Himbtendrescher

  • Hallo,
    einer meiner Vorfahren war außer Brinksitzer und Gemeindebäcker auch ab 1815 Himbtendrescher auf der adeligen Burg. Beim googlen habe ich nur gefunden, dass Himbten ein Getreidemaß war. Das erklärt für mich nicht den Bergriff Himbtendrescher.
    Bin gespannt auf Eure Erklärungen.
    Viele Grüße
    Roswitha

    Auf Dauersuche nach dem Namen Creutzburg, Creuzburg, Kreuzburg oder Kreutzburg.

  • Hallo Roswitha
    Wie Du ja herausgefunden hast war ein Himbten ein Getreidemaß.Zur damaligen Zeit wurde das Getreide per Hand gedroschen und der Mann der dies tat den nannte man Drescher.Das Gerät mit dem er dies tat war der Dreschschlögel(österr.Bezeichnung)
    LG
    Franz Josef

  • Hallo Roswitha,


    die Untertanen/Eigenbehörigen zahlten ihrem Grundherrn Steuern. In Deinem Falle zahlten die (Klein-)Bauern nicht Geld, sondern eine bestimmte Anahl von Himbten Getreide als Naturalsteuern an den adeligen Burgherren. Dessen Drescher schrosch das Getreibe.


    Gruß
    Detlef

  • Vielen Dank Franz Josef und Detlef für Eure Antworten.
    Der Andreas Christian war wohl in 1. Linie Gemeindebäcker. Die Leute in den Dörfern waren ja überwiegend Selbstversorger und deshalb war er auch Brinksitzer, heute würde man sagen Nebenerwerbslandwirt. Da das Land, welches er bewirtschaftete sicher dem adeligen Grundherren gehörte, zahlte er eine gewisse Menge Himbten Getreide als Naturalsteuer. Soweit ist alles klar. Aber er wird ab dem 1. Dez. 1815 auch als Himbtendrescher genannt. Also muss er doch dann das Getreide gedroschen haben. Da er 1815 geheiratet hat brauchte er wohl mehr Geld und hat diese Arbeit zusätzlich angenommen. Die Bezeichnung Himbtendrescher finde ich trotzdem eigenartig, denn er drosch doch Getreide und keine Himbten. Schließlich kann man ja auch keine Kilos dreschen.
    Viele Grüße
    Roswitha

    Auf Dauersuche nach dem Namen Creutzburg, Creuzburg, Kreuzburg oder Kreutzburg.

  • Hallo Roswitha


    Berufsbezeichnungen gehen oft sehr seltsame Wege ebenso Familiennamen die aus Berufsbezeichnungen stammen.Dein Ahn braucht ja nur gesagt haben er dresche den Inhalt der Himbten oder sowas ähnliches gesagt haben.Schon kürzte man das zum Himbtendrescher ab.Es könnte so gewesen sein.Ich z.B.habe die herkunft des FN Platte gesucht und auch gefunden.Es ist ein Berufsname.Er stammt aus der Ritterzeit.Der vordere Brustpanzer hieß damals Platte,der Schmied der diese Platte herstellte war der Plattner uns so entstand der FN Platte.Genauso der FN Schwertfeger.Ein Schwert wird ja geschmiedet.Nach dem Schmieden ensteht auf dem Schwert Rost und eine art von Schlacke,die dann der Schwertfeger entfernte.So war der FN Schwertfeger entstanden.


    LG


    Franz Josef

  • Es läuft darauf hinaus, dass der Him(b)tendrescher ein Tagelöhner, ein Lohndrescher ist, der aber nicht in Geld, sondern in einem Anteil am Gedroschenen, also in "Him(b)ten" bezahlt wird:

    Viele Grüße
    h :) nry


    _____________________________________________________________________________________________
    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

    Einmal editiert, zuletzt von henrywilhelm ()

  • Der Inhalt des Getreidemaßes Himten sind Körner, also schon ausgedroschenes Gut.

    Ein Him(b)ten ist kein Getreidemaß, sondern ein Hohlmaß, ein in der Regel hölzernes Gefäß von ca. 30 Litern Volumen (regional etwas unterschiedlich groß). Mit diesem Gefäß konnte man recht einfach das Volumen sowohl einer Menge Ähren als auch einer Menge Körner (als auch unüblicherweise von etwas ganz anderem) messen. Zum Himbtendrescher wurden Ähren -nicht Körner- gebracht, welche dieser drosch.


    Gruß
    Detlef