Personensuche in Wien

  • Hallo Wien-Forscher,
    ich suche Näheres über eine Schwester meiner Urgroßmutter. Aus alten Briefen habe ich Anhaltspunkte, daß diese Schwester vor 1900 in Wien gelebt hat. Ihr Name war CLARA GRUNER. Ich weiß nicht, ob sie verheiratet war und auch weder ihr * noch ihr + Datum. Ihre Schwester, meine Urgroßmutter wurde 1848 geboren.
    Im Zusammen Clara Gruner und Wien tauchte auch einmal der FN GRÜNBAUM oder GRÜNWALD auf. Ich sah einmal vor längerer Zeit einen Brief, zu dem ich im Moment leider keinen Zugang mehr bekommen kann.


    Jetzt meine Haupt-Frage: Wohin wendet man sich damit in Wien? Stadtarchiv, Einwohnermeldeamt ..... ???
    Wahrscheinlich werde ich im Juli 1-2 Wochen in Wien sein und könnte daher auch vor Ort recherchieren. Aber bei welcher Stelle?
    Danke im Voraus und viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Gisela


    Leider gab es um diese Zeit in Österreich kein Einwohnermeldeamt denn die kamen erst mit dem Anschluß an das Reich.Das "Meldeamt " waren damals die Kircherbücher.Dies geschah so,wenn jemand in einer anderen Kirchengemeinde heiratete war diese verpflichtet der Heimatkirchengemeinde dies schriftlich mitzuteilen.Du könntest nur bei den Wiener Friedhöfen ev.glück haben.Allerdings braucht man da aber auch eine ehemalige Adresse,damit man den richtigen Friedhof herausfinden kann.Wenn Du die Daten Deiner uroma hast könntest Du nur noch an das Pfarramt der Kirche St.Stefan (Stefansdom)einen Brief schicken ob die eventuell Deine Uroma finden.Dann weißt Du vermutlich wenn sie sie gefunden haben in welcher Kirche sie getauft wurde und es ist ja auch anzunehmen,dass die Schwester auch dort getauft wurde.


    Lieben Grüße


    Franz Josef

  • Hallo Franz Josef !


    Dem kann ich leider nicht zustimmen, es gab sehr wohl Meldeunterlagen und in vielen Gemeinden sind sie auch noch erhalten, zB Graz und viele kleinere Gemeinden, da kann man wahre Glodstücke finden. Was du meintest, sind Standesämter, die bei uns erst 1938/39 eingeführt wurden.


    In Wien gibt es historische Meldeunterlagen ab ca. 1905/1910 unter:
    https://www.wien.gv.at/formula…ea6914ceaa6f2e2749948852e


    Da kann man max. 5 Stück kostenlos anfordern, dauert allerdings einige Wochen und wird ohne den Ehenamen nicht viel helfen. Ansonsten wäre auch noch die Gräbersuche unter
    http://www.friedhoefewien.at/f…Id=-22839&programId=21894
    interessant, aber auch hier ist der nicht bekannte Ehenamen das Problem.

  • Hallo werner-e


    Leider muß ich dich etwas enttäuschen.Lt.Auskunft des meldeamtes der autonomen Stadt Villach wurden Meldeämter in den Gemeinden von Österreich erst im Jahre 1938-1939 eingerichtet.Vorher hatten die Kirchen so wie ich s geschrieben habe die Funktion des Meldewesens über.


    LG


    Franz Josef

  • Danke ihr beiden.
    Werner: die Links klingen sehr gut, ich werde sie die Tage probieren. :)
    Franz-Josef: Ich suche nicht meine Oma, sondern deren Schwester! Außer dieser Schwester lebte niemand in Wien und niemand von meiner Familie ist dort begraben.
    Was diese Schwester in Wien tat und wie und warum sie dort hinkam, weiß ich nicht, möchte aber gerne einiges herausfinden.
    Das mit den Friedhöfen scheint eine gute Idee zu sein, hoffentlich finde ich die damalige Adresse doch noch heraus.


    Weitere Ideen sind willkommen. :)
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • @ Franz Josef


    Du verwechselt hier ganz sicher STANDESAMT und MELDEAMT ;)


    Standesämter führen Geburts-, Trauungs- und Sterbebücher, welche in Österreich 1938/39 eingeführt wurden.


    Meldebücher wurden schon Jahrzehnte davor geführt. Die Frage ist nur, ob sie noch erhalten sind.

  • Ahrweiler
    Hier handelt es sich um Österreichs Hauptstadt Wien - nicht um das Städtle Villach :!: ^^
    http://www.wien.gv.at/rk/msg/2006/0111/004.html
    Man bedenke daß um die Jahrhundertwende und davor eine große Zuwanderungswelle erfolgte.
    "Die Bevölkerung Wiens war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von knapp einer halben
    Million um das Vierfache, auf zwei Millionen, angewachsen; aus allen Regionen und Provinzen
    der Donaumonarchie kamen die Zuwanderer: Ostjuden aus Galizien, Tschechen, Ungarn, Kroaten, Bosnier, Italiener."
    http://www.kerber-net.de/liter…at_wien1900_gesellsch.pdf


    werner-e
    "Da kann man max. 5 Stück kostenlos anfordern, dauert allerdings einige Wochen ........... "
    Also bei meiner Anfrage hat es nicht mal eine Woche gedauert bis ich das Resultat erfreut in Händen hielt. :rolleyes: Aber das wird wohl auch von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Jedenfalls konnte ich dann den Verbleib meines von meiner Urgroßmutter geschiedenen Urgroßvaters nachvollziehen bis zum Grabe. Die Scheidung samt letzter bekannter Adresse auf dem dazugehörigen Dokument war 1932, also VOR Einführung der zivilen Standesämter in Österreich.

