Namen mit Zusätzen.

  • [font=&quot]Hallo![/font]
    [font=&quot]Wer kann helfen? Bei der Durchsicht von Kirchenbüchern fand ich z.B. Namen wie[/font]
    [font=&quot]„Thomas Markus Biela“ Was bedeutet dieses „vel“ Der Thomas hat eine unehelich geborene junge Frau geheiratet, derer Vater es verbieten ließ, dass seine Tochter Markus Biela genannt wird, sondern nur Biela. Seltsam?[/font]



    [font=&quot]Grüße an Alle. [/font]:?:

  • Hallo,


    irgendwie scheint mir da etwas zu fehlen


    "Wer kann helfen? Bei der Durchsicht von Kirchenbüchern fand ich z.B. Namen wie „Thomas Markus Biela“ Was bedeutet dieses „vel“ Der Thomas hat eine unehelich geborene junge Frau geheiratet, derer Vater es verbieten ließ, dass seine Tochter Markus Biela genannt wird, sondern nur Biela. Seltsam?"


    Wo taucht denn hier nun "vel" auf? In welchem Fall soll das den auftreten und was genau? Etwas Erklärung drumherum könnte nicht schaden, um hier eine hoffentlich klärende Antwort zu bekommen.
    Ich zumindest kann deinen Ausführungen nicht folgen.


    Grüße Kai

  • Hallo Markus,
    du hast Recht, da fehlt eigendlich das Wichtigste.
    Die Person um die es hier geht nannte sich "Thomas Markus vel Biela" und so lautete auch sein angegebener Name bei der Trauung.
    Und wie bereits gesagt, der Vater der Braut wünschte, dass seine Tochter nicht den Familiennamen Markus Biela führt,
    sondern nur Biela. Der Name Markus und Biela scheint hier wohl ein Familienname gewesen zu sein der aus irgendwelchen Gründen
    zusammengefügt wurde. Alle Nachkommen aus dieser Verbiendung wurden nun mit dem Vornamen und dem Familienname "Biela" genannt.
    Mehr Information gibt das Kirchenbuch auch nicht her. Ich hoffe das ist jetzt etwas klarer geworden.
    Gruß Ronni.

  • Hallo,


    in welcher Sprache ist der Eintrag gehalten? "vel" würde ich jetzt als Latein nehmen und bedeutet prinzipiell "oder"/"wahlweise"


    Steht der Familienname auch im Taufbuch so drin?


    Aber wirklich helfen kann ich dir dann auch nicht, so einen Fall habe ich noch nicht gehabt.


    Wenn sich sonst niemand findet würde ich die Frage vllt. noch in einen anderen Unterforum stellen und das "vel" auch gleich mit in den Titel, wenn es jemand schon mal untergekommen ist, würde er da sicher gleich drauf aufmerksam.


    Grüße Kai

  • Hallo Ronni,
    der Ansatz von Kai ist garnicht so falsch. Es gibt die lateinische Formulierung vel si mavis. Nach dieser Formulierung wird lies der Kirchenbuchfüher bei einem unehelichen Kind die Wahl des Familiennamens frei. Es könnte also sein dass deine gesuchte Person die freie Wahl des Familiennamens hatte.
    Aber mal sehen was unsere Experten hierzu zusagen haben.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Sicher daß es "vel" heißt? Vielleicht steht dort auch eine Abkürzung für "vulgo" und bedeutet "genannt".
    Aus welcher Region ist denn der Eintrag? Zu den sogenannten "Hofnamen" kann man im Netz einige Erklärungen finden.
    Weit verbreitet war das im Münsterland, ich hab aber auch bei einigen lippischen Vorfahren solche Namen gefunden.

  • Also das "vel" würde ich definitiv nicht bezweifeln, denn es ist Latein und heißt "oder" im Sinne von "oder auch". Wenn es nur einmal da steht, kann man also Unwissenheit definitiv ausschließen (also nicht: "oder vielleicht"). In lateinischen Einträgen ist das vel gar nicht selten, wenn ein und derselben Person 2 FN zugeordnet sind. So etwas kam nach meiner Kenntnis auch bei Männern vor, die nicht eine Hoferbin heirateten, deren Hof einen Namen hatte.
    Den Grund für den Doppelnamen des Bräutigams findest du vielleicht, wenn du in dieser Familie weiterforschst.
    Doppelnamen bzw. alternative FN bei Männern waren zwar absolut nicht die Regel, aber auch nicht grade sooooo selten wie man denkn könnte.


    Es besteht zwar ein sprachlicher und grammatischer Unterschied zwischen vel und vulgo (was bedeutet: "im Volksmund", "landläufig" wörtl. "im/beim Volk"), aber vom Inhalt der Aussage her, gibt es in diesem Fall keinen Unterschied.


    Welchen Grund der Schwiegervater allerdings hatte, den einen der Namen des Bräutigams nicht akzeptieren zu wollen, kann man so einfach nicht sagen. Was auffällt: der Name Markus ist eine lateinische Namensform, Biela klingt slavisch. In Tschechien gibt es glaube ich 3 Orte dieses Namens.


    In welcher Gegend befinden wir uns denn grade, so geografisch und zeitlich gesehen?


    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Biela klingt slavisch


    Hallo,


    ich spreche leider keine slawische Sprache aber ich glaube "biela" oder "bielo" heißt "weiß".... zumindest sagten das immer meine russischen/ukrainischen Kunden, wenn sie etwas Weißes kaufen wollten.... :thumbsup:


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • hallo Assi,
    ja, da hast du Recht, in den verschiedenen slavischen Sprachen gibt es ähnliche Formen für das Wort "weiß": b'elyj b'elaja b'elo; bio; bijel; bjal bjala bjalo:.. und so weiter.
    Auch im Deutschen gibt es ja den FN "Weiß" (auch andere Farb-FNs).


    Was sich anhört wie bjela ist die weibliche Form (femininum), bjelo ist sächlich (neutrum).


    viele Grüße
    Gisela


    PS natürlich können auch Orte oder Plätze nach Farben benannt sein, dafür gibt es viele Beispiele. So wohl auch die 3 Orte in Tschechien, die ich oben erwähnt habe.

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  • Hallo,
    vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Besonderen Dank an Kai und Gisela.
    Die Wariante vom Kai könnte was an sich haben, klingt logisch.
    Aber auch Gisela mit der Wariante Tschechien ist nicht schlecht weil es sich hier um den Bereich
    Oberschlesien den Ort Preiswitz und die jahre 1760-1810 handelt. Und die Grenze nach Tschechien war und ist auch heute nicht weit.
    Viieleicht stammt der Thomas Markus aus Tschechien und wurde als Kind bei einer Familie Biel adoptiert.
    Das wird noch etwas zeit in Anspruch nehmen.
    Gruß Ronni.