Bin völlig neu auf diesem Gebiet und brauche dringend Hilfe

  • Irgentwie überkam mich vor einigen Tagen so ein Gefühl doch so gut wie nichts über meine familieären Wurzeln zu wissen. Ich habe keine Ahnung wie ich anfangen soll. War auf Kurzurlaub in Freital /Dresden und suchte dort das Standsamt auf. Konnten mir natürlich so völlig ohne Kopien meiner Geburtsurkunde und Sterbeurkunde meiner Mutti nicht weiter helfen. Wie verfahre ich nun weiter um möglichst ohne enormen finanziellen Aufwand Informationen über meine Onkel (Kurt+ Manfred Seidel) und Großeltern zu erhalten. Großvater: Kurt Seidel (geb. ~1905 wohnhaft bis zum Tod in Freital, Großmutter: Ella-Lucie Seidel geb. Kullawy oder so ähnlich. Meine Mutti hieß Ruth Seidel (verheiratet Göttert) ist am 02.06.1932 In Freital geb.
    Bitte helft mir weiter . Ich habe echt keine Ahnung. Es ist mir aber sehr wichtig, wieso kann ich nicht begründen. Es ist so ein Gefühl.
    Liebe Grüße aus Halle

  • Hallo,


    Wichtig ist das du neben dem Namen der gesuchten Person auch den Ort und das Datum eines Vorfalls (Tod, Heirat, Geburt) kennst.


    Hast du Name, Ort und Datum, dann schreibst du die Standesämter an und bittest um Kopien der jeweiligen Urkunden. Auf den Urkunden finden sich dann Informationen, mit denen du die nächste Anfrage starten kannst.


    Für deine Großmutter kannst du mit dem konkreten Datum bsp. die Geburtsurkunde anfordern und erhälst damit auch Namen, Geburtsorte und Berufe der Urgroßeltern. Dort stehen dann oft auch Angaben wo die Sterbeurkunde der Großmutter gefunden werde kann (wenn das nicht bekannt ist). Auf der Sterbeurkunde hast du oft auch Angaben zu Geburts- und zur letzten Heiratsurkunde. Die Personenstandsurkunden verweisen zur Freude oft aufeinander, so daß es oft reicht nur ein bestimmtes Datum zu kennen um die anderen Sachverhalte herauszufinden.


    Was den Onkel angeht, so erhälst du nur Auskünfte über Personen, mit denen du in direkter Linie verwandt bist oder wenn diese Person schon mehr als 30 Jahre tot ist. Da kann dir am besten ein Cousin oder eine Cousine weiterhelfen in dem er/sie eine entsprechende Anfrage stellt. Manchmal stehen auf den Eheurkunden aber auch Geburtsdaten von Kindern.


    Neben diesen 3 Arten Personenstandsurkunden kannst du in den zuständigen Stadt-, Kreis- und Staatsarchiven auch nach Kopien der Einwohnermeldekarteien fragen. Da stehen Geburtsdatum und Ort, Partner, Kinder und Adressen der gesuchten Person sowie der Name des Vaters und dessen Beruf.


    Um die Kosten klein zu halten formuliere ich meine Anfragen so, daß die Leute in den Archiven bei Fund einer Urkunde auch gleich alle anderen Urkunden mitschicken zu denen diese Urkunde direkt verweist, sofern diese in deren Archiv ist. Es ist ja so, daß sich die Archive und Behörden je angefangene halbe/viertel Stunde bezahlen lassen. Die Zeit sollen sie dann auch gefälligst voll Nutzen und mich nicht zwingen Unnütz die Zeit ständig von vorn laufen zu lassen.


    In den Standesämtern lagern die Geburtsurkunden von Heute minus 110 Jahre. Heiratsurkunden werden 80 Jahre aufbewahrt und Sterbeurkunden gehen schon nach 30 Jahren in das Stadtarchiv. Bei kleineren Orten ohne eigenes Archiv bekommst du aber auch alte Sachen direkt vom Standesamt. Einfach anschreiben, die verweisen dich dann schon an die richtige Stelle.


    Für den Anfang sollte das reichen um ganz allein einen ordentlichen Grundstock aufzubauen. Erst bei Ereignissen vor 1874-1876 wird es knifflig und es müssen Kirchenbücher herangezogen werden, denn davor gab es keine Standesämter in Sachsen.

    Ich suche alles über die Familien
    Sporn
    (Vogtland), Porembski (Leipzig und Schlesien), Kaatz (Leipzig und Posen), Baumgarten (Leipzig und Chemnitz), Heinze (Leipzig), Gablenz (Leipzig), Horn (Leipzig, Gera, Plauen, Tharandt), Risch (Zeitz)

  • Hallo Clärchen, Willkommen bei den Ahnenforschern
    denke mein Vorredner hat forgehensweise ausführlich erklärt, wenn was unklar einfach nochmal fragen.


    Speziell zu Freital noch folgendes
    die Sterbe, Heirats & Geburtsregister befinden sich meines Wissens auch nach Ablauf der genannten
    Fristen +30 / oo 80 / *110 Jahre weiterhin im Standesamt, das Stadtarchiv und Standesamt sind im gleichen Gebäude.


