Dorweiler/Korweiler Pies/Schneidt

  • Hallo,


    ich suche Daten und Vorfahren des Ehepaars Theodor Pies u Maria Schneid, (FB Mannebach 429; Tochter A. Sophia heiratet ca 1749
    )


    Gruss,


    Gerhard

  • Guten Morgen Gerhard,
    Pies, Theodor + 18.1.1692 ~ 20.1.1692 + 13.2.1731 in Korweiler, Begraben 14.2.1731 Korweiler
    oo 23.11.1717 (I,275,5)
    Schneidt, Maria
    Kinder:
    1. Johann Schwickard * 7.2.1720 ~ 8.2.1720
    2. Maria Sophia * 24.7.1722 ~ 26.7.1722
    3. Johann Peter ~ 10.8.1727
    Sv
    423
    Pies, Schwickard (in Mannebach 1685-1692, in Korweiler ab 1694) + 1.2.1703
    oo vor 1685
    N., Anna Maria + 24.10.1724
    6 Kinder
    2. Theodor * 18.1.1692 ~ 20.1.1692 oo 1717 Maria Schneidt
    Sv
    407
    Pies, Johann Schwickard, Knochenflicker in Mannebach * um 1616 + vor 1677
    oo um 1640
    N., Anna
    4 Kinder
    2. Schwickard * um 1650, oo vor 1685 Anna Maria
    Sv
    368
    Pies, Diedrich * um 1590 in Kranenburg im Hzgt Kleve, + nach 1666 in Mannebach, Herrschaft Waldeck
    Kaiserlicher Regimetns-Feldscher und Chrirugus in Mannebach
    Sv Willem II. Pies und der Johanna de Rode van Heeckeren
    oo um 1614
    Boos von Waldeck, Elisabeth * um 1597 in Waldeck, + nach 1665 in Mannebach
    (Illegal?) Tv Johann Philipp Boos von Waldeck und Montfort (oo Anna Ursula von Cronberg)
    8 Kinder
    2. Johann Schwickard * um 1616 oo um 1640 Anna N.
    Gruß Jogy

  • Herzlichen Dank, Jogy!


    Wie ich Dich kenne, sind die Daten vollständig und über die Ehefrauen Anna Maria und Anna (Pies) weiter nichts bekannt.
    Ich habe in GEDBAS noch den Nachnamen Antes von Anna *1620 gefunden. Gibt es dazu was im FB Mannebach?
    GEDAS geht dann bis ca 1500 bzgl Boos und angeblich sind Boos von Waldeck Nachkommen von Karl dem Grossen ;), wie
    80 Millionen Deutsch und 50 Millionen Franzosen.


    Gruss,


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    zu Antes steht folgendes im FB Mannebach:
    3
    Antes, Johann, Boosischer Kellner
    oo vor 1641
    N., Apollonia
    Kinder:
    Maria Elisabeth * 12.1641 Paten: Junker Philipp Hartmann Boos von Waldeck, Maria Fv Carl Schuch (Treis), Elisabeth Fv Meister Nikolaus Hust (Boppard)
    Philipp Balthasar * 1.1646 Paten: Junker Philipp Hartmann Boos von Waldeck, Emerich Wilbert und seine Tochter Sophia
    Deine Anna scheint eine Generation vorher gewesen zu sein.
    Gruß Jogy

  • Hallo zusammen,


    HALT! - STOPP!


    Die Familienline bis Dietrich Pies und seine Frau Elisabeth N. stimmt wohl.


    Es gibt aber KEINE - nochmals KEINE - haltbaren Belege dafür, dass seine Frau eine uneheliche Tochter eines Boos von Waldeck gewesen ist (das ist nämlich E. Pies Annahme und Aussage).
    Das ist - nach allem, was ich bisher so gefunden habe - reines Wunschdenken des "Familienforschers" E. Pies.


    Er verbreitet das seit über 20 Jahren in allen möglichen Büchern und alle schreiben unkritisch von ihm ab. Ich habe das Ganze anfangs (in meiner Jugend) auch noch geglaubt - bis ich kritisches, wissenschaftliches Arbeiten gelernt habe.


