Personenstandsurkunden beim Standesamt I in Berlin aus Ostpreußen

  • Liebe Forumsmitglieder,


    von meiner Großmutter habe ich das Familienbuch ihrer Eltern erhalten, die aus Ostpreußen stammten und auch dort geheiratet haben und deren drei Kinder auch alle in Ostpreußen (Königsberg i. Pr. und Insterburg) geboren wurden. Die Heirat meiner Urgroßeltern fand im Jahr 1928 statt. Die Kinder wurden 1929, 1940 und 1942 geboren. Meine Großmutter (*1942) ist das einzige noch lebende Kind der drei. Auch wenn sie sich nicht mehr an die Zeit in Ostpreußen (sie war am Tag der Flucht aus Insterburg gerade mal 2 Jahre alt), habe ich sehr viele Informationen. Mein Urgroßvater war Schriftsetzer und hat alles im Familienbuch genauestens dokumentiert. So reichen die Informationen, die er sorgfältig inkl. genauer Daten und sogar teilweise Standesamts-Registernummern bis in die Kirchenbuchzeit zurück! 8o
    Jetzt zu meiner Frage an euch :?: :
    Ich würde mir gerne, auch wenn ich schon viele Infos habe, Personenstandsurkunden aus Ostpreußen besorgen. Doch ich weiß, dass das zuständige Standesamt I in Berlin sehr lange Wartezeiten hat. Ich habe die bereits archivwürdigen Urkunden auch schon einmal im Landesarchiv Berlin angefragt, aber das Archiv hat mich auch wieder an das Standesamt I in Berlin verwiesen.
    Ist es möglich, selbst im Standesamt I in Berlin in den Personenstandsunterlagen nach Urkunden zu suchen?
    Weiß jemand einzuschätzen, welche "Erfolgsquote" ich wohl bei folgenden Unterlagen haben werde und kann jemand die Kosten abschätzen?
    - Geburtsurkunde meiner Großmutter, Insterburg, Standesamt Insterburg, genaue Reg.nr., genaues Datum 1944
    - Geburtsurkunde meines Urgroßvaters, Powilken, Standesamt Piktupönen, genaue Reg.nr. , genaues Datum 1906
    - Geburtsurkunde meiner Urgroßmutter, Königsberg i. Pr., Standesamt II Königsberg i. Pr., genaue Reg.nr., genaues Datum
    - Heiratsurkunde meiner Urgroßeltern, Königsberg i. Pr., Standesamt I Königsberg i. Pr., genaue Reg.nr., genaues Datum
    - Geburtsurkunde meines Ururgroßvaters, Bojehnen, Landkreis Tilsit, vermutlich Standesamt Piktupönen, genaues Datum
    - Sterbeurkunde meines Ururgroßvaters, Tilsit, vermutlich Standesamt Tilsit, genaues Datum
    - Geburtsurkunde meiner Ururgroßmutter, Augstwilken, Standesamt Laugszargen, genaues Datum
    - Geburtsurkunde meiner Ururgroßmutter, Ballieth, Standesamt Quednau, genaues Datum; und Geburtsurkunde ihrer Zwillingsschwester, Ballieth, Standesamt Quednau, genaues Datum
    - Sterbeurkunde meines Urururgroßvaters, Tutteln, Kreis Tilsit/ Pogegen, vermutlich Standesamt Piktupönen, 1920
    - Sterbeurkunde meiner Urururgroßmutter, Alth. Plich. bei Memel (Memelgebiet) 1926
    - Sterbeurkunde meines Urururgroßvaters, Pogegen, vermutlich Standesamt Piktupönen oder Pogegen, genaues Datum
    - Sterbeurkunde meiner Urururgroßmutter, Augstwilken, Standesamt Laugszargen, genaues Datum
    - Sterbeurkunde meiner Urururgroßeltern, Königsberg i. Pr., genaue Daten 1924 & 1938
    - Heiratsurkunde, Standesamt Quednau, vor 1886
    - Heiratsurkunde meiner Ururgroßeltern, Heinrikau, Standesamt Heinrikau, genaue Reg.nr., genaues Datum


    Ich freue mich sehr auf eure Antworten, die mir hoffentlich weiterhelfen! :thumbsup:


    Grüße aus Dortmund
    Julien L. Thiesmann


  • Vom StA Insterburg hat das StA I in Berlin nur Standesamtsregister bis 30.06.1938.
    Vom StA Piktupöhnen hat es nur Register von 01.01.-Okt. 1944.
    Die Königsberger StAer weisen teils erhebliche Lücken auf.
    Vom StA Tilsit hat es keine Standesamtsunterlagen [Das Evangelische Zentralarchiv hat allerdings Kirchenbücher!]
    Vom StA Lauszargen hat es keine Standesamtsunterlagen.
    Die Standesamtsregister des Standesamtes Quednau sind von 01.10.1874 bis 1938 nur mit Lücken vorhanden.
    Vom StA Pogegen sind keine Stndesamtsunterlagen vorhanden.
    Vom StA Heinrikau hat das StA I in Berlin keine Unterlagen. Die sind im Staatsarchiv Marienburg von 1874 bis 1910 lückenhaft vorhanden. Diejüngeren Standesamtsregister sind bis 1936 beim Standesamt Braunsberg lückenhaft vorhanden,
    MfG
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo,
    vielen Dank für die hilfreichen Informationen. Also sieht es im Ganzen wohl nicht ganz so super aus... außer bei den Quednauer Unterlagen. Familie SAMLAUS war in Quednau ansässig, ich hoffe mal, dass möglichst viele Samlaus-Personenstandsfälle in Quednau stattgefunden haben.
    Bezüglich der Urkunden habe ich auch schon mal beim Kirchlichen Suchdienst in Stuttgart angefragt, in vielen Fällen haben sie mich an das Standesamt I in Berlin verwiesen, doch in manchen Fällen (z. B. StA Laugszargen und Piktupönen) auch an das "zuständige Archiv in Vilnius" unter der Anschrift:


    Lietuvos valstybes istorijos archyvas (Litauisches Historisches Staatsarchiv)
    Gerosios Vilties g. 10
    03134 Vilnius
    LITAUEN


    Wenn mir das Standesamt I in Berlin, an das ich in der Zwischenzeit auch schon mal eine Anfrage versendet habe (an die Adresse, die auf der Homepage angegeben ist (Infoadresse)), also in diesen Fällen nicht helfen kann, wende ich mich an das Litauische Historische Staatsarchiv und das EZAB in Berlin.


    Ich bin gespannt auf die Antwort des Standesamtes, denn die Wartezeiten sollen ja ganz schön lang sein... :wacko:


    Freundliche Grüße aus Dortmund
    Julien L. Thiesmann

  • Hallo Julien,


    bei mir sind es 20 Monate Wartezeit. (6 Mon. sind schon - oder erst - rum)


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,
    darf ich fragen, wie du deine Anfrage an das Standesamt I in Berlin gerichtet hast?
    Also telefonisch oder per Post oder per Mail oder per Urkundenanforderungsformular...?
    Ich wünsche dir, dass die Zeit möglichst schnell vergeht!! ;)


    Weiß vielleicht noch jemand etwas über die Höhe der Kosten, die da ungefähr auf mich zukommen?


    Freundliche Grüße
    Julien L. Thiesmann

  • Hallo Julien,


    die Anfrage an das Standesamt I in Berlin war ganz altmodisch per Post. Ich habe nach ca. 4 Wochen Antwort erhalten.


    ... Auf Grund der sehr hohen Anzahl von Urkundenanforderungen bitten wir um Verständnis, dass die abschließende Bearbeitung voraussichtlich noch 20 Monate in Anspruch nehmen kann. ...


    Die Kosten wurden nicht erwähnt. Ich denke, sie sind ähnlich wie vom Staatsarchiv Leipzig.


    Dort kostet eine Auskunft pro angefangener Viertelstunde 12 €. Dazu noch Kopiergebühren, ect. Aufgrund der begrenzten Personalressourcen wird aber nur eine Stunde recherchiert. Allerdings muss für diese Dienstleistung auch bezahlt werden, wenn die Suche kein Ergebnis gebracht hat.


    Daß die Zeit schnell vergeht, kann man ja Gottseidank nicht beeinflussen. Man wird älter und schlauer? weiser?