    Stadt Freital gibt es seit 1921 für Recherchen ist es auch wichtig den Ortsteil zu wissen,
    wenn Du in Kirchgemeinden suchst denn die Bücher sind noch nicht verfilmt und liegen in den jeweiligen Pfarrämtern.


    Bei der SLUB kannst Du Adressbücher online einsehen auch so lassen sich manchmal Informationen finden.


    Seidels gab es in Freital 1932 einige z.B. einen M.L.Kurt, in der Burgker Straße 126 (? dein Opa)
    auch der Name Kullawy kommt vor sogar unter gleicher Adresse ein F.Richard (warscheinlich dein anderer Opa?)


    im Adressbuch 1941 Burgker Straße 126 Eigentümer ist die Stadt Freital
    I. Stock
    Kullawy, Franziska Rentnerin


    Seidel, Kurt Mühlenarbeiter


    wenn Du zu Freital und Umgebung weiter Hilfe benötigst darfst Du mich gerne kontaktieren ich forsche auch dort
    und bin min. 2 mal im Jahr dort, zuletzt im September.


    sonniger Gruß nach Halle


    JoAchim


  • Hallo Claerchen,


    Ein kleiner Tipp von mir: Ahnenforschung ist nichts für Ungeduldige! Setze dich nicht zu sehr unter Druck, vorallem wenn es an die Arbeit mit Ämtern, Kirchen, Archiven etc geht. Du hast ja schon gemerkt das deine "Hau-Ruck" Aktion im Standesamt dir leider garnichts gebracht hat. Also versuch deine Schritte zu planen, bedenke zwei mal was du in eine email an ein Amt oder Pfarrei schreibst, spare nicht mit Details zu deinen Vorfahren (und zu deinen Beweggründen) und fühl dich natürlich immer eingeladen hier im Forum nach Rat zu fragen.
    Und, wenn du noch ältere Verwandte hast, versuch von denen so viele Infos wie möglich zu bekommen, das kann dir später immer nochmal weiter helfen, selbst wenn es nach einer komischen Anekdote klingt.


    Grüße


    Salich

  • Vielen Dank für eure Hilfe. Auf die digit. Adressbücher im Slub Dresden bin ich auch schon beim Stöbern im Netz gestoßen. Sind echt klasse. Schade nur das sie für Freital nur bis 1944 digit. sind . Also habe ich innerhalb kürzester Zeit verlässliche Infos von meinen Großeltern und Urgr0ßeltern erhalten. Hura!!!!!! Mal sehen wie es weiter geht. Auch so , habe einfach fremde Leute in Freital angerufen. Dieser sächsische Menschenschlag ist so wahnsinnig freundlich!!!!!!. Nicht eine dumme Antwort mußte ich mir anhören!!! Auf diese Weise konnte ich einen Halbbruder meiner Mutti finden :thumbsup: !!
    Das ist ja wie bei den Goldgräbern. Ihr merkt ich bin völlig begeistert! Ich bleibe gern mit euch im Kontakt.Doch jetzt erstmal "Gute Nacht" ;)
    Liebe Grüße an alle von Claerchen aus Halle

  • Also wie auch immer du anfängst..mach es nicht so wie ich:D ich bin mit ienem namen und einer ehemaligen Anschrift und taufurkunde drauf los und quasi quer durch Deustchalnd geschickt worden, dabei dachte ich, ich wüsste genau wonach und wo ich suchen muss! Nix da, es endete in einer Reise ins Nimmerland, die mehr als erfolglos ublieb und letztlich ganz schön teuer wurde! Obwohl ich mit mitfahrzentrale.deunterwegs war und in Ferienunterkünften einquartiert war, ist mein erspartes komplett drauf gegangen, obwohl ich diese beiden Reisemittel durchaus empfeheln kann, denn die waren die einzigen zuverlässigen Quellen und Säulen meiner Reise! Ich empfehle wärstens, dich genau zu informieren und erstma alles abzutelefonieren was geht! Es warten so viele falsche Fährten und mensche mit gefährlichem Halbwissen auf dich bei der Ahnenforschung! Einen kleinen Schritt weitergekommen bin ich mit dieser SAeite, dem Ahnenblatt ... aber auch ich bin jetzt hier angemeldet, um mal ein paar persönliche Profi-Tipps einzuheimsen:) Einen schönen nachmittag wünscht Sablonska


    Ich möchte Dich bitten hier keine Werbung zu Mitfahrzentralen oder Ferienwohnungen zu verlinken.


    VG
    Jutta
    Moderatorin

  • Eine große Hilfe bei der Ahnenforschung kann auch die Computergenealogie für Dich werden. Unter genealogy.net findest Du die Webseite des Vereins für Computergenealogie, der ja auch dieses Forum betreibt.
    Schau sie Dir in aller Ruhe einmal an. Dort findest Du Mailing-Listen der einzelnen deutschen Gebiete, Ortsfamilienbücher und vieles Nützliches mehr für den Ahnenforscher.
    Mit der Ahnenforschung wird man nie fertig, deshalb ist Geduld gefragt bei Anfragen an Kirche und Gemeinden.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Forschungen. Vielleicht ist auch die Mitgliedschaft in einem genealogischem Verein nützlich, auch die findest Du auf der Page des Vereins.


    Magistri


    Fürchte nicht Deine Feinde, sondern fürchte die, denen Du vertraust.

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