    Die Patenschaften von Mitgliedern der Familie Boos von Waldeck sind nicht als Zeichen einer Verwandtschaft zu deuten. sondern als Übernahme von Patenschaften bei verdienten "Beamten" bzw. Bediensteten der Herrschaftsfamilie. Sie sind häufiger bei anderen Familien zu finden als bei den Pies. (Schön, dass Jogy das Beispiel "Antes" hier eingestellt hat (von denen E. Pies übrigens keine Verwandtschaft zu den B. v. W. annimmt) - Es gibt noch mehr und eben KEINE Pies.)


    Da muss man bei den Familienbüchern, die E. Pies zusammengestellt hat (bzw. in seinem Verlag erschienen sind) sehr vorsichtig sein.


    Das gilt auch für die angebliche Linie der Boos von Waldeck (und der Pies) bis zu Karl dem Großen. Da scheinen Anleihen beim Genealogie-Fälscher Anton Fahne genommen worden zu sein und es werden immer dann angebliche Väter angeblicher unehelicher Kinder aus dem Hut gezaubert, wenn eine Linie "zu versanden" drohte. Interessanter Weise ist mit dem "Fund" eines angeblichen Vaters in dieser angeblichen Ahnenreihe auch immer ein "Aufstieg" verbunden - bis dann die karolingische Königsfamilie erreicht ist. - Das Ganze ist extrem suspekt und meiner Einschätzung nach nicht seriös.
    In seriösen Genealogien des hochmittelalterlichen (Hoch-)Adels sind viele dieser "Verbindungen" dann auch nicht aufgeführt. Die historische Forschung und Erkenntnisse, dass sogar eine ganze Reihe der höher adligen Familien seriös kaum weiter als ins 11./12. Jh. zurück zu verfolgen sind, werden bei diesen ganzen Veröffentlichungen geflissendlich ignoriert.


    Mein Tipps daher:
    - Finger weg, von den angeblichen Linien bis Karl dem Großen.
    - Die "Pies"-Linie bis Dietrich Pies aufnehmen und seine Frau Elisabeth ohne Nachnamen lassen. (Sie war sehr wahrscheinlich nicht mehr und nicht weniger als eine Tochter aus einer Bediensteten- oder Hofleutefamilie aus dem Umfeld der Herrschaft Waldeck bzw. der Boos v. Waldeck.)


    (E. Pies ist übrigens kein Historiker sondern wohl Theaterwissenschaftler. Bitte von dem "Dr." nicht beeindrucken lassen.)


    Sorry, wenn ich bei irgendjemanden die Hoffnung auf eine adelige Vorfahrenschaft zerstören sollte, aber ich halte mich eher an die tatsächlichen Belege und hohen Wahrscheinlichkeiten (sowie Ockhams razor)- nicht an romantisierte Geschichtsvorstellungen oder profilneutorisches Streben nach "besseren" Vorfahren.


    Macht damit, was ihr wollt. 8)


    Viele Grüße


    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    Merci für die Ausführungen. Ja, das ist etwas suspekt. Hat jemand 'ne Ahnung was wirklich in den Kirchenbüchern steht? Mir liegt nichts weiter an adeligen Vorfahren. Wissenschaftliches Arbeiten, wenn auch nicht im historischen Bereich, ist mir nicht fremd.


    Gruss,


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    schön, dass Du meine Zweifel bei der "Pies"-Sache teilst. (Das ist leider nicht selbstverständlich. Viele schreiben wirklich ohne nachzudenken alles aus den Pies-Veröffentlichungen ab.)


    Deine Frage nach den Kirchenbüchern ist prima. Ich habe die Originale, die in Trier liegen, noch nicht selbst eingesehen.
    Die ältesten Kirchenbücher wurden aber zu den bekannten Ortsfamilienbüchern aufgearbeitet.


