Geburt im Hause der Hebamme

  • Eine junge ledige mecklenburgische Verwandte hatte im Mai 1894 in Berlin ein uneheliches Kind zur Welt gebracht. (Die junge Mutter wurde wegen der "Schande" von ihrem Vater zu Verwandten nach Berlin geschickt.) Ich bin nun endlich im Besitz der Geburtsurkunde, in der neben Angabe des Geburtsortes mit Strasse und Hausnummer auch der Name der Hebamme stand. Ich stellte jetzt fest, dass die Geburt nicht im Hause der Verwandten, sondern in der Wohnung der Hebamme stattfand. Die Hebammenwohnung war rund 500 Meter vom Haus der Verwandten entfernt.


    Meine Frage nun: Ist dies ungewöhnlich? Sollte ein eventueller Bezug zu der Verwandtschaft vermieden werden? Was könnten das für andere Gründe noch sein?


    Die Verwandtschaft hatte genug Platz; die junge Mutter sich schon ein halbes Jahr vor der Geburt in Berlin auf und blieb danach noch ein Vierteljahr dort, bevor sie -ohne Kind- zu den Eltern zurückfuhr. Das Kind blieb bis zum 24. Lebensjahr in Berlin, Die Mutter heiratete ein halbes Jahr nach der Kindsgeburt. Ihr Mann hatte -laut Anmerkung auf der Geburtsurkunde- in Berlin das Kind im August 1895 adoptiert, bevor im Oktober das eigene Kind zur Welt kam.

  • Hallo Krischan,


    also ungewöhnlich finde ich es nicht das gab es öfter damals das eine Geburt im Hause der Hebamme stattfand.
    Ich nehme auch mal an das der Hausherr der Verwandten damals es nicht wollte das dieses Geburt in seiner Wohnung stattfindet.
    Wenn Du schon mal bei einer Geburt dabei warst, dann kannst Du Dir ja vorstellen warum, aber in diesem Falle denke ich mal auch das es wegen der beschriebenen Umstände so gehandhabt wurde.
    Das der spätere Mann der jungen Frau das Kind adoptiert hatte finde ich sehr schön damit war diese Situation im nachhinein wieder in Ordnung.
    Schade ist nur das dieses Kind nicht bei seiner Mutter aufgewachsen ist.
    Hast Du irgendeine Ahnung was aus dem Kind geworden ist?


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo Krischan,


    Doreen hat recht, ganz normal. Auch bin 1955 in eine Geburtsklink einer Hebame geboren worden. Und meine Eltern war schon 12 Monate im Ehestand.

  • Hallo Doreen,


    das "Kind" ist mit 92 Jahren als Witwe gestorben. Sie hatte mit 36 Jahren mit ihrem Mann ein Mädchen adoptiert. Dieses Mädel hatte später geheiratet und aus dieser Ehe einen unverheirateten Sohn.