Gestorben in Posen, Totenschein ausgestellt in NRW. Wie war das möglich?

  • Hallo allerseits,


    ich sehe seit einiger Zeit die Unterlagen meiner Familie durch und fand darin die Totenurkunde meines Urgroßvaters, der, so sagt man in der Familie, beim Einmarsch der Russen in Schönlanke/Posen ums Leben kam.


    Meines Wissens traf die russische Armee jedoch im weiter östlich gelegenen Schneidemühl erst am 14.2. ein, müsste also in Schönlanke noch später gewesen sein. Außerdem ist der Totenschein interessanterweise 3 Jahre später von einem Amt in der kleinen Gemeinde Türnich westlich von Köln ausgestellt worden. Meines Wissens hat niemand in meiner Familie einen Bezug zu diesem Ort.


    Ich vermute, dass dies im Zuge der Verwicklungen der Flucht geschah, denn der Rest der Familie floh aus Schönlanke in dieser Zeit.


    Kann jemand mir erklären, wie es möglich sein kann, dass die beiden Ortsangaben so stark von einander abweichen bzw. ob das vielleicht reguläre Praxis war, wenn der Todesort nicht mehr erreichbar war? Wartete man mehrere Jahre und nahm dann den Tod eines Familienangehörigen an, wenn man ihn nicht nachweisen konnte? (Ich bin da "verwaltungsseitig" vollkommen unwissend.)


    Herzlichen Dank!

  • Hallo, auf der Sterbeurkunde steht vermerkt, wo er gestorben ist.


    Zitat

    Wartete man mehrere Jahre und nahm dann den Tod eines Familienangehörigen an, wenn man ihn nicht nachweisen konnte?


    Natürlich nicht. Eine Todeserklärung setzt einen gerichtlichen Beschluss voraus.

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


    Mitglied: AGGM; AMF; GGG (NY); Volksbund; Compgen


    Meine Namensliste, interessante Geschichten rund um die Familie, sowie Biographien besonderer Vorfahren kann man meiner Homepageentnehmen.