Die Familien von Selbach- Zeppenfeld und Crottorf, von Hupstorf, von Reifenberg, von Quadfasel, von Gerndorf etc.

  • Nachdem ich mit meinem eigenen Stammbaum momentan nicht groß weiter komme. Habe ich mich nun intensiver an den Stammbaum meiner Frau gemacht. Da sie und ihre Familie aus Siegen stammen, hatte ich mir schon gedacht, das wenigstens ein paar Linien im Bereich bleiben würden. Dabei fanden sich ihre Linien jetzt plötzlich in sehr guter Gesellschaft, gut erforschter Familien aus Siegen und den Vororten.


    Einige ihrer Ahnenlinien, gehen dabei auf gutbetuchte Bürgerfamilien zurück, welche unter anderem Erzhütten und Schmieden/Schmiedehämmer besaßen. Der daraus resultierende Reichtum, führte wohl dazu, das man sich in eine Adelsfamilie hineinheiraten konnte.


    Speziell geht es hierbei um die folgende Ehe;


    Dielgen/Tielgen von Hupstorf/Hubsdorf (aus der Familie von Selbach zu Crottorf/ Quadfasel?) um *1445 in Siegen (oder Raum Siegen) oo um 1468 mit Hans Fick *um 1445 (Fickenhütte oder Siegen?) + um 1497 in der Sieghütte/ Hammer.


    Die Eltern von Dielgen waren eine Güde/ Gude (Gertrud?) N.N. oo um 1452 mit Hermann von Selbach, genannt von Hupstorf, genannt von Illequait * um 1405 in Siegen + um 1480, war Rentmeister zu Siegen. Die Eltern zu Hermann waren Engelbrecht der Junge von Selbach, genannt Quadfasel, genannt von Gerndorf oo Katharina von Reifenberg.


    Diverse Angaben und auch Auswertungen, insbesondere bei den von Selbach, fand ich schon. Nur bei der Familie von Reifenberg ist es teilweise sehr widersprüchlich. Wobei diese Seite nicht weniger interessant scheint. Hier würde sich wohl eine Ahnenreihe in Verbindung mit den Ahnen von Johann Wolfgang von Goethe finden. Aber mir fehlen einfach genauere Kenntnisse zu den Adelshäusern oder historische Hintergründe zum Siegener Raum. Insbesondere, da eben immer wieder Widersprüche auftauchen. Das die Belegung für solche eine frühe Zeit auch für gestandene Historiker schwierig ist, bleibt mir im Bewusstsein. Trotzdem würde ich gerne wissen, was über diese Verbindungen bekannt ist. Insbesondere die ein oder andere Quelle, wäre hier wohl wichtig.


    Falls hier also jemand intensivere Kenntnisse zu diesen Familien hat, wäre es nett, wenn das ein oder andere bestätigt oder widerlegt werden könnte. Zumindest so weit es die Quellen zulassen.


    Danke und Grüße Maik

    "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht)

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  • Hallo Maik


    Hast du schon im "Zedler" nachgeschaut ? Hier findest du doch viel über die Familien von Reiffenberg


    der berühmte General Friedrich von Reiffenberg hatte in 2.ter Ehe eine von Selbach geheiratet.


    Ich nehme aber an das du das alles schon gelesen hast ?


    Gruß didirich

  • Nö, kannte ich noch nicht. Scham :S Hier werden die von Hattstein, als definitiv den von Reifenberg vorangehend bezeichnet. In jüngeren Quellen wird es als wahrscheinlich, aber als nicht gesichert angesehen. Nur der General ist, witzigerweise, noch zu jung ;) Ab Cuno II. spaltet sich der genannte Stammbaum zu Cuno III. Auf jeden Fall ist es eine jener Quellen, die ich suche. Bin also wieder mal zu Dank verpflichtet. Wie gesagt, ich habe halt von der Adelsforschung noch keinen blassen Schimmer. Danke und Grüße Maik

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  • Nachdem ich nun einige Diskrepanzen durch die folgenden zwei Quellen klären konnte, hier folgende Angaben, die mir am schlüssigsten erscheinen. Unter anderem kusieren Ahnenreihen zu den von Reifenberg's, bei denen zum Beispiel, obwohl genealogisch unschlüssig, die vier Kuno's von Reifenberg, mit der Nummerierung I- IV direkt hintereinander genannt werden, obwohl dabei am Ende eine Generation fehlt. Ergänzt wird die Stammfolge nun durch Emmerich von Reifenberg. Dieser schließt die Lücke zwischen Kuno I. und Kuno III.