    Mit aller Vorsicht bei einer solchen Quelle, schätze ich, dass man sich den Einträgen aus den Originalkirchenbüchern relativ gut nähern kann, wenn man sich anschaut, ab wann vollständige Tauf-, Heirats- oder Sterbedaten (teils mit Paten oder Zeugen) angegeben werden - also keine Näherungswerte mehr.
    Das ist im Ortsfamilienbuch Mannebach (mit Dorweiler und Korweiler) und den ältesten Pies-Einträgen erst nach 1660 der Fall - soweit ich das jetzt aus meinen Notizen rekonstruieren kann. D. h. Teile der Enkelgeneration vom angenommenen Dietrich Pies sind sicher durch Taufen nachzuweisen und dazu die Namen ihrer Eltern - wobei die Mütter sehr wahrscheinlich meist nur mit Vornamen erscheinen.
    Ob es für die Annahme, dass diese Pies-Eltern, die nach 1660 Kinder in der Pfarrei Mannebach Kinder taufen lassen, Brüder sind, außer von Patenschaften andere Belege gibt, weiß ich nicht. Allerdings scheint sich der Nachname tatsächlich von dieser Pfarrei aus über die Dörfer des Vorderhunsrücks ausgebreitet zu haben.


    Nicht von der Hand zu weisen ist außerdem die Tatsache, dass eine ganze Reihe der Pies-Nachkommen - teils über Generationen hinweg - als Knochenflicker und/oder Salbenkocher in den Dörfern tätig waren. In dem Zusammenhang ist ein gemeinsamer Vorfahre, der diese Handwerke an seine Nachkommen vermittelt hat, durchaus plausibel.
    (Ich habe so einen ähnlichen Fall noch in einer anderen meiner Vorfahrenlinien - den Heckings. Auch dort wurde das Feldscher- bzw. Wundarzt-Handwerk sowie die Geburtshilfe über Generationen in den verschiedensten Zweigen der Familie jeweils vom Vater an die Söhne (und teilweise an Töchter, die dann als Hebammen wirkten) tradiert - bis ins 20. Jh. hinein)
    Der angebliche Stammvater der Pies - Dietrich Pies - soll Wundarzt und Feldscher gewesen sein. Das kann durchaus hinkommen.


    Wie schon im letzten Mail angedeutet, halte ich den Diedrich Pies und seine Ehefrau Elisabeth durchaus für plausibel und möglich - nicht aber deren Herkunft als uneheliche Tochter eines Boos v. Waldeck.
    Bei den angeblichen Eltern von Dietrich Pies bin ich ebenfalls vorsichtig.
    In seinen frühen Veröffentlichen hatte E. Pies die Eltern noch als unbekannt angegeben. Später läßt er ihn ein Sohn eines Willem II. Pies und einer Johanna de Rhode van Heeckeren sein. Das Ehepaar hatte er aber auch schon vorher gefunden, ohne ihnen Dietrich zuordnen zu können. - Auf welcher Grundlage er später diese Zuordnung doch vornimmt, entzieht sich meiner Kenntnis. - Ich habe sie bis auf weiteres nicht in meine Ahnendatenbank aufgenommen.


    Da gibt es dann noch ein Gerücht, dass ich selbst noch nicht habe überprüfen können, da ich nicht weiß, wo sich die Papiere befinden und ob sie zugänglich sind:
    In einer Pies-Familie aus Dommershausen soll es einen Stammbaum geben, der Ende des 18. oder Anfang des 19. Jh. von einem Pfarrer für ein Pies-Ehepaar angefertigt wurde. Er soll bis Dietrich Pies und Elisabeth reichen - ohne dass der Geburtsname der Elisabeth angegeben ist.


    Das könnte tatsächlich möglich sein. Es ist nicht unplausibel. Aber - wie gesagt - ich habe diesen Stammbaum noch nicht selbst gesehen.


    So, ich hoffe, ein bisschen geholfen zu haben.


    Grüße
    Bärbel

  • Hallo,


    mir fehlen noch die VF von Maria Schneidt, *6 AUG 1700 in Dorweiler, oo 23.11.1717 Korweiler, Theodor Pies. Jogy hat mir schon alles zu Theodor geschickt.


