Meine Fotos 1

  • Aus dem Fotoalbum meiner Uroma (gestorben 1915)
    habe ich eine ganze Menge Fotos eingescannt. Bei
    fast keinem der Fotos kann ich etwas zu den gezeigten
    Personen sagen. Schade.


    Nun bin ich dabei, mehr über die einzelnen Fotos an sich
    herauszukriegen. Z.B. Fotograf und zeitliche Einordnung.


    Hier nun eines der Fotos. Wann könnte dieses Foto gemacht
    worden sein? Und: Was hat diese Frau in der Hand? Läßt sich
    noch mehr zum Foto sagen?


    Über Infos wäre ich sehr dankbar!!!!


    Wenn ich es irgendwie hinkriege, kommen heute noch
    weitere Fotos. [Blockierte Grafik: http://img69.imageshack.us/img69/7567/unbekannt1.jpg]

  • Danke, Kai! An was machst Du das fest? Vor 1900? Meine Ur-Ur-Oma ist 1901
    gestorben und ich versuche jetzt die Bilder zeitlich zu ordnen. Ich habe nicht das
    Wissen um festzustellen, ob es vor oder nach 1900 war.


    Stephan

  • Hallo Stephan,


    die Aufmachung des Fotos sieht für mich nach "vor 1900" aus. In meiner Familie habe ich Fotos aus den 1910er Jahren und die sind "moderner" nicht so "steif".
    Man könnte es vllt. auch an dem Stuhl festmachen.
    Die Frau scheint keinen Ring zu tragen (das sieht man im Original aber vllt. besser), also dürfte die Person noch nicht verheiratet gewesen sein.


    Gruß
    Kai

  • Ich glaube nicht, das DIESE hier abgebildete Dame, die gleiche Frau ist, wie auf den anderen Fotos. Obwohl die Statur und die Hände SEHR ähnlich sind, hat DIESE Dame einen höheren Augenbrauenansatz als die folgende Dame. Nach meiner Meinung sind die Gesichter nicht identisch (Ich kann mich irren!!!)Sind die Bilder auf dicke Pappe aufgezogen? Hat der Fotograf einen geschmückten Namenszug, z.B. in Jugendstil Art? Welche "Verschnörkelungen" zieren die Schriftzeichen?


    :?: Seerose

  • Du kannst eigentlich davon ausgehen, dass diese Fotos "vererbt" wurden. Vor allem so einzelfotos deuten eher auf eine sehr enge Verwandschaft hin (ausser bei sehr Reichen Leuten).


    Nimm dir eine Lupe und guck mal ob die Dame einen Ring trägt und ob das in ihrer Hand wirklich ein Buch ist oder vielleicht ein Taschentuch, eine kleine Schere oder ähnliches (im Original gucken, da erkennt man erstaunlich viel)


    Das Kleid scheint mir sehr schlicht und einfach, es ist auch nicht richtig schwarz. Entweder etwas ausgeblichen oder grau. Die Falten über dem Busen deuten auf zwischenzeitliche Änderungen hin oder mangelhafte Nähkenntnisse ;-) und die vielen Tragefalten deuten darauf, dass das Kleid nicht extra aufgehübscht wurde. Die Wand hinter der Dame ist sehr kahl, eigentlich wurde vor eine Leinwand mit Pflanzen oder so fotografiert.


    Vielleicht ist es ein Foto das "eher überraschend" zum 18 Geburtstag entstanden ist? Trägt die Dame keinen Ehering, würde ich das vermuten. Hast du die Familie ansonsten recherchiert? Dann könntest du gucken wann wer geboren wurde...

  • hallo Pert
    guten Tag,
    ich meine die Dame mit dem zwirbelstuhl hält ein Gesags-gebetsbuch in der Hand. Diese waren zu der Zeit wesentlich kleiner und handlicher, oft auch seitlich vergoldet.
    Das Bild mit dem zwirbelstuhl sieht nach einer Fotograpfenattellier aus, dort hatte man öfter solche schönen Vorhänge,die paasend zu dem Bild waren. Normale Zimmerbilder kann man leicht an dem Umher und an der Wand hängende Bilder ausmachen
    hans

  • Vielen Dank für die vielen kosntruktiven Antworten.
    Jetzt fällt es mir auch wie Schuppen von den Augen:
    Es handelt sich um ein Buch in ihrer Hand!


    Inzwischen denke ich, dass es sich um eine sog.
    Carte-de-visite handelt (z.B. Format: 5,5 × 9 cm
    auf Karton aufgezogen). Seht Ihr das auch so?
    Wenn ja, dann besteht auch die Möglichkeit, dass
    es noch weitere Foto-Alben gibt mit denselben
    Fotos. Man muss sie nur finden :-)


    http://de.wikipedia.org/wiki/Visitenkartenportr%C3%A4tIch lerne ja derzeit ungeheur viel über diese Fotos und bin
    begeistert. Mein Sohn findet es auch spannend. Meine Frau
    denkt... dass ich etwas übertreibe... *schmunzel.


    Zur zeitlichen Bestimmung gebe ich nun noch die Rückseite
    als Scan dazu. Es handelt sich um A. Hummler aus Stuttgart.
    (http://www.fotorevers.eu/de/ort/Stuttgart/4109/)


    Liebe Grüße!
    Stephan


    [Blockierte Grafik: http://img215.imageshack.us/im…71/unbekannt1rckseite.jpg]

  • Der HUMMLER, ist 1895 auch nicht in Stuttgart verzeichnet.


    _______________________________________________________________

    MfG

    Bernd aus Grafhorst

    der Europaweit dauersuchende KINZEL,

    Suche für meine Ofb`s Harpersdorf ,

    Pilgramsdorf und Probsthain Nsl

    sowie Crossen a.d. Oder nach Daten

  • Hallo Stephan,


    man könnte die Entstehungszeit vielleicht auch an der stärle der Kartons festlegen. Ich besitze aus meiner Familie einige frühen Bilder (1860-1875) und die sind alle auf eine sehr sehr dünne Kartonschicht aufkeklebt hingegen die später entstandenen auf dickern Karton, etwa 1,5 mm aufkeklebt sind. Die alten Bilder von 1860-1870 tragen zumindest bei mir keine Aufschrift des Photgrfen und des Ortes.


    Ich würde bei dem Bild auf Entstehungszeit von etwa 1875-1890 oder vieleicht etwas später tippen. Von der Kleidung her wohl eifaches Bürgertum oder Personal den sie ist recht schlicht gehalten und im ganzes recht Schmucklos. Von demher kann man sich aber auch nicht festlegen denn zum Fotografieren trug man ja normalerweise den Sonntagsstaat also das beste was man auch zum Gottesdienst trug. Das Büchlein wird warscheinlich vom Photograf stammen und ist wohl als Zusatz zur Momentaufnahme gedacht sein.


    Man könnte das Bild auch einmal zu einem Fotograf bringen, die können die Verschmutzung gut retuschieren, vielleicht findet man dan noch weitere Anhaltspunkte.


    Viele Grüße
    Peter

    Dauersuche :computer:


    Tobisch, Schuh, Pulz, Wagner, Halbhuber, Orgelmeister, Hergl und Kral in Böhmen
    Hoferer,Riederer, Meier, Hofherr und Seidl in Bayern


    Viele Grüße Peter

  • Kleiner Nachtrag:


    Ich weis nicht ob das mit der Schleife dabei eine bedeutung hat, aber bei den Trachten ist es jedefalls so das eine Schleife mittig wie auf dem Bild traditionell Jungfrau heißt. Dazu kommen auf der rechten Seite verheiratet, auf der linken Seite das die Trägerin nicht verlobt oder verheiratet ist und nach hinten gebunden Witwe heißt.


    Vielleicht trifft es auch hier zu?


    Grüße
    Peter

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    Viele Grüße Peter

  • Peter,
    vielen Dank für deine Informationen.
    Ich werde das mal messen :-)
    Auch das mit der Schleife wußte ich nicht.


    Bei diesem Teil der Nachfahren handelt es sich um Leute,
    die zwischen 1850 und 1870 vom Lande in die Stadt
    gezogen sind. In diesem Fall waren meine Vorfahren
    Winzer aus der Heilbronner Gegend.


    Vielen Dank!
    Stephan

  • hallo pert
    die Gebetsbücher aus jener Zeit , also evangelisch und auch katholisch waren ca 9 cm x 13 cm und 3-4 cm dick.
    also in Hartpapier gedruckt.
    das jetzige Gotteslob und auch die evangelischen Gesangsbücher sind auf jeder Seite ca ja 2 cm breiter..
    Ich stimme au h darüber überein, es kann ja auch ein Teil des Fotographen sein, es macht sich halt eben besser auf dem Bild.
    Versuch doxh mal eine Reproduktion bei einem Fotoladen zu erstellen, durch verschiedene Filter sind dann die Bilder wie von Gestern
    Je nach Zeit waren auch diese Hartpappbilder mit einem Stemper des Fotographen versehen, ist der noch auf der Rückseite?
    Über Winzerfamilien und Fotoattelliers müsste eigentlich in Heidelberg einiges zu finden sein
    l.g
    hans