Walter Groneberg 4. Komp. Reg. 401 Gut Otten

  • Hallo, ich bin die Enkelin von Walter Groneberg, er war in der 4. Kompanie Grenadie Regiment 401 / 170. Infaterie Division in Ostpreussen am Nordabschnitt Ostfront. Am 01.03.1945 ist er im Raum Otten (evtl. Gut Otten) gefallen und auf dem Soldatenfriedhof Marienhöh (?) begraben. Nun möchte ich gerne wissen was diese Kompanie dort genau gemacht hat. Es gab anscheinend eine Waffenfabrik und Zwangsarbeiter dort, aber lauf Angaben von Ferdi (vielen Dank, Du warst in der gleichen Kompanîe wie mein Opa) in da eine Kesselschlacht gewesen und viele Soldaten haben keine Chance gehabt zui flüchten. Mich interessiert alles was vor dem 01.03.1945 dort ablief. Anscheinend war mein Opa auch in der Normandie und in Rouen (Frankreich) stationiert. Was musst er wohl dort machen. Er war Vater von 7 Kindern und seine Frau hiess Klara Groneberg, geb. Skrotzki, falls noch jemand was über diese beiden weiss, bitte unbedingt melden. bebeherrmann ät sunrise.ch



    Danke und viele Grüsse Beate ^^

  • Hallo Beate
    Ich habe Deine PN und den Beitrag im Forum erhalten bzw. gelesen.
    Wenn Dein Opa Walter am 1.3.1945 (Gut Otten) gefallen ist, so kann ich Dir die näheren Umstände, was damals im Raum Zinten - Jäcknitz - Gut Otten- Hermsdorf geschah als Funker bei einem Btl. des Gren.Rgts. 401 (welches BTl. es war, ist mir nicht in Erinnerung, denn fast täglich ging es zu einer ander Kompagnie oder Btl., die zum Rgt. 401 gehörten). Etwa um den 24. 2. wurde unser Regt.von Mehldorf per Bahn nach Zinten transportiert. Wir sollten Zinten, in das der Russe eingedrungen war, zurückerobern. Unser BTl. lag etwa 200 vom Bahnhof Zinten entfernt in einer Ziegelei. Wir berannten 3-4 Tage, zum Teil mit Schlachtfliegerunterstützung, den Bahnhof. Alles vergeblich. Die Ausfälle unserer Linie, die neben den Geleisen lag, waren sehr hoch.
    Tagsüber konnten keine Verwundeten geborgen werden. Deshalb musste alles aus der Ziegelei bei Dunkelheit helfen, Verwundete zu bergen. Ich blieb als einziger am Funkgerät und half dabei auch dem Feldarzt, die zu uns in den Ringofen gebrachten Verwundeten notdürftig zu versorgen. Dann wurde die Stellung geräumt und wir zogen uns nach Gut Jäcknitz zurück. Dort lag unser Rgts.Stab. Von dort ging es nach Gut Otten (als Funker wieder zu einem BTl.) Wir lagen im Keller des Gutshauses in der Nacht. Am frühen Morgen war der Russe auf dem Hofgelände. Mit Panzerfäusten versuchten wir ihn aus den Stallgebäuden auszuräuchern. Wir mussten uns unter starkem Beschuss Richtung Hermsdorf durchschlagen. Ich weiss, daß wir bei dem Ausbruch vom Gut sehr starke Verluste hatten und nur wenige heil davon kamen. Ich kam dann zum Rgt. in Hermsdorf. Dort hielt die Front einige Tage.
    Unsere vorderste Linie war in der Nähe von Otten. Wir hatten in diesen Tagen immer sehr hohe Verluste.Als Funker beim Rgt. half ich dabei immer die zu uns kommenden Ersatzleute namentlich aufzuschreiben (Ich war früher auch zugleich Schreiber für den Rgts. Kdr.). Bei dem Ersatz handelte es sich überwiegend um ausgekämmte (die rückwärtigen Einheiten mussten alle entbehrlichen Leute abgeben)Trossleute, gen. Verwundete u.a. Marienhöhe liegt etwas nprdlich von Hermsdorf. Es ist gut möglich, daß dort die Gefallenen noch ordentlich bestattet wurden, denn bis Anfang März hielt die Front. Der Russe brauchte anscheinend eine Pause um frische Kräfte und Material herbeizuschaffen.
    Wenn Walter bei der 4. Kpg.- war, dann war er kämpfender Infanterist in vordester Front, die in dieser Zeit wenig Chancen hatten, heil aus dem Schlamasse herauszukommen. Von einem Stalag, Waffenfabrick, Zwangsarbeiter ist mir nichts bekannt. Zu dieser Zeit gab es dort in den Dörfern keine Zivilisten mehr. Dies hatte mit Sicherheit auch nichts mit Deinem Opa zu tun.
    Liebe Beate, Ich hoffe, daß ich Dir etwas zur Aufklärung des Schicksals Deines Opas beitragen konnte und wünsche Dir einen guten und schönen Tag
    Ferdi

  • Lieber Fredi


    Herzlichen Dank für Deine Worte, es laufen immer noch die Tränen um soviel Leid und Aussichtslosigkeit. Ein Wunder das Du überlebt hast und mir als Enkel erzählen kannst. Jetzt weiss ich weiter und achte das Geschehene noch mehr. Die Deutschen Soldaten und vor allem mein Opa werde ich in Ehren halten, meine Oma auch, denn sie Klara Groneberg geb. Skrotzki blieb mit 7 Kindern alleine und verlor ihre grosse Liebe im Krieg.


    Vielen Dank für alles und Gott segne uns alle.


    Beate :)