Frage zum Bestand der Kirchenbücher von Liebwalde, Kreis Mohrungen

  • Hallo, liebe Ahnensucher !


    Mich interessiert, wann es wo noch welche Kirchenbücher für Liebwalde gegeben hat. Heute existiert davon bis auf einige Konfirmandenlisten vermutlich nichts mehr. Durch welches Ereignis wurden die Bücher vernichtet? Denn schon im Februar 1942 standen sie für den "kleinen Ariernachweis" meiner Tante nicht mehr zur Verfügung.


    Von meinen Ur-Großeltern ist überliefert, dass diese damals in das ev. Taufregister Seite 85 Nr. 69 des Jahres 1824 und auf Seite 82 Nr. 40 des Jahres 1825 eingetragen worden sind. Direkte Belege dafür liegen aber nicht vor.


    Nun habe ich im Internet dieses Kirchebuchverzeichnis von Richard Rose (Stand vor 1907) gefunden. Leider kann ich den Inhalt nicht eindeutig auswerten, da er anscheinend mit einem Texterkennungsprogramm eingescannt wurde.


    Viele Grüße


    Georg

  • Das Reichssippenamt hat die Verfilmung insbesondere der ostpreußischen Kirchenbücher veranlasst. Was an Filmen den Krieg überstanden hat, hat das Staatsarchiv Leipzig; die Mormonen haben hiervon Duplikate. Die Kirchenbücher selbst wurden zurückgegeben, sind aber wegen fortschreitenden Kriegshandlungen in den Westen verbracht worden. Das, was davon den Krieg überstanden hat, hat heute das Evangelische Zentralarchiv Berlin; die kath. Kirchenbücher hatte das Bischöfliche Zentralarchiv Regensburg, das sie aber - nachdem es die Kb verfilmt hat - nach Polen gegeben hat.
    Dies im Telegrammstil.
    MfG
    Friedhard Pfeiffer

  • @ Friedhard Pfeiffer


    Vielen Dank für Ihre Informationen zur Kirchenbuch-Archivierung.
    Mich interessiert dabei besonders, welche Liebwalder Kirchenbücher ca. 1905
    dort noch vorhanden waren. Nur diese könnten wohl erst danach verfilmt worden sein,
    oder gab es damals schon an anderer Stelle Abschriften der Kirchenbücher ?
    Deshalb wäre für mich der Inhalt des genannten Buches interessant.
    Daraus wäre vermutlich ersichtlich, welche Daten überhaupt die Kriegswirren überlebt haben könnten.


    @ mypo


    Genau das scheint die Erklärung für die Wiedergabefehler zu sein.
    Inzwischen habe ich mir den "DjVu-Viewer" (WinDjView-1.0.3)
    von der Seite http://ldn-knigi.lib.ru/DJVU.htm heruntergeladen,
    (nachdem die dort beschriebene Wiedergabe-Möglichkeit mit dem
    vorhandenen "InfranView" nicht gegeben war).


    Wenn ich nun die auf dem Desktop gespeicherte Datei des Buches
    (Typ Firefox-Document, Größe 68,6 KB) mit dem DjVu-Viewer öffnen will,
    erscheint folgende "DjVu Plug-In-Meldung": Unerwartetes Dateiende.


    Was mache ich falsch?


    Viele Grüße


    Georg

  • Hallo Georg !


    Was Du falsch machst kann ich Dir leider nicht sagen , aber ich könnte Dir helfen , indem ich mir den Text runterlade und ihn dann an Deine e-mail-adr. schicke , habe keine Probleme dat Ding zu öffnen , sind aber reichlich schreibfehler des Verfassers vorhanden , schätze mal er war nicht gut beim Schreibmaschinenkurs in der Schule .


    Wenn Du also meine Hilfe in Anspruch nehmen willst , kurze Nachricht und es läuft an .


    Grß , Joachim

  • Hallo Joachim,


    ich würde Dein Angebot gerne annehmen, wenn der Dateianfang bei Dir besser aussieht als z.B. hier. Sonst liegt es doch an der Komprimierung.


    Dann reichen mir alle dort verfügbaren Angaben zu den Kirchenbüchern, die Liebwalde betreffen.
    Ich denke, so viele werden das nicht sein und sage jetzt schon mal "Vielen Dank" im Voraus.


    Wenn es hier letztlich nicht klappt, werde ich es über Fernleihe versuchen.


    Viele Grüße von weiter südlich,


    Georg

  • Hallo Georg,
    ich hab es probiert. Bei mir ist es die gleiche Ansicht wie bei Dir.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • hab ein plugin im Browser.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Georg !


    Hier der scann von Liebwalde


    Hoffe es ist klar zu lesen für Dich , wie gesagt : viele Schreibfehler !


    Gruß Joachim

  • @ Joachim,


    Vielen Dank für Deinen Einsatz, obwohl Du die Datei auch nicht besser auf dem Bildschirm gehabt hast als ich.


