bus gemacht, weil immer ein ortskundiger und auch sonst kundiger Reiseleiter (W/M) dabei ist bzw. dazustößt.
    Die Mitreisenden haben ähnliche bis gleiche Interessen und es gibt einen entsprechenden Austausch. Es ist auch für alles andere gesorgt, d.h. die nervige Suche nach Unterkünften, Besorgen von Visum, Zusatz-Krankenversicherung - und die ewigen PkW-Wartezeiten (Bus geht deutlich schneller) an den Grenzen - entfallen. Bei festem Hotel - ich war z.B. in Insterburg - werden Rundreisen mit ortskundigem Reiseleiter zu Schnäppchenpreisen angeboten und Abstecher zu "Wunschorten" (wo Opa und Oma gelebt haben) bei Angabe vor der Rundreiseplanung berücksichtigt. Für ganz individuelle Fahrten werden deutsch sprechende Taxifahrer vermittelt (Taxe kostet 15 Euro die Stunde, egal ob Du allein mitfährst oder die Tour mit x Leuten teilst, dasselbe gilt auch für die Kleinbusse (z.B. MB Sprinter o.ä)). Vielleicht ist der aktuelle Preis seit 2010 etwas gestiegen (?).
    Allein findest Du kaum etwas - außer - Du bereitest dich akribisch vor. Für den Besuch des Geburtsortes meiner UGE und Orte anderer Vorfahren habe ich mir ein Fahrrad (Klapperkiste) geliehen und bin etwa 50 km herumgefahren. Ein Taxi wäre letztlich effizienter gewesen - aber es hat Spaß gemacht, sich in "Gebärdensprache" verständigen zu müssen.
    Eisenbahn als Alternative ? Die fährt in der Oblast nach Moskauer Zeit (Zeitverschiebung). Versuche mal, ein Ticket zu lösen, wenn Du nur Prosit auf russisch sagen kannst.
    Im "internationalen" Hotel war es schwierig, jemanden zu finden, der deutsch oder englisch spricht (Die sitzen im Büro am Telefon.) An der Bar sagt man "Pivo" und zeigt die Anzahl mit den Fingern.
    Den Preis in Rubel erfährst Du auf der "Rechnung". Aber ... alle sind sehr freundlich !!!,
    Kurz : Ich rate davon ab, auf sich gestellt durch die Oblast zu reisen, wenn man sich nicht auf russisch verständigen kann. (Eine eventuelle "Busallergie" sollte man in diesem Fall ertragen.)
    In Polen kommst Du ggf. mit einem Navi klar - Du kannst wenigstens alles lesen (wenn auch nicht unbedingt verstehen) und sehr viele Polen sprechen gut deutsch (außer in kleinen, abgelegenen Käffern).
    Ich bin schon gespannt, wie Du dich entscheidest.
    Grüße von Peter (Sziedat)