Hassel....bring, brink....usw.?

Hallo Barbara,

in einem OFB stehen hunderte Familien drin und die müssen nichts miteinander zu tun haben, es ist zwar wahrscheinlich das man Verbindungen über die x-te Nebenlinie findet aber das kann man dann schon fasst nicht mehr als "verwandt" im eigentlichen Sinne bezeichnen. In kleinen Orten ist zwar sicher so gut wie jeder miteinander verwandt und schwägert wenn man nur weit genug zurück und dann wieder nach vorne geht
Die scheinst mir irgendwie Verbindungen herwünschen zu wollen, erforsche deine Ahnen Schritt für Schritt: erst die Großeltern, dann die Urgroßeltern, dann die Ururgroßeltern usw. Man sollte auch alles belegen mit Urkunden. OFBs sind nicht ohne Fehler, deswegen sollte man auch eine gesunde Skepsis mitbringen.
Mitunter braucht es sehr lange, bis man einen Sterbeort, einen Heiratsort oder den Geburtsort gefunden hat, aber wenn du nicht systematisch vorgehst wirst du irgendwann merken, dass du deine Zeit mit nebensächlichen Dingen verschwendet hast.
Vom Namen Hasselbring zu Hasselhoff ist es schon in weiter weg, ich kann mir nicht denken, dass du da eine Verbindung finden wirst. Bei deiner Forschung wirst du aber schon selber merken, ob sich der Name in der Zeit verändert hat, wenn du Schritt für Schritt vorgehst.

Grüße
Kai

Zumindest sind Hasselhoff und Hasselbrink genau wie dein Kreienbaum Wohnstättennamen.
Brin(c)k ist bestandteil viel Namen in Norddeutschland. Ein Brink ist laut Bahlow ein etwas erhöhter Grasanger in einer sonst eher feuchten Umgebung. Zu HASSEL gibt er als Ursprung "Has-lo" an, eine sumpfige Niederung oder ein Gehölz. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es ein Ort mit einem besonders reichen Vorkommen von Haselsträuchern ist. In vielen Familiennamen gibt es die Schreibweise sowohl mit einem einfachen s wie auch mit ß (ss) mir bekannte Namen sind Hasselkamp oder Haselhorst.

Hallo Barbara,
-brink und -hoff sind häufige FN-Endungen im niederdeutschen Sprachraum. Hoff ist klar, ein Brink ist ein (grasbewachsener) Hügel beim Dorf. Aus den Namen Hasselbrink und Hasselhoff allein, beides sind Wohnstättennamen, kann man nicht auf Verwandtschaft schließen. Nicht ganz undenkbar: es gab zwei benachbarte Stellen, den Hasselhoff und den Hasselbrink (Hassel = Hasel?, weiß ich nicht), und die Bewohner könnten auch mal von Hof zu Hof geheiratet haben. Aber das ist reine Konstruktion, Kai hat recht, die Ochsentour bleibt Dir nicht erspart.
Andererseits jage ich selbst gern auch mal einer Fata Morgana nach.
Viele Grüße
Xylander

Hallo Barbara,

in Deutschland entstanden die Familiennamen hauptsächlich im 12. bis 16. Jahrhundert, teilweise auch wesentlich später. Das war eine Zeit, in der kaum jemand lesen und schreiben konnte. Der Pfarrer oder sonstige Schreiber schrieb den mündlich mitgeteilten Namen so auf, wie er ihn verstanden zu haben glaubte.
Ob unterschiedlich geschriebene Namen denselben Ursprung haben, ist zu unterscheiden nach demselben Namensursprung und demselben Familienursprung; um den letzteren geht es Dir wohl.
Die von Dir genannten Namen sind typisch westfälische Namen. Hasselbring, -brink, -brinck haben denselben Namensursprung = Bedeutungsursprung: Hassel geht zurück auf Has-lo und bedeutet Sumpf, Niederung (auch: Gehölz) und Brink bedeutet erhöhter Grasanger (in feuchter Umgebung). Es handelt sich also um einen Wohnstättennamen: Hasselbrink = der Mann, der oberhalb der feuchten, sumpfigen Wiese wohnt. Eine derartige Wohnstätte hatten viele, ohne dass sie deshalb miteinander verwandt gewesen sein müssen. Taucht der Name jedoch innerhalb eines OFB auf, besteht für eine verwandtschaftliche Verbinding eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Der Beweis müßte erst noch erbracht werden.
Zwischen Hasselbrink und Hasselhoff besteht keinerlei namentliche Verbindung. Zwar handelt es sich ebenfalls um einen Wohnstättennamen, jedoch ist der Hasselhoff der Mann, der den (Bauern-)Hof bei der feuchten, sumpfigen Wiese besaß.

Gruß
Detlef

Hallo,
Rotraud und Detlef waren schneller.
Hier wenigstens noch ein Link zum Brink

[font=&quot]http://de.wikipedia.org/wiki/Brink_(Siedlung[font=&quot])[/font][/font]

Viele Grüße
Xylander

Hallo Detlef,
hast Du Quellen zur alternativen Deutung "Hasel" gefunden? Ich habs irgendwo gelesen (nein, nicht nur bei David Hasselhoffs Ahnensuch-PR) und finde es nicht wieder.
Zu Bahlow ein Zitat von Paul Derks in "Die Siedlungsnamen der Stadt Sprockhövel":
"In neuerer Zeit liefern sich viele Heimat-Freunde
auch dem frei erfundenen limnophilen Unfug H. Bahlows aus, dem Alles aus den
vorgeschichtlichen, gar kelto-ligurischen Sümpfen quillt.
[1] Bahlow: Deutschlands geographische Namenwelt. – Vgl.
dagegen die kritischen Rezensionen, besonders die ausführlicher widerlegenden
von H. Wesche, P. Hessmann und J. Hartig. – Zuletzt Reichardt: Nachfolger H.
Bahlows."

Nun sind sich ja Onomastiker oft nicht grün und hauen sich Dinge um die Ohren, wo in einem Forum dann der Moderator eingreifen würde, aber die Sumpfvorliebe von Bahlow fällt doch auf.
Viele Grüße
Xylander

Hallo,
habs gefunden, noch mal Paul Derks, selbe Quelle:
"Hasselbeck zwischen Ratingen und Heiligenhaus, um
a. 900 in Hasalbeki[1], im
3. Viertel des 12. Jahrhunderts in
Haselbeke, a. 1194 in Hasilbeche[2], zu
as. *hasal wegen ae. h#sel, mnd. hasel,
hassel, ahd. hasal ‚Haselstrauch".
Meiner Meinung nach also doch eher Hasel als Sumpf.
Für Barbaras Frage ist das ja aber unerheblich.
Viele Grüße
Xylander

Hallo Barbara,
schau mal auf onomastik.com unter Literaturtipps.
Viele Grüße
Xylander