Wie darf ein neues Wappen aussehen?

  • Hallo,
    ich habe gerade mal wieder ein spezielles Problem.
    Seit vielen Jahren erforsche ich die Zweige meiner Familie. Kürzlich habe ich einem "Namensvetter meiner Mutter" unsere AL gegeben. Er war gerade mal bei seinem Großvater angekommen, ich aber im 16. Jahrhundert. Meine Mutter und damit auch ich haben die gleichen Vorfahren wie dieser Namensvetter. Vor einigen Generationen teilte sich die Linie.
    Er will sich jetzt ein Wappen erstellen lassen, das zwar in einem Teil auch den Namen enthält, in einem weiteren Teil aber seine persönliche Neigung/Interesse
    (in blauer Nacht die 3 Monde von GOR ) und in einem weiteren Drittel seine persönliche Heimat. Diese beiden persönlichen Wappenteile entsprechen in keiner Weise der Herkunft unserer Familie, die nichts mit GOR zu tun hat und auch ursprünglich aus einer anderen Gegend stammt.
    (Für mich) leider ist er ein Nachkomme im Mannesstamm.
    Falls er nun meine erforschten Daten bei der Erstellung seines Wappens angibt, kann kein weiterer Nachkomme des ersten xy sich ein der Familie entsprechendes Wappen ausstellen lassen. Oder?????
    Das ärgert mich. Kann ich etwas dagegen unternehmen?


    Gespannt auf eure Antwort ist
    Gerda

  • Hallo Gerda,


    nicht ärgern, sondern googlen (Stichwort: Heraldik). Dann wirst Du erkennen, dass Dein Namensvetter viel Fantasie aber keine Sachkenntnis hat. Sein Entwurf wird nie ein Familienwappen werden, also auch nie in einer Wappenrolle auftauchen. Ein Missbrauch Deiner Daten wird in diesem Zusammenhang nicht stattfinden. Allerdings kann er ein richtiges Wappen stiften, das die Nachkommen im Mannesstamm Eures gemeinsamen Ahnherrn führen dürfen. Gegen ein seriöses Familienwappen hättest Du doch sicher nichts einzuwenden. Spenden kannst Du das Wappen aber auch selbst.


    Gruß
    Detlef

  • nicht ärgern, sondern googlen (Stichwort: Heraldik). Dann wirst Du erkennen, dass Dein Namensvetter viel Fantasie aber keine Sachkenntnis hat. Sein Entwurf wird nie ein Familienwappen werden, also auch nie in einer Wappenrolle auftauchen. Ein Missbrauch Deiner Daten wird in diesem Zusammenhang nicht stattfinden. Allerdings kann er ein richtiges Wappen stiften, das die Nachkommen im Mannesstamm Eures gemeinsamen Ahnherrn führen dürfen. Gegen ein seriöses Familienwappen hättest Du doch sicher nichts einzuwenden. Spenden kannst Du das Wappen aber auch selbst.

    Hier muss ich Billet und Detlef widersprechen. Der Entwurf wird genau dann zu einem Familienwappen, wenn derjenige sagt es sei eines. In Deutschland gibt es weder zwingende Prüfung noch zwingende Registrierungspflicht für Wappen. Ob ein Wappen in einer Wappenrolle eingetragen wird oder nicht ist ohne Belang für die Frage ob ein Wappen vorliegt oder nicht und dient nur der Rechtssicherheit. Sind Definition und Charakter eines Wappens erfüllt, dann wird der Entwurf durch die blose und formlose Annahme und Führung zum Familienwappen. Auch ein solches wie von Gerda beschriebenes Wappen ist ein richtiges.


    Und was Gerdas Sorge angeht, so kannst du für jeden deiner Vorfahren so viele Wappen kreieren wie du lustig bist. Niemand kann gezwungen werden ein Wappen, das ihm gar nicht gefällt, zu führen. Da wird einfach ein neues gestiftet und gut ist. Da kann dann jeder Familienzweig sich das Wappen aussuchen, das ihm am besten gefällt. Damit geht zwar der Sinn und Zweck von Wappen den Bach runter, aber eine Rückdatierung um Jahrhunderte ist ja ohnehin völlig Banane.

