Baptisten in Ortelsburg

  • Hallo an alle Ostpreussenforscher,


    nach langer Zeit und vielen Briefen und Mails mit den Archiven in Allenstein und Ortelsburg, weiß ich jetzt nicht mehr, was ich noch tun kann. Speziell habe ich nach der Geburtsurkunde und Heiratsurkunde meiner Großmutter gefragt und dasselbe auch bei Ihrem Vater, also meinem Urgroßvater. Es gibt nichts!
    Nun fiel mir ein, dass meine Großmutter 1912 als Baptistin geboren wurde und ihre Hochzeit fand auch nicht in einer Kirche statt, sondern war eine Haustrauung um 1930.


    Meine Frage wäre, ob Geburten und Hochzeiten von Baptisten (zu dieser Zeit) beim Standesamt registriert wurden, oder doch vielleicht nur in deren Kirchbüchern und ob es die Baptistengemeinde in Ortelsburg heute noch gibt.


    Eine weitere Frage wäre bezüglich meines Urgroßvaters. Er soll, ebenfalls in diesem Zeitraum, einen Bauernhof in Ortelsburg gehabt haben. Gibt es eventuell irgendwelche Register oder Unterlagen von ehemaligen Hofbesitzern aus Ortelsburg.


    Ich freue mich über jede Antwort und bedanke mich schon mal im voraus.


    Ruth

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  • Hallo Uwe,


    das wäre natürlich super, wenn du etwas finden würdest. Der Name von meinem Urgroßvater ist Wilhelm Snoppeck. Ich habe vor längerer Zeit hier im Forum schon mal versucht, etwas über ihn zu erfahren. Wie ich schon schrieb, ist es wie verhext, als ob es nie jemand mit diesem Namen gab.
    Vielleicht ist der Hof ja in deinem Buch von 1932 verzeichnet. Meine Mutter kann sich noch an alles erinnern und die wurde 1934 geboren. Sie meinte, dass der Hof an einem See lag. Mein Urgroßvater hat dann wenige Jahre später alles verkauft und dieses Geld seinem Stiefsohn gegeben.


    Würd mich freuen, wenn du etwas findest.


    LG Ruth

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  • Hallo Ruth,


    der Name Snoppeck ist wirklich schwer zu finden. Im Güteradressbuch gibt es leider keinen Eintrag.


    Ich habe dir einmal die Einträge aus der Quassowski - Datei Band S herausgesucht, allerdings wird der Name hier Snopek geschrieben.


    Unter dem FN Skub, Seite 744


    Jan, Krüger zu Lötzen verk. 1574 an Christof Schulz v. Schwiddern einen Garten v. 8 Morgen nach Schwiddern zu gelegen (desgl. 99aa) 1591 verk. er gleichfalls Land. Hatte 4 Hausstellen nebst Land und a. auch an Schmied Snopek verk. Eine Tochter von ihm lebt 1611 noch oo Kege. Auch Jan Schwiedders Vater hatte v. S. gekauft. ( Rechtsstreit 1611 zw. Lorentz Rogall und Ertmann Kotzarga St. Av. Kbg. E.M. 92 cc)


    Seite 753


    Snopek


    Schmied aus Lötzen, hat von Skup Land gekauft und später an Amtsschreiber Steinbrecher verk. ungefähr um 1590. ( wie oben)


    Leider werden diese alten Kamellen nicht sehr weiterhelfen.


    In den APG`s finden sich auch einige Einträge mit anderer Schreibweise.
    Band 24 S. 207 = Snoppek, Band 11 Seite 436 und Band 15 Seite 370 = Snopeck, Band 4 Seite 256 und Band 25 Seite 87 = Snopek und im Band 17 Seite 223 = Schnopek.


    Ich glaube aber die Einträge treffen auch nicht auf deine gesuchte Zeit. Ich bin mir nicht sicher aber ich meine ich habe den Namen in einer alten Zeitung einmal gelesen. Hast du einmal die alten online verfügbaren Zeitungen durchgeackert?


