Gärtner / De Mering

  • Hallo,


    ich suche die Daten und die Eltern von


    Elisabeth Gärtner und Friedrich August de Mering. Sie heirateten am 07.05.1866 in Sankt Kastor Katholisch, Koblenz Stadt. Die 4 Kinder wurden Koblenz geboren (Family Record Search).


    Viele Grüße


    Mahelene

  • Hi Mahelene,


    zu Deiner neuen Anfrage habe ich zwar keine Daten oder Personen aber zwei Infos zu "Mehring", die vielleicht hilfreich sein könnten.


    "De Mehring" - Keine Ahnung.


    Aber den Nachnamen "Mehringer" bzw. "Mähringer" gibt es auf dem "hohen" Hunsrück - so rund um Kirchberg und von dort u.a. südlich streuend - bis heute häufiger - zwar nicht soooo oft, aber immerhin so häufig, dass es bis heute einzelne (alteingesessene) Familien des Namens gibt. Die Mähringer, die ich aus der Ecke kenne, sind allerdings protestantisch.


    Mehring ist außerdem ein Dorf an der Mosel - geschätzte 20 km nordöstlich von Trier. (Der Ort ist/war wahrscheinlich katholisch.) Eine Verbindung zwischen Nachnamen und Ort kann wohl nicht nachgewiesen werden.


    Das muss aber nicht unbedingt etwas mit dem "De Mehring" von 1866 zu tun haben.
    Vielleicht helfen die Hinweise trotzdem, falls Du anders nicht vorankommen solltest.


    LG
    Bärbel

  • Hallo Mahelene,


    ich finde 5 Kinder bei familysearch. Zum Namen kann ich nichts sagen, außer dass Meringer und de Mering im Prinzip das selbe bedeutet, nämlich "von Mering", somit würde ich eine Herkunft aus dem nicht weit entfernten Dorf Mehring nicht grundsätzlich ausschließen.

  • Hallo Mahelene und alle zusammen,


    "de Mehring" als "aus Mehring" zu interpretieren wäre sicher eine gute Überlegung, wenn die Hochzeit 60 oder 70 Jahre früher (französische Zeit) oder eben noch früher - im 17. oder frühen 18. Jh. - stattgefunden hätte.
    1866 würde ich in der Region Familiennamen mit gesicherter Schreibweise erwarten. Bei den Zivilstandseinträgen der Region und Zeit ist die Schreibweise der Familiennamen jedenfalls immer klar und sicher - genauso wie die Unterscheidung zwischen Nachnamen und Herkunftsort. Um diese Zeit konnten in der Region auch die allermeisten "einfachen" Leute (Bauern und Bäuerinnen in den Dörfern) lesen und schreiben. Da gibt es eigentlich keine Gründe mehr, dass jemand mit seinem Herkunftsort anstatt seinem Nachnamen in einem der Register auftauchen müsste.


    Allerdings hast Du den Eintrag aus familysearch.org, wie Du geschrieben hast. Sie haben die Kirchenbücher der Pfarreien ausgewertet und falls das entsprechende in Latein geschrieben sein sollte (was zu der Zeit nicht unbedingt mehr Standard war - viele werden schon viel früher in Deutsch geführt), könnte derjenige, der in den USA (wahrscheinlich ohne ausreichende Deutsch-, Latein- und erst recht Ortskenntnisse) den Eintrag aus dem Kirchenbuch abgeschrieben hat, vieleicht ein Problem mit der Unterscheidung zwischen Nachnamen und Herkunftsort gehabt haben. Seltsame "Familiennamen", die irgendwie aus nichtverstandenen Einträgen "zusammenfantasiert" wurden, kommen in der Onlinedatenbank immer mal wieder vor. - Das ist aber nur eine Vermutung.


    Mehring ist übrigens gut 100 Km oder etwas mehr von Koblenz entfernt - also nicht mehr soooo ganz nahe. Was aber für die Zeit um 1866 keine Rolle spielen sollte, da damals auch die Einwohner von Hunsrück- und Moselorten deutlich mobiler waren als noch ein paar Generationen zuvor. Gerade ab den 1840er Jahren wanderten viele aus (nach Brasilien und später verstärkt in die USA). Ab ca. den 1860ern und geballt dann nach 1870 bis in die 1920er Jahre gingen viele junge Hunsrücker und Moselaner in die aufstrebenden Industriestädte am Rhein und ins Ruhrgebiet. Da kann der ein oder andere schon in Koblenz gelandet sein, obwohl das "Nerrerland" (Niederland = Köln + Niederrheinregion + Ruhrgebiet) mit den Arbeitsplätzen und der Hoffnung nach einem besseren Leben vor allem ab Köln nordwärts verortet wurde. Fast aus jeder Hunsrücker Familie gingen damals Söhne und Töchter in die Industriegebiete und gründeten dort Familien.


    Mahelene
    Bei der Suche nach meinen Familien in den Personenstandsregistern bin ich auch auf jüdische Familien aus den Hunsrückorten gestoßen, die über Generationen Nachbarn meiner Vorfahren und Verwandte waren. Das interessierte mich und ich habe dann auch im Internet mal weiter nach Spuren jüdischer Familien in der Region gesucht und habe eine Familie "Gärtner" gefunden, die wohl Anfang/Mitte des 19. Jh. ursprünglich mal in Mastershausen lebte und später an die Mosel gezogen war.
    Ich glaube zwar nicht, dass es da eine Verwandtschaft zu den katholischen "Gärtner"-Familien in den umliegenden Orten gab, aber es kann sein, dass einige der Gärtner, die Du bei der Suche findest, vielleicht zu dieser jüdischen Familie gehören könnten.
    Die jüdischen Einwohner der Region nahmen aufgrund einer Verordnung der französischen Regierung 1808 feste Nachnamen an, die sie frei wählen konnten. Eine davon scheint sich damals "Gärtner" genannt zu haben. Es kann sein, dass sie einen Namen wählte, der ihrer Haupttätigkeit entsprach. Es kann aber auch sein, dass sie in irgendeiner Weise Kontakte zu der katholischen "Gärtner-Sippe" hatte. Das könnte vielleicht interessant sein.
    Jedenfalls kann es sein, dass es sich bei "Gärtner" in weltlichen Quellen des 19. Jh. auch um Personen aus der jüdischen Familie handeln könnte.


    Guck mal hier: http://www.mosella-judaica.de/index.html
    Das ist die Onlineveröffentlichung eines Buchs über die jüdischen Familien im Kreis Cochem-Zell. Ich meine, da wären auch ein paar der ehemaligen Mastershausener "Gärtner" erwähnt. (Ich muss sonst noch mal gucken, wo ich die Info her habe.)


    Viel Glück bei der Suche


    LG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    du hast wieder einmal verblüffend ausführliche Informationen, mit denen ich mich jetzt beschäftigen werde. Hast du meine E-Mail bekommen?


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende


    Mahelene