Anfrage an Kirchgemeinde, unübersichtliche Infos für viel Geld - üblich?

  • Hallo zusammen,


    zwar habe ich schon vor 2 Jahren mit der Ahnenforschung begonnen, jedoch noch nicht viel herausbekommen.


    Damals bat ich eine Kirchgemeine um Auskunft, zwecks Informationen zu meinen Verwandten. Nun endlich erhielt ich eine Antwort.


    Die gefundenen Daten wurden jedoch handschriftlich und ziemlich unübersichtlich zwischen die Zeilen meines damaligen
    Anschreibens gequetscht. Diese Auskunft soll mich nun 15,00€ kosten.


    Ich bin schon etwas enttäuscht, denn eigentlich hatte ich einfache Kopien oder wenigstens auf ein einfaches Blatt geschiebene Infos erwartet. So aber muss ich mich durch die Angaben wurschteln und überlegen, welche Info in welche Zeile und zu welchem Verwandten passen könnte.


    Frage: Ist es allgemein üblich Informationen und Daten in dieser Form übermittelt zu bekommen? Motto: "sei froh überhaupt etwas bekommen zu haben?"


    15,00€ sind nicht gerade wenig, da dürfte doch ein Blatt Papier und bisschen Tinte drin sein, oder?


    Bin schon sehr auf Eure Antworten gespannt! :)

  • Hallo Gerda,


    ich war noch nicht in der Situation. Hatte bisher viel Glück mit Urkunden bzw. Infos aus der Kirche. An die Kirche brauchte ich nie was zahlen, ich hab meist gespendet bzw. Portokosten übernommen. Aber dafür hatte ich auch anständige Infos.


    Also, meiner Meinung ist es nicht normal, dass du auf diese Art und Weise Infos bekommen hast. Was bringt dir, wenn du unübersichtliche Infos kriegst und diese auch nicht mehr zuordnen kannst.


    In den Stadtarchiven oder Erzbistum haben ja auch die Zweitschriften der Kirchenbücher. Es lohnt sich dort anzufragen. Vielleicht waren die auch überlastet und haben auch keine Zeit gefunden. Da ist schwer zu sagen.


    LG Silke

  • Hallo Gerda,


    ich glaube auch nicht, dass es üblich ist (bzw. habe es noch nie erlebt).


    "Üblich" wäre meiner Meinung nach ein Anschreiben mit den Informationen, evtl. noch Kopien von Einträgen (wenn man Glück hat), oder die Mitteilung, dass es aus Zeit- und Personalgründen nicht möglich ist, Auskünfte zu erteilen.


    Man muss ja auch immer mit berücksichtigen, dass es in den Kirchengemeinden leider immer weniger Mitarbeiter gibt, deren Hauptaufgabe eine andere ist.


    Ich würde an Deiner Stelle einfach mal anrufen und vielleicht erklären, dass Du es so nicht zuordnen und lesen kannst. Ob sie es Dir freundlicherweise nochmal ausführlich schreiben könnten.

  • Hallo Gerda,
    ich sehe das wie Petra, möchte aber noch hinzufügen, daß der Preis wirklich nicht überzogen ist. Unabhängig davon, was du mit den Daten anfangen kannst, so billig bekomme ich die Auskünfte von einer Kirchengemeine nie.


    Das Abschreiben und Heraussuchen wird in der Regel nach dem Zeitaufwand berechnet. Dabei kommt es natürlich darauf an, wie alt die Daten sind: ob sie jemand aus einem verschimmelten 300-jährigen Kirchenbuch mit unleserlicher Schriaft herausuchen muß, oder ob sie sauber eingetragen oder gar in Maschinenschrift nicht älter als 20 Jahre vorliegen.


    Ich habe schon 60.- € für einen einzigen Heiratseintrag bezahlt. Also ich will jetzt nicht überzogene Preise verteidigen - ganz im Gegenteil. Ich rede nur von Tatsachen und Erfahrungswerten.
    Also wenn die Form der Übermittlung nicht merkwürdig wäre, der Preis an sich liegt nicht über dem üblichen. Allerdings ist er vermutlich eben deshalb so moderat, weil man auf die Form nicht viel Zeit und Mühe verwendet hat. Da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.
    Viel Erfolg bei deinen weiteren Forschungen
    wünscht
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich telefonierte eben mit dem Kirchamt und erfuhr, dass die Unterlagen von einer Frau im Ehrenamt bearbeitet werden.
    In 2 Wochen hab ich Gelegenheit mit ihr persönlich zu sprechen. Sicher kann ich dann mit ihrer Hilfe die Daten einander zuordnen.


    Dass das Heraussuchen der Daten seinen Preis hat, wusste ich. Als Anfänger hatte ich jedoch, aufgrund der Gebührenhöhe, ein übersichtlicheres Schreiben erwartet. ^^


    Über die Infos selbst freue ich mich natürlich. Vielleicht kann ich einiges auch selbst zusammenbringen.


    Außerdem hab ich, dank meiner Frage, dieses Forum finden können. So ganz unnütz war es also doch nicht! :thumbsup:

  • Hallo Silke, Du kannst leider nicht so pauschal sagen, dass es an Ort XYZ Zweitschriften gibt. Dafür müssten wir erstmal wissen, wo Gerda forscht. Denn einheitlich ist nichts!
    Liebe Grüße aus Parthenopolis
    Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


    Mitglied: AGGM; AMF; GGG (NY); Volksbund; Compgen


    Meine Namensliste, interessante Geschichten rund um die Familie, sowie Biographien besonderer Vorfahren kann man meiner Homepageentnehmen.

  • ... Dafür müssten wir erstmal wissen, wo Gerda forscht. Denn einheitlich ist nichts!