    Nach Zedlers Universal-Lexicon, Band 31, S. 225;


    Reiffenberg, eines von den ältesten und ansehnlichsten, adelichen und nunmehro freyherrlichen Häusern im Rheinlande, deren Stammschloß Reiffenberg in der Herrschaft Epstein, 1 Meile von Cronenburg gelegen. Deren ordentliche Stammreihe fänget "Humbracht" mit Wilhelmen an. Dessen Sohn Engelbrecht um das Jahr 942 gelebet. Von seinen Nachkommen ist Cuno zu mercken, welcher um das Jahr 1120 gelebet und ein Vater gewesen 1. Hatto, der das Schloß Hattstein erbauet, und ein Ahnherr derer von Hattstein worden; siehe Hattstein. 2. Cuno II, welcher das Geschlecht Reiffenberg fortgepflanzt.


    Aus;
    Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches, Band 4
    von Heinrich Leo


    Zwei Freiherrschaften im Norden von Mainz. Reiffenberg und Hattstein (Hazzichenstein). Da die Wappen beider Familien sehr ähnlich sind ist es allerdings wahrscheinlich daß die letztere von einem Reiffenberg ihren Ursprung herleitet und demnach nur eine Seitenlinie der Reiffenberge ist. Die Trümmer der Burg Reiffenberg sind nur eine halbe Stunde vom Gipfel des Feldbergs im Taunus entfernt finden sich also in dem Bereiche des alten Niddagaues. Die Herrschaft Reiffenberg war östlich vom römischen Pfahlgraben südlich von der Herrschaft Kronenberg und Eppenstein westlich auch von Eppensteiner Herrschaften und Nassau-Idstein nördlich von dem Stockheimer Gerichte begrenzt und bestund aus Burg und später Ort Reiffenberg Schmitten Arnoldshain und Seelenberg Als Besitzer der Burg erscheint zuerst um die Mitte des ll Jahrhunderts Hartmann von Reiffenberg das Geschlecht und die Burg sind alter aber sicheres ist nicht weiter bekannt Um das Jahr 1120 wird ein Kuno von Reiffenberg gesetzt und diesem werden drei Söhne zugeschrieben Kuno II Hans und Hatto oder Hattich Hazzig von welchem letzteren die Hattsteiner abstammen sollen und allezeit haben sich die Reiffenberger und Hattsteiner selbst als Vettern betrachtet beide Familien führen im silbernen Schilde die Reiffenberger einen purpurrothen die Hattsteiner einen grünen Balken Das Geschlechtsregister ist weiter folgendes;


    Kuno I *um 1120, seine Söhne Kuno II, Hans und Hatto (Hazzicho) Kuno II war der Vater von Emmerich *um 1209, der wiederum der Vater von Kuno III *1234. Dessen Söhne waren Kuno IV (Stifter der Weller Linie), Winther *um 1267 (Stifter der Wetterauer Linie) und Kuno, Pfarrer in Hestrich.


    (Über diese beide Familien Reiffenberg und Hattstein vergl. zwei Artikel des Pfarrer Hannappel in Reiffenberg in den Annalen des Vereins für nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung B IV S. 1 und 62)