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo!
    ich habe bisher beim Standesamt I Berlin pro Urkunde 10 Euro bezahlt.
    Wartezeit derzeit um 24 Monate.
    Es werden nach und nach alle Urkunden und Unterlagen in das Landesarchiv Berlin verlagert.

    Viele Grüße
    Simone
    Suche: Triller, Kapitza, Lisson, Karschau

  • Vielen Dank für eure Antworten!
    Dann warte ich nun die halbe Ewigkeit lang gespannt auf Post aus Berlin...


    Julien L. Thiesmann


    ...
    Wie kann ich dieses Thema jetzt als [gelöst] markieren? Wenn ich den ersten Beitrag bearbeite, müsste da doch stehen:
    Präfix auswählen: ???/gelöst/tipp


    Das kann ich da nicht auswählen. :( Ich würde das Thema nämlich als gelöst schließen. ;)


    Julien L. Thiesmann

  • Wenn ich den ersten Beitrag bearbeite, müsste da doch stehen:
    Präfix auswählen: ???/gelöst/Tipp

    Präfixe gibt es nur in einigen Unterforen - dein Beispiel ist von der Lesehilfe - das hat sich bisher auch so bewährt.


    Du kannst natürlich den Titel deines Themas bearbeiten und ein [gelöst] vorne einsetzen :)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Aus aktuellem Anlass hole ich das Thema mal wieder her.


    Heute erhielt ich die Antwort auf mein Anschreiben vom März 2012.


    Leider waren in dem gesuchten Zeitraum 1874 – 1910 in Lappienen/Rauterskirch keine der von mir genannten Namen im Personenstandsregister zu finden.
    Allerdings konnte ich auch nur einen Namen komplett mit Geburtsdatum benennen. Von den anderen vier Personen waren nur die Vor – und Nachnamen bekannt. So muss ich davon ausgehen, dass die Vorfahren meines Mannes in einem anderen Ort, als von Verwandten benannt, geboren wurden.


    Die Mitarbeiterin gab noch den Hinweis, dass die Geburtsregister vor 1900 und die Eheregister vor 1930 an das
    Landesarchiv Berlin, Eichborndamm 115 -121, 13403 Berlin
    abgegeben wurden.


    Info(ät)landesarchiv.berlin.de und http://www.landesarchiv-berlin.de/lab-neu/Anfrageformular


    Vor dem 1. Oktober 1874 wurden in Preußen - vor dem 1. Januar 1876 im übrigen Deutschland – die eingetretenen Personenstandsfälle von der jeweils zuständigen Kirchenbehörde (Pfarramt) beurkundet. Kirchenbücher werden beim Standesamt Berlin I nicht aufbewahrt.


    Je nach Konfession zuständig ist das


    Evangelische Zentralarchiv Bethaniendamm 29 10997 Berlin


    Katholisches Kirchenbuchamt des Verbandes der Diözesen Deutschlands Kaiserstr. 161 53113 Bonn


    Kirchlicher Suchdienst HOK-Zentrum Rosenbergstr. 50 70716 Stuttgart


    Kirchlicher Suchdienst HOK-Zentrum Ostuzzistr. 4 04032 Passau.


    Etwas enttäuscht bin ich schon, aber eine negative Auskunft ist ja auch ein Hinweis.
    Gebühren wurden nicht verlangt.


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    es tut mir für dich leid, dass du eine negative Auskunft bekommen hast. Wenn du deine Antwort zu deiner Anfrage von März 2012 erhalten hast, bin ich zuversichtlich, auf meine Anfrage von September 2012 etwa im März 2015 eine Antwort zu bekommen. ^^
    Im Allgemeinen schätze ich, dass dabei auch nicht wirklich viele (wenn überhaupt welche) Unterlagen gefunden werden. Zum Teil sollen sie ja vorliegen, dann kann ich nur noch hoffen, dass auch der gesuchte Teil vorliegt... :rolleyes: Ich warte gespannt weiter und immerhin ist die meiste Wartezeit bei mir schon verstrichen!
    Es ist ja wirklich wenigstens etwas sehr Positives, dass die negativen Rückmeldungen nicht berechnet zu werden scheinen.


    Ich wünsche allen, die ebenfalls auf eine Antwort vom Standesamt I warten, viel Geduld und allen anderen viel Erfolg bei ihrer Recherche!


    Julien L. Thiesmann