    Ich suche alles über die Familien
    Sporn
    (Vogtland), Porembski (Leipzig und Schlesien), Kaatz (Leipzig und Posen), Baumgarten (Leipzig und Chemnitz), Heinze (Leipzig), Gablenz (Leipzig), Horn (Leipzig, Gera, Plauen, Tharandt), Risch (Zeitz)

    3 Mal editiert, zuletzt von thinktank ()

  • Dann sollte man es aber auch nicht unbedingt Familienwappen nennen, sondern Logo oder wie auch immer. Klar gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen dazu und kein Wappen MUSS in eine Wappenrolle eingetragen werden aber wer einer Tradition frönen will, der sollte sich ruhig mal ein wenig Zeit nehmen und sich mit dieser Tradition und ihren Grundsätzen beschäftigen, damit andere überhaupt etwas mit der entstandenen Schöpfung anfangen können und nicht immer fragen "Wat issn dit ?" ;).


    Gewisse Wappenregeln sind auch nicht aus irgendeinerm komischen Anflug von irgendjemandem entstanden, sondern haben sich einfach daraus entwickelt, dass ein Wappen auch von weitem klar strukturiert erkennbar sein soll. Viele solcher "freien" Schöpfungen sind einfach nur vollkommen fantasielose bunte Rundumschläge, in denen die lange Familiengeschichte wie ein Comic dargeboten wird, unstrukturiert, kleinteilig, ungekonnt. Nicht die Masse auf dem Wappen machts, sondern die Klasse ;).


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Was ist eigentlich ein Wappen? Die juristische Funktion eines Wappens ist es, ein einmaliges und unverwechselbares Kennzeichen eines Geschlechtes, Landes, Unternehmens usw zu sein. Als solches unterliegt es dem vom Gesetzgeber in § 12 BGB, § 30 HGB, sowie §§ 5,6, 31 Warenzeichengesetz vom 9. Mai 1961 niedergelegten Grundsätzen.
    Da ein Wappen auch für zukünftige Generationen einen bleibenden Wert darstellen soll, verstehe ich schon, das Du sauer auf diesen Verwandten bist. Auch weil Namensteile nichts in einem
    Wappen zu suchen haben. Von daher sehe ich eher auch ein Logo im Entwurf des Verwandten.


    Magistri


    Fürchte nicht Deine Feinde, sondern fürchte die, denen Du vertraust.

    Einmal editiert, zuletzt von Magistri ()

  • @ thinktank


    In Ihrem Eintrag steht unten:


    Ich suche alles über die Familien
    Sporn (Vogtland), Porembski (Leipzig und Schlesien), Kaatz (Leipzig und Posen), Baumgarten (Leipzig und Chemnitz), Heinze (Leipzig), Gablenz (Leipzig), Horn (Leipzig, Gera, Plauen, Tharandt), Risch (Zeitz)


    Wie aber wollen Sie etwas über diese Familien finden,
    wenn z. Bsp. in den Wappenrollen
    nicht's über diese Familien eingetragen ist :?:
    Es mutet schon etwas seltsam an wenn Sie einerseits eine Wappenregistrierung in Abrede stellen,
    gleichzeitig jedoch im Faden "Heraldik" nach diesen Familien suchen. :!: :D
    Niemand muß ein Wappen registrieren lassen, dahingehend haben Sie durchaus recht.
    Was ist aber, wenn diese Wappenschöpfungen nirgends aufzufinden sind . :?:
    Die Arbeit der heraldischen Vereine e.V. hat durchaus ihre Berechtigung mit der schriftlichen
    Niederlegung und Sammlung von Wappen.
    Hier denke ich, daß Sie sich doch etwas umfangreicher über das Wesen der Heraldik als solcher
    und insbesonders über die Arbeit der heraldischen Vereinen e.V. informieren sollten. :)


    Nicht eingetragene und registrierte Wappen verschwinden irgendwann im "Nirwana" und sind nicht mehr aufzufinden.
    Spätere Generationen suchen sich dann die Finger wund.



    Und Ihre Anmerkung:
    "Und was Gerdas Sorge angeht, so kannst du für jeden deiner Vorfahren so viele Wappen kreieren wie du lustig bist. Niemand kann gezwungen werden ein Wappen, das ihm gar nicht gefällt, zu führen. Da wird einfach ein neues gestiftet und gut ist. Da kann dann jeder Familienzweig sich das Wappen aussuchen, das ihm am besten gefällt.
    Damit geht zwar der Sinn und Zweck von Wappen den Bach runter, aber eine Rückdatierung um Jahrhunderte ist ja ohnehin völlig Banane. "


    ....zeigt nur auf, daß Sie den Sinn der Heraldik und seinem Wappenwesen,
    in seiner traditionell gewachsenen Form, nicht verstanden haben, Sorry :!:

  • Sie sollten doch, da sie selbst eine Signatur verwenden, wissen was eine Signatur in einem Forum ist. Das Ding erscheint unter jedem meiner Beiträge hier im Forum und hat mitnichten etwas mit einer Suche im Bereich "Heraldik" zu tun. Was soll also dieser unnütze Angriff und der Versuch mir hier eine Unbedarftheit nahezulegen um ihre einseitige auf die heraldischen Vereine getrimmte Meinung anzubringen? Ein ganz ganz schlechter Polemikstil in einem Diskussionsforum! Den lachenden Smilie hätten sie ruhig stecken lassen können, zeigt er doch nur ihre Unbedarftheit im Umgang mit Foren auf.


