Vom Softwareangebot erschlagen - Profis sind gefragt !

  • Ich glaube ein paar wichtige Grundlagen helfen Dir:


    1. Online Stammbäume
    einfach und schnell ABER die Daten liegen auf einem externen Server, worauf Du keinen Einfluß hast. Gerade kostenlose Angebote im Internet sind nicht aus Nächstenliebe kostenlos, sondern in der Regel wollen die Leute (wenn es kein Hobby ist) damit Geld verdienen. Also kann es passieren, daß die eigenen Daten (da auf einem fremden Server) vielleicht verkauft werden oder morgen nicht mehr existieren, da der Dienst eingestellt wurde.


    2. Programm auf dem eigenen Rechner
    Da gibt es sehr viele. Da es nicht DAS Programm gibt, was alle zufrieden stellen kann = eierlegende Wollmichsau, muß man selber testen. Hier würde ich immer die Freeware Angebote und die Sharewareangebote vorziehen, welche man in Ruhe ausführlich testen kann. Wenn man Erfahrung mit der Ahnenfoschung schon hat, hilft es auch einmal in Ruhe auzuschreiben, was man vom Programm an Funktionen erwartet.


    2b. Beim Testen nur solche Programme nehmen, welche den Datenaustausch über GEDCOM unterstützten. So muß man nicht immer wieder die Daten eingeben, sondern kann die eigenen Testdaten auf mehreren Programmen prüfen. Auch kann man die GEDCOM Daten in viele Online Stammbäume einlesen bzw. auch in PHP Programme, womit man dann seine Daten auf der eigenen Homepage darstellen kann.


    2c. Testberichte helfen sicher auch weiter bei der Suche nach einem passenden Programm, jedoch sind diese oft beeinflußt durch den Geschmack und die Wünsche des Testers. Ergo: selber testen.


    2d. Auf dem Geneology Server findest Du Übersichten zu verfügbaren Programmen. Hier einfach einmal stöbern http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Genealogiesoftware .


    Hans-Werner

  • Hallo Peter,


    im Beitrag 20 stellst einige wichtige Fragen, wie man seine Arbeit in der Ahnenforschung strukturiert. Denn so wie man sich jetzt festlegt hat es Auswirkungen auf die Arbeitsweise in der Zukunft.
    Hier einige Eckdaten von mir:
    Ich betreibe seit Anfang der 90er Ahnenforschung zurest manuell und später auf dem Rechner. Damit fing eigentlich alle diese Fragestellungen bei mir an.
    Ich habe 9.822 Personen in der Datenbank und 3.032 Familien. Die Familien erstrecken sich geografisch von Deutschland, nach BeNeLux, Schweden, UK, USA und Spanien.
    10 gefüllte Leitzordner verteilt auf 5 blaue und 5 rote.
    Dreimal habe ich ab dem 400ten Datensatz festgestellt, dass eine Entscheidung falsch war und mich zur Neueingabe entschlossen.
    Dann ging ich irgendwann online und habe einen Stammbaum ins Web gestellt. Mit Pflege und Dateneingaben von Verwandten. Bearbeitung von zwei Datenbanken gleichzeitig um diese synchron zu halten usw. usw.
    Später die Verwendung von zwei Rechnern, Laptop und stationär.


    Um Ordnung zu schaffen:


    Zuerst ein handschriftliches "Logbuch" anlegen und Notizen machen. Spiralheft, keine Zettelwirtschaft.


    1. Die Personendaten eingeben, oberstes Gebot -> Quellen pflegen.
    Man muss folgende Fragen beantworten können:
    Woher sind die Daten ?
    Wie präzise ist die Quelle ?
    Wie zuverlässig ist die Quelle ?


    2. Daten prüfen.
    Viele Programme haben eingebaute Plausibilitätstests, diese nutzen.
    Fehlermedlungen prüfen und entweder korrigieren oder sich damit bewusst abfinden.


    3. Nach der Eingabe der Daten Familienblätter drucken und in einem Leitzordner abheften. Hinter die Familienblätter alle Dokumente, Fotos, Repliken und Kopien die zu dieser Familie gehören in Klarsichthüllen abheften. Ich habe mal einen meiner Leitzordner zu einem Ahnenforschung.org Treffen mitgebracht und mein Ablagesystem erklärt. Kann ich nochmal machen.


    4. Bilder, Dokumente, Dateien.
    Sich ein Namensschema, in der Computerei sagen wir dazu Namenskonvention, festlegen.
    Wie nenne ich gescantte Geburtsurkunden ?
    oder Heiratsurkunden ?
    Wie sogre ich dafür, dass ich sie auf der Festplatte auf Anhieb finde ?
    Mit Namen ?
    In dem Fall Nachname hinten oder vorne ?
    Oder lieber mit Datenbanknummer ?


    5. Export Gedcom oder Pflege zweier Datenbestände online/offline
    Zur Erklärung: Offline ist der Stammbaum zuhause auf dem Laptop. Online ist der Stammabum im Internet, im Web.


    Sich einen Arbeitsprozess überlegen und einhalten.


    Folgender Gedanke:
    Änderungen und Ergänzungen die mir meine Verwandtschaft online reinstellt, muss ich im Web explizit freigeben und übernehmen.
    Bevor ich das mache prüfe ich die Änderung. Mit meiner Datenbank auf dem Laptop. Wenn für gut befunden, übernehme ich die Änderung zuerst im Laptop und dann nochmalige Prüfung. (Grobe Schnitzer findet mein Programm automatisch schon bei der Eingabe. ) So jetzt sind die Daten im Laptop verändert. Jetzt erst gebe ich die Änderung im Online Stammbaum frei. Damit ist auch der geändert.
    So sammeln sich im Quartal einige Änderungen auf dem Laptop an. Dann lade ich irgendwann einen neuen Gedcom in meinen Online Stammbaum und überschreibe den alten.