    Im 14 ten Jahrhunderte hatten die Glieder der verschiedenen reiffenbergischen Linien Burg Reiffenberg und Zubehör zu einer Ganerbschaft gemacht in welche sie auch die Rödel aus der Gegend von Dietz aufnahmen welche obwohl ein ganz anderes Wappen führend sich nun auch Rödel von Reiffenberg nannten. Im Jahre 1384 erscheinen aber bei Errichtung eines neuen Burgfriedens noch eine Reihe anderer Ritter als Ganerben die nie den Namen Reiffenberg führten wie der damalige Burggraf von Friedberg Eberhardt Weise (wohl von Faurbach), dann Kraft und dann die Brüder Guntram und Kraft von Hatzfeld. Johann und Kuno Kämmerer (wohl von Worms), Johann von Sanecke, Hans von Hirschhorn, Markulf und Konrad von Cleeberg, Johann und Gotfrit von Stockheim, Philipp von Kronenberg, Johann von Scharfenstein, Kunzmann, Galler und Bruno von Scharfenstein, Heinrich Sure von Katznelnbogen von dem Ministerialengeschlechte von Katzenelnbogen, Gerhard von Hustirsheim, Gotfrit von Löwenstein, Brendel von Homberg ,Henne und Dieme von Langenau, Lohigen von Ottenstein und dann Friedrich und Johann ferner Kuno Diemar Emmerich und Henne von Reiffenberg und Kuno Rödel von Reiffenberg, Emmerich Rödel der Älteste und Emmerich Rödel der Jüngste von Reiffenberg. Kurz die Burg ist durch Ganerben wohl bewahrt im Jahre 1400 sind auch Sproßen der Familien von Cleen, Schönborn, Frohndorf, Lindau, Specht, von Bubenheim, Elkershausen, Buches, Praunheim und Nassau und 1457 und 1480 Sproßen der Familien von Walborn, Ballerstein, Hattstein und Bache in der Ganerbschaft welche fortbestanden hat bis auf den Reichsdeputationshauptbechluß der Reiffenberg unter Nassau's Hoheit gab. Die Ganerbschaft hatte wie Friedberg, Starkenburg und andere Ganerbenburgen ihren Burggrafen, ihren Burgfrieden, ihre Burgämter, den Baumeister, Thurmhüter, Pförtner usw. ihre Austragsordnung usw. Die Herren von Reiffenberg behielten in diesen Dingen billige Vorzüge z.B. daß bei Austrägen der Obmann immer aus ihrem Geschlechte sein müßte. Die Reiffenberger theilten sich wie schon oben bemerkt in die Wellerlinie und in die Wetterauerlinie jene war besonders an der Lahn und im Westerwald diese am Maine und in der Wetterau begütert. Die Wellerlinie theilte sich wieder nach einzelnen Hofsitzen in besondere Zweige zu Leidesdorf, Sayn, Horchheim am Rhein und Waldmannshausen zu Herschbach, Erlenhof bei Ransbach Kirberg, Weltersburg. Die Wetterauer Linie verlief in einfachen zusammengehaltenen Stämmen so daß Walter um das Jahr 1400 als neuer Stifter derselben gelten kann. Seit Walter erscheinen die Wetterauer fast alle in bedeutenden Stellungen während sich unter den Wellern nur ab und zu bedeutendere Persönlichkeiten und auch eine Anzahl völlig verwilderte Taugenichtse finden. Die Hattsteiner wie die Weller waren ein wildes Geschlecht. Im l4ten Jahrhunderte trieben sie von ihrer Burg aus viel Unfug und Räuberei. Mehrfach ward ihre Burg belagert. Im Jahre 1393 vom Reiche dem Erzbischofe von Mainz und der Stadt Frankfurt auch mit Kanonen ward dabei hin und her geschoßen doch hielten sich die Hattsteiner tapfer und die Belagerung muste aufgehoben werden. Indessen da die Hattsteiner es in tollster Weise forttrieben kam es endlich doch dazu daß Burg Hattstein 1432 genommen ward. Auch Hattstein bekam nun Ganerben, denn die Sieger, der Erzbischof von Mainz Reinhard von Hanau, Diether von Isenburg-Büdingen und die Stadt Frankfurt setzten einen gemeinschaftlichen Amtmann auf Hattstein ein. Im Jahre 1442 werden als Ganerben genannt Kurfürst Dietrich von Mainz, Graf Johann von Katzenelnbogen, Adam von Altendorf, Wilhelm von Staffel, Johann Boos von Waldeck, Diether von Isenburg-Büdingen und der Rath zu Frankfurt. Aber 1487 eroberten die Reiffenberger Hattstein wieder und so kamen auch die von Hattstein wieder in Mitbesitz der Burg die aber nun Ganerbschaft blieb an welcher vier Stämme Theil hatten. 1. Nassau Wiesbaden 2. Nassau Usingen 3. Eppstein Königstein endlich 4. von Hattstein von Karls dach und von Riedese.l Der Hattsteiner Linie der Hattsteiner letzter Sproße Wilhelm Emich ward 1655 als Rittmeister erschoßen Der letzte von der Weilbacher Linie war Markward der 1607 starb. Am längsten dauerte die Münzenberger Linie der Hattsteiner. Einer der letzten derselben war Damian Hartard fürstlich fuldaischer Geheimerath und Oberstallmeister der Verfaßer des Buches die Hoheit des deutschen Reichsadels. Dieses Mannes jüngerer Bruder Johann Hugo Anton hatte zwar neun Kinder dennoch war ein Sohn von ihm Johann Konstantin Philipp als er 1767 starb der letzte Hattsteiner. Die Burg und Herrschaft Hattstein die 1614 wieder zur Hälfte den Hattsteinern gehörte war bereits in diesem Jahre an Johann Heinrich von Reiffenberg verkauft worden und ward gleichzeitig mit der Herrschaft Reiffenberg von Mainz eing zogen als die angeblichen oder wirklichen Unthaten des Dom Herrn Philipp Ludwig von Reiffenberg während seiner Statthalterschaft in Erfurt den Grund oder Vorwand abgaben. Die Burg ist inzwischen ganz zur Ruine zerfallen Die Erbin Philipp Ludwigs Johanna Walpurgis Gemahlin des Grafen Johann Lothar von Waldbot Bassenheim hat dann den Grundbesitz der Burgen Reiffenberg und Hattstein ihrem Gemahle zugebracht.

