FN Pavian

  • Hallo zusammen,
    einer meiner Amtsvorgänger trug den interessanten Familiennamen Pavian, und
    ich habe mich schon immer gefragt, woher dieser Name wohl kommen mag ...
    Vielleicht weiß ja hier jemand Antwort.
    Bin gespannt
    Weissenstein

  • Auch bei Familysearch.org gibt es evtl. einen Hinweis auf jüd. Herkunft:
    Franciscus Pávián


    Slovakia, Church and Synagogue Books, 1592-1910
    spouse: Catharina Németh
    child: Coecilia Pávián


    Dort sind aber auch mehrer PAVIAN in Ungarn verzeichnet mit katholischem Glauben. Interessant ist die ungar. Schreibweise Pávián, die gleiche wie für das Tier. "Der Name Pavian taucht im deutschen Sprachraum im 15. Jh. zunächst als bavian auf und ist dem niederländischen baviaan entlehnt. Er leitet sich wohl vom altfranzösischen babine ab, was Lippe oder Lefze bedeutet und auf die vorspringende Schnauze der Tiere anspielt; andere Quellen sehen seinen Ursprung im französischen babouin für Dummkopf oder kleines groteskes Tier." (Wiki) Vielleicht doch ein Spottname?


    Auch in Frankreich ist der FN PAVIAN schon im 17. Jh. bezeugt, vgl. Geneanet. Da er dort im Südosten bezeugt ist, wäre eine ital. Herkunft denkbar. In Norditalien kommt PAVIANI in 38 Gemeinden vor. Karte Vielleicht Herkunftsname von Pavia, obwohl das eigentlich Pavese / Pavesi wäre.


    Auch hier wird nur die Ahnenforschung Klarheit verschaffen können.


    CQ

  • Auch Gottschald verweist bei dem FN Pavian auf Bibian mhd. Babian auch pagipan "Papagei" - Pfagiban Pavian, Pevian. (auch jüdisch)


    Magistri


    Fürchte nicht Deine Feinde, sondern fürchte die, denen Du vertraust.

  • Auch Gottschald verweist bei dem FN Pavian auf Bibian mhd. Babian auch pagipan "Papagei" - Pfagiban Pavian, Pevian. (auch jüdisch)


    Ich denke, mit dem Papagei hat das nichts zu tun. Hier die Erklärung aus dem Grimm:
    pavian, m., mnl. baviaen (Kilian 28b), nnl. baviaan, franz. babouin
    (Diez4 33), vielleicht aus mlat. papio, canis silvestris (Du Cange 3, 1, 71), von Forer in Gesners thierb. (1583) 157a verdeutscht mit pauyon, hundswolf, affenwolf, bärwolf. der pavian, auch hundskopf genannt, ist ein affe, dessen kopfbau mehr dem eines groben rohen hundes ähnelt, als dem des menschen Brehm thierl. 1, 71. der älteste beleg scheint bei Steinhöwel vorzukommen: bist du ein bavian, wo ist dan der schwanz. Bocc. (1555) 7;
    der zahme pavian, sein liebling,
    den er mit eigner hand zu füttern pflegte.
    Schiller 5, 1, 24 (don Carlos 1, 2).


    verächtlich angewandt auf einen häszlichen dummen menschen: diese einzige unze (gehirn) hätte dem pavian noch vollends zum menschen geholfen. 3, 452 (kabale 4, 3). — nautisch der bootswächter (schwed. bavian), der darauf zu achten hat, dasz sich dem boote keine gefährlichen gegenstände nähern. Bobrik 524a.


    Was die Etymologie von babouin aus dem Franz. betrifft, aus dem TLF:
    ÉTYMOL. ET HIST. − 1. 1218-25 « nigaud » (G. de Coincy, Mir. Vierge, ms. Soiss. fo29dds Gdf. Compl. : Mes teus fait moult le babouin [babüin éd. Barbazan et Méon], Le papelart et l'ypocrite); 1507-08 babouyne « drôlesse, coquine » (Eloy d'Amerval, Diablerie, p. 446); 1668 « petit gamin effronté » (La Fontaine, Fabl., L. 19 ds Littré); 2. milieu xiiies. « singe à lèvres proéminentes » ([G. de] Bellep. [Erche], Machab., B.N. 19179, fo12 vods Gdf. Compl. : Es temples eut maint baboin Que li renoié aoroient); p. ext. a) 1465 « homme d'une figure difforme » (Maistre P. Pathelin, éd. Richard T. Holbrook, Paris, 1962, pp. 428-432); b) 1845 (Besch. : Babouin [...] Homme de petite taille); d'où 1932-35 (Ac. : Babouin [...] il se dit aussi d'un vieillard laid et ridicule. C'est un vieux babouin); c) 1468 baiser le babouin « faire à contrecœur qqc. d'humiliant » [babouin, figure ridicule que les soldats dessinaient grossièrement sur la muraille d'un corps de garde, pour la faire baiser, par forme de punition, à ceux qui transgressaient des lois établies entre eux] (G. Chastell., Chron. des D. de Bourg., III, 71, Buchon, ds Gdf. Compl.); d) 1619 « épouvantail » (Aub., Foen., III, p. 15, ibid.); 3. 1834 méd. (Land. : Babouin [...] petite pustule qui vient assez ordinairement à la bouche). Formation expressive à partir de la racine onomatopéique Bab- (babine*) exprimant le mouvement des lèvres.


    Frz. babouin hatte also schon Anfang des 13. Jh. die Bedeutung "Dummkopf" (nigaud), Mitte 13. Jh. "Affe mit hervorstehenden Lippen", im Jahr 1464 "Mensch mit deformierter Figur", 1668 "kleiner, dreister Straßenjunge"


    CQ