Was ist ein Hornist

  • Hallo und guten Abend!


    Habe noch eine Frage zu meinem Großvater. Er wurde laut Kriegsarchiv von Wien im 1.Weltkrieg als Reserve- Hornist des Infanterieregiments Nr.74 eingesetzt, und ist als solcher auch gefallen. Jetzt meine Frage, ich habe in alten Filmen schon gesehen, dass vor dem eigentlichen Gefecht eine mit Fahnen schwenkende und In ein Horn blasende Truppe voraus gegangen oder geritten ist. Kann es so etwas sein ? Dann hätte man den armen Kerl ja erschossen bevor es eigentlich zum Kampf gekommen ist.


    Gruß Brigitte

  • Offenbar hat es bis zum 1.Weltkrieg einschließlich die Hornisten und andere mit Instrumenten "bewaffneten" Soldaten gegeben, z. B. die Trommler. Diese waren zuständig für den Marschrhytmus, die Hornisten bliesen wohl die unterschiedlichen Signale, ähnlich, wie man das jetzt noch von der Jagd kennt. Das Horn konnte den Kampflärm übertönen, wo stimmliche Befehle längst nicht mehr gehört wurden. Ich glaube, die Chance, in diesem Posten erschossen zu werden, war sehr groß, obwohl mir nicht bekannt ist, dass man mit Absicht versuchte, die Hornisten "auszuschalten", um Chaos zu erzeugen.
    Die Sitte, mit Musik in den Kampf zu ziehen, stammt vermutlich aus der Steinzeit und hat viele Ausprägungen. Ich denke, man versuchte damit vor allem auch die Angst zu unterdrücken.

  • Hornist war auch eine Sammelbezeichnung für alle Spieler eines Blasinstruments. Von Teilnehmern des letzten Krieges weiß ich, daß die Musiker auch als Sanitäter und als Totengräber eingesetzt wurden. Also die Filmszenen aus Napoleonfilmen würde ich nicht so ernst nehmen.
    Freundlichen Gruß, Wilfried

  • Hallo an Alle !


    Danke für die Ratschläge, aber es ist ganz seltsam ob wohl ich diesen Vinzenz nie kennen gelernt habe, habe ich irgend wie einen Bezug zu ihm. Zum Beispiel besuche ich jedes Jahr wenn ich den Ort in dem meine Ahnen gelebt und gewirkt haben Urlaub mache auch den Friedhof auf dem noch andere Familienangehörige beerdigt sind. Das Ehrendenkmal der gefallenen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg steht nicht weit entfernt und da dort der Name von Vinzenz Rasch angebracht ist, stelle ich immer einige Blumen oder eine Kerze dazu.


    Gruß Brigitte

  • "Als älteste erhaltene Musikinstrumente gelten etwa 35.000 Jahre alte Knochenflöten, die ebenfalls auf der Schwäbischen Alb gefunden wurden. Eine aus dem Knochen eines Gänsegeiers hergestellte Flöte wurde im Sommer 2008 in der Höhle Hohle Fels bei Schelklingen gefunden. Relativ gut erhaltene oder rekonstruierbare Flöten mit Grifflöchern wurden in der Geißenklösterle-Höhle entdeckt. Zwei der Flöten aus dem Geißenklösterle sind in einem Stück aus Schwanenknochen gefertigt. Die dritte besteht aus zwei zusammengefügten, aus Mammutelfenbein geschnitzten Halbröhren; sie wurde mit mindestens drei, etwa im Terzabstand gestimmten, Grifflöchern versehen (ein viertes könnte weggebrochen sein) und mit seitlichen Kerbungen verziert" sagt Wikipedia. ;)

  • Soviel ich weiß, gibt es schon bei Schimpansen Kriegsgeschrei. Ob die auch schon Stöcke zusammenschlagen, weiß ich nicht :)
    Aber leider sind kriegerische Auseinandersetzungen offenbar so alt wie die Menschheit (oder etwas älter?) und eine musikalische Einstimmung auf den Kampf ist in vielen Teilen der Welt belegt, wobei der Einsatz von Instrmenten wohl sehr unterschiedlich war.
    Knochenflöten wären vielleicht zu leise gewesen, aber vielleicht hat man schon sehr frühzeitig Tierhörner benutzt.

  • Hallo zusammen
    Es gab nicht nur Hornisten und Trommler bei den Soldaten.Schottische Regimenter zogen mit Dudelsackpfeifern (Piper) in den Krieg.Soviel ich weiß taten sie dies auch im 2.Weltkrieg.
    LG
    Franz Josef