18 Kinder in 24 Jahren

  • Hallo,


    Man sollte nicht vergessen, dass nicht nur die Kindersterblichkeit sehr hoch war, sondern auch viele Frauen früh verstarben. Sei es bei der Geburt oder auch an Krankheiten an den heute keiner mehr sterben muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese vielen Schwangerschaften auch an der Gesundheit zerrten. Sie mussten wenn sie nicht gerade vom besseren Stand waren schwer arbeiten, einen Schwung Kinder versorgen und noch ständig eine Schwangerschaft aushalten. Bei meinem Vater waren es " nur" 7 Kinder, aber nur weil der Vater im ersten Weltkrieg fiel und so keins mehr zeugen konnte. Meine Oma hat in sieben Jahren sieben Kinder zur Welt gebracht. Alle wurden erwachsen. Da sie ab 1914 alleine war ging sie täglich in die Fabrik arbeiten, die älteren Kinder mussten schon von klein auf bei der Hausarbeit, auf den Feldern und dem Hüten der Geschwister helfen. Mit 12 Jahren wurden sie zu einem Bauern geschickt, um sich ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. Von meinem Vater weiß ich, dass die Kinder nur im Winter Schuhe trugen. Doch als Oma alle Kinder groß hatte, brach der Krig aus und zwei Söhne fielen, eine Tochter starb bei der Ausweisung und einer Sohn in Sibirien. Auch nicht viel besser,


    Grüße Brigitte

  • Hallo,


    ich find auch interessant, was vllt. "Anschauungssache" war: "Verhütung". Väterlicherseits war das wohl kein Thema, alle 11-13 Monate kam ein Kind. Nur eines starb mit 3 (Herzkranzerweiterung), vor ein paar Jahren einer mit 50 an Krebs. Mütterlicherseits sind es 3-5 Kinder - meist im Abstand von 4-6 Jahren.


    Ich erfuhr mal, dass manche so ne Art Hebamme hatten, die also seit der Geburt des Kindes solange zur Hand gingen, wie die Mutter Zeit zur Erholung brauchte. Sie machte alles, was eigentlich die Mutter machen musste: Haus, Feldarbeit etc. Diesen "Job" übernahmen oft Tanten, Geschwister oder andere der Mutter nahestehenden Personen. Und bei denen ist der Altersunterschied der Kinder auch größer.


    Auch wie hart es manchmal zuging: Feldarbeit war angesagt und eine Hochschwangere musste genauso arbeiten. Auf dem Heuwagen das Kind entbinden und dann weiter.


    Da würd mich schon auch sehr die ethnischen Hintergründe erfahren: mütterlicherseits und väterlicherseits waren alle katholisch, mütterlicherseits gehts Richtung Österreich-Ungarn, väterlicherseits bleibts relativ in Bayern.


    LG, Doschek

  • Hallo zusammen
    18 Kinder in 24 Jahren?Wau.Einer meiner Ahnen hatte 16 Kinder allerdings waren da 3 Ehefrauen mit im Spiel.Maria Theresia die Kaiserin von Österreich hatte auch 16 Kinder allerdings brauchte sie ja die Kinder nicht zu erziehen und die Kinder gingen sicherlich keinen Abend hungrig ins Bett.Bei 18 Kindern mit einer Frau fragt man sich unwillkürlich von was haben die gelebt?Konnte der Vater der Kinder überhaupt genug zum Essen herbeischaffen?Vermutlich musste die Mutter ebenfalls feste dazuarbeiten damit die Kinder und sie selbst genug abbekamen.Allgemein möchte ich sagen,dass man diese Menschen von "früher"nur bewundern kann.Heute kann man nur sagen,dass Familien mit 2 Kindern schon fast überfordert sind.
    Also Hut ab von unseren Altvorderen!!!!!!!!!
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo zusammen;


    Ich glaube es hing vieles vom Stand der Familie ab. Eine einfache Bäuerin wurde zwar von einer Hebamme entbunden, aber große Hilfe bekam sie keine. Nicht selten musste sie schon kurz nach der Entbindung wieder in den Stall oder auf das Feld. Ich habe einige Ahnen welche 2-3 Frauen hatten. Auch habe ich genug Sterbematrikel gesehen wo zwei bis drei Tage nach dem Kind auch die Frau verstarb. Ein Lehrer welcher zwischen 1812 - 1845 dieses Amt inne hatte, war auch nicht gerade begütert. Bei meinen Ahnen brachte die Frau 14 Kinder zur Welt, von welche aber vier die Nottaufe erhielten, zwei weitere das erste Jahr nicht überstanden und ein Sohn mit 10 Jahren an einer Lungenerkrankung verstarb. Und da spricht man von der guten alten Zeit. Verhütung gab es in dieser Zeit keine. Ich habe zwar Ahnen welche in großen Abständen also 2- 3 Jahre ihre Kinder zur Welt brachten, aber da war der Mann viele Jahre an einem anderen Ort weil er dort Arbeit fand. Was das Essen und der Platz angeht war es so. War eine gute Ernte eingefahren hatten sie genug zuessen, wenn nicht mussten die Menschen eben hunger. Fleisch gab es nur an den größten Feiertagen, geschlafen wurde zu dritt oder gar viert in einem Bett und mit 10 Jahren mussten die Kinder oft genau so arbeiten wie die Erwachsenen. Und alle paar Jahre einen Krieg in dem die Not noch größer wurde. Meien Großeltern erlebten zwei. Man kann diese Menschen wirklich nur bewundern wie sie dieses Leben gemeistert haben.


