Was ist ein Heuermann?

  • Liebe Mitforscher, wer kann mir hier helfen


    Was ist ein Heuermann?


    Ich schwanke zwischen Seefahrer (wegen Heuer) und Bauer (wegen Heu).


    liebe Grüße Helga

    Dauersuche nach Kämmerer, Wiedemeyer, Widmaier, Kolbe und Zacharias, Würz, Fritsche

  • ich war da auch schon drin, ging aber davon aus, dass es sich hier um einen Beruf aus dem Norden handelt, da hier nur Orte aus dem Norden genannt wurden.
    Es ist schon sehr spannend nach seinen Vorfahren zu forschen, aber auch sehr mühsam und langwierig.


    liebe Grüße Helga

    Dauersuche nach Kämmerer, Wiedemeyer, Widmaier, Kolbe und Zacharias, Würz, Fritsche

  • Hallo Zacharias,


    bei Heuermann, könnte es sich um eine Person handeln,


    die Seeleute für verschiedene Schiffe angeheuert haben.


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    MfG

    Bernd aus Grafhorst

    der Europaweit dauersuchende KINZEL,

    Suche für meine Ofb`s Harpersdorf ,

    Pilgramsdorf und Probsthain Nsl

    sowie Crossen a.d. Oder nach Daten

  • Ich meine auch, dass der Heuermann die Person ist, bei der Seeleute auf ein Schiff anheuern konnte.
    Heuerling ist dagegen die Bezeichnung für einen Landarbeiter, der als Tagelöhner auf einem Hof arbeitete und dabei als Teil der Bezahlung ein Haus oder eine Wohnung (meist mit Garten) zur Verfügung bekam.

  • Nach meinen Recherchen ist ein Heuermann identisch mit dem Heuerling
    In dem Buch :
    Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 71
    wird der Heuerling
    http://books.google.com/books?…epage&q=Heuermann&f=false
    als Heuermann bezeichnet.


    Hier ein kleiner Einblick in das Buch :


    Was dem Heuermann seine Arbeitsverpflichtung und seine Stellung zum Arbeitsgeber erleichtert, was zugleich sein Standesbewußtsein günstig beeinflußt, das ist, daß beide bei der Arbeit an einem Strange ziehen, daß die Gemeinsamkeit der Aufgaben und Verrichtungen den Unterschied von Herrn und Knecht verwischt. Und nicht allein die Mühen des Tages werden von ihnen vereint getragen, auch die Erholungszeit und der sonstige Umgang, zu dem es nicht an Gelegenheit gebricht, verbindet sie. Bei den Mahlzeiten teilen sie, wenn der Heuermann auf dem Hofe Hilfe leistet, den Tisch, gemeinsam sitzen sie im Wirtshause beisammen, miteinander gehen oder fahren sie zur Kirche, an Hochzeit, Kindtaufe, Begräbnis nehmen sie gegenseitig teil. Und ganz besonders, wenn Notstände beim Heuermann einkehren, darf er auf die werkthätige Fürsorge des Bauern zählen. Aus so hartem Stoff der münsterländische Bauer geschnitzt ist, ein gutmütiger Zug geht ihm nicht ab; darum sieht er es als nächster Nachbar für seine Pflicht an, seinem in Unglück geratenen Heuermann beizustehen. Das ist alter Brauch. Schon vor mehr als siebzig Jahren wurde seiner anerkennend gedacht: „In teueren Zeiten giebt mancher Grundbesitzer seinen Heuerleuten das Brotkorn zu etwas billigeren Preisen. Steht des Heuermanns einzige Kuh trocken, oder stirbt dies Kleinod der Familie gar, so versorgt wohl des Bauern Milchkammer die Heuermannsfamilie mit der nötigen Milch; bei Krankheiten bringt die Hausmannstochter gern ein besseres, nahrhafteres Essen. Stirbt der Familienvater und hinterläßt Weib und unerwachsene Kinder, oder wird er arbeitsunfähig, so ist der Zweck, warum der Heuermann gehalten wird, meistens unerreichbar; aber dennoch wird man, wenn der Bauer irgend gut steht, selten finden, daß die Familie vertrieben oder genötigt wird, dem Kirchspiel oder der Armenkasse zur Last zu fallen . . . Unvermögenden Heuerleuten wird mit der Heuerzahlung oft jahrelang nachgesehen 1)". Die Schilderung paßt noch genau auf unsere Tage. Immer noch ist es gang und gebe, daß Witwen in der Stelle ihres Mannes belassen werden, um sie vor Elend zu bewahren; fortgesetzt wird ziemlich allgemein weitgehende Nachsicht geübt, sofern der Heuermann mit seinen Zahlungsverbindlichkeiten im Rückstande ist. — Wenn nun sonach wohl Heuermann und Bauer in den allermeisten Beziehungen auf gleichem gesellschaftlichen Boden stehen und sich in den verschiedensten Lebenslagen einander nahe treten, in dem einen springenden Punkte der ehelichen Verbindung greifen die Standes- und Vermögensunterschiede gebieterisch Platz: Heiraten zwischen Heuers- und Bauersleuten bleiben seltene Ausnahmen.


    Gruß


    Detlef


    P.S zu diesen Thema gab es schon einmal Beiträge


    siehe hier : http://forum.genealogy.net/ind…age=Thread&threadID=31433


    Noch ein Interessanter Link


    http://www.rzuser.uni-heidelbe…uermann.htm#HEUERMANN-1.0

    Jede Generation lächelt über die Väter,
    lacht über die Großväter
    und bewundert die Urgroßväter
    (William Somerset Maugham)


    3 Mal editiert, zuletzt von petrdetok () aus folgendem Grund: Einen Hinweis vergessen

  • Jetzt habe ich dazu sehr viele Informationen.
    Sehr herzlichen Dank dafür


    Gruss Helga

    Dauersuche nach Kämmerer, Wiedemeyer, Widmaier, Kolbe und Zacharias, Würz, Fritsche

  • Tach...scheint ja schon abgeschlossen zu sein - aber bei dem Wort hab ich meinen Vater vor Augen. Der war noch ein Heuermann beim Besitzer unseres Hauses. Der Begriff ist in meiner Heimat, dem Artland im Nordkreis Osnabrück, noch ganz geläufig. Wir hatten eine Mini-Landwirtschaft, die wir als Heuerstelle gepachtet hatten - damit waren sog. Hand- und Spanndienste verbunden - d.h. Mein Vater (und z.T. die ganze Familie - ich sag nur "Rüben verziehen" brrrr) half wenns Not war beim Verpächter in der Landwirtschaft mit. Kehrseite - wenns trocken war, wurde immer zuerst deren Heu eingefahren, unseres kam danach. Ende der 60er Jahre haben meine Eltern die Landwirtschaft aufgegeben und damit war dann aus der Heuerstelle auch ganz normale Nachbarschaft geworden, in der man sich gern geholfen hat.