    6. Import eines Gedcom
    Dazu ist zusagen, das macht man wie die Igel, sehr sehr sehr vorsichtig.
    Ganz schnell ist einem die Datenbank verbogen. Ich würde mal sagen ohne eine Gewisse Erfahrung sollte man das überhaupt nicht machen. Dann lieber abtippen wenn es nicht zu viele sind.
    Problematisch sind Überlappungen und dadurch resultierende Doubletten. Ganze Zweige können doppelt sein.
    Der professionelle Datenbankadministrator fürchtet das wie der Teufel das Weihwasser.


    Im/Export einzelner Personen habe ich nie durchgeführt. Das hatte ich immer schneller getippt. Auch bei zwei Stammbäumen.


    Was mache ich ?


    Ich habe eigenen Webspace und meine Daten unter eigener Kontrolle.


    Namensschema von Dateien:
    Ich habe mich für die Datenbanknummer entschieden. Und zwar aus dem Grund, weil ich zuviele namensgleiche Ahnen habe.
    Ich wurde kirre nach der Suche der richtigen Bilddatei. Ewig lange Dateinamen zogen überbreite Spalten im Windows Explorer nach sich.
    Also änderte ich meine Dateinamen nach folgendem Beispiel:


    Franz Josef Lauffs geb 1751, hat die Datenbanknummer: 1245.
    Die zu ihm gehörenden Dateien:
    Der Taufeintrag lautet BK001245-T.pdf,
    Gebursteintrag BK001245-G.tif
    Heiratsurkunde 1. Seite BK001245-H-1.jpg
    2 Seite BK001245-H-2.jpg
    Sterbeurkunde BK001245-S.pdf
    Portrait BK001245-Portrait.jpg
    Hochzeitsfoto BK001245-Hochzeitsfoto.tif
    Die Dateiendung ist zufällig, wie die Datei halt vorliegt.


    BK steht für mein verwendetes Ahnenforschungsprogramm Brother's Keeper. Kostenlose Testversion unter bkwin.com.
    Die Datenbanknummer wählte ich grundsätzlich sechsstellig wegen derSortierung im Windwos Explorer. Wer über 100.000 Personen erwartet sollte lieber siebenstellig wählen. (Immer eine Stelle mehr als erwartet)
    In anderen Programmen heißt die Datenbanknummer, Datensatznummer, PersonenID, DsNr oder iNummer.
    Die Buchstaben GTHS sind vom Ordnungsschema der Personesntandsarchiven übernommen.

    Gruß
    Michael Lauffs
    Aachen, Eschweiler, Stolberg

    www.Lauffs.de

    Man sollte eine Dummheit nicht zweimal machen, es gibt doch so viele davon.

  • Ordnung ist das halbe Leben :D


    Wie Michael finde ich es auch wichtig ein System zu haben, denn sonst ertrinkt man in Information. Nach verschiedene anderen Systemen bin ich jetzt auf einem ähnlichen System wie Michael, wobei ich die erste 2 Buchstaben des Nachnamens, die erste 2 Buchstaben des Vornamens und das Geburtsdatun dazu benutze.


    Demzufolge hat mein Großvater (Hanns Margulies, geb. 1889) die "Code-Bezeichnung" maha1889.
    Ich habe eine relativ kleine Datenbestand, deshalb klappt dieses System für mich.
    Anderen möchten vielleicht lieber 3 + 3 + Geburtsjahr oder 4 + 2 + GJ, usw. benutzen. (Whatever works for you ! :) )


    Für die Website-Seiten habe ich dann,
    maha1889-army.php
    maha1889-britain.php
    maha1889-cabaret.php
    maha1889-early.php
    maha1889-journalist.php
    usw.


    Einige eingescannten Photos und Dokus,
    maha1889-cv.gif
    maha1889-jz_1915_45.jpg
    maha1889-mcert-tn.jpg // -tn = Thumbnail = kleines Bild, das ich als Link zu einem größeren benutze)
    maha1889-mcert-date-t20.jpg // -t20 = Breite = 20 x 10 = 200 Pixel
    maha1889-mcert.jpg
    usw.


    Einige Texte:
    maha1889-emails // e-mail-Korrespondenz dazu
    maha1889-ABC.txt // Texte zur ABC-Kabarett in Wien.
    maha1889-Stimme_111.pdf // von der Zeitung "Die Stimme", Band 111
    maha1889-Stimme_164.pdf // Band 164
    usw, usf.


    Gerade bei Computer-Dateien ist es damit einfacher, alle Dateien zu finden, die zu einer bestimmten Person gehören.


    Mir sagt eine "sprechende Kennzeichen" mehr zu als eine Nummer, aber das muß jeder für sich entscheiden.
    Hauptsache ist, das angewählte System (was dir auch zusprechen muß) konsequent zu benutzen. Ich finde immer wieder Dateien, die ich damals nach alten (manchmals willkürlichen) Muster genannt habe: die nenne ich dann immer um.


    Bob
    ps.

    Zitat

    Franz Josef Lauffs geb 1751, hat die Datenbanknummer: 1245.

    Wo zwei Vormname vorhanden sind, nehme ich häufig die erste Buchstaben beider Vornamen; somit hätte Franz Josef dann den Kennzeichen "lafj1751"