    Zitat


    Was ist aber, wenn diese Wappenschöpfungen nirgends aufzufinden sind . :?:


    Nicht eingetragene und registrierte Wappen verschwinden irgendwann im "Nirwana" und sind nicht mehr aufzufinden.


    Spätere Generationen suchen sich dann die Finger wund.


    Wenn sie den EIngangsbeitrag von Gerda samit ihrem Problem und der damit verbundenen Sorge gelesen hätten, dann hätten sie mitbekommen, dass dies hier vollkommen irrelevant ist.


    Zitat


    Die Arbeit der heraldischen Vereine e.V. hat durchaus ihre Berechtigung mit der schriftlichen
    Niederlegung und Sammlung von Wappen.
    Hier denke ich, daß Sie sich doch etwas umfangreicher über das Wesen der Heraldik als solcher
    und insbesonders über die Arbeit der heraldischen Vereinen e.V. informieren sollten. :)


    Ich muss mich auch keinen Jota über die Arbeit der heraldischen Vereine informieren, da das von mir Gesagte ausschließlich hier für diese Situation galt und richtig war, wie auch sie bemerkten. Ein Wappen, wie etwa das von Gerdas Verwandten ersonnene, kann ohne Eintragung und Genehmigung der heraldischen Vereine entstehen und Gerda hat die Möglichkeit bei Mißfallen des von ihrem Verwandten erstellten Wappens ein eigenes zu erstellen. Das war Gerdas Frage und die hatte vor mir noch keiner beantwortet. Welche Möglichkeiten die heraldischen Vereine bieten und erlauben ist hier unerheblich. Wo ist der Anlaß mir deshalb wie ein Oberlehrer vorzuhalten mich genauer zu informieren?



    Dies zeigt nur auf, dass sie zwar lesen können, aber Null Textverständnis an den Tag legen. Der Satz nach dem von ihnen hervorgehobenen Satz beginnt mit dem Wort "damit". Der Satz bezieht sich also direkt auf den von ihnen hervorgehobenen. So, jetzt wo sie dieses Wissen haben, lesen sie den von ihnen markierten Satz noch einmal und direkt hinterher den nachfolgenden Satz. Das verrückte in meinen Texten ist ja, dass sich die Sätze direkt aufeinander beziehen und nicht für sich losgelöst da stehen. Schon krass, oder? Und was bemerken wir beim nochmaligen lesen? Richtig, ich zeige Gerda eine Handlungsmöglichkeit auf, auch wenn ich diese als nicht optimal bewerte.


    Sehen sie Herr Billet, wenn sie die Beiträge der anderen besser lesen würden, dann müssten sie nicht solche arg dussligen Beiträge schreiben, die obendrein auch noch am Thema vollkommen vorbeigehen. Und wenn sie nicht so verflucht unhöflich und oberlehrerhaft wären, dann müsste ich auch nicht in gleichem Ton reagieren.

    Ich suche alles über die Familien
    Sporn
    (Vogtland), Porembski (Leipzig und Schlesien), Kaatz (Leipzig und Posen), Baumgarten (Leipzig und Chemnitz), Heinze (Leipzig), Gablenz (Leipzig), Horn (Leipzig, Gera, Plauen, Tharandt), Risch (Zeitz)

  • @ thinktank
    Vielen Dank für Ihre aufschlußreiche Erläuterung,
    So gesehen (gelesen), sieht Ihre Ansicht natürlich anders aus.
    Dahingehend entschuldigt sich der "dusseliger Oberlehrer" für seine "Unbedarftheit" natürlich. :!: ;)
    Sorry :!:

  • Schon okay, Schwamm drüber. :) Auch ich entschuldige mich für meine scharfen Worte. Wir wollen ja hier nur einander helfen und keine Fehden beginnen.

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  • Das waren keine scharfen Worte, die Wortwahl war schlicht und einfach unhöflich. Gerne kann man anderer Meinung sein oder einen Irrtum aufklären aber dann bitte wie unter erwachsenen Leuten und nicht so frech von oben herab. Also, das nächste mal, bevor jemand zum "Oberlehrer" gestempelt wird, doch bitte an die eigene Nase fassen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann