Soster/Seuster

  • Hallo liebe Mitforscher,
    kann mir jemand etwas zum FN Soster bzw. Seuster sagen? Konkret handelt es sich um Jacob Soster * um 1610, Ort unbekannt, und seinen Sohn Jacob Seuster * Niederholte/Herscheid im heutigen Märkischen Kreis um 1645, + Niederholte/Herscheid um 1705. Alle folgenden heißen Seuster. D.h. es handelt sich um zwei Formen desselben Namens. Vielleicht weiß jemand auch sonst etwas zu dieser Familie? Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar, ich hoffe, hier einen toten Punkt zu überwinden.
    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Simone,


    danke!! Das scheint mir sehr einleuchtend, gerade habe ich auch in der plattdeutschen Wikipedia für "Soest" nicht nur "Saust" (was ich kannte) gefunden, sondern auch "Säust". Also kann "Soester" dann wohl auch als "Seuster" erscheinen. Das gefällt mir, weil ich immer schon mal gern in einer Stadt wie Soest forschen wollte. Nur: da bin ich ja noch nicht. Der Jacob aus Soest oder sein Vorfahr, wer auch immer nach Herscheid kam, hieß erst dort Soster, zu seiner Zeit in Soest aber eben noch nicht. Wie ich da jetzt weiterkomme, weiß ich noch nicht.


    Eine andere Frage: bei mir erscheint eine Anna Maria zum Egen, die 1702 meinen Vorfahren heiratete (ich stamme aber aus dessen dritter Ehe). Sie war Tochter des Theil zum Egen und Enkelin des Jasper zum Egen, denen das Hauptgut Egen in der Bauerschaft Gennebreck gehörte. Gibt es da eine Verbindung zu Deinen vom Egen?


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Xylander,


    ich hatte eigentlich noch ergänzen wollen: Bei mir gibt es den Namen auf/von der Woesten, der zu Weuster wurde, sowie bei Dir Soester zu Seuster. In der westfälischen Mundart scheint das recht nah zusammen zu liegen.


    Zu "vom Egen": Ich habe im Stammbaum einen Johann Gottfried Weuster ~22.12.1758 (reformiert) in Schwelm, Sohn von Johann (Hans) Caspar Weuster und Anna Christina vom Egen (Kottmann). Also, eine Generation später als die von Dir genannte. Laut IGI heiratete das Paar am 02.01.1745 in Schwelm.


    Ich würde gerne auf Dich zurück kommen, sobald mir die KB-Einträge vorliegen. Bim letzten Besuch im Stadtarchiv in Schwelm bin ich nur bis 1758 gekommen.


    Viele Grüße


    Simone

  • Hallo Simone,


    danke, ja, das ist wohl die Frage der sogenannten Längendiphtongierung in einigen westfälischen Regionen: statt Koh heißt es dann Kau (entsprechend gibt es vom Lied vom Herrn Pastor und seiner Kuh die Versionen Sing man to und Sing man tau), statt Wöste mit langem ö heißt es Weuste. Inzwischen habe ich auch zumindest einen Hinweis auf "Das Soesters Gut zu Niederholte" im Herscheider Flurbuch und die Adresse des Forschers, auf den die Nennung des Jacob Soster zurückgeht.


    Deine Woeste/Weuste liegt ja in Nächstebreck, heute Stadtteil von Wuppertal, damals aber westfälische Bauerschaft im Gogericht Schwelm, in Nachbarschaft der Bauerschaften Gennebreck (eins meiner Hauptforschungsgebiete) und Haßlinghausen, heute beide zu Sprockhövel/EN-Kreis. Gerade in diesem Grenzbereich Westfälisch/Niederfränkisch gibt es/gab es ein Nebeneinander und Durcheinander von Koh und Kau usw., falls Du von dort stammst, ist Dir das natürlich nicht neu.


    Dein Weuster, hat er seinen Namen aus Vom Egen nach der Einheirat auf die Weuste geändert? Das wäre ja das bekannte Schema. Seine Eltern scheinen mir eher einen der Kotten auf dem Egen gehabt zu haben, denn auf dem Hauptgut waren zu der Zeit die Kuhweide auf dem Egen. Stutzig macht mich die reformierte Taufe, im Tal der Wupper und in der Stadt Schwelm häufig, bei den Familien auf dem Egen in Gennebreck kannte ich sie bisher nicht.


    Hier wird es genealogisch statt namenskundlich, falls es Dich interessiert, schreibe ich Dir eine PN zu meinen Egen-Ergebnissen, vorwiegend zum Hauptgut. Dringende Fragen an Schwelm habe ich auch auf der Liste, komme aber aufgrund der Entfernung nicht hin. Ich versuche erst mal, sie von hier aus zu klären.


    Viele Grüße
    Xylander