    Schöne Grüße Brigitte

  • Hallo zusammen,


    neues aus meinem heimatlichen Kb: 18 Kinder in 21 Jahren... mir schwindelt... und 11 davon sind gleich in den ersten zwei Lebensjahren gestorben...


    Liebe Grüße


    Borgasse

  • Ein Kind gehört dir erst, wenn die Masern im Dorf waren.


    Hallo!


    Habe in einem KB (Sudetenland) gelesen, daß während einer Masernepidemie 11 Kinder in einem Monat gestorben sind und im Jahr darauf nochmal 16! Teilweise natürlich Säuglinge und Kleinkinder aber auch 10-jährige und Teenager bis fast 20 Jahre alt... Wurde übrigens als "Frais" oder "Fraisen" benannt. Und das war nur ein KB in dieser Gegend. Wer weiß, was in den Nachbarpfarreien los war....


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • Hallo!


    Ich habe hier auch geraden eienn Fall mit bereits 11 ermittelten Kindern. Ich gehe davon aus, daß es mehr waren.
    Die Mutter starb mit 49 Jahren. Den Grund kenne ich nicht. Es ist aber durchaus möglich, daß der frühe Tod folge einer Schwangerschft war.


    meine Schwester war zu der Zeit, da Ihr beide Kinder so rasch gestorben
    sehr schwach und wurde krank.Die Krankheit trat bedenklich auf ,und starb am....1881


    Bitte auch beachten, daß es sehr häufig zu Kindbettfieber kam gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts starben haufenweise Frauen daran. Vor allem Frauen, die zur Geburt oder direkt danach in Krankenhäusern waren. Erst als eine Arzt gegen den Widerstand seiner Kollegen durchgesetzt hat, daß sich die Herren Doktoren die Hände waschen, bevor sie eine Patientin berühren, gingen das Kindbettfieber und die dadurch verursachten Todesfälle zurück.


    Tatsächlich soll es damals so gewesen sein, daß die Müttersterblichkeit anfänglich bei Krankenhausgeburten höher war als bei Hausgeburten. Die Hebammen, die Frau auch heute noch dabei haben sollte, haben einfach die besseren Kenntnisse. Dammrisse/Schnitte (mit der Infektionsgefahr) sind z. B. bei Geburten mit Hebamme seltener.


    Wieviele KInder eine Frau wirklich hatte, ist schwer zu ermitteln. Auch heute werden sogenannte Fehlgeburten nicht erfaßt. Selbst ein zunächst lebendes Kind muß ein bestimmtes Gewicht bzw. in einem bestimmten Schwangerschaftmonat geboren sein, damit es registriert wird. Wo genau die Grenze ist, weiß ich im Moment nicht auswendig.


    Früher war im allgemeinen so, daß zumindest eine Nottaufe erfolgt sein mußte, damit eine Geburt in den Kirchenbüchern auftauchte. Ob begrabene KInder dann eventuell trotzdem in den Sterbebüchern auftauchten, weiß ich nicht.


    In manchen Sterbebüchern finden sich übrigens zeitweise mehr Kinder unterhalb von 5 Jahren als Erwachsene. Jegliche Form von Durchfallerkrankung war schon fast ein Todesurteil - neben Epedemien von Masern, Pocken oder anderem.


    Gruß


    Jutta

    * Vorfahren in Hamburg und Schleswig-Holstein *

  • Hallo zusammen,


    hier Soviele frühgestorbene Kinder!
    hatten wir mal vor einiger Zeit das Thema "früh verstorbene Kinder".
    Da gab es einige interessante Gedanken dazu.


    Ich glaube jede/r, die/der sich etwas mit Ahnenforschung beschäftigt, stößt immer mal wieder auf Familien mit sooo vielen Kindern (von denen einige schon im Säuglingsalter verstarben). Ich glaube, dass die Menschen früher anders mit dem Tod und der Trauer umgegangen sind als wir heute - gerade, wenn die Kinder noch sehr klein waren.


    VG
    Bärbel

  • Hallo zusammen,


    hier Soviele frühgestorbene Kinder!
    hatten wir mal vor einiger Zeit das Thema "früh verstorbene Kinder".
    Da gab es einige interessante Gedanken dazu.


    Ich glaube jede/r, die/der sich etwas mit Ahnenforschung beschäftigt, stößt immer mal wieder auf Familien mit sooo vielen Kindern (von denen einige schon im Säuglingsalter verstarben). Ich glaube, dass die Menschen früher anders mit dem Tod und der Trauer umgegangen sind als wir heute - gerade, wenn die Kinder noch sehr klein waren.


    VG
    Bärbel