    Hallo Daniel,


    du hast natürlich Recht. Und so habe ich gleich mein Profil um die entsprechenden Daten vervollständigt. :rolleyes:

  • Hallo Gerda,


    erstmal herzlich willkommen in unserem Forum.


    Üblich ist das mit Sicherheit nicht, was du da bekommen hast.Also ich hab entweder saubere Kopien von den Originalurkunden oder Originaleinträgen bekommen oder Abschriften ganzer Kirchenbuchseiten, aber immer auf Extrapapier - und das sollte doch auch bei wenig Zeit drin sein.Vor allem dürfte das wohl weniger mühsam sein, als da zwischen schon vorhandenen Zeilen zu schreiben. :evil:


    Liebe Grüße


    Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Hallo Gabi,


    gut, dass du mir noch was dazu geschrieben hast. Eine Kopie zu erhalten ist also durchaus nichts Ungewöhnliches - gut zu wissen.


    Wenn ich in 2 Wochen meinen Termin mit der Dame von Kirchamt haben werde, wird es nicht nötig sein verschämt von einem Fuß auf den anderen zu treten, um ausnahmsweise doch eine Kopie zu erhalten.


    Ich werde sie nun gezielt um Kopien der wahrscheinlich vorhandenen Originale bzw. der Originaleinträge bitten.


    P.S.: Danke für deinen lieben Wilkommensgruß! :rolleyes:

  • Hallo Silke, Du kannst leider nicht so pauschal sagen, dass es an Ort XYZ Zweitschriften gibt. Dafür müssten wir erstmal wissen, wo Gerda forscht. Denn einheitlich ist nichts!
    Liebe Grüße aus Parthenopolis
    Daniel

    Hallo Daniel,


    da hast du Recht. Ich weiß, es ist nicht überall so.


    LG
    Silke

  • Hallo Gerda,


    schön, dass Du uns gefunden hast :) .


    Stelle doch Deine gesuchten Namen und Orte in die entsprechenden Unterforen, dort gibt es dann die Experten, die Dir sicher weiterhelfen können
    (ich glaube, die wenigsten schauen in den Profilen nach, was derjenige sucht).


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und auch Spaß hier bei uns :thumbsup:

  • Hallo Gerda,


    noch ein Tip aus meiner Erfahrung: Wenn du z.B. bei Standesämtern auf die Beglaubigungen verzichtest, die man ja im Allgemeinen als Ahnenforscher nicht benötigt, sind die Kopien billiger. (Ich hab dadurch auch schon mal welche umsonst bekommen, weil sich offensichtlich der Verwaltungsaufwand nicht lohnte.


    Liebe Grüße


    Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Hallo Gabi,


    auf unserem Standesamt wurde mir ebenfalls gesagt, dass beglaubigte Kopien teurer (10,-€) sind als unbeglaubigte (5,-€). Ich kenne jedoch erst ein Standesamt und weiß somit nicht wie es woanders ist. Darum danke ich dir für den Tipp! :)


    Hallo pedi2005,


    danke für den netten Willkommensgruß und deinen Tipp! :)

  • Grüß Dich, Gerda!


    Ich finde 15 Euro fast zuwenig.


    Als ich vor Jahren mal Informationen aus Kirchenbüchern brauchte, bin ich zunächst zum Pfarrer. Der erklärte mir dann, daß er die Bücher gar nicht aufbewahrt (die liegen irgendwo im Bistumsarchiv), aber ein ehemaliger Lehrer hätte sich damals private Kopien gemacht. Zu diesem Mann bin ich dann anschließend gegangen, und der war so nett, mir erst einmal einige Hilfestellungen zu geben - und mir dann sogar tatsächlich die gesamte Kopie (eine Riesenschwarte) für einige Zeit auszuleihen.


    Ich benötigte damals mehrere Abende, bis ich alle Informationen zusammenhatte. Dann gab ich ihm das Buch zurück, zusammen mit einer guten Flasche Rotwein für etwa 20 Euro.


    Wer weiß, ob's in Deinem Fall nicht ähnlich abgelaufen ist. Und gerade bei einer Ehrenamtlichen ist dieses Taschengeld mehr als angemessen, finde ich. Bedenke, daß die Dame sich vielleicht auch nicht oft mit solchen Sachen beschäftigt und bestimmt mehr als eine Stunde für Dich investiert hat. Möglicherweise bedeutet es auch eine ziemliche Anstrengung für sie, einen richtigen Brief zu schreiben. Meine Schwiegermutter ist mit ihren 85 Jahren zwar geistig recht rüstig, aber so etwas würde sie eine Stunde kosten.


    Die Form mag ein wenig schludrig sein, stimmt. Aber solange Du mit den Daten was anfangen kannst, ist das strenggenommen egal: sie werden von Dir ja eh in irgendeine Form gebracht, sei es in eine digitale Ahnen-Datenbank, sei es in eine saubere Papierform. In meinen Quellen liegen auch mehrere handschriftliche Notizen mit für mich recht wichtigem Inhalt. Und als ich mal richtig hing, half mir eine extrem kurze E-Mail eines Ahnenforschers weiter.


    Sei also nicht allzu böse und zahl den Obolus. :)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen,


    die 15,00€ hab ich gestern gleich überwiesen und böse bin ich auch nicht. :)
    Als Anfänger bin ich wohl etwas zu nüchtern und zu voreingenommen an die ganze Sache rangegangen.
    Dank der Infos hier wurde mir das zum Glück klar.


    Es stimmen zwar nicht alle Informationen im Schreiben, aber vielleicht hilft mir ja das Gespräch in 14 Tagen weiter.