Auswanderer aus Sachsen in der Zeit 1840 - 1875

  • Hallo an alle Forscher im Raum Sachsen.


    Ich suche schon seit Jahren nach der Herkunft von Auswanderern in die "Neue Welt" nach Amerika.


    Hierbei handelt es sich um 3 Geschwister. Die 2 Brüder wanderten 1846 nach Texas aus. Die Passagierliste ist vorhanden und als Herkunft ist ein Ortsname eingetragen, den es nicht gibt und als Land "Saxonia". Die Schwester wanderte 1875 zu ihren Brüdern nach Texas, über NY aus. Auch bei ihr findet sich als Herkunft Saxonia eingetragen. Im Census von 1880 lebt sie bei ihrem Bruder in San Antonio TX, der andere Bruder lebt in La Grange Fayette County TX. In den Totenscheinen seiner Kinder ist als Herkunft der Eltern Vater : Saxonia, Mutter: Bohemia angegeben. Die Mutter stammt aus meiner Familie in Böhmen. Ich denke also, daß ich mich auf die Angabe "Saxonia" verlassen kann.
    Der FN ist sehr selten und hauptsächlich um Kamenz, Bautzen und Dresden anzutreffen.


    Hat jemand schon Erfahrungen mit den damaligen Ausreisedokumenten aus Sachsen sammeln können, bzw. gibt es überhaupt derartige Dokumente, wie z.B. Bücher, in denen der Antrag und die Erteilung eines Reisepasses festgehalten wurden ?

    mit freundlichen Grüßen


    Klaus-Michael Neumann, MdH

  • Hallo,


    nenne doch mal bitte die Namen der Auswanderer und den Ort der genannt wurde, vielleicht hilft der Zufall dir und jemand erkennt die Namen...
    Sicherlich musst ein Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft gestellt werden und meines wissens wurden die Namen auch im Amtsblatt benannt (wohl damit sie evtl Gläubigern nicht davon laufen..).
    Falls niemand einen Literaturtipp hat, würde ich mich in diesem Punkt an eines der Landesarchive in Sachsen wenden, wenn sie etwas in ihrem Bestand haben, dann können sie dir das bestimmt sagen.


    Grüße Kai


    PS vielleicht gibt diese Schrift Hinweise, sind aber nur 88 Seiten und sicherlich keine Namenslisten enthalten, aber vielleicht Hinweise über das Prozedere der Auswanderung. In der Nationalbibliothek gibt es da Buch, vielleicht auch wo anders...
    Rosenthal, Hildegard: Die Auswanderung aus Sachsen im 19. Jahrhundert (1815-1871). Stuttgart 1931 (= Schriften des Deutschen Auslands-Institutes A 30).

  • Ich vermute, die Passagierliste ist handgeschrieben, dann könnte man diese oder wenigstens den Teil, in dem der Ort genannt wird, in der Lesehilfe einstellen, vielleicht kommt ja jemand dahinter, um was für einen Ort es sich handeln könnte.

  • Hallo Kai,
    danke für den Hinweis !


    Ich werde es wohl mal mit einer Anfrage an das Staatsarchiv in Dresden versuchen.


    Nach dem Namen hatte ich hier im Forum schon gefragt, leider keine Hinweise. Auch der Ortsname hat mich nicht weitergebracht. Ich hatte schon einen Forschungsauftrag für die Gegend um Kamenz gegeben. Der FN wurde zwar gefunden, aber die 3 Geschwister nicht. Auch ein Forscher aus Sachsen, der den FN in seiner Verwandtschaft hat, konnte mir leider nicht weiterhelfen.


    Der FN ist Kreische und die Ortsangabe ist Götschen. Wenn man den Dialekt berücksichtigt und was ein "Ami" daraus macht, kann also durchaus etwas ganz anderes dabei herauskommen. Ich bin jedenfalls auf den Ort Koitzsch (dort wimmelt es nur so von Kreische) gestoßen, der sich früher auch Götzschen schrieb und nannte. Ich denke, ich werde wohl in Königsbrück, wo die Kirchenbücher liegen, selbst forschen, da ich über genügend Erfahrungen mit den alten Kirchenbüchern aus dem Archiv in Leitmeritz sammeln konnte.


    In allen anderen ehemaligen "Götschen" ist der FN Kreische nicht verzeichnet. Meist sind es Orte um Leipzig, die wegen des Braunkohlentagebau verschwunden sind. Im Verzeichnis der "verschwundenen Orte" in Sachsen gab es mehrere derartige Orte, die von mir alle schon bearbeitet wurden. Ebenso gleichlautende Orte, wie Göldschen. Alles ohne Ergebnis.


    Bei der Suche nach einem "Eingeheirateten" aus der Schweiz hatte ich gar keine Probleme. Ich habe in der Schweiz, online, das Verzeichnis der Reisepass-ausstellungen aus dem 19. Jahrhundert gefunden und dort auch den gesuchten Johann Spyri.


    Bisher hatte ich immer großes Glück bei meiner Forschungsarbeit. Hier ist der einzige "tote Punkt" in meiner Familienforschung. Aber mein Ehrgeiz treib mich an, diesen weißen Fleck zu beseitigen. In meiner Familien-Datenbank befinden sich jetzt 1671 Personen und ich kann meine direkte Linie durch Dokumente belegbar bis 1550 zurückverfolgen. Das erste, originale Dokument stammt aus dem Jahr 1580 (wöchentliche Grubenabrechnung einer Zinngrube, über den Zeitraum von 5 Monaten und weitere Dokumente zu dieser Grube bis 1642 ) und der älteste Vorfahr (Bergmann und Lehensträger eines Erbstollen) ist laut Dokument (Bergbuch des Berggeschworenen) am Ostersonntag, also am 21.04.1585 im Alter von 35 Jahren verstorben. Auch der Verkauf des Erbstollen an den Stadtrichter, durch seine Witwe, ist durch ein original Dokument belegt. Die weitere direkte Linie und alle weiteren Nebenlinien sind durch die original Kirchenmatriken in Leitmeritz, bis in die heutige Zeit gesichert.

    mit freundlichen Grüßen


    Klaus-Michael Neumann, MdH

  • Hallo,


    hui, also da hast du wirklich sehr viel unternommen um den Brüdern auf die Spur zu kommen.
    Da kannich dir leider nicht helfen. In den Sterbeurkunden/Totenscheinen der Brüder ist sicherlich keine Ortsangabe zu finden? Mir fielen dann nur die Einbürgerungsurkunden ein, die in der Regel den Geburtsort enthalten, wobei ich nur die aus dem 20. Jh. kenne, wie frühere ausgesehen haben - keine Ahnung.
    Vielleicht ergibt sich aus dem Buch etwas brauchbares.


    Grüße Kai