    LG Uwe

  • Speziell habe ich nach der Geburtsurkunde und Heiratsurkunde meiner Großmutter gefragt und dasselbe auch bei Ihrem Vater, also meinem Urgroßvater. Es gibt nichts!
    Nun fiel mir ein, dass meine Großmutter 1912 als Baptistin geboren wurde und ihre Hochzeit fand auch nicht in einer Kirche statt, sondern war eine Haustrauung um 1930.


    In Deutschland konnte und kann man nur sich kirchlich trauen lassen, wenn eine Heirat standesamtlich stattgefunden hat. Leider haben nicht alle Standesamtsregister den Krieg überstanden. Es fehlen [hier] die Geburtsregister von 1911 und 1912 sowie die Heiratsregister 1923 bis 1931.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo Uwe,
    ich habe ja jetzt erst gesehen, dass du in der Lüneburger Heide wohnst. Dann waren wir bis vor knapp 3 Jahren ja fast Nachbarn, denn bis dato wohnte ich im Landkreis Rotenburg, - dies nur am Rande.
    Ich habe heute Nachmittag noch mal mein Mütterlein kontaktiert und muss jetzt doch etwas korrigieren.
    Der Hof war in Beutnerdorf/ Ortelsburg und wurde nicht von meinem Urgroßvater verkauft, sondern an seinen Stiefsohn übergeben und dieser hat ihn dann verkauft. Der Stiefsohn hieß Johann Laskowski. Dieser hat dann von dem Geld ein Bauunternehmen gegründet und ein Sägewerk.


    Die alten Kamellen werden mir in der Tat vielleicht nicht weiterhelfen, aber ich kanns ja mal versuchen. Das Internet macht vieles möglich. Vielleicht kann ich mich von dort ja in die Neuzeit hocharbeiten, bis ich bei meinen Leutchen ankomme.
    Von den erwähnten online verfügbaren Zeitungen hab ich noch gar nichts gehört. Hast du einen Tipp, wie und wo zu suchen ist, oder vielleicht einen Link?


    Wünsch dir noch einen schönen Abend.


    LG Ruth

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  • Hallo Herr Pfeiffer,


    vielen Dank für Ihre Mitteilung. Da kann man ja wohl nichts machen und muss es so hinnehmen.
    Wie sieht es denn mit Sterbefällen aus, die zwischen 1945 und 1950 in Ortelsburg passierten? Sind diese beim dortigen Standesamt registriert worden und noch zu finden?


    LG Ruth

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  • Wie sieht es denn mit Sterbefällen aus, die zwischen 1945 und 1950 in Ortelsburg passierten? Sind diese beim dortigen Standesamt registriert worden und noch zu finden?


    Polnische Standesämter gibt es [hier] seit den 01.01.1946. Das Standesamt Osterode = Urzad Stanu Cywilnego, ul. Adama Mickiewicza 24, PL-14-100 Ostróda, dürfte also die polnisch gehaltenen Sterbeurkunden ab dem 01.01.1946 haben. Sie müssen Polnisch schreiben, sonst erfolgt keine Antwort.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo Ruth,


    in "Langes Ortsregister Ostpreußen" steht zu Beutnerdorf:
    Dorf im Ldkr. Ortelsburg, Reg. Bez. Allenstein, am Nordufer des Gr. Haus-See, am nördl. Stadtrand von Ortelsburg, Mtb: 2491 (Anmerkung von mir: Am rechten Rand, zw. 37 - 38 ), poln. Name: Bartna Strona, Bem: Gemeinde u. Ksp. Ortelsburg. Mit: Brauerei, milit. Badeanst. am Seeufer.