    Gruss,


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    dann kann ich Dir auch den Rest sagen:
    FB Mannebach 489
    Schneidt, Peter + 23.3.1720 beg. 25.3.1720 Sv Jonas Schneidt in Obergondershausen
    oo 3.11.1693 Mannebach
    Gärtner, Agnes + 14.6.1739 Tv Anton Gärtner und der Maria aus Korweiler
    4 Kinder
    3. Maria * 6.8.1700 ~ 8.8.1700 Paten: Maria Hoffmann aus Beltheim und Nicolaus Pies
    Tv
    Gärtner, Anton + 9.6.1700
    oo vor 1661
    N. Maria + 2.1.1685
    5 Kinder
    5. Agnes oo 1693 Peter Schneidt
    Im FB Gondershausen kein Hinweis.
    Gruß Jogy

  • Hallo zusammen,


    im OFB Gondershausen, das im Pies Archiv in Dommershausen liegt, kann es keine Hinweise auf Familien aus dem späten 17./frühen 18. Jh. geben, da die Kirchenbücher für Gondershausen später anfangen. - Angeblich sind die ältesten Kirchenbücher aus dem 17. Jh. und frühen 18. Jh. bei einem Brand zerstört worden.
    Es gibt noch ein anderes Ortsfamilienbuch für die Pfarrei Gondershausen - das unabhängig von den Pies-Forschungen - in den frühen 2000ern veröffentlicht wurde. Da wurden auch die weltlichen Quellen herangezogen und man kommt bei manchen Familien weiter als mit dem "alten" OFB aus der "Pies-Sammlung".


    VG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    danke für Deinen Kommentar.
    Zur Klärung: mein Kommentar bezog sich auf den Eintrag #1971 in


    Frauenberger, Michael und Stoffel, Werner
    Familienbuch der Pfarrei Gondershausen: mit Liesenfeld und Mermuth, 2005.


    Ich denke mehr gibt's da wirklich nicht. Dieses FB wertet auch Schatzunglisten etc aus.
    Es wird auch hier darauf hingewiesen, dass die ersten Kirchenbücher von Gonderhausen
    verbrandt sind. Ich nehme an, dieses FB ist das von Dir angesprochene. Falls Du noch
    andere Quellen kennst, wäre ich daran sehr interessiert, da viele meiner VF aus Gonderhausen
    stammen.


    Gruss,


    Gerhard


    PS: Was im Piesarchiv liegt weiss ich nicht.

  • Hallo Gerhard,


    ja, es ist das Frauenberger/Stoffel Buch. Prima, dann hast Du für die Pfarrei Gondershausen das Maximum, was man frei zugänglich (ohne selbst in Urkunden und Archiven zu wühlen) finden kann.


    Ich habe Anfang bis Mitte der 1990er Jahre viele Samstag Nachmittage im Pies-Archiv verbracht. Dort gab es die Kopie einer "Vorversion" eines OFBs für die Pfarrei, die weit weniger Daten umfasste als das später erschienene Buch von Frauenberger/Stoffel. (Vielleicht war es eine Arbeitsversion, die später deutlich erweitert wurde.
    Ähnliches ist für die Pfarreien Beulich/Morshausen und Mörsdorf zu sagen. Da waren die OFB-Versionen, die ich seinerzeits im Pies-Archiv eingesehen habe, deutlich knapper (und ungenauer) als die OFBs die in den letzten Jahren (von Claudia Brod für Beulich/Morshausen bzw. von Lothar Olbermann für Mörsdorf) veröffentlicht wurden.


    Ich würde immer die neusten Bücher empfehlen.


    Viel Erfolg bei der weiteren Suche.


    VG
    Bärbel


    Ich habe übrigens die Scans der Personenstandsregister der Bürgermeisterei Obergondershausen von 1803/4 - 1900 auf DVD. Wenn jemand einzelne Einträge oder einzelne Familien sucht, kann ich die Einträge raussuchen. (Bitte keine Anfragen für ganze Sippen - das ist sauviel Arbeit, da es häufig keine alphabetische Register gibt.)
    Beulich, Ober- u. Niedergondershausen, Liesenfeld und Mermuth ab Herbst 1803
    Dommershausen, Eveshausen, Macken, Morshausen ab (offiziell 1816) tatächlich 1817