  • Hallo Franz Josef,


    das Meldewesen, wie wir es heute kennen, hat sich aus der militärischen "Conscription" (Wehrpflicht; durchorganisiert unter Joseph II) entwickelt und hatte später (Ära Metternich) auch vorallem sicherheitspolizeiliche Interessen. Dafür waren dann (und zwar bis 2002) die Polizeibehörden zuständig (paralell zur militärischen).
    - jeder Hausbesitzer oder -verwalter musste Änderungen in seinem "Bestande" binnen Frist melden
    - Meldung oder Abmeldung von Angestellten durch die Arbeitgeber
    - Meldung oder Abmeldung von Mietern von Zimmern binnen Frist


    Auf den Meldezetteln stand ähnliches wie heute.


    Die Evidenzhaltung (Führung des Zivilstandsregisters über Geburt, Trauung, Tod) der Bevölkerung hatten bis 1939 die ordentlichen Seelsorger (unter staatlicher Kontrolle), befugte Matrikenführer (bei isrealitischer Konfession) oder auch politische Behörden (bei konfessionslosen Personen) über. Dann wurden von den Nazis die Standesämter eingeführt.


    Nicht traurig sein, wenn das Meldeamt von Villach sich geirrt hat. Historische Meldeunterlagen (Meldebücher) für diverse Orte oder Städte aufzutreiben, ist eine andere Sache, da sie oftmals nicht mehr existieren.


    Eine schöne und vorbildliche Onlinesammlung hat übrigens Prag:
    http://digi.nacr.cz/prihlasky2…0fa353d1519&action=search


    Beste Grüße
    Peter

  • Hallo Peter, gibts auch in Österreich so ein Suuuuuuuuuuuuuuuper digi - Archive wie es die Tschechen haben?


    Dabei sind die doch ach so rückständig, ich glaub auch bei uns in good old Germanien gibts sowas net oder?


    Liebe Grüße


    Harald

    Stuttgart-Uhlbach und Rotenberg vielleicht wird ein OFB daraus!

  • Hallo Harald,
    derzeit gibt es bei uns nur Matricula
    http://matricula-online.eu/pages/intro.php
    als Onlinesammlung für einige niederösterreichische Kirchenbücher
    und Monasterium
    http://www.monasterium.net/
    für alte Urkunden.


    Aber in die Fläche geht es nicht gerade. Man liest zwar, dass schon mehr Quellen digitalisiert sind und gerade werden, aber mit dem ins Internetzstellen scheint es psychologische Hemmnisse zu geben (Veränderungen, Preisgabe von recht exklusivem Wissen, mögliche Verringerung von Archivarbeitsstellen...)


    Grüße, Peter

  • Hallo Peter


    vielen Dank für die Info, wusste gar nicht dass Traunstein mal zu Österreich gehörte.


    Jatzt müsste man nur noch in diesen Orten Verwandschaft haben..... naja man kann nicht alles haben



    vielen Dank und Liebe Grüße



    Harald

    Stuttgart-Uhlbach und Rotenberg vielleicht wird ein OFB daraus!

  • Hallo ihr netten hilfreichen Diskutanten,
    unabhängig von der fruchtbaren Debatte, die ich ungewollt ausgelöst habe, habe ich mal selbst in Wien nachgefragt, ab welchem Zeitpunkt die Meldeunterlagen vorhanden seien. Die Antwort kam heute morgen: ab ca. 1904 seien die ersten Unterlagen erhalten, allerdings je älter desto bruchstückhafter.
    Wenn ich mal mehr Zeit habe, schreib ich mal sinngemäß die genaueren Fakten hier rein (alle nur auf Wien bezogen).
    bis dann
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Ältere Wiener Meldezetteln werden übrigens seit einiger Zeit von den Mormonen indexiert (ohne später die Originale zu veröffentlichen)
    http://indexing.familysearch.o…ects/current_projects.jsf


    Früher oder später werden die hoffentlich ihren ganzen Bestand an Wr. Meldezetteln
    http://www.familysearch.org/en…sprint.asp?titleno=176296


    (ca. 3200!! Mikrofilmrollen) veröffentlichen.


    Was es im Wiener Stadt- und Landesarchiv so gibt:
    https://www.wien.gv.at/waisGast/gast


    Peter

  • Ein Besuch im Wiener Stadt-und Landesarchiv im Gasometer oder / und der österreichischen Nationalbibliothek ist angesagt.
    Sehr hilfreich ist
    "Lehmanns Adressbuch" auf Microfish nach Jahrgängen geordnet. Allerdings sind dort nur die Hausbesitzer und Hauptmieter eingetragen
    http://www.onb.ac.at/
    http://www.wien.gv.at/kultur/archiv/
    Ich wünsche einen schönen und erfolgreichen Besuch in Wien
    Mit freundlichen Grüßen
    Hannes Brauner

  • Hallo Hannes Brauner,
    danke für den Hinweis. Leider habe ich den Beitrag erst heute entdeckt.
    Aber ich werde dem nachgehen.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Gisela,


    ich indexiere Wiener Meldezettel, wenn ich ein wenig Zeit habe. Wir sind im Moment beim Buchstaben 'E', also nicht mehr so weit von G entfernt. Wenn ich auf die genannten Namen stoße, denke ich an Dich.


    Viele Grüße


    Simone

  • Danke :) :) :)

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Sehr hilfreich ist "Lehmanns Adressbuch" auf Microfish nach Jahrgängen geordnet. Allerdings sind dort nur die Hausbesitzer und Hauptmieter eingetragen

    Der "Lehmann" liegt übrigens schon unter dem Scanner (oder drauf) und wird dann vom Stadtarchiv im Internetz veröffentlicht. Anscheinend noch heuer spät im Jahr.


    Peter