    Gruß, Georg

  • Hallo Ruth,


    in Deinem Fall stellt sich die Frage ob auch tatsächlich Grundbesitz vorhanden war. Dann stehen im APO die Grundakten zur Verfügung. Diese können im Einzelfall komplette Familiengeschichte bis in die Zeit um 1780 dokumentieren. Tatsächlich beinhalten sie Verträge und personenkundliche Urkunden. Allerdings sollte besser eine Grundbuchnummer bekannt sein. Natürlich genügt auch der Name des letzten Besitzers, aber die Beamten im Archiv kommen mit Süterlin und Altdeutsch nicht richtig zurecht und daher bleibt eine Namensuche oftmals erfolglos. Die Namen sind in vielen Fällen in der Datenbank falsch angelegt "verballhornt" und ich denke das ist auch in Deinem Fall so. Du kannst auch in die Prästationstabellen des Amtes Ortelsburg sehen. Hier stehen auch die Namen der Besitzer mit Nummern. Diese Nummer ist auf das neuere Grundbuch übertragbar. Das heiß, wenn das Grundstück 1850 die Nr. 4 hatte, so kann das Grundbuch oder die Grundakte unter Band I Blatt 4 zu finden sein. Unter Band I befinden sich die Grundstücke im Ortskern. Die Abbauten dann in den folgenden Büchern.


    Du suchst in Beutnerdorf oder auch Fiugatten genannt. Das ist der älteste Teil von Ortelsburg. Beutnerdorf wurde 1911 in den Stadtbezirk Ortelsburg eingemeindet und kirchliche wie auch standesamtliche Einträge bis dahin in den Registern Ortelsburg Land vorgenommen. Der Name Snoppek kommt in den Registern der ev. Gemeinde Land vor und auch in den Kreisblättern. Das kannst Du bei der GeAgNO, einem Herrn Jend bestellen.


    Die standesamtlichen Register von 1912 könnten noch in Ortelsburg liegen. Akten mit 100 Jahren müssen an das Archiv Allenstein (APO) abgetreten werden.


    schönen Gruß OLGOE

  • Vielen, lieben Dank an alle.
    Da habe ich ja sozusagen über Nacht wieder jede Menge Input bekommen und kann diesen Hinweisen nachgehen.


    LG Ruth

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  • Die standesamtlichen Register von 1912 könnten noch in Ortelsburg liegen. Akten mit 100 Jahren müssen an das Archiv Allenstein (APO) abgetreten werden.


    Im Standesamt Ortelsburg sind vorhanden: * 1913-1915, 1919-1920, 1924, 1927-1929, 1931-1932, 1934-1935, 1938-1939, 1943; oo 1910-1911, 1916-1918, 1920-1922, 1932-1935, 1937; + 1911, 1913-1914, 1916, 1918, 1926,1943.
    Mfg
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo,


    erst einmal ein Dankschön an Herrn Pfeiffer für die Info.


    Ich habe eine weitere Frage bezüglich Grundbesitzes in Ostpreussen und vielleicht mir jemand diese beantworten.
    Ich habe gelesen, dass es ein Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche geben soll, dass 1929 im Parey Verlag erschienen ist.
    Weiß zufällig jemand, ob und wo man dieses Handbuch noch bekommen kann?


    LG Ruth

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  • Hallo Ruth,


    wenn auch der Beitrag alt ist, so gibt es jetzt doch einen Hinweis auf einen , der beim Umbau der Baptistenkapelle in Ortelsburg genannt wird. Vielleicht passt es.
    Siehe Link hier.


    Viele Grüsse
    Gerd

    Suche Informationen zu den Familien Gawlik/Gawlick aus Dimmernwolka/Kleindimmern und Pfaffendorf, Skrotzki, Soyka in Kobulten/Pfaffendorf und Gorski in Kornau/Olschöwken

    Einmal editiert, zuletzt von GerdFGN ()

  • Hallo Gerd,


    DAS passt. Johann Laskowski war mein Großonkel und hatte ein Baugeschäft in Ortelsburg. Ausserdem war er selber auch Baptist. Ich meine auch mal bei einer Erzählung gehört zu haben, dass er etwas mit dem Bau dieser Kirche zu tun hatte.


    Gruß Ruth

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