    Deshalb hier nochmal Dein Such-Ergebnis:


    Kirchenbücher Liebwalde , siehe unterstrichen :
    ------------------------------------------------------


    9. Liebwalde, Pr. Mark 1801 1821 1821
    ----------------------------------------
    (1676) (1720) (1720)
    ------------------------


    9) Es fehlel1 die Trauregister von 1808-1829.


    = = = = = = = = = = = = = = =



    Die vorstehenden Angaben zu Liebwalde befinden sich auf Seite /08_0001.djvu


    unter: 15. DiOzese Mohrungen.
    Kreise Mohrul1gen und Heilsberg.



    Nur habe ich bisher in dem gesamten Werk noch keine Hinweise darauf gefunden, wie die für Liebwalde angegebenen Jahreszahlen zu deuten sind. Nur der Hinweis auf die fehlenden Taufregistern ist eindeutig, passt aber nicht zu den anderen Jahreszahlen. Wofür stehen die in Klammern gesetzten Jahre ? Dort ist 1720 ist doppelt, was aber auch ein Übertragungsfehler sein kann. Dieses überall offensichtliche Manko stellen den Informationswert der Datei ohnehin in Frage.


    Folgenden Hinweis zu Liebwalde habe ich noch auf Seite /10_0001.djvu gefunden:


    V) Am 1. o. 1902 ist die DioLese Mohrungcn in
    die Diiizescn Mohrungen und Saalfeld getrennt.
    Zur Diozese Saalfeld gehorC'n: Alt Christburg,
    Altstadt, Gr. Arn!>dorf, ]deskcl1dorf, Liebwaldc, Mis-
    walde, Saalfeld, Schnellwalde, Simrnall, Weinsdorf.


    Ich suche nach Entscheidungshilfen, ob die mögliche Fernleihe des Buches Sinn macht
    und hätte gerne Eure Meinung dazu.


    Viele Grüße


    Georg

  • Hallo Georg,


    ich würde die Möglichkeit der Fernleihe unbedingt nutzen!


    Der online stehende Text ist so "unsauber" :) , dass eine Fehlinterpretation leicht passieren kann, ebenso könnten wichtige Hinweise übersehen werden.
    Wenn du das Buch selber durchsehen kannst, dann weißt du was Sache ist:
    - entweder du hast brauchbare Ergebnisse :thumbsup:
    - oder du weißt sicher :!: das nichts für dich verwertbares drin ist.


    Aus meiner Sicht ist beides letztlich positiv zu bewerten.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,


    vielen Dank für den Ratschlag. Ich habe das Büchlein (16 Seiten) inzwischen bestellt und werde in den nächsten Tagen hier mal berichten, was wirklich darin steht.


    Gruß, Georg

  • Nun habe ich von der Martin-Opitz-Bibliothek eine optische Kopie des Original-Buches erhalten.


    Im Vorwort steht (wie in etwa auch in der DjVu-Datei zu finden) folgendes zu den eingeklammerten Jahreszahlen:


    Abweichungen zwischen den mir gemachten Angaben und zwischen denjenigen, die dem Konsistorium eingereicht sind, habe ich im Text derartig kenntlich gemacht, dass ich die abweichende Jahreszahl des Konsistoriums in Klammern beigeftügt habe.

    Im Original gibt es über jeder Liste folgende Kopfspalten: Lfd.Nr. / Kirche bzw. Kirchengemeinde / Die Kirchenbücher sind vorhanden.
    Die letzte Spalte (Kirchenbücher) ist nochmals unterteilt in: T. / Tr. / St. (steht für: Taufen / Ttrauungen / Sterbefälle)


    In der Auflistung gibt es zu einigen Kirchen Fußnoten. z.B. bei Liebstedt ( 6.5.1807 / 6.5.1807 / 6.5.1807 ) =
    Ältere Kirchenbücher verbrannten bei dem Brand am 6. Mai 1807.


    Oder z.B. Silberbach (1741 / 1767 / 1767 ) = Es fehlen die Taufregister von 1808-1829


    Ich deute die 3 Jahreszahlen in diesen letzten Spalten so, dass nach dem damaligen
    Informationsstand von Richard Rose die jeweiligen Kirchenbücher ab dann vorhanden waren.
    Für Liebwalde also Taufen ab 1801 / Trauungen ab 1821 / Sterbefälle ab1821.
    Die Zahlen in Klammern mögen bedeuten, dass es dort ursprünglich Bücher ab 1676 /1720 / 1720 gegeben hat.


    Frage: Durch welches Ereignis sind die älteren Jahrgänge in Lbw. bereits vor 1821 verloren gegegangen ?
    Aus Überlieferungen weiß ich nur, dass sie schon vor dem 2. Weltkrieg nicht mehr verfügbar waren.


    Gruß an alle


    Georg