    "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht)

  • Hallo Maik,


    und warum erwähnst Du im Betreff den Namen "Zeppenfeld"? Er kommt ansonsten in Deinem Betirag nicht vor. Ich habe nur interessehalber darauf geklickt, da der Name hier in der Gegend sehr geläufig ist.


    Viele Grüße
    Simone

  • Hallo Simone, da ich mir mit den Zusammenhängen selbst noch nicht sicher bin, hatte ich gehofft, das sich jemand mit den Zusammenhängen besser auskennt. Ich versuche mir hier erst durchzuwurschteln. Speziell geht es hier um die Ehe Luckard (Luitgard) von Selbach-Zeppenfeld oo Friedrich von Reifenberg I. Wobei mir hier Belege und Quellen fehlen, nach denen ich eben suche. Zeppenfeld ist hier also nur ein Bename der von Selbach, mit dem eine gesonderte Linie zur Unterscheidung beschrieben wird. Heimatverein Zeppenfeld und Heimatverein II


    Grüße Maik

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  • Danke für die "Aufklärung"! Ich werde mir die verlinkten Dokumente bestimmt durchlesen und dann dem Kollegen Zeppenfeld erst einmal erzählen, was für Menschen seine Ahnen waren. Raubritter... ;-)


    Viele Grüße
    Simone

  • Na ja, der FN Zeppenfeld und die Familie von Selbach zu Zeppenfeld bzw. von Zeppenfeld, sind nicht unbedingt gleichzusetzen. Die Vorfahren eines Namensträgers Zeppenfeld, können auch einfach nur aus Zeppenfeld stammen. Das wäre dann ein Orts- oder Herkunftsname. Dies muss dann aber nicht zwangsläufig mit der Adelsfamilie zusammenhängen. Wenn gleich oftmals uneheliche Kinder von Adeligen, den Namen ohne den Zusatz von oder zu weitertrugen. Die Adelsfamilien definierten ihren Namen in der jeweiligen Linie über ihren Besitz im jeweiligen Ort.


    Grüße Maik

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