Hallo!
In einer Urkunde unseres Ortes taucht 1380 der Name Bodeke/Bodeken auf. Laut dem Familiennamen-Duden handelt es sich um eine althochdeutsche Bezeichnung für den Böttcher. Nun führten in unserem Ort aufgrund seiner geringen Größe erst um 1550 alle Einwohner (5 Höfe) einen Nachnamen. Insofern frage ich mich, ob Bodeke auch ein Vorname sein kann. Kann mir in dieser Frage jemand helfen?
Der Name ist als Familienname ja ziemlich häufig. Ich finde deine Idee einer zweiten Bedeutung durchaus erwägenswert, auch wenn Holzfässer ja im Mittelalter zur Aufbewahrung und zur Transportverpackung sicher so viel gebraucht wurden, dass sie an vielen Orten hergestellt wurden.
Aber warum sollte es sich nicht auch z.B. um die Verkleinerungsform des Namens Bodo oder Botho handeln, oder etwas in der Richtung?
Hallo Meierhof,
aufgrund Deiner Schilderung der örtlichen Verhältnisse würde auch ich von einem Vornamen ausgehen:
Bodeke = der kleine Bodo; Bodo = Kurzform von Bodomar und Bodowin.
Bodomar/Bodmar: zusammengesetzt aus althochdeutsch: boto/angelsächsisch: bodo = Bote und althochdeutsch: mar = groß/berühmt.
Bodowin/Bodwin: zusammengesetzt aus boto/bodo (s.o.) und althochdeutsch: wini = Freund.
(Quelle: Duden, Lexikon der Vornamen, Mannheim 1974, S. 48)
Gruß
Detlef
Hallo!
Vielen Dank! Das hat mir schon sehr weitergeholfen und bestätigt meine Vermutung.
Bodeker, Bodeger sind alles FN die aus Pöttger-Püttger, also Bötticher hinweisen. Es ist daher nicht von der Hand zu weisen, dass die Deutung auf den Faßbauer hinausläuft.
Magistri
Diese Deutung hatte ja auch niemand bestritten. Trotzdem darf man ruhig über andere Möglichkeiten nachdenken.
